Verwaltungsgliederung Osttimors






Staatsgrenzen Osttimors


Die derzeitige Aufteilung der Verwaltungsgliederung Osttimors wurde mit dem ministeriellen Dokument 6/2003 vom 29. Juli 2003 festgelegt und am 14. Juli 2004[1] und am 15. September 2009 nur noch leicht verändert. 2014 wurden die Bezeichnungen der Verwaltungseinheiten umbenannt und 2015 wurden erneut die administrativen Grenzen zum Teil verändert. 2017 folgte mit dem ministeriellen Dokument 16/2017 die Schaffung von zehn neuen Sucos.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Übersicht


  • 2 Geschichtliche Entwicklung


  • 3 Gemeinden


  • 4 Verwaltungsämter


  • 5 Organigramm der Administration von Gemeinde und Verwaltungsamt


  • 6 Sucos und Aldeias


  • 7 Weitere Einteilungen Osttimors


  • 8 Siehe auch


  • 9 Weblinks


  • 10 Einzelnachweise





Übersicht |


Osttimor besteht aus dem Ostteil der Insel Timor, der Exklave Oecusse im Westteil und den vorgelagerten Inseln Atauro und Jaco (letztere unbewohnt). Zusammen machen diese Gebiete eine Fläche von 14.954,44 km² aus mit 1.066.409 Einwohnern (Zensus 2010).[2] Hauptstadt des Landes ist Dili.



Geschichtliche Entwicklung |



















































Militärkommandantur
von 1860[3]
Reiche
Dili
Motael, Ulmera, Hera, Caimau, Dailor, Failacôr, Laclo
Manatuto Laicore (Laicor), Manatuto, Laclubar, Funar, Laleia, Caruhi
Vemasse
Vemasse, Fatumartó, Venilale
Lautém
Faturó, Sarau, Matarufa (Marufa)
Viqueque
Bibiluto, Viqueque, Luca, Lacluta, Dilor, Bibico, Barique
Alas
Dotik, Alas, Manufahi, Raemean, Suai, Camenaça
Bibissuço (Buursuco)
Samoro, Bibissuço, Claco, Foulão (Foulau), Tutuluro, Turiscaen
Cailaco
Atsabe, Deribate (Diribate), Leimea, Mahubo (Mauhubo), Cailaco
Maubara Boibau, Ermera, Maubara, Liquiçá
Batugade
Cutubaba (Cotubaba), Sanirin, Balibo, Cowa

Oecussi (ab 1863)

Oecussi, Ambeno

Die vom portugiesischen Gouverneur Luís Augusto de Almeida Macedo (1856 bis 1859) aufgestellten gemischten Truppen aus Portugal, Goa, Macau und Mosambik waren gesetzlich dazu verpflichtet, sich nicht in die innere Verwaltung durch die Liurai einzumischen. Die etwa 50 timoresischen, traditionellen Herrscher in der damaligen Kolonie Portugiesisch-Timor hatten weiterhin die innere Macht. Allerdings erhielten die Liurais auch Befehle durch die Kolonialregierung, so zum Aufbau von Plantagen. Außerdem mussten sie Abgaben bezahlen.[4]


Am 2. August 1860[5] teilte der Gouverneur Afonso de Castro mit der Verordnung Nr. 58 erstmals die Kolonie in zehn Militärkommandanturen (comandos militares) beziehungsweise Distrikte, zu denen am 4. April 1863[5] noch Oecussi als elfte dazukam. Jeder Distrikt wurde einem Kommandanten mit militärischen und zivilen Vollmachten zugeordnet, dessen Aufgaben und Pflichten in 39 Artikeln von de Castro festgelegt wurden. Die Kommandanten waren als verlängerter Arm des Gouverneurs für den Frieden in ihren Distrikten verantwortlich und mussten mindestens alle zwei Monate eine Inspektionsreise durch alle Reiche in ihrem Distrikt unternehmen. Dabei mussten sie sich über alle Vorfälle informieren und konnten auch die Bewohner wegen Vergehen bestrafen. Gegen die Liurais durfte nur der Gouverneur Strafen verhängen. Die Kommandanten waren zudem für die Steuereintreibung und den Aufbau der Kaffeeanpflanzungen verantwortlich, die es hier seit 1815 gab. Jedes Reich musste dem Distriktskommandanten fünf Mann für die Distriktsgarde abtreten. Diese Soldaten erhielten eine europäische Ausbildung, wurden eingekleidet und bewaffnet. Außerdem stellte jedes Reich einen Mann als Diener für den Kommandanten und Pferde und Mannschaft für die Inspektionsreise. Geschenke durften die Kommandanten von den Liurais nicht annehmen.[3] 1883 wurde eine neue Liste der Aufteilung der Reiche auf die Distrikte von Gouverneur Bento da França Pinto de Oliveira erstellt.[5]







































Distrikte von 1883
Reiche
1º Comando militar de Oecussi

Ambeno, Noimuti
2º Comando militar de Batugade

Balibo, Cowa, Cutubaba, Sanirin, Suai
3º Comando militar de Maubara

Atsabe (Atisasabo), Boibau, Cailaco, Deribate (Diribate), Ermera, Hubulo, Leimea (Leimiam), Liquiçá, Mahubo (Mahubu), Marobo.
4º Comando militar de Dili

Caimau, Dailor, Failacôr, Hera, Laclo, Manumera, Motael
5º Comando militar de Manatuto

Baucau, Cairui (Cairuhy), Laclubar, Laicore, Laleia, Funar, Manatuto
6º Comando militar de Vemasse
Fatumartó, Faturó, Laga, Sarau, Vemasse, Venilale.
7º Comando militar de Viqueque

Barique, Bibico, Bibiluto, Luca, Lacluta, Viqueque
8º Comando militar de Alas

Alas, Bibissuço, Dotik, Foholau, Manufahi, Raimea, Tutuluro, Samoro, Turiscai

1908 teilte Gouverneur José Celestino da Silva Portugiesisch-Timor in 15 Militärkommandanturen (Commandos militares) ein, womit auch die zivile Verwaltung dezentralisiert wurde. Zudem wurden 1912 die Gemeinden, die Sucos, als Verwaltungsebene eingeführt, um die traditionellen Herrscher zu umgehen. Zehn Jahre später bildeten die jeweiligen Bevölkerungszentren die ersten zivilen Verwaltungseinheiten, nachdem die militärische Gewalt über die Kolonie ihr Monopol gemäß dem Vertrag mit den Niederlanden 1914 verlor.[3][6] Unter dem Gouverneur stand nun der Administrador, dem die Chefes de Posto gegenüber verpflichtet waren, für die termingerechte Abgabe der Steuern. Die Chefes de Posto konnten sowohl Portugiesen als auch Timoresen sein. Ihnen waren die Chefes de Suco unterstellt, die Verwaltungsaufgaben in ihrem Bereich erfüllten und eine Mittlerrolle zwischen der Bevölkerung und den Kolonialherren innehatten. Die Chefes de Suco stammten aus den Reihen der niederen, timoresischen Adligen (Dato) und mussten Portugiesisch sprechen und schreiben können und dem christlichen Glauben angehören. Ihnen gegenüber verantwortlich waren die Dorfvorsteher, die Chefes de Povoações. Interne soziale, rituelle und politische Aufgaben blieben dem Liurai zugewiesen.[7]


1934 wurde ein ziviles Verwaltungssystem eingeführt.[3] 1940 schaffte man mit Dili den ersten Kreis (concelho). In den 1950er Jahren bildeten die Gebiete an der Grenze zu Westtimor den Kreis Fronteira, der Küstenstreifen der heutigen Gemeinden von Dili und Liquiçá bildete den Kreis Dili, südlich befand sich Suro, weiter nach Osten reichte der Kreis Manatuto von Nord- bis Südküste, ebenso der danachfolgende Kreis São Domingos, der etwa auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Baucau und Viqueque lag, und ganz im Osten Lautém,[6] zu dem damals noch Uatucarbau gehörte.[8] In den 1960ern wurden die Kreise Bobonaro, Cova Lima (1961),[9] Liquiçá, Ermera, Ainaro (1967)[10], Same (heute Manufahi), Baucau und Viqueque gebildet und im August 1973 schließlich der Kreis Oecussi-Ambeno. Der Kreis Aileu wurde erst in den letzten Jahren der portugiesischen Herrschaft über Osttimor von Dili abgetrennt.[6] Als untergeordnete Verwaltungseinheiten dienten postos administrativos, sucos, aldeias/povoação und bairros.




Relikt aus der Zeit, als Aileu noch zum Kreis Dili gehörte: Wappen Dilis auf einem Denkmal in Remexio von 1963


































Namen der Verwaltungseinheiten (Oberhaupt)[11]
Portugiesische Kolonialzeit Indonesische Besatzung Unabhängigkeit seit 2014
Distrito/circunscrição (Administrator) Kabupaten (Bupati) Distrito (Administrator) Município (Administrator)
Posto (chefe de posto, encarregado de posto) Kecamatan (Camat) Subdistrito (Administrator) Posto Administrativo (Administrator)
Suco (chefe de suco) Desa (Kepala desa) Suco (chefe de suco) Suco (chefe de suco)
Povação[12]/Aldeia (chefe de povação/chefe de aldeia) Dusun (Kepala dusun) Aldeia (chefe de aldeia) Aldeia (chefe de aldeia)

Während der indonesischen Besatzungszeit (1975 bis 1999) wurde die Verwaltungsstruktur Osttimors der indonesischen angepasst. Dafür änderte man einfach die Bezeichnungen. Conselhos wurden zu kabupatens/Distrikte, postos zu kecamatans/Subdistrikte, sucos zu desas, aldeias zu kampungs und bairros zu RW (rukun warga) und RT (rukun tetangga). Parallel zur zivilen wurde auch eine militärische Verwaltungsstruktur aufgebaut. Der Gouverneur wurde jeweils für fünf Jahre von Präsident Suharto bestimmt und vom Rat der Volksrepräsentanten der Provinz (DPRD) bestätigt. Der Gouverneur bildete die Exekutive und war der Vorsitzende des DPRP und somit die höchste Autorität in der Provinz.[13] Mit Ende der indonesischen Besatzung verschwanden die indonesischsprachigen Bezeichnungen und die Namen „Distrikt“ und „Subdistrikt“ wurden in den neuen Amtssprachen Portugiesisch und Tetum verwendet.


Die Grenzen vom Ende der Kolonialzeit wurden nur in wenigen Fällen stärker verändert:



  • In der Besatzungszeit durch Indonesien wurde der Subdistrikt Turiscai vom Distrikt Ainaro abgetrennt und zum Distrikt von Manufahi dazugeschlagen.

  • Dafür wechselte der Subdistrikt Hato-Udo von Manufahi zu Ainaro.

  • Der Subdistrikt Mape-Zumalai wurde bei der Gebietsreform 2003 vom Distrikt Ainaro zum Distrikt Cova Lima verschoben.

  • Ein kleines Gebiet vom Distrikt Baucau kam 2003 zum Distrikt Viqueque.


Am 14. Juli 2004 wurden nochmals einige Veränderungen in der Verwaltungsstruktur durchgeführt. Im Subdistrikt Tilomar wurde ein vierter Suco geschaffen und die Sucos im Stadtgebiet von Dili nochmals umstrukturiert.[1] Am 15. September 2009 wurden mit dem ministeriellen Dokument 199/2009 neue, offizielle Schreibweisen der Gebietsnamen herausgegeben und die Anzahl der Aldeias auf 2225 reduziert.


2014 erfolgte eine Umbenennung der bisherigen Distrikte (portugiesisch Distrito) in Gemeinden (portugiesisch Município) und der Subdistrikte (portugiesisch Subdistrito) in Verwaltungsämter (portugiesisch Posto Administrativo)[14][15] mit dem Gesetz 4/2014 und der Regierungsverordnung 28/2014.[16]


Während der Volkszählung von 2010 zeigte sich erneut, dass viele Grenzziehungen der damaligen Subdistrikte und Sucos, die in der indonesischen Besatzungszeit erfolgten, von lokalen Herrschern und der dortigen Bevölkerung nicht akzeptiert werden, so in den heutigen Gemeinden Baucau, Bobonaro, Dili, Ermera, Liquica, Manatuto und Manufahi.[17] So kam es 2015 erneut zu einer Anpassung der administrativen Grenzen auf allen Ebenen[18] und 2017 mit dem Diploma Ministerial 16/2017 vom 31. März „Kriasaun Sucos Foun“ die Schaffung von zehn neuen Sucos.[19][20]



Gemeinden |


Osttimor hat 13 Gemeinden (portugiesisch Município, tetum Munisípiu), wobei die Exklave Oecusse als Sonderverwaltungsregion (portugiesisch Região Administrativa Especial) eine Sonderrolle einnimmt.[21] In Artikel 71 der Verfassung Osttimors wird Oecusse diese in Verwaltung und Wirtschaftspolitik garantiert.[22] An der faktischen Umsetzung dieses Verfassungsartikels haperte es allerdings zunächst.[23] Wie auch in den anderen damaligen Distrikten Osttimors wurde in den ersten Jahren der Distriktsadministrator von der nationalen Regierung eingesetzt, ebenso die Administratoren der Subdistrikte. Erst am 18. Juni 2014 wurde mit dem Gesetz 03/2014 die Autoridade da Região Administrativa Especial de Oecusse (ARAEO) geschaffen. Zum Präsidenten der ARAEO wurde der ehemalige Premierminister Marí Alkatiri ernannt.[24] Ihm wurden am 23. Januar 2015 vom Kabinett zusätzliche Befugnisse übertragen, um dem verfassungsmäßigen Sonderstatus Oecusses zu entsprechen.[25][26] Die Insel Atauro gehört zur Gemeinde Dili, die Insel Jaco zur Gemeinde Lautém.




Die Distrikte Osttimors vor der Gebietsreform von 2003




Die Distrikte Osttimors zwischen 2003 und 2015




Die Gemeinden Osttimors seit 2015















































































































































Nummer
lt. Karte
Gemeinde
ISO 3166-2:TL
Einwohner (2004)[27]
Einwohner (2015)[28]
Fläche 2010 in km²[2]
Fläche seit 2015 in km²[28]
Hauptstadt

06
Aileu TL-AL
037.926

048.837

0.676,02

0.735,94

Aileu
10 Ainaro TL-AN
052.476

063.136

0.869,79

0.802,59

Ainaro

02
Baucau TL-BA 100.326 123.203 1.507,95 1.504,17
Baucau
11 Bobonaro TL-BO
097.762

098.932
1.380,82 1.378,10
Maliana
12 Cova Lima TL-CO
052.818

065.301
1.206,66 1.198,59
Suai

05
Dili TL-DI 173.541 277.279
0.368,12

0.364,12

Dili

09
Ermera TL-ER 103.199 125.702
0.770,83

0.756,47

Gleno

01
Lautém TL-LA
055.921

065.240
1.813,11 1.816,68
Lospalos

08
Liquiçá TL-LI
054.834

071.927

0.550,95

0.559,92

Liquiçá

04
Manatuto TL-MT
036.719

046.619
1.785,96 1.783,34
Manatuto

07
Manufahi TL-MF
044.950

053.691
1.326,60 1.332,50
Same
13 Oecusse TL-OE
057.469

068.913

0.817,23

0.813,62

Pante Macassar

03
Viqueque TL-VI
065.245

076.033
1.880,39 1.872,68
Viqueque

Die Administratoren der Gemeinden werden von der Zentralregierung in Dili bestimmt. Seit März 2008 war zur Dezentralisierung die Umwandlung der Distrikte in Gemeinden geplant.[29] Sie erfolgte 2015. Zukünftig sollen eine Gemeindeverwaltung und ein Gemeinderat geschaffen werden. Ein Bürgermeister soll für die Umsetzung der Beschlüsse sorgen und für die Gemeindeverwaltung verantwortlich sein.[30] Das Gesetz 11/2009 vom 7. Oktober legte die geplante Umwandlung fest.[31] Am weitesten geht das Gesetz 04/2014. Es bietet ein Gerüst für die weitere Dezentralisierung der Distrikte, gibt den Administratoren ein größeres Budget von der Zentralregierung und stellt sie direkt über die meisten Behörden, die auf Gemeindeebene arbeiten.[32] Auch die Administration der Verwaltungsämter ist der Gemeindeverwaltung unterstellt.[14]


Administratoren werden manchmal auch „Präsidenten der Gemeindeverwaltung“ genannt (Presidente da Autoridade Municipal). Ob es hier Unterschiede gibt, ist nicht ersichtlich.


Beiden unterliegen folgende Aufgaben:



  1. Genehmigung der Ausführung von Ausgaben und Bestellung der Öffnung von Vergabeverfahren, Vergabe und Ausführung öffentlicher Aufträge. Dazu gehören:

    1. die Durchführung von Reparatur- oder Restaurierungsarbeiten an den Gebäuden, die dem Dienst der jeweiligen Gemeindeverwaltung und -behörden zugewiesen sind;

    2. die externe Beauftragung für Sammlung, Transport und Deponierung von Siedlungsabfällen in den jeweiligen Gemeinden;

    3. die externe Beauftragung von Wartungs- oder Instandsetzungsdienstleistungen für staatliche Fahrzeuge, die der Gemeindeverwaltung und -behörden zugeordnet sind;

    4. die externe Beschaffung von Kraftstoff für Generatoren, Motoren oder Kraftfahrzeuge, die für die Durchführung der Dienstleistung der Gemeindeverwaltung und -behörden verwendet werden;

    5. die externe Beschaffung von Ortsschildern und „Polizeinummern“;

    6. der Bau, die Reparatur oder Instandhaltung von Gärten und Stadtparks;

    7. der Bau und die Ausstattung von Parkhäusern in städtischen Gebieten;

    8. die Verbesserung des städtischen Abfallbewirtschaftungsnetzes.



  2. Gewährleistung der Erstellung, Durchführung und Berichterstattung über die Umsetzung des kommunalen Haushaltsprogramms;

  3. Aufstellung der Ortsschilder und Polizeinummern.[33]



Verwaltungsämter |


Die 13 Gemeinden teilen sich in insgesamt 65 Verwaltungsämter (portugiesisch Posto Administrativo, tetum Postu administrativu) auf, ehemals Subdistrikte. Man greift damit die Bezeichnung aus der portugiesischen Kolonialzeit wieder auf. Jeder Administration eines Verwaltungsamtes ist ein Suco als Sitz zugewiesen. Vor der Umstrukturierung im unabhängigen Osttimor waren es 67 Subdistrikte.[6] Geführt werden die Verwaltungsämter von Administratoren, die der Gemeindeverwaltung unterstellt sind.[14]


Das größte Verwaltungsamt ist Lospalos mit 734,36 km², das kleinste Nain Feto mit 6,12 km².[28] Die folgende Karte zeigt die Grenzen bis 2015.





TestEast Timor adm-2 location map.svg
Über dieses Bild


Aileu

11

Remexio

Lequidoe

Ainaro

4

Hato-
Udo

Maubisse

Baguia

Baucau

Laga

Quelicai

Vemasse

Venilale

Atabae

Balibo

Bobo-
naro

Cailaco

Lolotoe

Maliana

2

1

Fohorem

Zumalai

3

Suai

Tilomar

Atauro

13

9

Metinaro

12

10

Atsabe

6

Hatulia

5

7

Iliomar

Lautém

Lospalos

Luro

Tutuala

Bazartete

8

Maubara

Alas

Fatuberlio

Same

Turiscai

15

Laclo

Laclubar

Laleia

14

Soibada

Nitibe

Oesilo

Pante
Macassar

Passabe

Lacluta

Ossu

Viqueque

16

Uato-Lari



1Fatumean, 2Fatululic, 3Maucatar, 4Hatu-Builico, 5Letefoho, 6Ermera, 7Railaco, 8Liquiçá, 9Dom Aleixo, 10Vera Cruz, 11Laulara, 12Nain Feto, 13Cristo Rei, 14Manatuto, 15Barique, 16Uatucarbau





Organigramm der Administration von Gemeinde und Verwaltungsamt |






Sucos und Aldeias |





































































































Gemeinde
Zahl der Sucos 2017
Zahl der Aldeias 2004
Zahl der Aldeias 2009
Zahl der Aldeias 2017
Aileu 33 139 135 139
Ainaro 21 131 131 131
Baucau 59 286 281 281
Bobonaro 50 193 194 194
Cova Lima 30 147 148 148
Dili 36 241 241 241
Ermera 52 275 277 277
Lautém 34 151 151 151
Liquiçá 23 134 134 134
Manatuto 31
098

099
103
Manufahi 29 137 137 137
Oecusse 18
062

063

063
Viqueque 36 234 234 234



Sitzung des Suco-Rats von Caicoli (Dili)


Die Sucos (tetum suku) werden oft mit dem Begriff Dorf gleichgesetzt.[6] Während der portugiesischen Kolonialzeit wurden die Sucos Povoaçãos genannt. In Dili entsprechen sie Stadtteilen (bairros). Den Sucos steht je ein Suco-Chef (chefe de suco, xefi suco) und ein Suco-Rat (conselho de suco) vor, die vom Volk gewählt werden.[32]


Einzelne Ortschaften und Ortsteile größerer Orte haben zusätzlich den Status einer Aldeia (im Englischen oft mit hamlet ‚Weiler‘ gleichgesetzt), in denen ein Aldeia-Chef (chefe de aldeia, xefi aldeia) gewählt wird. Die ersten Wahlen fanden 2004 und 2005 nacheinander in den einzelnen damaligen Distrikten statt, die letzten Wahlen waren am 9. Oktober 2009. Zwischen dem 15. September und dem 22. Oktober 2016 finden die nächsten Wahlen statt. Die geographischen Grenzen der Aldeias kann man aber nicht genau festlegen, denn sie sind in Osttimor vielmehr eine soziale Einteilung, die man vielleicht am besten mit einer „Dorfgemeinschaft“ oder „Nachbarschaftsgemeinschaft“ gleichsetzen kann. Während der Volkszählungen von 2010 und 2015 wurden die einzelnen Haushalte gefragt, zu welcher Aldeia sie sich zugehörig fühlen. Eine Kartographierung war aber nicht möglich.[28][17]


Ab 2003 gab es zunächst 496 Sucos und 2336 Aldeias. Am 14. Juli 2004 kam es zu einer Neuordnung der administrativen Grenzen, woraufhin es nur noch 442 Sucos und 2228 Aldeias gab. Am 15. September 2009 wurden die Aldeias nochmals neu geordnet, die Zahl der Aldeias sank auf 2225, und 2017 stieg die Anzahl der Sucos auf 452 und der Aldeias auf 2233. In Aileu kamen zwei Sucos dazu, in Dili fünf, in Manatuto zwei und in Viqueque einer.[19][35] Die Nachwahlen für die neuen Sucos und Aldeias fanden im Mai statt.[36] 42 der Sucos sind als „urban“ klassifiziert. Alleine 22 urbane Sucos liegen in der Gemeinde Dili und bilden die Landeshauptstadt.


Flächenmäßig ist mit 194,07 km² Muapitine (Verwaltungsamt Lospalos, Gemeinde Lautém) der größte Suco Osttimors. Der kleinste Suco ist Gricenfor in Dili mit 0,22 km². Die höchste Bevölkerungsdichte haben die urbanen Sucos Dilis. Spitzenreiter ist Santa Cruz mit 13.028,9 Einwohnern/km². Die größte Bevölkerungszahl der Sucos außerhalb Dilis hat Fuiloro (Verwaltungsamt Lospalos, Gemeinde Lautém) mit 16.701 Einwohnern (2015).[28]


2016 unterschrieb Präsident Taur Matan Ruak ein neues „Suco-Gesetz“ (Gesetz 9/2016 vom 8. Juli 2016).[37] Es legt die Organisation, Pflichten und Funktion der Sucos und die Aufgaben des Suco-Rats fest. Ebenso wird der Ablauf der Wahlen des chefe de suco geregelt. Sie finden alle sieben Jahre statt, der Amtsinhaber kann sich einer Wiederwahl stellen.[38]


Der Suco-Rat besteht aus dem chefe de suco, den chefes de aldeia des Sucos, einer weiblichen und einem männlichen Delegierten einer jeden Aldeia, einer weiblichen und einem männlichen Jugendvertreter und dem Lian Nain.[39]


Die Aldeia-Versammlung (assembleias de aldeia) wird von allen Mitgliedern der Dorfgemeinschaft im Alter über 16 Jahren gebildet.[39] Die chefes de aldeia werden in der Aldeia-Versammlung frei und geheim gewählt, ebenso die Delegierten für den Suco-Rat.[38] Der Lian Nain und die Jugendvertreter im Suco-Rat werden von den anderen neu gewählten Mitgliedern gewählt.[39]


Die Sucos und Aldeias verteilen sich auf die einzelnen Gemeinden wie folgt:


Die folgende Karte zeigt die Grenzen zwischen 2003 und 2015.





Atauro
Jaco
Sucos Osttimors-2.png
Über dieses Bild


1

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Die Grenzen der Sucos Osttimors 2015–2017. In Rosa, die als urban klassifizierten Sucos







Weitere Einteilungen Osttimors |


Für statistische Zwecke wurden die Gemeinden zu Regionen zusammengefasst. Administrativ haben die Regionen keine Bedeutung.



  • Region I: Baucau, Lautém, Viqueque

  • Region II: Manatuto, Manufahi, Ainaro

  • Region III: Dili, Aileu, Ermera

  • Region IV: Bobonaro, Cova Lima, Liquiçá

  • Sonderregion (Region V): Oecusse




Die kulturellen Regionen Osttimors: Loro Munu (weiß) und Loro Sae (rot).


Historisch-kulturell teilt sich Osttimor in eine West- (Loro Munu) und eine Ostregion (Loro Sae). Vor der Kolonisation durch Portugal und die Niederlande war die Insel Timor in drei lockere Machtbereiche aufgeteilt, die durch ein kompliziertes Bündnissystem miteinander verbunden waren. Den mittleren Teil beherrschte das Reich Wehale mit Laran, dem spirituellen Zentrum der gesamten Insel. Mit der kolonialen Teilung des Einflussgebietes von Wehale wurde dessen östlicher Teil mit dem Ostteil der Insel zur Kolonie Portugiesisch-Timor und später daraus der Staat Osttimor. Diese Spaltung des Landes lässt sich weniger an den einzelnen Sprachgruppen nachvollziehen, hat aber in der Geschichte des Landes immer wieder zu Konflikten geführt, so zuletzt bei den Unruhen in Osttimor 2006. Die Gemeinden werden folgendermaßen den Regionen zugeordnet:



  • Loro Munu: Dili, Aileu, Ainaro, Manufahi, Ermera, Bobonaro, Cova Lima, Liquiçá, Oecusse.

  • Loro Sae: Lautém, Baucau, Viqueque, Manatuto.



Siehe auch |


  • Liste der Verwaltungseinheiten Osttimors


Weblinks |




  • Aufteilung Osttimors unter der indonesischen Verwaltung (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)


  • Gesetz n.° 6/2003 de 29 de Julho SOBRE A FIXAÇÃO DO NÚMERO DE SUCOS EM TERRITÓRIO NACIONAL (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)


  • Englische Version des Diploma Ministerial n.° 6/2003 (Memento vom 10. Januar 2005 im Internet Archive) (PDF; 214 kB)


  • Diploma Ministerial n.° 9/2004 De 14 de Julho sobre a fixação de Aldeias para as eleições dos Chefes de Suco e Membros do Conselho de Suco (PDF; 1,60 MB)

  • Jornal da Républica: Diploma Ministerial n.° 199/09 (PDF; 315 kB)

  • Jornal da Républica: Decreto-Lei N.º 4/2014 de 22 de Janeiro – Estatuto Orgânico das Estruturas de Pré-desconcentração Administrativa (Memento vom 6. September 2014 im Internet Archive) (PDF-Datei)

  • Jornal da República: Diploma Ministerial n.° 16/2017 (PDF)



Einzelnachweise |




  1. ab Direcção Nacional de Estatística: Census 2004, abgerufen am 18. Oktober 2014


  2. ab Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (PDF; 2,55 MB)


  3. abcd Monika Schlicher: Portugal in Osttimor. Eine kritische Untersuchung zur portugiesischen Kolonialgeschichte in Osttimor 1850 bis 1912. S. 134–136, Abera, Hamburg 1996, ISBN 3-931567-08-7, (Abera Network Asia-Pacific 4), (Zugleich: Heidelberg, Univ., Diss, 1994).


  4. History of Timor - Technische Universität Lissabon (PDF; 805 kB)


  5. abc 150 Anos da criação de distritos em Timor


  6. abcde Government of Timor-Leste: Administrative Division (englisch)


  7. Schlicher S. 272–273.


  8. João Soares: Novo Atlas Escolar Português, 5. aktualisierte Auflage, Lisboa 1954


  9. Cova Lima District Development Plan 2002/2003 (englisch; PDF-Datei; 2,24 MB)


  10. Ministerium für Staatsverwaltung und Territorialmanagement: Plano Estratégico de Ainaro, 8. Januar 2016 (tetum), S. 17, abgerufen am 7. Mai 2016.


  11. Laura Suzanne Meitzner Yoder: Custom, Codification, Collaboration: Integrating the Legacies of Land and Forest Authorities in Oecusse Enclave, East Timor, S. 89 (Memento vom 7. März 2007 im Internet Archive), Yale University 2005 (PDF; 1,46 MB)


  12. Susana Barnes: Origins, Precedence and Social Order in the Domain of Ina Ama Beli Darlari, In: Land and life in Timor-Leste, S. 24.


  13. Kapitel 4 Regime of Occupation (PDF; 550 kB) der CAVR-Untersuchungskommission von 2006


  14. abc Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)


  15. Ministério da Administração Estatal: Município de Aileu als Beispiel, abgerufen am 9. November 2015.


  16. Ministerium für Staatsverwaltung und Territorialmanagement: Plano Estratégico de Ainaro, 8. Januar 2016 (tetum), S. 16, abgerufen am 7. Mai 2016.


  17. ab Nationales Amt für Statistik Osttimors DNE: Suco Report Volume 4 (englisch) (PDF; 9,35 MB)


  18. vgl. Karten in Direcção-Geral de Estatística: TIMOR-LESTE EM NÚMEROS/TIMOR-LESTE IN FIGURES 2014 und Population and Housing Census 2015 Preliminary Results, beide abgerufen am 30. Juli 2016.


  19. ab Direcção-Geral de Estatística: DILI EM NÚMEROS 2016, S. 3, abgerufen am 8. März 2019.


  20. Jornal da República: Ministerielles Dokument n.° 16/2017, abgerufen am 12. März 2019.


  21. Jornal da República: DECRETO LEI No. 5/2015 de 22 de Janeiro – Estatuto da Região Administrativa Especial de Oe-Cusse Ambeno, abgerufen am 9. November 2015.


  22. Verfassung Osttimors (portugiesisch), abgerufen am 29. Mai 2015.


  23. Laura Suzanne Meitzner Yoder: Custom, Codification, Collaboration: Integrating the Legacies of Land and Forest Authorities in Oecusse Enclave, East Timor. S. 25, Dissertation, Yale University, 2005 (PDF-Datei; 1,46 MB (Memento vom 7. März 2007 im Internet Archive)).


  24. Timor-Leste Ministry of Finance: Oé-Cusse: the beginning of a better future for Timor-Leste, abgerufen am 3. Februar 2015.


  25. I Constitutional Government. In: Webseite der Regierung Timor-Lestes. Abgerufen am 18. Juli 2014 (englisch). 


  26. Arsénio Bano elected Vice President of FRETILIN. FRETILIN, 30. Juli 2007, abgerufen am 18. Juli 2014 (PDF; 68 kB, englisch). 


  27. Direcção Nacional de Estatística: Census 2004, abgerufen am 18. Oktober 2014.


  28. abcde Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.


  29. Ministry of State Administration and Territorial Management: Country Profile – Timor-Leste, Oktober 2008, abgerufen am 25. Oktober 2015.


  30. Regierungsseite: Council of Ministers Approves Law Proposals on Local Governance


  31. Jornal da Républica: Law No. 11/2009 of 7 October TERRITORIAL ADMINISTRATIVE DIVISION, abgerufen am 25. Oktober 2015.


  32. ab Terry Russell: Decentralisation and rural development in Timor-Leste, 3. April 2015, East Timor Forum, abgerufen am 7. April 2015.


  33. Jornal da República: Despacho Nº03/M-MAE/IX/2016, abgerufen am 20. Januar 2018.


  34. Facebook-Auftritt des Staatssekretäriats zur Dezentralisierung der Verwaltung: Organograma das Autoridades Municipais., 20. Oktober 2016, abgerufen am 21. Oktober 2016.


  35. Direcção-Geral de Estatística: Timor-Leste in Number 2017, abgerufen am 8. März 2019.


  36. Independente: Four New Villages For Dili, 17. April 2017, abgerufen am 9. Mai 2019.


  37. Jornal da República: Lei 9/2016 Lei dos Sucos, (portugiesisch), abgerufen am 10. September 2016.


  38. ab Webseite des Präsidenten: PRESS RELEASE: H.E. the President of the Republic, Taur Matan Ruak, Enacts the Suco Law, 14. Juli 2016, abgerufen am 20. Juli 2016.


  39. abc SAPO: Setembro e outubro com eleições de líderes locais e tradicionais em Timor-Leste, 2. September 2016, abgerufen am 2. September 2016.


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