Agger


















































































Agger

Mündung der Sülz (unten) in die Agger

Mündung der Sülz (unten) in die Agger


Daten

Gewässerkennzahl

DE: 2728
Lage

Märkischer Kreis, Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und Rhein-Sieg-Kreis; Nordrhein-Westfalen (Deutschland)

Flusssystem

Rhein
Abfluss über

Sieg → Rhein → Nordsee

Quelle
Südlich von Meinerzhagen
51° 5′ 56″ N, 7° 39′ 5″ O51.0988333333337.65125438


Quellhöhe

438 m ü. NHN[1]

Mündung
Bei Troisdorf in die Sieg50.8006388888897.174166666666751Koordinaten: 50° 48′ 2″ N, 7° 10′ 27″ O
50° 48′ 2″ N, 7° 10′ 27″ O50.8006388888897.174166666666751


Mündungshöhe

51 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied
387 m

Sohlgefälle
5,6 ‰
Länge
69,5 km[2]

Einzugsgebiet
816,244 km²[2]
Abfluss am Pegel Lohmar[3]
AEo: 785 km²
Lage: 5,62 km oberhalb der Mündung

NNQ (29.07.1957)
MNQ 1951/2007
MQ 1951/2007
Mq 1951/2007
MHQ 1951/2007
HHQ (23.02.1970)
834 l/s
2,31 m³/s
17,1 m³/s
21,8 l/(s km²)
189 m³/s
385 m³/s

Durchflossene Stauseen

Aggertalsperre

Mittelstädte

Meinerzhagen, Gummersbach, Overath, Lohmar, Siegburg, Troisdorf

Kleinstädte

Bergneustadt

Gemeinden

Lindlar, Engelskirchen

Die Agger ist ein 69,5 km[2] langer, nordöstlicher und rechter Nebenfluss der Sieg im südlichen Nordrhein-Westfalen. Sie fließt im Märkischen Kreis, Oberbergischen Kreis, Rheinisch-Bergischen Kreis und Rhein-Sieg-Kreis.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie


    • 1.1 Verlauf


    • 1.2 Ortschaften


    • 1.3 Nebenflüsse der Agger




  • 2 Namensherkunft


  • 3 Naturschutz und Renaturierung


  • 4 Aggerverband


  • 5 Wetterereignisse


  • 6 Geschichte


  • 7 Sonstiges


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise





Geographie |



Verlauf |


Die Quelle der Agger liegt am südlichen Stadtrand von Meinerzhagen auf 437 m ü. NHN und einen Kilometer westlich der Volmequelle. Von hier aus fließt sie zunächst nach Süden, wobei sie rechts- und linksseitig mehrere kleine Bäche aufnimmt. Kurz hinter Grünenthal mündet der von Osten kommende Leienbach. Wenige Kilometer weiter erreicht die Agger die nach ihr benannte Aggertalsperre. Hier münden die aus Osten kommende Rengse und die ebenfalls aus Norden kommende Genkel, die nur wenige Kilometer vor ihrer Mündung in die Aggertalsperre selber zur Genkeltalsperre gestaut wird.


Nach dem Verlassen der Aggertalsperre fließt die Agger bei Dümmlinghausen, hier von einem Bahndamm der abgebauten Gummersbacher Kleinbahnen linksseitig gesäumt, in einem weiten Bogen westlich um den Aehlenberg (380,9 m), nimmt rechtsseitig den Hesselbach und linksseitig den Leienbach auf und erreicht wenig später Derschlag. Hier mündet die von Nordosten aus Bergneustadt kommende Dörspe und die aus Süden kommende Steinagger. Die Agger wendet ihren Lauf hier nach Westen, durchfließt Rebbelroth und nimmt bei Niederseßmar den von Norden zufließenden Seßmarbach auf. Ebenfalls von Norden fließen ihr dann bei Vollmerhausen der Rospebach und Strombach und der von Südosten kommende Halstenbach zu.


Bei Oesinghausen mündet der von Norden kommende Loper Bach, der kurz zuvor noch den längeren Lambach aufgenommen hat. Zwischen Osberghausen und Ründeroth mündet die aus Süden zufließende Wiehl. Der rechtsseitig zufließende Walbach hat eine unterirdische Mündung in Ründeroth und, etwas aggerabwärts, eine oberirdische Mündung gegenüber der Ortslage Ohl. Im Bereich von Engelskirchen mündet zunächst linksseitig der Kaltenbach, dann rechtsseitig die Leppe und der Horpebach. Bei Loope nimmt die Agger den aus Osten kommenden Loopebach und den von Norden kommenden Hölzernen Siefen auf.


Hinter Loope fließt die Agger Richtung Südwesten. Nach dem Stausee Ehreshoven mündet der aus Südosten kommende Schlingenbach und der Lombach. Wenig später umfließt die Agger Overath, um einige Kilometer weiter den aus Nordwesten kommenden Bombach und den Dahlhauser Bach aufzunehmen. Der weitere Weg führt die Agger an den Lohmarer Ortsteilen Agger, Honsbach, Neuhonrath und Wahlscheid vorbei. In Honsbach fließt linksseitig der Agger der von Osten kommende Honsbach zu. In Neuhonrath fließt linksseitig der ebenfalls aus Osten kommende Maarbach der Agger zu. In Wahlscheid fließt zunächst der Steffensbach im Aggerbogen von der rechten Uferseite zu, dann folgen drei weitere namenlose Bäche, ebenfalls vom rechten Ufer. Nach der Holzbrücke bei der Schiffarther Straße mündet der Hohner Bach von der linken Uferseite der Agger. Kurz danach fließt der Oberscheider Bach von rechts der Agger zu. Am südlichen Ende von Wahlscheid münden schließlich von der linken Uferseite der Kirchbach, der Mackenbach, der Atzenbach und der Stolzenbach in die Agger. Vor Donrath in Kreuznaaf wird der aus Osten zufließende Naafbach aufgenommen. In Donrath fließen linksseitig der Ellhauser Bach und der Hasselsiefen in die Agger. Zwischen Donrath und Lohmar mündet die von Norden kommende Sülz und der aus Osten kommende Jabach. Bei Lohmar mündet dann zunächst linksseitig der aus Nordwesten kommende Scheuerbach und der durch Lohmar fließende Auelsbach. Wenig später mündet die Agger zwischen Troisdorf im Westen und Siegburg im Osten in die Sieg.


Auf ihrem Weg von der Quelle zur Mündung erfährt die Agger mit einem mittleren Sohlgefälle von 5,6 ‰ einen Höhenunterschied von 386 m.




Ortschaften |





  • Meinerzhagen (Quelle)

  • Lantenbach

  • Leienbach

  • Dümmlinghausen

  • Derschlag

  • Rebbelroth

  • Niedersessmar

  • Vollmerhausen

  • Dieringhausen

  • Osberghausen

  • Wiehlmünden

  • Ründeroth

  • Engelskirchen

  • Loope

  • Remshagen

  • Vellingen

  • Hohkeppel

  • Vilkerath

  • Overath

  • Agger

  • Neuhonrath

  • Wahlscheid

  • Donrath

  • Altenrath

  • Lohmar


  • Troisdorf / Siegburg (Mündung) gegenüber Sankt Augustin




Nebenflüsse der Agger |


Größter Nebenfluss der Agger ist die Sülz bei Flusskilometer 7,1. Mit ihrem 244,571 km² Einzugsgebiet hat sie einen Anteil von 30 % an dem der Agger. Weiterer wichtiger Nebenfluss ist die Wiehl, die mit einer Länge von 33,6 km länger ist als die Agger mit 27,7 km bis zu diesem Punkt. Die Agger hat jedoch an dieser Stelle mit 180,592 km² gegenüber der Wiehl mit 140,721 km² das größere Einzugsgebiet. Im Folgenden werden die Nebenflüsse der Agger genannt, die länger als 5 km oder ein Einzugsgebiet mit mehr als 5 km² haben. Die Nennung erfolgt in der Reihenfolge von der Quelle zur Mündung.























































































































































































Name
Stat.
in km




Lage
Länge
in km


EZG
in km²

Mündungs­höhe
in m ü. NHN

GKZ

Rengse
61,463
links
5,630
7,475
284
2728 12

Genkel
60,890
rechts
7,102
10,656
284
2728 14

Dörspe
56,035
links
11,747
27,633
202
2728 18

Steinagger
55,830
links
11,424
30,343
201
2728 2

Seßmarbach
51,481
rechts
9,036
20,182
181
2728 32

Rospebach
48,779
rechts
8,194
13,279
169
2728 34

Strombach
48,548
rechts
8,313
6,390
169
2728 36

Loper Bach
43,766
rechts
3,068
10,017
153
2728 38

Wiehl
41,779
links
33,594
140,721
145
2728 4

Walbach
38,284
rechts
5,057
6,581
132
2728 52

Kaltenbach
36,227
links
5,356
5,756
126
2728 54

Leppe
33,811
rechts
19,392
52,227
119
2728 6

Loopebach
30,589
links
7,697
12,528
111
2728 72

Schlingenbach
25,884
links
6,613
8,731

099
2728 74

Naafbach
9,963
links
22,652
45,869

067
2728 78

Sülz
7,102
rechts
48,711
244,571

062
2728 8

Jabach
6,901
links
7,809
7,523

061
2728 92

Auelsbach
5,412
links
7,417
7,720

059
2728 94

Rothenbach
2,806
links
5,672


056
2728 994


Namensherkunft |


Der Name Agger ist keltischen Ursprungs aus vorgermanischer Zeit und bedeutet „fließendes Wasser“. Der Wortstamm ist der gleiche wie beispielsweise im lateinischen „aqua“.



Naturschutz und Renaturierung |


Die Aggerauen und ein schmaler Streifen entlang des Ufers von Vilkerath bis fast zur Mündung bilden das FFH-Gebiet Agger. Unter anderem wird in der Agger die Wiederansiedlung des Lachses versucht.


In Lohmar-Wahlscheid fließt die Agger durch den Landschaftsgarten Aggerbogen. Dort wurden von der Stadt Lohmar, dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) Renaturierungen der Aggeruferregion vorgenommen. Der Landschaftsgarten Aggerbogen ist zudem Standort der Naturschule Aggerbogen, in der Kinder und Erwachsene Natur und Umweltschutz erklärt bekommen.[4][5]



Aggerverband |


Der Aggerverband (mit Sitz in Gummersbach) kümmert sich im oben genannten Gebiet um die Unterhaltung der Fließgewässer, den Hochwasserschutz, Reinigung des Abwassers sowie um die Trinkwasseraufbereitung und -versorgung.



Wetterereignisse |


Im Januar 2009 war die Agger bei mehrtägigen Außentemperaturen von −17 °C und kälter stellenweise komplett mit einer 5 bis 10 cm dicken Eisschicht bedeckt, zum Beispiel an den Flussabschnitten der Agger in Lohmar-Wahlscheid, so etwa dem Aggerbogen. Die Uferzonen waren so gut wie durchgängig mit einem mindestens einen Meter breiten Eisstreifen versehen. Von den Brücken über die Agger konnte man Eisschollen treiben sehen.



Geschichte |


An der unteren Agger fand am 2. Januar 1584 innerhalb des Truchsessischen Krieges die Schlacht an der Agger statt.



Sonstiges |


Nach der Agger ist neben einigen Straßen auch die Eisenbahnstrecke Aggertalbahn benannt, die an vielen Orten fast parallel verläuft. Bis in die 1950er verlief in Dümmlinghausen auch parallel die Trasse der Gummersbacher Kleinbahnen, deren Bahndamm bis heute zwischen dem Kreisverkehr Richtung Bernberg/Derschlag und der ersten Biegung der Aggertalstraße zu sehen ist.



Weblinks |



 Commons: Agger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Aggerverband, auf aggerverband.de


  • Baden in und Kanu fahren auf Sieg und Agger, auf rhein-sieg-kreis.de


  • Agger, auf openstreetmap.org



Einzelnachweise |




  1. ab
    Deutsche Grundkarte (DGK 5) in Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)



  2. abc
    Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)




  3. Deutsches gewässerkundliches Jahrbuch Sieg/Lohmar 2007 (Memento vom 4. Juni 2015 im Internet Archive) (PDF; 24 kB)




  4. Manuela Giannetti: Naturschule im Aggerbogen. lohmar.de, abgerufen am 22. August 2015. 




  5. Lohmar. Aktiv im Grünen leben. Naturschule Aggerbogen. naturschule-aggerbogen.de, abgerufen am 22. August 2015. 










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