Vico Torriani






Vico Torriani, 1960




Vico Torriani, 1990


Vico Torriani (* 21. September 1920 in Genf als Ludovico Oxens Torriani; † 25. Februar 1998 in Agno) war ein Schweizer Schlagersänger, Schauspieler, Showmaster und Kochbuchautor.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben


    • 1.1 Privates




  • 2 Bekannte Musiktitel (Auswahl)


  • 3 Diskografie


  • 4 Filmografie (Auswahl)


    • 4.1 Kurzauftritt


    • 4.2 Darsteller




  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Leben |




Werbeplakat, 1950 (gemalt von Erich Dittmann)




Grabstätte von Vico Torriani




Autogramm von Vico Torriani




Schellackplatte Addio Donna Grazia, 1952




Schellackplatte Bella, bella donna, 1953


Torriani wurde als Sohn eines Reit- und Skilehrers geboren und wuchs in St. Moritz und Oberrüti auf. Nach der Schule lernte er Konditor, Koch und später noch Kellner. Bereits als 15-Jähriger gab er private Konzerte. Später betätigte er sich als selbständiger Gastwirt, unter anderem in Basel, und machte sich als Autor von Kochbüchern einen Namen.


Wie erst 2017 bekannt wurde, lebte Vico Torriani gemäss amtlichen Unterlagen zwischen 1929 und 1933 zusammen mit seiner Schwester Sonia als Verdingkind auf einem Bauernhof in Oberrüti. Über die schwierigen Jahre seiner Kindheit sprach er weder mit seiner Frau noch mit seinen Kindern. Dies mag auch der Grund dafür sein, dass Vico Torriani sämtliche Anfragen für eine Biografie abblockte.[1]


1945 siegte er bei einem Talentwettbewerb und tingelte danach durch ganz Europa. 1949 hatte er in der Schweiz seinen ersten Hit Silberfäden. 1951 kam der erste große Erfolg in Deutschland mit Addio, donna grazia. Danach nahm Torriani zahlreiche Schallplatten mit Schlagern in verschiedenen Sprachen auf. Ab 1952 trat er im Fernsehen auf. Er bekam zunächst in der Schweiz, später auch in Deutschland eigene Shows, wie etwa Grüezi, Vico, Hotel Victoria und 1971 die Vico-Torriani-Show,[2] in denen zahlreiche Gaststars auftraten.


In den 1950er- und 60er-Jahren trat er in zahlreichen Musikfilmen, Operetten und Musicals auf. 1955 war Torriani der erste zu ratende Gaststar in der Ratesendung Was bin ich? bei Robert Lembke. 1958 trat er in der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson (jetzt: Eurovision Song Contest) an.


Torriani gab Gastspiele in vielen Ländern, darunter auch im Iran. 1964 war seine Plattenkarriere zunächst vorbei. 1966 sang er das Lied der ARD-Fernsehlotterie So schön, so leicht, kann unser Leben sein. Zwischen 1967 und 1970 war er über viele Folgen hinweg Showmaster in der Fernsehsendung Der goldene Schuß im ZDF.


In den 1970er-Jahren hatte er wieder große Erfolge mit volkstümlichen Melodien. Sein größter Erfolg wurde 1976 La Pastorella, ein Lied, das inzwischen zu den Evergreens der deutschen Unterhaltungsmusik gehört. Das Lied wurde auch von zahlreichen anderen Interpreten aufgenommen. 1977 war Torriani in der Tatort-Folge Drei Schlingen mit Hansjörg Felmy als Kommissar Haferkamp zu sehen. Mit dem Schlager Capri-Fischer landete er 1982 auf Platz eins der vom Zweiten Deutschen Fernsehen produzierten Musikshow Die schönsten Melodien der Welt. 1995 erhielt er den Bambi Lifetime-Award zusammen mit Caterina Valente und Helmut Zacharias. Im selben Jahr wurde er mit dem Ehren-Prix-Walo ausgezeichnet.[3]


Am 24. Februar 2016 wurde im Hotel Reine Victoria in St. Moritz das Musical Hotel Victoria uraufgeführt. Es basiert auf der gleichnamigen Fernsehserie, die von 1961 bis 1968 von Vico Torriani moderiert wurde.[4]



Privates |


Zwischen 1978 und 1983 führte Vico Torriani das Restaurant Bonne Auberge am Spalenring in Basel. Torrianis Frau Evelyne Torriani-Güntert (* 17. Juni 1930; † 28. April 2010), mit der er seit 1952 verheiratet war,[5] stammte aus Basel. Das Ehepaar hatte die beiden Kinder Nicole und Reto.


Torriani starb im Jahr 1998 im Alter von 77 Jahren. Seine Frau berichtete, dass er aus einem Nachmittagsschlaf nicht mehr aufwachte, und widersprach damit Presseberichten, er sei an Krebs gestorben.[6] Sein Urnengrab befindet sich auf dem Hauptfriedhof in Lugano.



Bekannte Musiktitel (Auswahl) |










Chartplatzierungen
Erklärung der Daten

Alben[7]











Im Weißen Rößl
 

DE
22
15.09.1967
(8 Wo.)



Singles[8]























































































































































































































































































































































Granada
 

DE

1
1953
(4 Wo.)

Tango der Nacht
 

DE
34
01.04.1954
(4 Wo.)

Bon soir, bon soir
 

DE
3
01.05.1954
(28 Wo.)

Malaguena
 

DE
13
01.11.1954
(12 Wo.)

Tausend Mandolinen
 

DE
10
01.11.1954
(28 Wo.)

Grüß mir die Damen aus der Bar
 

DE
3
01.09.1955
(28 Wo.)

In der Schweiz
 

DE
3
01.11.1955
(24 Wo.)

Zwei Spuren im Schnee
 

DE
2
01.12.1955
(20 Wo.)

Domani
 

DE
6
01.02.1956
(20 Wo.)

In einer kleinen Konditorei
 

DE
25
01.07.1956
(8 Wo.)

Torero
 

DE
23
01.04.1957
(8 Wo.)

Verlieb dich in Lissabon
 

DE
15
01.04.1957
(8 Wo.)

Mannequin aus Paris
 

DE
27
01.07.1957
(4 Wo.)

Siebenmal in der Woche
 

DE

1
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01.09.1957
(24 Wo.)

Ananas aus Caracas
 

DE
3
01.10.1957
(20 Wo.)

Muchacha
 

DE
24
01.12.1957
(4 Wo.)

Waikiki
 

DE
25
01.03.1958
(4 Wo.)

Loana-Oh
 

DE
28
01.06.1958
(4 Wo.)

Schön und kaffeebraun
 

DE
3
01.09.1958
(20 Wo.)

Piano
 

DE
49
01.10.1959
(8 Wo.)

Ave Maria no morro
 

DE
21
01.01.1960
(24 Wo.)

Straße meiner Lieder
 

DE
35
01.06.1960
(4 Wo.)

Romantica
 

DE
34
01.06.1960
(8 Wo.)


Kalkutta liegt am Ganges
 

DE
2
01.07.1960
(24 Wo.)

Sie war nicht älter als 18 Jahr’
 

DE
23
01.11.1960
(8 Wo.)

Café Oriental
 

DE
8
01.02.1961
(12 Wo.)

Bon soir, Herr Kommissar (Unterwelt-Tango)
 

DE
38
01.05.1961
(8 Wo.)

Juanita
 

DE
48
01.07.1961
(8 Wo.)

Lebe wohl, kleine Frau
 

DE
43
01.09.1961
(8 Wo.)

Hafen-Casanova
 

DE
24
01.02.1962
(4 Wo.)

Ching-Ching-Ching (Happy José)
 

DE
26
01.06.1962
(8 Wo.)

Renata
 

DE
21
01.11.1962
(16 Wo.)

Pepino
 

DE
7
01.03.1963
(16 Wo.)

Laß uns mal ein Tänzchen wagen
 

DE
33
01.07.1963
(3 Wo.)

Ski-Twist
 

DE
27
01.02.1964
(12 Wo.)

Aus jedem Land ein Souvenir
 

DE
25
01.09.1964
(8 Wo.)

Auf der Hütt’n (Hey, Hey, Hey)
 

DE
27
01.12.1964
(12 Wo.)

 

AT
8
15.02.1965
(4 Wo.)





  • 1951 Silberfäden

  • 1952 Addio, donna grazia

  • 1953 Bella, bella donna

  • 1953 Du schwarzer Zigeuner

  • 1953 Bon soir, bon soir, DECCA, F 43650 (78 rpm)

  • 1953 Tango der Nacht (aus „Straßenserenade“), DECCA, F 43614 (78 rpm)

  • 1954 Gitarren der Liebe

  • 1955 In der Schweiz

  • 1955 Zwei Spuren im Schnee

  • 1955 Grüß mir die Damen aus der Bar von Johnny Miller

  • 1957 Siebenmal in der Woche

  • 1957 Ananas aus Caracas

  • 1957 Sie war ein Mannequin aus Paris

  • 1958 Schön und kaffeebraun

  • 1958 Der Stern von Santa Clara

  • 1960 Kalkutta liegt am Ganges

  • 1961 Bon soir, Herr Kommissar

  • 1961 Café Oriental

  • 1963 Pepino

  • 1962 Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus

  • 1962 Der Hafen-Casanova

  • 1962 Chi-chica-chi

  • 1963 Skitwist

  • 1967 Märchenerzähler

  • 1976 La pastorella

  • 1981 Die schönsten Lieder

  • 1984 Capri-Fischer

  • 1995 Einfach danke

  • 1990 Ich könnt’ ohne Berge nicht leben

  • 1991 Zähl’ die Freunde, nicht die Jahre

  • Grüezi, grüezi miteinander


  • Bolero (Elite Special 8926, 78rpm)


  • In Milano in der Cafeteria (Elite Special 8926, 78rpm)

  • Das gewisse o-la-la



Diskografie |


Alben (Auswahl):



  • 1990 Zauberwelt der Berge

  • 1991 Zähl die Freunde, nicht die Jahre

  • 1995 Einfach Danke – Meine 20 größten Hits

  • 1998 Danke Vico – Zur Erinnerung an den legendären Sänger und Entertainer



Filmografie (Auswahl) |



Kurzauftritt |



  • 1952: Der bunte Traum

  • 1952: Meine Frau macht Dummheiten

  • 1958: Der schwarze Blitz

  • 1960: Schlagerraketen – Festival der Herzen

  • 1960: O sole mio

  • 1962: So toll wie anno dazumal

  • 1964: Die ganze Welt ist himmelblau

  • 1975: Treffpunkt Herz



Darsteller |



  • 1953: Straßenserenade

  • 1954: Gitarren der Liebe

  • 1955: Ein Herz voll Musik

  • 1956: Santa Lucia

  • 1956: Der Fremdenführer von Lissabon

  • 1957: Siebenmal in der Woche

  • 1957: Träume von der Südsee

  • 1958: Der Stern von Santa Clara

  • 1961: Robert und Bertram

  • 1962: Muß i denn zum Städtele hinaus



Weblinks |




  •  Commons: Vico Torriani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Literatur von und über Vico Torriani im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


  • Vico Torriani in der Internet Movie Database (englisch)


  • Vico Torriani bei filmportal.de

  • Gabriela Schöb: Torriani, Vico. In: Historisches Lexikon der Schweiz.


  • Chronologische Aufzählung sämtlicher Auftritte Vico Torrianis im deutschen Fernsehen von 1953 bis 1997 (Memento vom 3. Juni 2010 im Internet Archive)



Einzelnachweise |




  1. H. Elias Fröhlich: Vico Torriani (†): Seine traurigen Jahre als Verdingbub In: Glückspost vom 8. März 2017


  2. Fernsehserien.de


  3. Website von Prix Walo, abgerufen am 18. April 2017.


  4. Webseite des Musicals (Memento des Originals vom 24. Februar 2016 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.musical-hotelvictoria.ch


  5. Vico Torrianis Witwe ist tot in Blick, abgerufen am 24. Februar 2015


  6. SWR Sendereihe Ich trage einen großen Namen, Wiederholung vom 2. August 2015


  7. Vico Torriani Alben. In: Chartsurfer.de. Abgerufen am 18. März 2018. 


  8. Vico Torriani Songs. In: Chartsurfer.de. Abgerufen am 18. März 2018. 




































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