Caesiumhydroxid































































Kristallstruktur

Kristallstruktur von Caesiumhydroxid

__ Cs+     __ OH

Kristallsystem

orthorhombisch



Raumgruppe

Cmcm (Nr. 63)Vorlage:Raumgruppe/63



Gitterkonstanten

a = 4,35 Å, b = 11,99 Å und c = 4,516 Å


Allgemeines
Name
Caesiumhydroxid

Verhältnisformel
CsOH
Kurzbeschreibung

weiße bis gelbe hygroskopische Kristalle[1]


Externe Identifikatoren/Datenbanken




















CAS-Nummer


  • 21351-79-1 (wasserfrei)

  • 35103-79-8 (Monohydrat)




ECHA-InfoCard

100.040.298

PubChem

62750

Wikidata

Q296363

Eigenschaften

Molare Masse
149,92 g·mol−1

Aggregatzustand

fest



Dichte

3,68 g·cm−3[1]



Schmelzpunkt

272,3 °C[1]



Löslichkeit

sehr leicht in Wasser (3000 g·l−1 bei 30 °C)[2]


Sicherheitshinweise









GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]



05 – Ätzend

07 – Achtung

Gefahr



H- und P-Sätze
H: 302​‐​314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310 [1]


MAK

Schweiz: 2 mg·m−3 (gemessen als einatembarer Staub)[3]


Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.



Caesiumhydroxid, CsOH, ist das Hydroxid des Caesiums. Es ist in wässriger Lösung eine der stärksten Basen.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Gewinnung und Darstellung


  • 2 Eigenschaften


  • 3 Verwendung


  • 4 Einzelnachweise





Gewinnung und Darstellung |


Caesiumhydroxid entsteht neben Wasserstoff bei der äußerst heftigen Reaktion (Explosionsgefahr) von Wasser mit Caesium:


2Cs+2H2O⟶2CsOH+H2↑{displaystyle {ce {2Cs + 2H2O -> 2CsOH + H2 ^}}}{displaystyle {ce {2Cs + 2H2O -> 2CsOH + H2 ^}}}

Eine weitere Synthesemöglichkeit ist durch die Reaktion von Caesiumoxid mit Wasser gegeben.


Cs2O+H2O⟶2CsOH{displaystyle {ce {Cs2O + H2O -> 2CsOH}}}{displaystyle {ce {Cs2O + H2O -> 2CsOH}}}

Während der Vermischung können heftige Reaktionen auftreten.


Analog zum Rubidiumhydroxid ist auch das Caesiumhydroxid über das Sulfat zugänglich:


Cs2SO4+Ba(OH)2⟶2CsOH+BaSO4{displaystyle {ce {Cs2SO4 + Ba(OH)2 -> 2 CsOH + BaSO4}}}{displaystyle {ce {Cs2SO4 + Ba(OH)2 -> 2 CsOH + BaSO4}}}

Das entstehende Bariumsulfat fällt quantitativ aus und die Caesiumhydroxidlösung kann nach der Filtration vorsichtig zunächst über Kaliumhydroxid in einer Platin-Schale eingeengt werden, bis sich das Salz abscheidet. Dieses wird schließlich in einem Silber-Schiffchen im trockenen Wasserstoff-Strom langsam auf 300 °C erhitzt.[4]



Eigenschaften |


Wässrige Lösungen von Caesiumhydroxid reagieren stark basisch und ätzen Glas. Caesiumhydroxid kristallisiert orthorhombisch, Raumgruppe Cmcm (Raumgruppen-Nr. 63)Vorlage:Raumgruppe/63, mit den Gitterparametern a = 4,35 Å, b = 11,99 Å und c = 4,516 Å.[5] In der Kristallstruktur wird jedes Caesium-Kation von fünf Hydroxid-Anionen koordiniert, die Anionen koordinieren ihrerseits fünf Caesium-Ionen, so dass sich eine Schichtstruktur ergibt. Es sind auch Hydrate des Caesiumhydroxids bekannt. Das Monohydrat kristallisiert tetragonal, Raumgruppe I41/amd (Nr. 141)Vorlage:Raumgruppe/141[6]. Es sind auch hexagonale Formen des Monohydrats beobachtet worden.
Das Dihydrat, Cs(OH)·2 H2O kristallisiert orthorhombisch, Raumgruppe Pca21 (Nr. 29)Vorlage:Raumgruppe/29.[7] Das Trihydrat ist monoklin mit der Raumgruppe P21/n (Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2.[7]



Verwendung |


Die Caesiumlauge ist eine hochwertige Base zur katalytischen Alkinylierung von Aldehyden und Ketonen.


Caesiumhydroxid wird als Elektrolyt in galvanischen Zellen verwendet.[8]



Einzelnachweise |




  1. abcde Eintrag zu Cäsiumhydroxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Februar 2017 (JavaScript erforderlich).


  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Physical Constants of Inorganic Compounds, S. 4-57.


  3. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (SUVA): Grenzwerte am Arbeitsplatz 2015 – MAK-Werte, BAT-Werte, Grenzwerte für physikalische Einwirkungen, abgerufen am 2. November 2015.


  4. Georg Brauer: Rubidium- und Cäsiumhydroxyd. In: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1954, S. 742. 


  5. H. Jacobs, B. Harbrecht: Eine neue Darstellungsmethode für Caesiumhydroxid. In: Zeitschrift für Naturforschung B. 36, 1981, S. 270–271 (online).


  6. R. Černy, V. Favre-Nicolin, B. Bertheville: A tetragonal polymorph of caesium hydroxide monohydrate, CsOH·H2O, from X-ray powder data. In: Acta Crystallographica, C58, 2002, S. i31–i32, doi:10.1107/S0108270101021928.


  7. ab D. Mootz, H. Rütter: Hydrate schwacher und starker Basen. VII: Zum System Caesiumhydroxid-Wasser: Die Kristallstrukturen von CsOH·2 H2O und CsOH·3 H2O. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, 608(2), 1992, S. 123–130, doi:10.1002/zaac.19926080218.


  8. Eintrag zu Caesium-Verbindungen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 14. Juli 2014.


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