Bernd Arnold






Bernd Arnold im Kletterweg „Peukers Problem“ am Basteischluchtturm


Bernd Arnold (* 28. Februar 1947 in Hohnstein) ist ein deutscher Kletterer und Bergsteiger.


Arnold wurde durch eine Vielzahl schwieriger Erstbegehungen von Kletterwegen in der Sächsischen Schweiz bekannt. Der gelernte Buchdrucker führt seit der Wende zwei Bergsportläden und bietet darüber hinaus Kletterkurse in der Sächsischen Schweiz an.


Eine Besonderheit von Arnolds Kletterstil, die ihn auch in anderen Klettergebieten weltweit bekannt gemacht hat, ist seine fast immer durchgeführte Barfußkletterei. Auch einige der schwierigsten Routen wurden von ihm ohne Kletterschuhe begangen.


Ab Frühjahr 1989 war Arnold auch in vielen Gebirgen rund um die Welt als Bergsteiger unterwegs, nachdem sich sein Aktionsradius davor gezwungenermaßen auf Ostblock-Länder beschränkt hatte. Bereits in den 1970er Jahren hatte er Einladungen des amerikanischen Bergsteigerverbandes zum Besuch der USA erhalten, die er jedoch nicht annehmen durfte. Nur in einigen wenigen Ausnahmen konnte er ins westliche Ausland fahren. In seiner Klettermannschaft berichteten zwei Gefolgsleute der SED über seine Kontakte zu namhaften westdeutschen Bergsteigern wie z. B. Wolfgang Güllich, Kurt Albert und Dietrich Hasse. Mit Kurt Albert war er unter anderem im Karakorum oder in Patagonien unterwegs.


Heute wirbt Arnold für eine begrenzte Lockerung der Sächsischen Kletterregeln, um aktuellen Entwicklungen des Sportkletterns wie dem Bouldern und Plaisirklettern Rechnung zu tragen. In einer Ausweitung der begehbaren Kletterfläche sieht er die Chance, klassische Wege zu bewahren und eine Entlastung einzelner Kletterfelsen und der umgebenden Natur durch eine bessere Verteilung der Kletterer im Gebiet zu erreichen.[1]


Arnold lebt in seinem Geburtsort Hohnstein und wurde am 5. Juli 2008 mit der Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt geehrt.[2]



Wichtige Erstbegehungen |


Die meisten seiner Erstbegehungen führte Arnold in den 1970er und 1980er Jahren durch. Insgesamt gehen über 900 neue Wege in der Sächsischen Schweiz auf sein Konto.[3] Bekannt sind unter anderem:


  • Sächsische Schweiz


    • Schwager Nordwand (Sächsischer Schwierigkeitsgrad IXb)


    • Nördliche Pfaffenschluchtspitze 1000-Mark-Wand (IXc)


    • Großer Wehlturm Direkte Superlative (IXc)


    • Amselspitze Schallmauer (Xa)


    • Teufelsturm Teufelei (Xa)


    • Schwedenturm 6. Versuch (Xb)


    • Heringstein Barometer für Stimmungen (Xc)


    • Falkenstein Buntschillernde Seifenblase (IXc)


    • Rokokoturm Garten Eden (Xc)



  • Weltweit


    • Pumprisse, Fleischbankpfeiler, Tirol erste durchgehend freie Begehung


    • Riders on the Storm am Central Tower of Paine in Patagonien (9/A2, UIAA)


    • Royal Flash am Fitz Roy (9, UIAA)


    • Pillar Rojo am Mermoz (9-, UIAA)


    • Aus dem Mauseloch, Glocke, Adersbach, Tschechische Republik (IXa)


    • Big Wall, Präsident, Böhmische Schweiz, Tschechische Republik (VIIIc)




Einzelnachweise |




  1. Hartmut Landgraf: Bernd Arnold: Es ist genug Fels für alle da. In: Sächsische Zeitung, 21./22. Juni 2008


  2. http://www.bergsteigerbund.de/dokumente/mtb/mtb_2008_3.pdf


  3. Helmut Schulze: Ungezählte Rotweinflaschen und 900 sächsische Erstbegehungen. In: Der neue Sächsische Bergsteiger; Mitteilungsblatt des SBB, 1/07, S. 36 (PDF; 1,9 MB)



Literatur |



  • Bernd Arnold: Zwischen Schneckenhaus und Dom. Panico-Alpinverlag, 1999, ISBN 3-926807-69-5.

  • Bernd Arnold: Oscar Schuster und ich. Ein Versuch der Annäherung. In: OSCAR SCHUSTER. Bergsteiger-Alpinist-Erschließer-Arzt-Publizist. Monografien Sächsisches Bergsteigen. S. 34–54. Sächsischer Bergsteigerbund, 2013.

  • Peter Brunnert: Bernd Arnold – Ein Grenzgang. Eine biografische Dokumentation. Panico Alpinverlag, 2017, ISBN 978-3-95611-080-1.
























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