Genus












Das Genus (Plural: Genera; von lateinisch genus „Art, Gattung, Geschlecht“, als grammatischer Fachausdruck in Anlehnung an altgriechisch γένος .mw-parser-output .Latn{font-family:"Akzidenz Grotesk","Arial","Avant Garde Gothic","Calibri","Futura","Geneva","Gill Sans","Helvetica","Lucida Grande","Lucida Sans Unicode","Lucida Grande","Stone Sans","Tahoma","Trebuchet","Univers","Verdana"}genos), oder deutsch das grammatische Geschlecht, ist eine in vielen Sprachen vorkommende Klassifikation von Substantiven, denen jeweils ein Genus zugeordnet ist. Dieses beeinflusst dann die Wortform anderer Wörter (Kongruenz), die sich auf das Substantiv beziehen, wie beispielsweise Artikel, Adjektive und Pronomen. Eine Sprache hat also ein Genussystem, wenn es derartige Kongruenzregeln gibt, aus denen man verschiedene Klassen von Substantiven ersieht.[1] Die Klassifikation der Substantive, die sich an der Kongruenz zeigt, kann die Deutung von Pronomina unterstützen: In einer Konstruktion wie der Deckel der Kiste, der/die grün gestrichen ist weiß man nur durch das Genus des Relativpronomens, worauf sich der Relativsatz bezieht.


Im Deutschen und anderen Sprachen gibt es Genera, die die Namen der biologischen Geschlechter „männlich / maskulin“ oder „weiblich / feminin“ tragen. Es besteht dabei durchaus bei vielen Wörtern ein gewisser Zusammenhang zwischen biologischem und grammatischem Geschlecht (siehe hier). Das Genus bezeichnet jedoch nicht biologische oder andere Eigenschaften des mit dem Wort bezeichneten Lebewesens, Gegenstands oder Begriffs, sondern nur die Weise der Kongruenz anderer Wörter. Auch bezeichnen die meisten maskulinen und femininen Wörter etwas, das gar kein biologisches Geschlecht hat. In anderen Genussystemen braucht die Zuordnung der Genera zu den Substantiven überhaupt nichts mit biologischen Geschlechtern zu tun zu haben.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Begriffe


    • 1.1 Kategorien, Flexion, Kongruenz


    • 1.2 Andere Kategorien des Substantivs


      • 1.2.1 Numerus


      • 1.2.2 Kasus


      • 1.2.3 Definitheit


      • 1.2.4 Belebtheit




    • 1.3 Nicht eindeutiges Genus


    • 1.4 Nominalklasse


    • 1.5 Genus von Pronomen




  • 2 Genuskongruenz


    • 2.1 Kongruenz des Artikels


    • 2.2 Kongruenz des Adjektivs


    • 2.3 Kongruenz des Zahlworts


    • 2.4 Kongruenz von Pronomen


    • 2.5 Kongruenz des Verbs




  • 3 Abhängigkeiten des Genus


    • 3.1 Maskulinum, Femininum, Neutrum, Utrum


    • 3.2 Deklinationsklasse




  • 4 Das Genussystem der deutschen Sprache


    • 4.1 Genus und Sexus im Deutschen


      • 4.1.1 Personenbezeichnungen


      • 4.1.2 Tierbezeichnungen




    • 4.2 Soziale Bedeutung des Genus


    • 4.3 Genus von Objekten ohne natürliches Geschlecht


    • 4.4 Hypothesen zum Verhältnis der Sprachmittel Genus und Numerus


    • 4.5 Erklärungsversuche für Abweichungen von Genus und Sexus




  • 5 Genussysteme


    • 5.1 Kein Genus


    • 5.2 Pronominalsexus, aber kein Substantivgenus


    • 5.3 Unterscheidung Maskulinum-Femininum


    • 5.4 Unterscheidung Utrum-Neutrum


    • 5.5 Unterscheidung Maskulinum-Nicht-Maskulinum


    • 5.6 Unterscheidung Maskulinum-Femininum-Neutrum




  • 6 Siehe auch


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise





Begriffe |



Kategorien, Flexion, Kongruenz |



In Sprachen, die Genera haben, ist – außer in wenigen Sonderfällen – jedem Substantiv eindeutig ein Genus zugeordnet. Dieses wirkt sich so aus, dass andere Wörter, die sich auf das Substantiv beziehen, in Abhängigkeit vom Genus des Substantivs gebeugt (flektiert) werden, also ihre Form verändern. Das Genus ist die dieser Beugung zugrundeliegende grammatische Kategorie.


Beugungen beschränken sich nicht immer auf ein einzelnes Wort, sie können auch mehrere zusammengehörige Wörter erfassen, die dann parallel nach derselben Kategorie gebeugt werden. Beispielsweise wird im Satz „Unsere kleinen Kinder spielten den ganzen Tag Ball“ nicht nur das Substantiv „Kind“ aufgrund seines Numerus gebeugt, hier also der Mehrzahl, sondern mit ihm das Possessivpronomen „unser“, das attributive Adjektiv „klein“ sowie das Verb „spielen“. Diese haben aber nicht selbst je einen Numerus, sondern übernehmen den des Substantivs. Eine solche Übernahme einer grammatischen Kategorie bei einer Beugung heißt Kongruenz.


Durch manche Kategorien wird zusätzliche Information über den Sachverhalt ausgedrückt wie im Beispiel eben die Mehrzahl der Kinder durch den Numerus, durch andere dagegen die grammatische Beziehung zu anderen Satzteilen, wie es beim Kasus der Fall ist. In beiden Fällen kann das gebeugte Wort aufgrund der Beugung verschiedene Formen annehmen. Diese hängen also nicht allein vom Wort ab, sondern auch von seiner Verwendung im Zusammenhang.


Beim Genus ist das anders: das Genus eines Substantivs hängt nur von diesem ab und ist ihm fest zugeordnet, so dass es keine Beugung von Substantiven nach dem Genus gibt. Auch eine Movierung ist keine Beugung, weil sie aus einem Substantiv ein anderes mit abweichender Bedeutung macht und nicht nur den Verwendungszusammenhang bezeichnet. Das Genus eines Substantivs zeigt sich nur in der Beugung anderer Wörter aufgrund von deren Kongruenz mit dem Genus des Substantivs. Die Rollen bei der Flexion sind also ungleich verteilt: das Substantiv hat ein eigenes Genus, wird aber nicht danach gebeugt; kongruierende Wörter werden nach dem Genus gebeugt, nämlich dem des Substantivs. Welche Wortarten in einer Sprache hinsichtlich des Genus mit dem Substantiv kongruieren, ist von Sprache zu Sprache verschieden (siehe Abschnitt Genuskongruenz). In einigen Fällen kann auch ein Pronomen ein eigenes Genus haben, mit dem dann andere Wörter kongruieren (siehe Abschnitt Genus von Pronomen).


In manchen Sprachen kann man aus der Form des Substantivs und aus den Beugungsformen nach Numerus und Kasus auf sein Genus schließen. Oder es besteht ein Zusammenhang zwischen Wortbedeutung und Genus. Solche morphologischen (die Wortformen betreffenden) oder semantischen (die Bedeutung betreffenden) Zusammenhänge machen aber nicht das Genus aus; dieses ist vielmehr durch die Genuskongruenz anderer Wörter charakterisiert. Das zu unterscheiden ist wichtig, weil solche Zusammenhänge oft nicht alle Substantive abdecken oder einige Ausnahmen haben, wohingegen die Kongruenzen durch das Genus eindeutig bestimmt sind, selbst wenn die Zuordnung des Genus zum Substantiv irregulär erscheint. Beispielsweise haben im Deutschen Wörter, die nur weibliche Personen oder Tiere bezeichnen, regelmäßig – aber nicht ausnahmslos – feminines Genus, Diminutive auf „-chen“ dagegen neutrales. Das Wort „Mädchen“, bei dem sich diese beiden Regeln widersprechen, hat trotzdem ein eindeutiges Genus, das im selben Satz alle Kongruenzen eindeutig bestimmt, nämlich das neutrale. Im Teilsatz „das Mädchen, das seine Haare offen trug“ kann es mit „Mädchen“ keine femininen Kongruenzen geben. – Zur Abgrenzung der Genera von morphologischen und semantischen Eigenschaften von Substantiven siehe den Abschnitt Abhängigkeiten des Genus.



Andere Kategorien des Substantivs |


Neben dem Genus gibt es weitere Kategorien des Substantivs, die ebenfalls auf kongruierende andere Wörter einwirken können. Hier geht es um das Zusammenspiel mit dem Genus. Oft werden Genus, Numerus und – falls in der Sprache vorhanden – Kasus als die drei für Substantivkongruenzen verantwortlichen Kategorien genannt (KNG-Kongruenz), aber auch andere Kategorien, insbesondere Definitheit und Belebtheit, können eine Rolle spielen.



Numerus |


Manche Sprachen unterscheiden die Genera nur im Singular, nicht im Plural. Das gilt für das Deutsche und die anderen germanischen Sprachen bis auf Färöisch und Isländisch, ebenso für die nordostslawischen Sprachen Weißrussisch, Russisch und Ukrainisch und die südostslawischen Sprachen Makedonisch und Bulgarisch. Bei diesen Sprachen sind im Plural die kongruierenden Artikel und Adjektive in allen Kasus unabhängig vom Genus des Substantivs:



  • alter Herr – Plural ohne Artikel: N/A: alte Herren, G: alter Herren, D: alten Herren – Plural mit Artikel: die / der / den / die alten Herren

  • alte Dame – Plural ohne Artikel: N/A: alte Damen, G: alter Damen, D: alten Damen – Plural mit Artikel: die / der / den / die alten Damen


Sämtliche baltischen und viele romanische Sprachen unterscheiden dagegen auch in der Pluralform zwei Genera, nämlich maskulin und feminin, ebenso die semitischen Sprachen.


Wenn die Genusunterschiede im Plural verschwunden sind, lässt sich bei Wörtern ohne Singular (den Pluraliatantum) das zugrundeliegende Genus nicht aus den Kongruenzen ermitteln, sondern allenfalls aus der Wortgeschichte wie bei Kosten und Ferien, die vom mittelhochdeutschen femininen koste und vom lateinischen femininen Pluralwort feriae abstammen. In Wörterbüchern wird dann oft statt eines Genus „Mehrzahl“ angegeben.


In einigen Tochtersprachen des Lateinischen gibt es sogenannte ambigene Substantive, welche ein Überbleibsel der alten Klasse der Neutra fortsetzen. Diese Substantive verhalten sich im Singular stets wie Maskulina, im Plural dagegen wie Feminina. Im Französischen und Italienischen handelt es sich hierbei nur um eine Handvoll Wörter, während dieses Schema im Rumänischen eine große Zahl von Substantiven erfasst hat (mehrere tausend); die Gruppe dieser Substantive wird im Rumänischen darum häufig als Neutra etikettiert, obwohl sie keine eigenen Formen aufweist, sondern sich lediglich numerusabhängig der jeweiligen Formen der anderen beiden Genera bedient. Auch im Albanischen gibt es Ambigenera.


Beispiele für Ambigenera:



  • im Italienischen: il labbro (Sg.m.def.) – le labbra (Pl.f.def.), die Lippe – die Lippen

  • im Französischen: l’amour mortles amours mortes (Pl.f.def.), die tote Liebe – die toten Lieben
    sowie le vieil homme (Sg.m.def.) – les vieilles gens (Pl.f.def., nur vor dem Subst.), der alte Mensch – die alten Menschen

  • im Rumänischen: scaunul (Sg.m.def.) – scaunele (Pl.f.def.), der Stuhl – die Stühle


Setzt man nicht voraus, dass Genus und Numerus völlig unabhängig voneinander sind, kommt man zu einer Beschreibung, in welcher die meist zwei Numeri je in eine oder mehrere Klassen zerfallen und zu jedem Wort festliegt, in welcher Singular- und Pluralklasse es liegt, falls es im jeweiligen Numerus überhaupt vorkommt. In diesem Modell gäbe es beispielsweise für das Deutsche vier Klassen: die drei Singulargenera und eine gemeinsame Klasse für alle Pluralwörter einschließlich der Pluraliatantum, da die Kongruenzen von Pluralwörtern nicht vom Genus des Singularwortes abhängen. Im Rumänischen oder Französischen gäbe es auch vier Klassen, nämlich maskulin und feminin je in Singular und Plural, und auch die Ambigenera passen in das Schema. Bei den Nominalklassen der Bantusprachen wird das so gemacht; für die Genera der indogermanischen und semitischen Sprachen ist es nicht üblich.



Kasus |


Kasus ist eine Kategorie, die am Substantiv und an kongruierenden Wörtern – mehr oder weniger dieselben, die auch hinsichtlich des Genus mit dem Substantiv kongruieren – die Wortform ändert. Im Deutschen werden die Substantive kaum noch verändert (nur Genitiv-s bei maskulinen und neutralen Wörtern im Singular sowie Dativ-n im Plural), so dass sich der Kasus hauptsächlich am Artikel zeigt sowie dann am Adjektiv, wenn der Artikel fehlt oder keine genus- und kasusspezifische Endung hat. Voll ausgebildete Kasus gibt es in den meisten slawischen, baltischen und inselnordischen Sprachen, wohingegen die übrigen germanischen und die romanischen Sprachen die Kasusunterscheidung aufgegeben haben.



Definitheit |


Die Definitheit eines Substantivs ist eine grammatische Kategorie, mit der bezeichnet wird, ob mit dem Substantiv bestimmte Dinge oder Personen gemeint sind oder unbestimmte. Sie kann gemeinsam mit den Kategorien Genus, Numerus und Kasus auf kongruierende Wörter einwirken wie im Folgenden beschrieben.


Im Deutschen und vielen anderen Sprachen wird Definitheit durch Verwendung des bestimmten Artikels ausgedrückt, der mit dem Substantiv nach Genus, Numerus und Kasus kongruiert. Die Ersetzung des definiten durch den indefiniten Artikel wird aber nicht als Beugung des Artikels nach der Kategorie Definitheit aufgefasst. Der Artikel kann auch am Substantiv selbst als Nachsilbe (so in den skandinavischen Sprachen je nach Kontext sowie im Rumänischen und im Albanischen) oder als Vorsilbe (so im Arabischen und Hebräischen) angebracht sein. Andere kongruierende Wörter wie Adjektive sind seltener betroffen. Beispielsweise wird Im Hebräischen nicht nur das Substantiv mit der genus- und numerusunabhängigen Artikelvorsilbe ha- versehen, sondern auch Adjektive, und die Konstruktion der gesamten Nominalphrase ist abhängig von Genus und Definitheit:[2]



  • schloscha jeladim tovim (indef., mask.) – drei (Grundform schalosch) gute (GF tov) Kinder (GF jéled)

  • schlóschet hajeladim hatovim (def., mask.) – die drei guten Kinder

  • schalosch jeladot tovot (indef., fem.) – drei gute Mädchen (GF jalda)

  • schalosch hajeladot hatovot haélle (def., fem.) – diese (genusunabh. GF élle) drei guten Mädchen



Belebtheit |


In vielen Sprachen wird in der Grammatik ein Unterschied zwischen belebten und unbelebten Substantiven gemacht, wobei die Grenze meist zwischen Mensch und Tier einerseits und Pflanzen, Dingen und Abstrakta andererseits verläuft, manchmal auch zwischen Mensch und Tier. In den anatolischen Sprachen, einem ausgestorbenen Zweig der indogermanischen Sprachen, ist die Belebtheit das Hauptkriterium für die Zuordnung von Substantiven zu den beiden Genera.


In Sprachen mit einem anderen Genussystem kann die Belebtheitkategorie die Genera weiter differenzieren. Beispiele:



  • In manchen Sprachen, deren Genussystem keinen Bezug mehr zu natürlichen Geschlechtern hat, werden trotzdem verschiedene Pronomen in Abhängigkeit vom Geschlecht von Personen verwendet, z. B. im Dänischen, wo die Personalpronomen der 3. Person Singular für Sachen genusabhängig den (Utrum) und det (Neutrum), für Personen aber geschlechtsabhängig han (männlich) und hun (weiblich) lauten. Sieht man das als Genusunterschied an, gibt es vier statt zwei Genera.

  • Ähnlich ist es im Englischen, wo he, she und it (mit den Possessivpronomen his, her und its) hauptsächlich nach Belebtheit und natürlichem Geschlecht unterschieden werden, obwohl es ansonsten keine Genera gibt.

  • In manchen slawischen Sprachen hat im Singular maskuliner Wörter und im Plural der Akkusativ bei Lebewesen dieselbe Form wie der Genitiv, bei Unbelebtem wie der Nominativ. Sie unterscheiden dann zwischen einem belebten Maskulinum für Personen mit männlichem Sexus (tschechisch nový král = neuer König, Genitiv nového krále, Akkusativ nového krále) und einem unbelebten Maskulinum (tsch. nový hrad = neue Burg, Genitiv nového hradu[3], Akkusativ nový hrad), haben also in gewisser Weise vier Genera.[4]

  • In Swahili gibt es ein Klassenpaar (Klasse 1/2 für Singular/Plural) ausschließlich für Lebewesen, aber Lebewesen können auch in anderen Klassen vorkommen. Sie haben dann einen Teil ihrer Kongruenzen nach ihrer Klasse und einen Teil nach Klasse 1/2 wegen der Eigenschaft, belebt zu sein. Auch hier erhöht sich die Zahl der Genera, wenn man das als Genusunterschied betrachtet.


In Grammatiken verzichtet man darauf, diese Unterscheidungen als gesonderte Genera zu betrachten und beschreibt die Abweichungen bei belebten Substantiven stattdessen als ergänzende Regeln über Deklination und Genuskongruenz.


Im Deutschen betrifft die Belebtheit – wie in den ersten beiden Beispielen oben – hauptsächlich Pronomen (wer/was, jemand/etwas); siehe dazu den Abschnitt Genus von Pronomen.


Belebtheit ist durch die Bedeutung des Wortes gegeben, so dass Synonyme dieselbe Belebtheit aufweisen. Beim Genus kommt es dagegen vor, dass es wechseln kann, wenn ein Wort durch ein Synonym ersetzt wird: „ein Mensch und sein Beruf“, aber „eine Person und ihr Beruf“, oder „ein Weib und sein Beruf“, aber „eine Frau und ihr Beruf“. Kommt so etwas in der Sprache nirgends vor, ist es fraglich, ob es sich um eine Genusunterscheidung handelt.


Ein Beispiel einer anderen Kategorisierung nach Wortbedeutung, die üblicherweise nicht als Genus betrachtet wird, sind die Zähleinheitswörter in ostasiatischen Sprachen, die man als Modifikationen des davor stehenden Zahlworts oder Demonstrativpronomens betrachten kann und die vom danach stehenden Substantiv abhängen.



Nicht eindeutiges Genus |


Nicht immer ist das Genus eines Substantivs eindeutig, auch wenn es sich nicht um zufällige Gleichheit (Homonymie) verschiedener Wörter handelt wie bei der / die Kiefer oder der / das Tau. Manchmal wird ein und dasselbe Wort regional oder individuell mit verschiedenem Genus benutzt, ohne dass eines der Genera als richtig und das andere als falsch gilt: der / das Gummi, der / das Katheder, die / das Cola, der / die Abscheu, der / die Dispens, der / das Traktat. Bei einigen Wörtern hat sich bei der Auseinanderentwicklung der Bedeutungen desselben Wortes (Polysemie) gleichzeitig das Genus differenziert: der / das Schild, der / das Verdienst, der / das Korpus, die / das Anerkenntnis, der / das Teil, der / die See.


Zur Uneindeutigkeit des Genus bei Pluraliatantum und Ambigenera siehe den Abschnitt Numerus.


Manche scheinbaren Uneindeutigkeiten des Genus kommen auch von der Erwartung, das Genus müsse immer dem biologischen Geschlecht entsprechen. So nennt der antike Grammatiker Dionysios Thrax (2. Jhdt. v. Chr.) in seiner griechischen Grammatik neben den üblichen drei Genera, die er als unzweifelhaft existent ansieht, zwei weitere, die „manche hinzufügen“:[5]



  • Γένος κοινόν (génos koinón „gemeinsames Geschlecht“; lat. Genus commune) bezeichnet die Genusausprägung von Substantiven, die je nach dem biologischen Geschlecht des bezeichneten Wesens als maskulin oder feminin verwendet werden (z. B. bei Dionysios (ho / hē) híppos (Pferd)). Im Deutschen sind solche Wörter selten (der / die Präses, der / die Hindu, der / die Azubi), im Französischen sind sie häufig (un / une enfant, le / la ministre, le / la pianiste und andere Personenbezeichnungen auf -e). Sie verhalten sich wie zwei polyseme Wörter mit unterschiedlichem Genus.


  • Γένος ἐπίκοινον (génos epíkoinon „vermengtes Geschlecht“; lat. Genus promiscuum oder Genus epicoenum) bezeichnet die Genusausprägung von Substantiven mit eindeutig festliegendem Genus, deren Bedeutung Wesen beider biologischen Geschlechter einschließt. Als Beispiele nennt Dionysios (hē) chelidōn (Schwalbe) und (ho) aetós (Adler), also ein Maskulinum und ein Femininum für Tiere, bei denen es keine spezifischen Wörter für Männchen und Weibchen gibt, aber er nennt weder Neutra noch Personenbezeichnungen.

Die lateinischen Begriffe wurden von Aelius Donatus (4. Jhdt. n. Chr.) geprägt, der die Einteilung des Dionysios mit Abänderungen übernahm[6]. Die deutschen Begriffe aus frühneuhochdeutschen Übersetzungen von Donatus werden heute kaum mehr verwendet. Im allgemeinen deutschen Wortschatz findet sich das Wort Epicönum (auch Epikoinon) für ein dem Genus epicoenum angehöriges Substantiv.


Diese Begriffe werden nicht immer einheitlich verwendet. Im Englischen und Französischen wird das Adjektiv epicene bzw. épicène in beiden oben beschriebenen Bedeutungen verwendet.[7][8]Genus commune wird auch synonym mit Utrum benutzt.



Nominalklasse |



Der Ausdruck Nominalklasse wurde im 19. Jahrhundert eingeführt, zunächst mit Bezug auf eine Klassifikation von Substantiven in Bantusprachen (wie Swahili). Wie beim Genus, das seit der Antike aus Griechisch und Latein bekannt war, dient dabei das Substantiv als Bezugspunkt von anderen Wörtern im Satz, die mit ihm kongruieren; Nominalklasse genügt also derselben Definition wie Genus. Man spricht üblicherweise von Genus, wenn es um die klassischen Sprachen wie Sanskrit, Hebräisch, Griechisch und Latein und um andere indogermanische und semitische Sprachen geht: diese haben zwei oder drei Genera, von denen meistens eines maskulin und eines feminin heißt. Bei Sprachen mit feinerer Klasseneinteilung und bei Vergleichen ganz verschiedener Klassifizierungssysteme spricht man eher von (Nominal-)Klassen, aber auch Genus wird so verwendet. Es ist eine eher historische Unterscheidung ohne scharfe Trennlinie.


Die Nominalklassen der Bantusprachen unterscheiden sich in folgenden Punkten von den Genera der indogermanischen und semitischen Sprachen:



  • Singular und Plural werden getrennt gezählt (siehe dazu den Abschnitt Numerus).

  • Man kann die auftretenden Paarungen von Singular- und Pluralklasse als Genera oder als Deklinationsklassen auffassen, da sich die Kongruenzen bis auf die im Abschnitt Belebtheit beschriebenen Besonderheiten aus der Form des Substantivs in Singular und Plural ergeben.



Genus von Pronomen |


Dieser Abschnitt beschreibt die Situation im Deutschen. In anderen Sprachen mit Genus können andere Regeln gelten.


Im engeren, moderneren Sinn sind Pronomen Wörter, die im Satz die Stelle eines Substantivs oder Eigennamens einnehmen: Personal-, Indefinit- und Fragepronomen, außerdem Possessiv- und Demonstrativpronomen, wenn sie kein Substantiv begleiten. Sie haben ein Genus, das von einem Possessivpronomen (Genus des Besitzers, nicht des Besitzes) oder einem Relativpronomen aufgegriffen werden kann. Beispiele:




  1. Er, der seine Jacke anzieht, …


  2. Sie, die ihre Jacke anzieht, …


  3. Es, das seine Jacke anzieht, …


  4. Meiner (statt: mein Wagen), der seinen Dienst tut, …


  5. Diese (statt: diese Maschine), die ihre Betriebskosten erwirtschaft hat, …


  6. Jemand, der seine Jacke anzieht, …


  7. Wer ist es, der seine Jacke anzieht?


  8. Man kann seine Gefühle nicht immer verbergen, die einen plötzlich überkommen.


  9. Etwas, das seine Aufgabe nicht erfüllt, …


  10. Was ist es, das seine Aufgabe nicht erfüllt?


Handelt es sich um Personalpronomen (Bsp. 1 bis 3), so ist das Substantiv, das sie vertreten, vorher genannt worden, und sie übernehmen fast immer dessen Genus (Gegenbeispiele siehe weiter unten). Possessivpronomen und Demonstrativpronomen, die kein Substantiv begleiten (Bsp. 4 und 5), haben das Genus des fehlenden Substantivs, das mehrdeutig sein kann (im Bsp. 4 meiner für mein Wagen oder meines für mein Auto). Indefinit- und Fragepronomen (Bsp. 6 bis 10) haben ein eigenes Genus, das sie nicht von einem Substantiv oder Eigennamen übernommen haben. Sie sind für Personen maskulin (jemand, man, wer) und für Sachen neutral (etwas, was), unabhängig davon, welches Genus und auch welchen Sexus das Gemeinte hat. Will man bei Personen das natürliche Geschlecht mit Hilfe des Genus einfließen lassen, kann man etwa sagen:




  • Einer, der seine Jacke anzieht, …


  • Eine, die ihre Jacke anzieht, …


Indefinitpronomen mit nachfolgendem Relativpronomen werden gern durch Fragepronomen ersetzt, ohne dass sich am Genus etwas ändert:




  • Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. (statt: Jemanden, der zu spät kommt, bestraft das Leben.)


  • Was mich nicht interessiert, das lese ich nicht. (statt: Etwas, das mich nicht interessiert, lese ich nicht.)


Nicht immer nehmen Personalpronomen Genus und Numerus des Substantivs auf, das sie vertreten. Besonders für eine Person, deren natürliches Geschlecht bekannt ist, verwendet man häufig Pronomen mit dem dazugehörigen Genus, ebenso bekommen Singulare, die eine Mehrzahl von Dingen bezeichnen, auch Pluralpronomen. Solch eine Wahl des Pronomens ist ein Beispiel für eine Constructio ad sensum. Wie bei allen Stilmitteln, die die formale Grammatik verletzen, ist ihr Gebrauch umstritten. Oft wird der Bruch gemildert, indem ein anderes Substantiv oder ein Name mit dem neuen Genus als Prädikatsnomen dazwischengestellt wird:




  • Das Mädchen, das gerade hereingekommen ist, heißt Susanne. Sie arbeitet hier.


  • Die andere Geisel war ein Mann. Er war etwa vierzig Jahre alt.


Im Allgemeinen können sich aber Personalpronomen nicht auf Prädikatsnomen beziehen:



  • Der Hahnenfuß ist eine Wiesenblume. Er (nicht: sie) blüht gelb.

Reflexive Possessivpronomen (also sein/ihr, so dass sein/ihr eigenes gemeint ist) sollten möglichst dem Genus des Bezugswortes folgen, sei es ein Substantiv oder Pronomen:




  • Das Mädchen hatte sein (nicht: ihr) Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.


  • Ein Mädchen war hereingekommen. Ihr (nicht: sein) Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.


  • Ein Mädchen war hereingekommen. Sein (nicht: ihr) Haar hatte es zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.


Relativpronomen folgen stets dem Genus des Wortes, auf das sie sich beziehen:



  • Die Schülerin ist ein nettes Mädchen, das (nicht: die) außerdem sehr fleißig ist.


Genuskongruenz |


Das Genus ist eine feste grammatische Kategorie des Substantivs, die an diesem selbst markiert sein kann. Bei italienischen Substantiven wie origano „Oregano“ oder salvia „Salbei“ erkennt man in der Regel an der Endung (-o oder -a) das maskuline oder feminine Genus; bei deutschen Substantiven wie Salbei, Akelei, Einerlei erkennt man es nicht. Dies ist jedoch nicht entscheidend; wichtig ist, dass das Genus an anderen Wörtern im Satz markiert ist, die mit dem Bezugssubstantiv kongruieren, d. h. dasselbe Genus aufweisen. So kongruiert z. B. im Deutschen das Adjektivattribut mit dem Bezugsnomen im Genus: frischer Salbei – frische Petersilie – frisches Basilikum. Häufig ist die Genuskongruenz von Determinantien und Attributen eines Substantivs. Mit Partizipien bei der Bildung bestimmter Zeiten, wie im Russischen und Arabischen, oder beim Passiv kongruieren in zahlreichen Sprachen auch Teile des Prädikats mit seinem Subjekt in Genus und nicht nur im Numerus. In romanischen Sprachen kongruiert dasselbe Partizip in Passiv-Bildungen mit dem Subjekt, in Perfekt-Bildungen aber nicht.


Demonstrativpronomina können auch in Subjektsfunktion mit ihrem Prädikationsnomen kongruieren, so im Lateinischen und Italienischen (faccenda ist feminin, problema maskulin):




Questa è una faccenda seria – Das ist eine ernsthafte Angelegenheit


Questo è un problema serio – Das ist ein ernsthaftes Problem



Kongruenz des Artikels |


Für das Deutsche ist es üblich, das Genus eines Substantivs zu bezeichnen, indem man die Form des bestimmten Artikels dazu angibt. Das ist aber nicht für alle Sprachen mit Genera so möglich:



  • Viele Sprachen, u. a. Latein und Russisch, haben keine Artikel und auch keine andere Markierung der Definitheit eines Substantivs.

  • Soweit es eine solche Markierung gibt, kann sie auch unabhängig von Genus und Numerus sein wie im Hebräischen und Arabischen, und sie kann auch am Substantiv selbst erfolgen wie in skandinavischen und semitischen Sprachen, also nicht an einem anderen Wort des Satzes.



Kongruenz des Adjektivs |


Adjektive verändern meist ihre Form nach Genus, Numerus, und – soweit in der Sprache vorhanden – Kasus des zugehörigen Substantivs. im Deutschen gibt es darüber hinaus auch bei gleichem Genus, Kasus und Numerus bis zu drei Formen, je nachdem, ob das Adjektiv attributiv oder prädikativ gebraucht wird, und im ersteren Fall, ob ein bestimmter Artikel oder Demonstrativpronomen vorangeht. Ähnliche Unterscheidungen gibt es auch in anderen Sprachen; hier Beispiele aus dem Dänischen, Deutschen und Russischen:







































































n
et grønt træ
m
ein grüner Baum
n

seljonoje derewo
det grønne træ
der grüne Baum
træet er grønt
der Baum ist grün
derewo séleno
u
en grøn eng
f
eine grüne Wiese
f

seljonaja lushajka
den grønne eng
die grüne Wiese
engen er grøn
die Wiese ist grün
lushajka selená
n
et grønt hus
n
ein grünes Haus
m

seljonyj dom
det grønne hus
das grüne Haus
huset er grønt
das Haus ist grün
dom sélen
p

grønne træer
p

grüne Bäume
p

seljonyje derewja
de grønne træer
die grünen Bäume
træerne er grønne
die Bäume sind grün
derewja séleny



Abkürzungen:


m = Maskulinum

f = Femininum

n = Neutrum

u = Utrum

p = Plural (in diesen drei Sprachen nur ein Plural für alle Genera)




Kongruenz des Zahlworts |


In manchen Sprachen unterscheiden sich die Zahlwörter auch jenseits der Eins für Substantive verschiedener Genera, so im Hebräischen oder in Bantusprachen wie Swahili. Im Russischen werden die Zahlwörter zwar dekliniert, aber nur die Zwei ist nach Genus unterschiedlich. Im Hebräischen gibt es die Besonderheit, dass die Zahlwörter zum Zählen maskuliner Objekte feminine Endungen tragen und umgekehrt.



Kongruenz von Pronomen |


Personal- und Demonstrativpronomen sind in Sprachen mit Genera meistens vom Genus des bezeichneten Substantivs abhängig. Possessivpronomen können sich sowohl nach dem Genus des Besitzers (seine / ihre) richten und auch nach dem des Besitzes (sein / seine). In vielen Sprachen wird nur eine der Unterscheidungen gemacht.


Als Funktionswörter müssen Pronomen nicht unbedingt eigene Wörter sein; sie können auch die Form von Klitika oder Affixen haben. Beispiel: Die Phrase ihn / sie sehen heißt auf Französisch le / la voir und auf Spanisch verlo / verla. Im Deutschen sind es zwei Wörter, die auch einzeln vorkommen – beispielsweise als Antwort auf eine Frage – und zwischen die man beliebig weitere Wörter einschieben kann; im Französischen kommt le / la als Objektpronomen nicht einzeln vor, sondern nur als unbetontes Klitikon vor dem Verb, und im Spanischen wird es gleich als Suffix mit dem Verb zusammengeschrieben, was weniger einen sprachlichen Unterschied ausmacht als einen rein orthografischen.


In Swahili treten die Personalpronomen nur ausnahmsweise als eigenständige Wörter in Erscheinung, hauptsächlich zur Unterstreichung der grammatischen Person und daher genusunabhängig. Sonst wird ihre Funktion von genusabhängigen Verbpräfixen übernommen, z. B. amelitazama (er / sie hat es angeschaut; mit dem Subjektpräfix a-, dem Objektpräfix li- und dazwischen dem Tempuspräfix me- für das Perfekt). Anders als in den vorhergehenden Beispielen ersetzen diese pronominalen Präfixe nicht nur Subjekt und Objekt, sondern dienen gleichzeitig zur Konjugation des Verbs, das am Verbstamm nicht verändert wird: mama amelitazama gari (die Frau hat das Auto angeschaut; wörtl. Frau sie-hat-es-angeschaut Auto). Hier zeigt also die Verbform Kongruenz mit dem Genus von Subjekt und Objekt – es sei denn, man betrachtet die Präfixe als Klitika und ihre Zusammenschreibung mit dem Verbstamm nur als orthografische Konvention.


Auch Possessivpronomen haben in manchen Sprachen die Form von Affixen, die dann mit dem Genus des Besitzers kongruieren, z. B. im Hebräischen sefer / sifro / sifrah (Buch / sein Buch / ihr Buch), sfarim / sfaraw / sfarejha (Bücher / seine Bücher / ihre Bücher).



Kongruenz des Verbs |


Hinsichtlich der möglichen Genuskongruenzen verhalten sich finite und Infinite Verbformen verschieden. Finite Verbformen sind solche, an denen eine Vielzahl von grammatischen Kategorien wie Person, Numerus, Tempus, Genus verbi und Modus markiert sind. Im Deutschen und anderen indogermanischen Sprachen ist der Numerus des Subjekts am finiten Verb markiert, nicht aber sein Genus; in anderen Sprachen kann darüber hinaus auch Genus und Numerus von Subjekt und Objekt am Verb markiert sein. Ein Beispiel dafür aus Swahili, einer Sprache mit agglutinierend gebildeten Verformen, wurde im vorangegangenen Abschnitt diskutiert.


Es gibt aber solche Kongruenzen auch in finiten Verbformen von flektierenden Sprachen. Ein Beispiel von Subjektkongruenz aus dem modernen Hebräisch:




  • Schmuel raqad. Atta raqadta. Lea raqda. Att raqadet. (Schmuel tanzte. Du(m) tanztest. Lea tanzte. Du(f) tanztest.)


  • Schmuel jirqod. Atta tirqod. Lea tirqod. Att tirqedi. (Schmuel wird tanzen. Du(m) wirst tanzen. Lea wird tanzen. Du(f) wirst tanzen.)


Im biblischen Hebräisch gibt es genau dieselben Formen mit anderer Wortstellung und etwas anderer Bedeutung; die Subjektkongruenz ist aber dieselbe. Aufs biblische Hebräisch beschränkt ist die Objektkongruenz, wenn das Objekt ein Pronomen ist:




  • ta‘asvennu (du(m) wirst ihn verlassen)


  • ta‘asveha (du(m) wirst sie verlassen)[9]


Infinite Verbformen werden im Satz ähnlich verwendet wie andere Wortarten, nämlich Infinitive wie Substantive und Partizipien wie Adjektive oder Adverbien. Hinsichtlich der Genuskongruenzen erben sie die Eigenschaften dieser Wortarten. Beispielsweise haben deutsche Präsenspartizipien die Eigenschaft von Adjektiven, beim attributiven Gebrauch genuskongruent mit dem Substantiv zu sein: ein lächelnder Verkäufer, aber eine lächelnde Verkäuferin. Die folgenden französischen Beispiele zeigen, dass dabei Genuskongruenzen sowohl mit dem Subjekt als auch dem Objekt des Verbs auftreten können:




  • les mots(m)qui étaient dits (die Wörter, die gesagt wurden)


  • les paroles(f)qui étaient dites (die Worte, die gesagt wurden)


  • les mots qu’il avait dits (die Wörter, die er gesagt hatte)


  • les paroles qu’il avait dites (die Worte, die er gesagt hatte)


Eine Mittelstellung zwischen finiten und infiniten Verbformen nehmen solche Formen ein, die sprachgeschichtlich Partizipien sind, neben denen es aber kein finites Verb im selben Satz gibt, wenn nämlich ein dazuzudenkendes Verb sein nicht explizit dazugesetzt wird, weil es in der Sprache optional ist.



  • hebr.: Schmuel roqed. Atta roqed. Lea roqedet. Att roqedet. (Schmuel tanzt. Du(m) tanzt. Lea tanzt. Du(f) tanzt. Eigentlich: Schmuel [ist] Tanzender. … Du(f) [bist] Tanzende.)

  • russ.: Boris tanzewal. Ty tanzewal. Anna tanzewala. Ty tanzewala. (Boris tanzte. Du(m) tanztest. Anna tanzte. Du(f) tanztest. Eigentlich: Boris [ist] getanzt Habender. … Du(f) [bist] getanzt Habende.)


Solche Formen werden von den Sprechern wie finite Verbformen empfunden. Auf diese Weise kann auf Kosten der Personenkongruenz eine Genuskongruenz mit dem Subjekt zustande kommen, auch wenn sie sonst nicht in der Sprache vorkommt.



Abhängigkeiten des Genus |


Zu welchem Genus oder welcher Nominalklasse ein Wort gehört, kann von vielen Faktoren abhängen, die oft heute nicht mehr nachvollziehbar sind. Hier sind ein paar davon.



Maskulinum, Femininum, Neutrum, Utrum |


Viele Sprachen haben maskulin (m.) und feminin (f.) unter ihren Genera, manche davon, unter ihnen das Deutsche, zusätzlich neutral (n.). Das heißt nun nicht, dass alle maskulinen und femininen Wörter männliche bzw. weibliche Wesen bezeichnen und neutrale Wörter Sachen – das ist für keine der hier betrachteten Sprachen der Fall.


Ein Wort heißt generisch, wenn es auf Wesen beider Geschlechter anwendbar ist, andernfalls (geschlechts-)spezifisch. Diese beiden Begriffe haben nichts mit Genera zu tun und sind daher auch im Zusammenhang mit Sprachen anwendbar, die gar keine Genera haben (wie das Ungarische) oder deren Genussystem nichts mit Geschlechtern zu tun hat (wie Swahili); die Wörter für Mädchen und Mensch sind auch in diesen Sprachen spezifisch bzw. generisch. Für Wörter, die etwas bezeichnen, das kein biologisches Geschlecht hat (wie Dinge oder Abstrakta), sind die Begriffe generisch und spezifisch sinnlos, selbst dann, wenn diese Wörter im Zusammenhang mit nur einem Geschlecht auftreten, beispielsweise Wörter für Geschlechtsorgane oder für geschlechtstypische Kleidungsstücke.


Ein Genussystem hat dann einen Bezug zu biologischen Geschlechtern, wenn spezifische Wörter, die also Wesen nur eines Geschlechts bezeichnen, ganz überwiegend – mit wenigen systematischen oder individuellen Ausnahmen wie etwa im Deutschen Diminutive oder Weib – ein vom Geschlecht abhängiges Genus haben: dann heißt das regelmäßige Genus für männliche Wesen Maskulinum und das für weibliche Femininum. Daneben kann es wie im Deutschen ein drittes Geschlecht geben, das Neutrum (lat. ne-utrum = keines von beiden). Generische Wörter und Wörter für Dinge und Abstrakta können in solchen Sprachen jedes der Genera haben. Maskuline generische Personenbezeichnungen, zu denen es auch eine weibliche Form gibt, werden auch spezifisch für Männer eingesetzt, was je nach Kontext missverständlich oder mehrdeutig sein kann (siehe Generisches Maskulinum).


Der Gegensatz von Neutrum ist Utrum (lat. utrum = eines von beiden; von uter = welcher von beiden?, wer immer von beiden[10]). Man verwendet dieses Wort, wenn das frühere Maskulinum mit dem früheren Femininum bis auf geschlechtsspezifische Pronomen für Lebewesen zusammengefallen ist und das gemeinsame Genus jetzt den Gegensatz zum Neutrum bildet, wie im Dänischen, Schwedischen sowie in einigen norwegischen Dialekten.[11] Das Utrum enthält dabei auch Unbelebtes und das Neutrum auch Belebtes, so wie es auch im Deutschen viele unbelebte Maskulina und Feminina und einige belebte Neutra gibt, z. B. dt. das Kind, dän. et barn, in beiden Sprachen ein Neutrum. Es handelt sich also nicht einfach um einen Gegensatz von Belebtem und Unbelebtem. Anders ist es in den ausgestorbenen anatolischen Sprachen Hethitisch und Luwisch: dort steht das Utrum für Lebewesen (nicht unbedingt genau nach der heutigen Definition) dem Neutrum für Unbelebtes gegenüber.[12] Das Utrum wird in beiden Fällen manchmal auch als Genus commune bezeichnet. Dieser Begriff hat aber ursprünglich eine andere Bedeutung, nämlich dass ein und dasselbe Wort je nachdem, welchen Geschlechts das bezeichnete Lebewesen ist, verschiedenem Genus angehört. Im Schwedischen heißt das Utrum auch Realgenus.


Nichts mit Genera zu tun hat der Begriff der Movierung, also der morphologischen Veränderung eines generischen oder geschlechtsspezifischen Wortes, um daraus eines mit anderem Geschlechtsbezug zu machen. Häufig geht es um die Schaffung eines Wortes für weibliche Wesen (LehrerLehrerin, HundHündin), gelegentlich auch für männliche (WitweWitwer, PutePuter). In Sprachen mit geschlechtsabhängigen Genera hat dann das movierte Wort das entsprechende Genus; aber auch in Sprachen ohne Genera kann es durchaus Movierung geben, z. B. ungarisch tanár (Lehrer) → tanárnő (Lehrerin).



Deklinationsklasse |


In Sprachen mit Kasus werden Wörter mit verschiedenem Genus oft verschieden dekliniert; sie liegen dann in verschiedenen Deklinationsklassen. Diese dürfen aber nicht mit den Genera verwechselt werden. Den Unterschied kann man sich an folgendem Beispiel aus dem Russischen klarmachen:













































der nette Fjodor der nette Nikita
die nette Anna
Nominativ
milyj Fjodor milyj Nikita milaja Anna
Genitiv
milowo Fjodora milowo Nikity miloj Anny
Dativ
milomu Fjodoru milomu Nikite miloj Anne
Akkusativ
milowo Fjodora milowo Nikitu miluju Annu
Instrumental
milym Fjodorom milym Nikitoj miloj Annoj
Präpositiv
milom Fjodore milom Nikite miloj Anne

Die Deklination von Nikita ist dieselbe wie von Anna aufgrund ihrer gleichen Endung -a, die nur bei sehr wenigen nicht-femininen Substantiven auftritt. Die Adjektivform, also die Kongruenz mit einem anderen Wort ist dagegen dieselbe wie bei Fjodor. Da es in der Definition von Genus nur um solche Kongruenzen geht, hat die Gleichheit der Flexionsendungen der Namen nichts mit den Genera zu tun, wohl aber die Gleichheit der Formen des Adjektivs.


In Sprachen mit Genus, aber ohne Kasus beschränkt sich die Deklination auf die Pluralbildung. Ein Beispiel aus dem Hebräischen: Maskuline Substantive und Adjektive bilden den Plural mit -im, feminine mit -ot, so dass die Endungen für beide Wortarten gleich sind, z. B. morim tovim (gute Lehrer), morot tovot (gute Lehrerinnen), battim tovim (gute Häuser), arazot tovot (gute Länder). Hat nun ausnahmsweise ein maskulines Substantiv eine Pluralendung -ot oder ein feminines -im, so erkennt man wegen der Genuskongruenz die Genera an den Endungen der Adjektive, z. B. schulchanot tovim (gute Tische), schanim tovot (gute Jahre).


Eng verwandt ist die Frage, ob einem Substantiv sein Genus an der Wortform anzusehen ist, etwa an Vorsilben oder Endungen. In vielen Sprachen ist das für viele Wörter der Fall, jedoch selten für alle. Im Deutschen beschränkt sich das auf Nachsilben, die eindeutiges Genus zur Folge haben, wie -ung(f), -heit(f), -keit(f), -schaft(f), -in(f), -tum(n, selten auch m), -lein(n), -chen(n), -ling(m).



Das Genussystem der deutschen Sprache |


Im Deutschen werden die folgenden Genera unterschieden:



  • maskulines Genus (männliches Geschlecht), kurz: Maskulinum. Beispiel: (der) Löffel

  • feminines Genus (weibliches Geschlecht), kurz: Femininum. Beispiel: (die) Gabel

  • neutrales Genus (sächliches Geschlecht), kurz: Neutrum. Beispiel: (das) Messer


Zu Sprachen mit anderen Genus-Systemen siehe den Abschnitt Genussysteme.



Genus und Sexus im Deutschen |


Im Deutschen entspricht das Genus eines personenbezeichnenden Substantivs teilweise dem Sexus der betreffenden Person (z. B. die Frau, der Mann); typische Ausnahme sind die Verkleinerungsformen (Diminutiva), die immer sächlich sind (z. B. das Mädchen), aber in die umgekehrte Richtung ist keine verlässliche Aussage möglich. Ist das biologische Geschlecht unbekannt oder nicht wichtig oder soll über eine gemischtgeschlechtliche Gruppe gesprochen werden, so besteht im Deutschen die Möglichkeit, Oberbegriffe in der Form eines Generikums zu benutzen: generisches Maskulinum (der Mensch, der Hund), generisches Femininum (die Person, die Katze) oder generisches Neutrum (das Opfer, das Pferd).



Personenbezeichnungen |


Bei den Personenbezeichnungen entspricht das Genus meist dem Sexus. Eine kleine Anzahl von Wörtern weicht von dieser Regel ab. Meist handelt es sich um Diminutive, aus Metaphern entstandene Ausdrücke oder Wörter, die ausdrücken, dass Personen sich nicht ihrer Geschlechtsrolle entsprechend verhalten.


Vereinzelt finden solche Wörter sich auch in anderen Sprachen, etwa unter den abwertenden Bezeichnungen für effeminierte Homosexuelle (italienisch: la checca; französisch: la tante, la tapette).[13]






























Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen

grammatisches Maskulinum
grammatisches Femininum
grammatisches Neutrum
biologisch männlich
der Hagestolz
der Mann
der Typ
die Eminenz
die Heiligkeit
die Mannsperson
die Memme
das Kerlchen
das Mannsbild
biologisch weiblich
der Backfisch
der Blaustrumpf
der Sopran
der Tomboy
der Vamp
die Ärztin
die Frau
die Nonne
das Fräulein
das Frauenzimmer
das Gör
das Mädchen
das Weib
biologisches Geschlecht unbestimmt
der Arzt
der Engel
der Gast
der Mensch
der Teenager
die Geisel
die Gestalt
die Majestät
die Person
die Waise
das Biest
das Genie
das Kind
das Lebewesen
das Mitglied
das Mündel
das Tier


Tierbezeichnungen |


Für Personenbezeichnungen existieren nur wenige generische Feminina (die Person, die Geisel, die Waise), für Tierbezeichnungen gibt es solche und generische Neutra häufiger. Dabei gibt es fließende Übergänge zwischen Substantiven, die generisch für beide Geschlechter und solchen, die spezifisch für nur ein Geschlecht stehen können.
























Maskulinum



generisch

der Bär
spezifisch

der Bär

die Bärin


















Femininum



generisch

die Katze
spezifisch

der Kater

die Katze
die Kätzin


















Neutrum



generisch

das Reh
spezifisch

der Rehbock

das Reh
die Ricke


Dagegen gibt es auch Generika, die sich auf kein spezifisches biologisches Geschlecht beziehen, sondern nur auf eine Tierart insgesamt. Dabei werden große Tiere und Fleischfresser häufiger dem Maskulinum zugeordnet, die wichtigsten Weidetiere dem Neutrum, die meisten Insekten und zahlreiche, überwiegend kleine Vögel dem Femininum.
























Maskulinum



generisch

der Mensch
spezifisch

der Mann
(ahd. quena)
das Weib
die Frau[14]
















Maskulinum

♂ / ♀
generisch

der Adler
der Seehund
der Wal
der Frosch
spezifisch

das Männchen
/das Weibchen
















Femininum

♂ / ♀
generisch

die Fliege
die Spinne
die Schlange
die Kröte
spezifisch

das Männchen
/das Weibchen


















Neutrum



generisch

das Pferd
spezifisch

der Hengst

die Stute


In einigen Fällen sind Genus und Sexus bei Animata voneinander entkoppelt,


  • weil die genaue Geschlechtsbezeichnung des Weibchens grammatisch männlich ist, oder die des Männchens grammatisch weiblich:





















Asymmetrie 1



generisch

der Fisch
spezifisch

der Milchner

der Rogner


















Asymmetrie 2



generisch

die Biene
spezifisch

die Drohne

die Königin
und
die Arbeiterin


  • oder weil die auffälligen Vertreter einer grammatisch weiblichen Tierart die Männchen sind:





















Asymmetrie 3



generisch

die Nachtigall
spezifisch

die Nachtigall
– singt –
das Weibchen
singt nicht


















partielle Asymmetrie 3



generisch

die Amsel
spezifisch

die Amsel
(der Amselhahn)
– singt –

das Amselweibchen
(die Amselhenne)

– singt nicht –



Soziale Bedeutung des Genus |


Nicht zu verwechseln mit der Asymmetrie bei den zuletzt genannten Geschlechtsbezeichnungen im Tierreich ist die Asymmetrie, die sich aus der Geschlechtsform von Rollenbezeichnungen ergibt: So ist der Student etwa gleichzeitig die allgemeine Bezeichnung für beide Geschlechter, aber auch die spezielle Form für männliche Studenten. Die Studentin bezeichnet hingegen eindeutig nur weibliche Personen.


Diese Asymmetrie wird in der feministischen Linguistik stark kritisiert, weil Männer bevorzugt und Frauen unsichtbar gemacht würden[15], diese Deutung ist jedoch umstritten[16]. Die sogenannte geschlechtergerechte Sprache versucht, diese Asymmetrie aufzubrechen.



Genus von Objekten ohne natürliches Geschlecht |


Die meisten Substantive des Deutschen lassen keinen verallgemeinerbaren Zusammenhang zwischen der Bedeutung (Semantik) des Wortes und seinem Genus erkennen. Jedoch sind für einige Gruppen von Begriffen empirisch gewisse Regeln festzustellen:



  • Bei von Adjektiven abgeleiteten Substantiven mit den Suffixen -heit und -keit determiniert der Ableitungsoperator (hier -heit) für das Ableitungsprodukt ein bestimmtes Genus (hier Femininum) und versetzt es gleichzeitig in eine bestimmte Bedeutungskategorie (hier: Abstraktum einer Eigenschaft).

  • Auch bei Ableitungen aus Verben legt der Ableitungsoperator das Genus fest, teilweise mit einzelnen Ausnahmen:

    • Feminina sind die Verb-Ableitungen auf -e (suchen → Suche), auf -d (Jagd, Mahd) und -t (Glut, Naht), auf -ft (Ankunft) und -st (Last), auf -ung und auf -ei. Von den Ausnahmen lassen sich der Herbst und der Hornung damit erklären, dass alle Jahreszeiten und Monatsnamen maskulin sind, und der Salbei damit, dass die meisten Gewürzkräuter männlich benannt sind.

    • Ableitungen ohne Suffix sind überwiegend maskulin (gehen → der Gang, fluchen → der Fluch usw.). Als Neutra erscheinen Dinge, die vorbereitet werden, wie das Bad und das Grab. Ausnahme ist die Wand. Die Flucht ist nur vordergründig eine Ausnahme: fliehen → -t → die Flucht → flüchten.

    • Die Möglichkeit verschiedener Genera wird teilweise zur Begriffsunterscheidung genutzt: das Band und der Band, das Bund und der Bund.

    • Verb-Ableitungen auf -nis sind nie maskulin. Ob sie im Einzelfall feminin oder neutral sind, folgt keiner festen Regel. Es gibt jedoch eine Tendenz: Bezeichnet das Wort einen durch die Handlung am Verbobjekt eingetretenen Zustand (die …nis = die …theit, z. B. Befugnis, Bekümmernis, Besorgnis), so sind sie meist feminin; steht dagegen die aktuelle Handlung im Vordergrund (das …nis = das …en, z. B. Begräbnis, Bekenntnis, Ergebnis) oder sind beide Deutungen möglich (z. B. Ereignis, Erfordernis, Verständnis), so sind sie eher neutral. Neuere Bildungen sind in der Regel neutral.[17]



  • Maskulin sind heute alle Wochentage, Monate und Jahreszeiten. Mittwoch(e) war ursprünglich feminin wie Woche[18]

  • Neutra sind alle Sprachen: Das Shona (Chishona) ist die Sprache der Shona (Mashona).

  • Feminina sind alle Schiffsnamen (die Kaiser Wilhelm).

  • Alle Automarken sind maskulin (der Opel, der BMW), wohl im Sinne von der Wagen, aber nicht alle Autotypen (die Ente), Motorradmarken feminin (die BMW), vielleicht im Sinne von die Maschine, Fahrradmarken sächlich (das Opel, das Gazelle), im Sinne von das Rad. Analog dazu sind im Französischen Automarken weiblich (la Citroën) im Sinne von la voiture.



Hypothesen zum Verhältnis der Sprachmittel Genus und Numerus |


Ein semantischer Zusammenhang der Kategorie Genus wird auch mit der Kategorie Numerus vermutet. Diese Vermutung fußt auf der Beobachtung des Sprachwissenschaftlers Joseph H. Greenberg, der zufolge die Kategorie Genus nur in Sprachen mit der Kategorie Numerus existiert. Die Umkehrung gilt nicht: Sprachen mit Numerus müssen kein Genus besitzen (vgl. etwa das Türkische). Das Femininum des Deutschen wäre demnach eine Kategorie für Kollektivpluralität (wie etwa dt. Burschen-schaft), wie bereits Ende des 19. Jahrhunderts für die indogermanischen Sprachen von dem deutschen Sprachwissenschaftler Karl Brugmann angenommen.



Erklärungsversuche für Abweichungen von Genus und Sexus |


In der Frühzeit der deutschen Grammatikschreibung – der Renaissance- und Barockzeit – wurden Genus und Sexus vermischt. Das Genus der Personenbezeichnungen wurde direkt mit ihrer Geschlechtsbedeutung in Verbindung gebracht, sodass beispielsweise Justus Georg Schottelius maskuline Personenbezeichnungen als „Namen der Männer“ auffasste.[19] Zur Zeit der Aufklärung konzipierten Denker wie Johann Christoph Gottsched und Johann Christoph Adelung das Genus als eine mit dem Sexus (und allen stereotypen Vorstellungen darüber) im Zusammenhang stehende Kategorie, die zentrale Eigenschaften von Mann und Frau widerspiegle. Auf das generische Maskulinum wird in dieser Zeit nicht eingegangen, außer ansatzweise bei Indefinitpronomen, die z. B. Adelung als geschlechtsneutral betrachtet.[19][20] Das 18. und 19. Jahrhundert wurde von der mit Jacob Grimm einsetzenden Tendenz gekennzeichnet, das grammatische Geschlecht mit dem biologischen zu verknüpfen.[21] So ließ Grimm sämtliche Vorstellungen von Eigenschaften, Verhaltensweisen und Auffälligkeiten, die an das Bild von Mann und Frau geknüpft waren, in seine Auffassung der Genera einfließen: „das masculinum scheint das frühere, größere, festere, sprödere, raschere, das thätige, bewegliche, zeugende; das femininum das spätere, kleinere, weichere, stillere, das leidende, empfangende (…) Diese Kennzeichen stimmen zu den bei dem natürlichen Genus (…) aufgestellten“.[20][22][23][24] Das maskuline (grammatische) Geschlecht wurde von Grimm wie auch zuvor von Adelung analog zum biologisch männlichen Geschlecht als anders und höherwertig postuliert.[20][25] Dementsprechend war für Grimm „die Hand“ weiblich, weil sie kleiner, passiver und empfänglicher sei als „der Fuß“. Passivität, geringe Größe und Femininum einerseits und Aktivität, Größe und Maskulinum andererseits gehörten seiner Ansicht nach zusammen. Grimm fand für viele andere Substantive eine vergleichbare sexusbasierte Erklärung.[23] Er sah das Maskulinum als das „lebendigste, kräftigste und ursprünglichste“ unter allen Genuskategorien und erwähnte als Erster die Möglichkeit, maskuline Personenbezeichnungen in Bezug auf Frauen anzuwenden. Eine geschlechtsneutrale Bedeutung schreibt Grimm jedoch nur dem Neutrum zu.[19] Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde weiterhin überwiegend angenommen, dass sich das Genus von Personenbezeichnungen aus dem Sexus der Bezeichneten ergibt. Zu dieser Zeit gab es u. a. von Wilhelm Wilmanns die ersten expliziten Beschreibungen des Phänomens des generischen Maskulinums.[19]


Ab den 1960er Jahren entstanden über das Verhältnis von Genus und Sexus und hinsichtlich der Behandlung des generischen Maskulinums in der Linguistik zwei radikal unterschiedliche Auffassungen:[19]


Der ersten Auffassung zufolge gibt es eine Kongruenz zwischen Sexus und Genus bei Personenbezeichnungen.[19] Bei der Bezeichnung von Verwandtschaftsverhältnissen werde sie konsequent eingehalten (der Vater, aber die Mutter), und Sprachen unterschieden einerseits zwischen Animata (Belebtem, Leitfrage: Wer?) und Inanimata (Unbelebtem, Leitfrage: Was?), andererseits zwischen Männlichem und Weiblichem. Diese beiden Trennungen kämen in der Dreizahl der Genera zum Ausdruck. Um Abweichungen von der Kongruenz zu verstehen, sei ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen erforderlich. Diese Abweichungen und nicht die Einhaltung der Kongruenz müssten gerechtfertigt werden.[26]


Der zweiten Auffassung zufolge haben Genus und Sexus in Sprachen wie dem Deutschen nichts miteinander zu tun:[19] Wenn ein Tisch „männlich“ sei, dann könne ein Teil von ihm, nämlich das Tischbein, eigentlich nicht „sächlich“ sein. Tatsächlich aber sei die Zuordnung von Genera zu Wörtern zufällig und willkürlich, wie auch die Genuszuordnung beim Besteck: der Löffel, die Gabel, das Messer. Auch seien nicht alle Hunde (generisches Maskulinum) männlich und nicht alle Katzen (generisches Femininum) weiblich. „Sachen“ seien Pferde (generisches Neutrum) allenfalls für Juristen und Ökonomen. Auch bei Lebewesen gebe es also chaotische Verhältnisse bei der Zuordnung von Oberbegriffen zu Genera. Folglich sei nichts dagegen einzuwenden, wenn auch Menschen mit einem von ihrem Sexus abweichenden Wort bezeichnet würden.


Der Grammatik-Duden von 1966 (S. 137, § 1255) sieht den Ursprung des Genussystems als semantisch motiviert an, d. h. in Zusammenhang mit dem Sexus stehend. Ab seiner dritten Auflage von 1973 (S. 150, § 321) verneint der Grammatik-Duden aber strikt einen Zusammenhang zwischen Genus und Sexus.[20]



Genussysteme |



Kein Genus |


Ungefähr die Hälfte aller Sprachen kennt kein Genus.[1]


Beispiele für indogermanische Sprachen ohne Genus sind:



  • Armenisch


  • Bengali, Assamesisch und Oriya (der östliche Zweig der indoarischen Sprachen)

  • Von den iranischen Sprachen: Persisch einschließlich Dari und Tadschikisch; bei Kurdisch: Zentralkurdisch (irakisches Kurdisch) und Südkurdisch (Iran-Kurdisch); und Yazgulyam, eine Pamirsprache. (Nicht jedoch Paschtu und das Nordkurdisch aus der Türkei.)


Nichtindogermanische Sprachen ohne Genus sind zum Beispiel:



  • Baskisch


  • Birmanisch, Chinesisch (inkl. Hochchinesisch), Tibetisch und andere sinotibetische Sprachen


  • Estnisch, Finnisch, Ungarisch und andere finno-ugrische Sprachen

  • Georgisch


  • Hawaiisch, Indonesisch, Madagassisch, Māori und andere austronesische Sprachen

  • Japanisch

  • Khmer

  • Koreanisch

  • Thai


  • Türkisch, Kasachisch, Kirgisisch, Tatarisch, und andere Turksprachen

  • Vietnamesisch

  • Navajo



Pronominalsexus, aber kein Substantivgenus |


Einige Sprachen kennen zwar kein Substantivgenus (mehr), verfügen aber (weiterhin) über ein Pronominalgenus. So richtet sich häufig das Personalpronomen der 3. Person Sg. nach dem Sexus, manchmal auch andere.


Beispiele für germanische Sprachen ohne Substantivgenus sind:



  • Afrikaans

  • Englisch


Auch die meisten Plansprachen haben keine Genuskategorie. Es gibt auch Sprachen, etwa Hindi-Urdu oder Pandschabi, in denen die Substantive sich nach Genera unterscheiden, die Pronomina aber nicht.



Unterscheidung Maskulinum-Femininum |


Die meisten modernen romanischen Sprachen verzichten auf das Neutrum, haben also nur noch die beiden Genera Maskulinum und Femininum. Reste des Neutrums gibt es im Spanischen für substantivierte Adjektive, etwa lo malo, das Übel. Im Italienischen sind nur einzelne nach der heutigen Grammatik unregelmäßige Plural­bildungen mit dem Suffix -a übrig geblieben, etwa mille (tausend) → due mila (zweitausend, mit der weiblichen Form von dui/due, zwei, dui veraltet).




  • Italienisch (ausgenommen zentralitalienische Dialekte)

  • Französisch

  • Katalanisch

  • Spanisch

  • Portugiesisch

  • Galicisch


Viele indoiranische Sprachen




  • Hindi-Urdu. Die größte indoiranische Sprache weist jedoch kein Pronominalgenus auf. Es gibt also dasselbe Pronomen für er, sie, und es. Dies steht im Gegensatz zum Englischen, das zwar kein Nominalgenus kennt, aber bei den Pronomen der 3. Person Singular zwischen er, sie, und es unterscheidet.


  • Pandschabi. Wie im Hindi-Urdu unterscheidet auch im Pandschabi das Pronomen der 3. Person Singular nicht zwischen er, sie und es.

  • Romanes

  • Kaschmiri


  • Nordkurdisch (Dagegen haben Zentralkurdisch und Südkurdisch kein Genus)

  • Paschtu

  • Belutschi


Die heutigen baltischen Sprachen



  • Lettisch

  • Litauisch


Die keltischen Sprachen



  • Walisisch

  • Bretonisch

  • Irisch

  • Schottisch-Gälisch

  • Manx


Eine einzige slawische Sprache unter italienischem Einfluss



  • Moliseslawisch oder Molisekroatisch

Andere indoeuropäische Sprachen:



  • Albanisch (mit Resten des Neutrums)

Semitische Sprachen:



  • Arabisch

  • Maltesisch

  • Aramäisch

  • Amharisch

  • Hebräisch



Unterscheidung Utrum-Neutrum |




  • Santali und andere Munda-Sprachen unterscheiden belebt und unbelebt.


  • Hethitisch unterschied wahrscheinlich belebt und unbelebt.


  • Sumerisch unterschied eine Personen- und eine Sachklasse.


In den festlandskandinavischen Sprachen




  • Schwedisch (ausgenommen einzelne Dialekte)


  • Dänisch (ausgenommen einzelne Dialekte, siehe Dänische Dialekte)


  • Norwegisch (Bokmål)


und im



  • Westfriesischen (außer dem Dialekt von Schiermonnikoog)

ist das Utrum aus dem früheren Maskulinum und Femininum entstanden, enthält also auch vieles Unbelebte.



Unterscheidung Maskulinum-Nicht-Maskulinum |


Einige dravidische Sprachen Indiens unterscheiden nur zwischen Maskulinum und Nicht-Maskulinum; ein Femininum fehlt. Dies sind vor allem die Dravidasprachen der Zentralgruppe (Kui, Kuwi, Kolami, Parji, Ollari und Gadaba), sowie einige aus der Gruppe Süd-Zentral (Gondi und Konda).[27] Alle diese Sprachen sind Sprachen indischer Adivasis ohne Schrifttradition. Gondi hat immerhin drei Millionen Sprecher.


Noch spezieller ist der Fall bei Telugu, der mit 81 Mio. Sprechern (2011) größten Dravidasprache und Amtssprache zweier indischer Bundesstaten: Hier gibt es im Singular ebenso nur Maskulinum und Nicht-Maskulinum, im Plural aber Utrum und Neutrum. Es gibt im Telugu zwar feminine Pronomen, aber diese werden im Singular genau wie Neutra behandelt.[28]



Unterscheidung Maskulinum-Femininum-Neutrum |


Von den germanischen Sprachen haben folgende die drei indogermanischen Genera bewahrt:




  • Deutsch mit allen seinen Dialekten (Das Personalpronomen der dritten Person richtet sich meist nach dem Genus, zuweilen auch abweichend davon nach dem Sexus, siehe Constructio ad sensum.)


  • Niederländisch (in Resten, im Flämischen noch voll erhalten)


  • Niederdeutsch hat ebenfalls noch drei Genera, wenn auch mit Tendenz zur Verschmelzung von Femininum und Maskulinum.


  • Friesisch: Nordfriesisch und Saterländisch sowie der westfriesische Dialekt von Schiermonnikoog (in Föhring und Amring sind allerdings Femininum und Neutrum weitgehend verschmolzen.)

  • der gotländische Dialekt des Schwedischen


  • Bornholmisch (ostdänischer Dialekt)


  • Norwegisch (nynorsk)

  • Färöisch

  • Isländisch


Von den romanischen Sprachen:




  • Rumänisch (Das Neutrum ist im Singular mit dem Maskulinum zusammengefallen, im Plural mit dem Femininum. Solche Fälle gibt es vereinzelt auch im Italienischen.)

  • Aromunisch


Die slawischen Sprachen mit Ausnahme des Moliseslawischen, darunter:



  • Bosnisch

  • Bulgarisch

  • Kaschubisch

  • Kroatisch

  • Mazedonisch

  • Polnisch

  • Resianisch

  • Russisch

  • Serbisch

  • Slowenisch

  • Slowakisch

  • Sorbisch

  • Tschechisch

  • Ukrainisch

  • Weißrussisch


Andere indogermanische Sprachen wie:




  • Griechisch (sowohl Alt- als auch Neugriechisch)

  • Latein


  • Sanskrit und wenige neuindoarische Sprachen (Marathi, Gudscharati)


Nichtindogermanische Sprachen wie:


  • die meisten dravidischen Sprachen Südindiens, wie z. B. Tamil, Kannada und Malayalam. Das Genus entspricht hier dem natürlichen Geschlecht. Im Plural fallen Maskulinum und Femininum zusammen. Auch die Verbformen geben das Genus des Subjekts wieder.


Siehe auch |


  • Differenzialgenus


Literatur |




  • Karl Brugmann: The nature and origin of the noun genders in the Indo-European languages. A lecture delivered on the occasion of the sesquicentennial celebration of Princeton University. Charles Scribner’s Sons, New York 1897. 


  • Jochen A. Bär: Genus und Sexus. Beobachtungen zur sprachlichen Kategorie „Geschlecht“. In: Karin M. Eichhof-Cyrus (Hrsg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung (= Thema Deutsch). Band 5. Dudenverlag, Mannheim / Wiesbaden 2004, ISBN 978-3-411-04211-1. 

  • Greville G. Corbett: Gender. Cambridge University Press, Cambridge, New York 1991, ISBN 0-521-32939-6. 


  • Ursula Doleschal: Das generische Maskulinum im Deutschen. Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online. Nr. 11, 2002 (online). 


  • Peter Eisenberg: Grundriss der Deutschen Grammatik. 4. Auflage. Band 1Das Wort. Metzler, Stuttgart / Weimar 2013, ISBN 978-3-476-02425-1. 

  • Peter Eisenberg: Grundriss der Deutschen Grammatik. 3. Auflage. Band 2Der Satz. Metzler, Stuttgart / Weimar 2006, ISBN 978-3-476-02161-8. 

  • Joseph H. Greenberg: Some universals of grammar with particular reference to the order of meaningful elements. In: Joseph Greenberg (Hrsg.): Universals of language. MIT Press, Cambridge (Massachusetts), London 1963, S. 73–113. 


  • Klaus-Michael Köpcke: Untersuchungen zum Genussystem der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1982. 


  • Gisela Klann-Delius: Sprache und Geschlecht. Metzler, Stuttgart / Weimar 2005, ISBN 3-476-10349-8. 

  • Elisabeth Leiss: Genus und Sexus. Kritische Anmerkungen zur Sexualisierung von Grammatik. In: Linguistische Berichte. Nr. 152, 1994, S. 281–300. 

  • Elisabeth Leiss: Sprachphilosophie. 2. Auflage. de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-020547-3. 


  • Luise F. Pusch: Alle Menschen werden Schwestern. Feministische Sprachkritik. 5. Auflage. Edition Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-518-11565-0. 


  • Gisela Schoenthal: Impulse der feministischen Linguistik für Sprachsystem und Sprachgebrauch. In: Werner Besch, Anne Betten, Oskar Reichmann, Stefan Sonderegger (Hrsg.): Sprachgeschichte. Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. de Gruyter, Berlin 2000, S. 2064 f. 



Weblinks |



 Wiktionary: Genus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


  • Der oder das Blog? Genus im Deutschen


  • Magazin Deutsch – Das Genus bei Mensch und Tier (Memento vom 3. März 2009 im Internet Archive)

  • Kategorisierung in natürlichen Sprachen: Genus und Nominalklassen


  • Sven Oleschko: Genus International. (PDF) Stiftung Mercator, proDaZ (Universität Duisburg), Dezember 2010, abgerufen am 8. Januar 2017 (einfache Einführung, Charakterisierung des Genussystems von 38 Sprachen). 



Einzelne Sprachen (außer Deutsch)




  • Louise-L. Larivière: Typologie des noms communs de personne et féminisation linguistique. (PDF) Abgerufen am 19. Juli 2018 (Über das Genus im Französischen). 


Einzelnachweise |




  1. ab Greville G. Corbett: Number of Genders. In: Martin Haspelmath, Matthew S. Dryer, David Gil, Bernard Comrie (Hrsg.): The World Atlas of Language Structures. Max Planck Digital Library, München 2008, Kap. 30 (WALS Online). 


  2. Die Darstellung folgt Heinrich Simon: Lehrbuch der modernen hebräischen Sprache. 9., unveränderte Auflage. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1988, ISBN 3-324-00100-5, S. 85–86. Sie gilt für das moderne Hebräisch. Im biblischen Hebräisch werden daneben die Status-constructus-Formen schloschet und schlosch auch in anderen Kontexten gebraucht.


  3. Internetová jazyková příručka. 2004, abgerufen am 10. Februar 2019. 


  4. Langenscheidts Taschenwörterbuch Tschechisch, 10. Auflage. 1993, ISBN 3-468-11360-9, S. 551 ff.


  5. Die Lehre des Grammatikers Dionysios (Dionysios Thrax, Tékhne grammatiké – deutsch). In: De Tékhne Grammatiké van Dionysius Thrax: De oudste spraakkunst in het Westen. Pierre Swiggers – Alfons Wouters: Inleiding; Griekse tekst met Nederlandse vertaling en noten; Duitse vertaling (door Wilfried Kürschner); terminologisch apparaat en bibliografie (=Orbis Linguarum, 2). Peeters, Löwen/Paris 1998, ISBN 90-6831-992-2, S. 60


  6. Elke Montanari: Kindliche Mehrsprachigkeit – Determination und Genus. Waxmann, Münster 2010, ISBN 978-3-8309-2300-8, S. 161–184. 

    Enthält einen Überblick über den Begriff Genus in abendländischen Grammatiken von der Antike bis zur Gegenwart.



  7. Dictionary.com: epicene. Abgerufen am 5. Mai 2017 (englisch). 


  8. Dictionnaires Larousse: épicène. Éditions Larousse, abgerufen am 5. Mai 2017 (französisch). 


  9. Diese beiden Formen תַעַזְבֶנּוּ und תַעַזְבֶהָ findet man in der hebräischen Bibel in Dtn 14,27 und Spr 4,6


  10. A. Walde, J. B. Hofmann: Lateinisches etymologisches Wörterbuch. 3. neubearbeitete Auflage. Winter, Heidelberg 1938, Band 2, S. 845.


  11. Sebastian Kürschner: Deklinationsklassen-Wandel: Eine diachron-kontrastive Studie zur Entwicklung der Pluralallomorphie im Deutschen, Niederländischen, Schwedischen und Dänischen. de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-020501-5, S. 58. 


  12. Frank Starke: Untersuchung zur Stammbildung des Keilschrift-luwischen Nomens. Harrassowitz, Wiesbaden 1990, ISBN 3-447-02879-3, S. 26. 


  13. la tapette. In: Reverso Dizionario. Abgerufen am 19. Juli 2018. 


  14. Die althochdeutsche weibliche Entsprechung zu man war quena (Vgl. engl. queen). Weib/wif kann ursprünglich „Mutterleib“ bedeutet haben. Frau ist ursprünglich nicht das weibliche Gegenstück zu Mann, sondern zu Fro („Herr“), vgl. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache , 24. Auflage. 2002, ISBN 3-11-017473-1.


  15. (Schoenthal2000:2064), (Pusch1990)


  16. Kritik der Kritik: „… das Genus der Substantive wurde sexualisiert, obwohl Genus mit Sexus nichts zu tun hat.“
    in: Elisabeth Leiss: Sprachphilosophie. Walter de Gruyter, 2009, ISBN 978-3-11-021700-1, S. 71 (Google Books)



  17. Duden Sprachwissen (online): Substantive auf -nis.


  18. Lemma Mittwoch in Grimms Wörterbuch, Online.


  19. abcdefg Ursula Doleschal: Das generische Maskulinum im Deutschen. Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online, 11, 2002, S. 39–70, ISSN 1615-3014.


  20. abcd Lisa Irmen und Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik, 33, Nr. 2–3, 2006, S. 212–235. doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212.


  21. Gisela Klann-Delius: Sprache und Geschlecht. Metzler, Stuttgart 2004, ISBN 3-476-10349-8, S. 24, 26, 29 f.


  22. Jacob Grimm: Deutsche Grammatik. Dritter Theil. Dieterich, Gütersloh 1890, S. 309, 357.


  23. ab Elisabeth Leiss: Genus und Sexus. Kritische Anmerkungen zur Sexualisierung von Grammatik. In: Linguistische Berichte, 152, 1994, S. 281–300.


  24. Peter Eisenberg: Grundriss der deutschen Grammatik. Der Satz. Band 2, 2. Auflage. Metzler, Stuttgart 2004, S. 153 f.


  25. Hadumod Bußmann: Das Genus, die Grammatik und – der Mensch: Geschlechterdifferenz in der Sprachwissenschaft. In: Hadumod Bussmann und Renate Hof (Hrsg.): Genus: Zur Geschlechterdifferenz in den Kulturwissenschaften. Alfred Kröner, Stuttgart 1995, ISBN 3-520-49201-6, S. 114–160. Zitat


  26. Bettina Jobin: Genus im Wandel. Dissertation, Stockholm 2004, su.diva-portal.org


  27. Bhadiraju Krishnamurti: The Dravidian Languages, Cambridge: Cambridge University Press 2003, S. 207-210.


  28. Krishnamurti & Gwynn, A Grammar of modern Telugu, Delhi: Oxford, 1985, S. 56.


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