Europa Clipper























Europa Clipper


Künstlerische Darstellung des Europa Clipper
Missions­ziel

Europa
Auftrag­geber

National Aeronautics and Space AdministrationNASA NASA
Aufbau
Instrumente

PIMS, ICEMAG, MISE, EIS, REASON, E-THEMIS, MASPEX, UVS, SUDA


Verlauf der Mission
Startdatum
2020er

Europa Clipper[1] ist eine für die frühen 2020erVorlage:Zukunft/In 4 Jahren Jahre geplante Raummission der NASA. Die Mission soll detaillierte Informationen über den Jupitermond Europa erbringen, wobei die Erforschung seiner Habitabilität im Fokus steht. Ein strahlentolerantes Raumgefährt soll auf einem langgezogenen Orbit um Jupiter wiederholt an Europa vorbeifliegen, also sogenannte Flybys durchführen. Dadurch soll zum einen die Strahlungsdosis auf die Sonde verringert sowie zum anderen eine größere Zeitspanne zur Übermittlung der Daten bei jedem Vorbeiflug ermöglicht werden, als bei einem Orbiter der Fall wäre. Geplant sind 45 Vorbeiflüge mit Distanzen von 2.700 km bis 25 km.[2] Es ist möglich, dass in einer Folgemission auch ein Lander umgesetzt werden wird.[3]




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Instrumente


  • 2 Verlauf


  • 3 Planungsphasen


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise





Instrumente |





“This is a giant step in our search for oases that could support life in our own celestial backyard. We're confident that this versatile set of science instruments would produce exciting discoveries [...] .”




„Das ist ein riesiger Schritt in unserer Suche nach Oasen, die Leben unterstützen könnten, in unseren eigenem stellaren Hinterhof. Wir sind zuversichtlich, dass dieses vielseitige Set an wissenschaftlichen Instrumenten zu aufregenden Entdeckungen führen wird [...] .“




Curt Niebur, Europa-Programm-Wissenschaftler im NASA-Hauptsitz in Washington: NASA Homepage[2]


Bei der Auswahl der Instrumente ist zum einen deren wissenschaftlicher Nutzen und zum anderen die Traglast des Gefährts zu evaluieren.


Diese vier Instrumente bilden die Basis:



  • Das Spektrometer Shortwave Infrared Spectrometer (SWIRS) wird Bilder von Europas Oberflächenzusammensetzung schießen. Bei jedem der 45 geplanten An- und Abflüge auf den Mond werden zunächst niedrig-, dann hochaufgelöste Scans mit dem Spektrometer durchgeführt werden.

  • Ein Ice-Penetrating Radar (IPR) Radar soll die Dicke der Eishülle ermitteln und herausfinden, ob sich darunter Gewässer befinden, wie in der Antarktis.

  • Zwei weitere Instrumente sind der Topographical Imager (TI) und das Ion and Neutral Mass Spectrometer (INMS).[2]


Für weitere Instrumente, die auf der Reise Untersuchungen bewerkstelligen sollen, hatte die NASA eine Ausschreibung veranstaltet. Unter 33 Einsendungen wurden diese 9 Geräte ausgewählt:



  • Plasma Instrument for Magnetic Sounding (PIMS): Dieses Instrument schafft einen Ausgleich der magnetischen Signale der Plasmaströme, die um Europa herrschen. In Verbindung mit einem Magnetometer misst es die Dicke von Europas Eishülle, die Tiefe des Ozeans und dessen Salzgehalt. Forschungsleiter für dieses Instrument ist Dr. Joseph Westlake vom Applied Physics Laboratory (APL) der Johns Hopkins University in Laurel im US-Bundesstaat Maryland.[2]


  • Interior Characterization of Europa using Magnetometry (ICEMAG): Das Magnetometer misst das magnetische Feld um Europa. In Verbindung mit dem PIMS leitet es die Dicke und den Salzgehalt von Europas unterirdischem Ozean ab. Dazu setzt es multifrequente elektromagnetische Schalllotung ein. Forschungsleiterin ist Dr. Carol Raymond vom NASA's Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien.[2]


  • Mapping Imaging Spectrometer for Europa (MISE): Dieses Instrument ermittelt die Zusammensetzung von Europa. Es identifiziert und kartographiert die Verteilung von organischen Stoffen, Salzen, Säureanhydriden, Wasser- und Eisabschnitten und anderen Stoffen. Dadurch kann die Bewohnbarkeit von Europas Ozean bestimmt werden. Forschungsleiterin ist Dr. Diana Blaney vom NASA's Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien.[2]


  • Europa Imaging System (EIS): Die Weit- und Nahwinkelkamera dieses Instruments wird Europa mit 50 m Auflösung kartographieren. Sie wird Bilder von Europas Oberflächen mit bis zu 100 mal höherer Auflösung bringen. Forschungsleiterin ist Dr. Elizabeth Turtle vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University in Laurel im US-Bundesstaat Maryland.[2]


  • Radar for Europa Assessment and Sounding: Ocean to Near-surface (REASON): Dieser zweifrequentige Radar kann Eis durchdringen. Er soll Europas Eiskruste oberflächennah bis zum Ozean kategorisieren und zeigt versteckte Strukturen und potentielle Wasserreservoirs darin auf. Forschungsleiter ist Dr. Donald Blankenship von der University of Texas in Austin im US-Bundesstaat Texas.[2]


  • Europa Thermal Emission Imaging System (E-THEMIS): Dieses Gerät ist salopp gesagt ein Wärmedetektor. Es wird hochaufgelöste Bilder mit multispektralen Wärmeinformationen liefern. Dadurch können aktive Gebiete aufgezeigt werden, wie sie zum Beispiel bei Eruptionen von Wasserdampf auftreten. Forschungsleiter ist Dr. Philip Christensen von der Arizona State University in Tempe im US-Bundesstaat Arizona.[2]


  • Mass Spectrometer for Planetary Exploration/Europa (MASPEX): Dieses Massenspektrometer wird die Zusammensetzung der Oberfläche und der Meeresböden bestimmen. Dafür misst es Europas dünne Atmosphäre und anderes Material, das ins All abgegeben wird. Forschungsleiter ist Dr. Jack (Hunter) vom Southwest Research Institute in San Antonio im US-Bundesstaat Texas.[2]


  • Ultraviolet Spectrograph/Europa (UVS): Das NASA-Hubble-Weltraumteleskop hat 2012 Wasserdampf über dem Südpol von Europa beobachten können. Wenn sich diese Beobachtung nachweisen ließe, könnten die Forscher daraus die chemische Zusammensetzung des Mondes ableiten. Dieses Instrument wendet die gleiche Technik an, wie sie auch für Hubble verwendet wurde, um eventuelle Wasserdampferuptionen auf Europas Oberfläche zu entdecken. Es wird auch kleine Dampfwolken aufdecken können und Daten über die Zusammensetzung und Dynamiken der Atmosphäre liefern. Forschungsleiter ist Dr. Kurt Retherford vom Southwest Research Institute in San Antonio im US-Bundesstaat Texas.[2]


  • Surface Dust Mass Analyzer (SUDA): Dieses Instrument wird die Zusammensetzung von kleinen, festen Partikel messen, die von Europa ausgestoßen werden. Auf oberflächennahen Flügen bietet sich so die Möglichkeit, Proben der Oberfläche und ausgestoßener Wolken zu sammeln. Forschungsleiter ist Dr. Sascha Kempf von der University of Colorado in Boulder im US-Bundesstaat Colorado.[2]


  • Space Environmental and Composition Investigation near the Europan Surface (SPECIES): Dieses Gerät wurde nicht für wissenschaftliche Untersuchungen des Mondes ausgewählt, sondern um die technologische Entwicklung voranzutreiben. Es ist eine Kombination von Massenspektrometer und Gaschromatographen, die für zukünftige Missionen eingesetzt werden könnte. Forschungsleiter ist Dr. Mehdi Benna vom NASAs Goddard Space Flight Center in Greenbelt im US-Bundesstaat Maryland.[2]


Verlauf |


Der geplante Start der Mission ist in den frühen 2020er Jahren von Cape Canaveral aus. Es ist im Gespräch, dass der Start voraussichtlich 2022 stattfinden wird.[3]


Noch im Gespräch ist die Wahl der Trägerrakete.[3] Eine Möglichkeit ist, die Schwerkraft der Planeten zu nutzen. Dazu würden zunächst Flüge an der Venus und zweimal an der Erde vorbei vorgenommen werden. Die Flugzeit zum Jupiter würde so 6,5 Jahre betragen.[2]
Ein anderes System würde das Gefährt auf eine direkte Flugbahn zum Jupiter senden und somit die Flugzeit auf 3 Jahre verkürzen.[3]


Am Jupiter angekommen werden innerhalb von drei Monaten vier Flüge an Ganymed vorbei stattfinden, um sich an die Flugbahn von Europa anzunähern. Die meiste Zeit wird das Gefährt außerhalb der stärksten Strahlungsregionen reisen (siehe auch Strahlungsgürtel#Jupiters Strahlungsgürtel) und taucht nur für kurze Momente nah an Europa heran. Um die Gefahr der Strahlung weiter zu minimieren, werden die empfindlichsten Instrumente in einem abgeschirmten Stahlkasten untergebracht. Dieser Kasten wird von Treibgastanks umgeben sein, um die Strahlung noch weiter abzuschirmen.[2]


Die Mission wird aus vier Segmenten bestehen. So soll möglichst viel der Oberfläche zu guten Lichtkonditionen aufgenommen werden. Bei jedem Flug werden vorher festgesetzte Beobachtungen ausgeführt werden. Beim An- und Abflug werden zunächst niedrig aufgelöste Scans mit dem Spektrometer durchgeführt werden, dann hoch aufgelöste. Beim Ein- und Austritt von 400 km wird der Radar genutzt werden.[2]


Im Rahmen dieser Flüge werden auch die Monde Ganymed und Kallisto passiert. Dies hat jedoch keine wissenschaftliche Priorität. Wenn die geplante Anzahl von 45 Vorbeiflügen an Europa erfüllt ist, könnte eine erweiterte Mission stattfinden. Eventuell könnte das Gefährt auf Ganymed ausgerichtet werden, bevor der Treibstoff verbraucht ist oder die Elektronik durch die Strahlung zerstört wurde.[2]



Planungsphasen |


Eine Planungsphase sollte vom 27. Februar 2017 bis September 2018 laufen.[3]


Ein jüngerer Plan sieht vor, auf Europa zu landen. Dafür wird das Gefährt weit schwerer sein müssen. Zum einen um zusätzlichen Treibstoff zu transportieren, zum anderen um für eine Landung ausgelegte wissenschaftliche Geräte zu tragen. In der vorherrschenden Strahlungsumgebung wird das Gefährt etwa 20 Tage arbeiten können. Vor zwei Jahren waren nur zehn Tage möglich. Es soll die Möglichkeit integriert werden, Instrumente oder anderen Ballast vom Gefährt zu trennen, sollte es unterwegs Probleme mit dem Gewicht oder dem Antrieb geben.[3]


Ein allgemeiner Kosten- oder Terminplan ist noch nicht definiert worden. Das sollte in der nächsten Planungsphase geschehen.[3]



Weblinks |



  • Projektpräsentation der NASA (englisch)


Einzelnachweise |




  1. Tony Greicius: NASA Mission Named 'Europa Clipper'. NAS, 9. März 2017, abgerufen am 27. August 2017 (englisch). 


  2. abcdefghijklmnopq Europa Mission: In Depth. Missons. In: Solar System Exploration. NASA, abgerufen am 1. Juni 2017 (englisch). 


  3. abcdefg Jeff Foust: Europa mission enters next development phase. In: SpaceNews. SpaceNews, Inc., 22. Februar 2017, abgerufen am 6. August 2017 (englisch). 


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