Adolph Bernhard Marx






Adolph Bernhard Marx


Marx' Unterschrift

Adolph Bernhard Marx (* 15. Mai 1795 in Halle (Saale); † 17. Mai 1866 in Berlin) war ein deutscher Musikwissenschaftler, Musiktheoretiker und Komponist.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben


  • 2 Familie


  • 3 Musikalische Werke


  • 4 Schriften


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Leben |


Marx, der Rechtswissenschaften studiert hatte, nahm in seiner Heimatstadt Musikunterricht bei Daniel Gottlob Türk und dann in Berlin bei Carl Friedrich Zelter. 1827 promovierte er an der Universität Marburg zum Dr. phil. und wurde 1830 Musikprofessor der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und 1832 Universitätsmusikdirektor.


Er war 1844 neben Franz Commer, dem Custos der Musikabteilung der Kgl. Bibliothek, und Otto Lange, Musikkritiker der Vossischen Zeitung, Gründungsmitglied des Berliner Tonkünstlervereins, des ersten Tonkünstler-Berufsverbands auf deutschem Boden.


1850 gehörte er neben Julius Stern und Theodor Kullak zu den Begründern des überaus angesehenen Stern’schen Konservatoriums, an dem er bis 1856 als Kompositionslehrer wirkte. Einer seiner Schüler war Nikolai Iwanowitsch Zaremba.


Marx erwarb sich vor allem als musikwissenschaftlicher Autor, als Verfasser einer Beethoven-Biografie und des Buches Gluck und die Oper und als Herausgeber der Werke Händels und Bachs Ansehen. 1824 begründete er die Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung, die er bis 1830 herausgab. Bereits 1829 unterstützte er hier die Aufführung der Matthäuspassion durch Felix Mendelssohn Bartholdy mit der Sing-Akademie zu Berlin und setzte sich vehement für das Spätwerk Beethovens ein, das zu seiner Zeit als verworren und unspielbar galt.


Seine letzte Ruhestätte fand Marx nach Umbettung auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.



Familie |


Marx heiratete 1838 in Dessau die 25 Jahre jüngere Marie Therese Cohn (* 1820 in Dessau), eine Tochter des dortigen Kaufmanns Salomon Cohn aus seiner Ehe mit Fanny Cohn geb. Schönig. Sie war eine Schülerin von Friedrich Schneider und trat später auch schriftstellerisch hervor. Adolph Bernhard und Therese Marx hatten einen Sohn und drei Töchter.



Musikalische Werke |


Seine eigenen Kompositionen hatten wenig Erfolg. Zu nennen sind das Oratorium Johannes der Täufer sowie das Oratorium Mose, das erstmals am 2. Dezember 1841 in Breslau unter der Leitung von Johann Theodor Mosewius aufgeführt wurde.[1] Am 14. November 2009 kam es durch die Sing-Akademie zu Berlin in der Gethsemanekirche Berlin-Prenzlauer Berg zu einer Wiederaufführung. Erwähnenswert sind des Weiteren eine Kantate, das Singspiel Jery und Bätely nach einem Text von Goethe, ein Orgelchoralbuch sowie Lieder, Chöre und Klavierwerke.



Schriften |




  • Die Kunst des Gesanges, theoretisch-praktisch, Berlin 1826


  • Ueber die Geltung Händelscher Sologesänge für unsere Zeit. Ein Nachtrag zu der Kunst des Gesanges, Berlin 1828


  • Über Malerei in der Tonkunst. Ein Maigruß an die Kunstphilosophen, Berlin 1828


  • Johann Sebastian Bach, Große Passionsmusik nach dem Evangelium Matthaei (BWV 244), vollständiger Klavierauszug von Adolph Bernhard Marx, Berlin, Schlesinger, 1830, 190 gest. S. qu-fol. (Digitalisat, Stadtbibliothek (Lübeck))


  • Die alte Musiklehre im Streit mit unserer Zeit, Leipzig 1841 (Digitalisat)


  • Lehre von der musikalischen Komposition, 1837–1847

  • "Die Musik des neunzehnten Jahrhunderts und ihre Pflege: Methode der Musik", 1855


  • Ludwig van Beethoven. Leben und Schaffen, 2 Bände in 1 Band, Berlin 1859; Nachdruck Hildesheim 1979


  • Anleitung zum Vortrag Beethovenscher Klavierwerke, Berlin 1863


  • Gluck und die Oper, Berlin 1863; Nachdruck Hildesheim 1980


  • Erinnerungen. Aus meinem Leben, 2 Bände, Berlin 1865


  • Das Ideal und die Gegenwart, Jena 1867



Literatur |




  • Johann Theodor Mosewius: Ueber das Oratorium Moses von A. B. Marx. Vortrag in der vaterländischen Gesellschaft zu Breslau, gehalten am 26. April 1842. Leipzig 1843.


  • Robert Eitner: Marx, Adolph Bernhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 533–539.


  • Leopold Hirschberg: Der Tondichter Adolph Bernhard Marx. In: Sammelbände der internationalen Musikgesellschaft. Jg. 10 (1908/09), S. 1–72.


  • Theo Stenge: Lexikon der Juden in der Musik. Berlin 1940.


  • Arnfried Edler: Marx, Adolph Bernhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 321–323 (Digitalisat).

  • Christina Siegfried: Das Wirken Adolf Bernhard Marx’ – Aspekte zur musikkulturellen Entwicklung Berlins in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dissertation. Potsdam 1992.

  • Elisabeth Eleonore Bauer: Wie Beethoven auf den Sockel kam. Stuttgart 1992.

  • Christina Siegfried: Der interessanteste und problematischste seiner Freunde – Adolf Bernhard Marx. In: Blickpunkt Felix Mendelssohn Bartholdy. Köln 1994.


  • Michael Zywietz: Adolf Bernhard Marx und das Oratorium in Berlin. Eisenach 1996


  • Eva Weissweiler: Ausgemerzt: das Lexikon der Juden in der Musik und seine mörderischen Folgen. Köln 1999.


  • Peter Sühring: Kontrapunktische Kindheit der Musikgeschichte. Adolf Bernhard Marx’ geschichtsphilosophische These vom notwendigen Ende des Kontrapunkts nach Bach. In: Ulrich Tadday (Hrsg.): Philosophie des Kontrapunkts (= Musik-Konzepte. Neue Folge, Sonderband 2010). München 2010, S. 48–59.


  • Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Berlin 1832 bis 1883, hrsg. von Klaus Martin Kopitz, Eva Katharina Klein und Thomas Synofzik (= Schumann-Briefedition, Serie II, Band 17), Köln: Dohr 2015, S. 405–435, ISBN 978-3-86846-028-5



Weblinks |



 Wikisource: Adolph Bernhard Marx – Quellen und Volltexte



  • Literatur von und über Adolph Bernhard Marx im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

  • Werke von und über Adolph Bernhard Marx in der Deutschen Digitalen Bibliothek


  • Noten und Audiodateien von Adolph Bernhard Marx im International Music Score Library Project


  • Digitalisierte Werke von Marx (Memento vom 10. November 2009 im Internet Archive) SICD der Universitäten von Strasbourg



Einzelnachweise |




  1. Johann Theodor Mosewius, Die Breslauische Sing-Akademie in den ersten fünf und zwanzig Jahren ihres Bestehens, Breslau 1850, S. 38




































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