Briesen (Mark)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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52.33305555555614.28305555555643Koordinaten: 52° 20′ N, 14° 17′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oder-Spree | |
Amt: | Odervorland | |
Höhe: | 43 m ü. NHN | |
Fläche: | 111,66 km2 | |
Einwohner: | 2796 (31. Dez. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 25 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15518 | |
Vorwahlen: | 033607, 033635 (Wilmersdorf)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | LOS, BSK, EH, FW | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 67 072 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Bahnhofstraße 3 15518 Briesen (Mark) | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Gerd Schindler (Wählergruppe Bauern) | |
Lage der Gemeinde Briesen (Mark) im Landkreis Oder-Spree | ||
Briesen (Mark) ist eine amtsangehörige Gemeinde südöstlich von Berlin im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg. Sie wird vom Amt Odervorland verwaltet.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
2 Gemeindegliederung
3 Geschichte
3.1 Ortsname
3.2 Urgeschichte
3.3 Mittelalter
3.4 Neuzeit
3.5 Eingemeindungen
4 Bevölkerungsentwicklung
5 Politik
5.1 Gemeindevertretung
5.2 Bürgermeister
5.3 Wappen
6 Sehenswürdigkeiten
7 Wirtschaft und Infrastruktur
7.1 Verkehr
7.2 Bildung
8 Persönlichkeiten
9 Weblinks
10 Einzelnachweise
Geografie |
Briesen liegt innerhalb des Berliner Urstromtales, welches im Gebiet der Gemeinde von einer glazialen Rinne gequert wird. Innerhalb der Rinne gab es zahlreiche Seen, die aber weitgehend verlandet sind. Nur einige Restseen sind erhalten. Heute befinden sich in der Rinne vor allem Moore. Die etwas höheren Urstromtalflächen werden von Sanden aufgebaut.
Am nördlichen Ortsausgang erstreckt sich das 10 Kilometer lange Landschaftsschutzgebiet Madlitz-Falkenhagener Seengebiet.
Der Ort liegt an der alten Handelsstraße zwischen Berlin und Frankfurt (Oder), was die Entwicklung von Handwerk und Industrie begünstigte.
Gemeindegliederung |
Zur Gemeinde Briesen (Mark) gehören die Ortsteile Alt Madlitz, Biegen, Briesen (Mark), Falkenberg und Wilmersdorf. Wohnplätze sind[2]:
- Bunterschütz
- Buschhaus
- Dorismühle
- Emilienhof
- Fischerhaus
- Freiheitsloose
- Karolinenhof
- Kersdorf
Kersdorfer Schleuse[3]
- Madlitzer Mühle
- Neu Madlitz
- Vorwerk Briesen
- Vorwerk Madlitz
- Vorwerk Wilmersdorf
- Waldhof
- Waldschlößchen
Geschichte |
- 1809 erste nachweisliche Dorfschule
- 1838 Einweihung der Kirche auf dem Dorfanger
- 1842 Fertigstellung der Eisenbahnlinie Berlin-Frankfurt (Oder)
- 1880 Dampfsägewerk Jeske entsteht
- 1887 Oder-Spree-Kanal mit Kersdorfer Schleuse
- 1908 Feuerwehrhaus wird eingeweiht
- 1982 Braunkohleschutzgebiet (Umsiedlung bis 1994 geplant, später aufgehoben)
- 1994 umfangreiche Orts- und Straßensanierungen
Ortsname |
"Briesen" ist in etwa die slawisch-sprachliche Entsprechung von "Birkendorf".
Urgeschichte |
Schon im Jahre 600 sollen Slawen das Gebiet um Briesen besiedelt haben – beim Bau der heutigen Bundesautobahn A 12 wurde eine Dorfanlage aus dieser Zeit entdeckt. Mehrere Fundstätten im umliegenden Waldgebiet sind als Bodendenkmale registriert.
Mittelalter |
Die älteste Erwähnung von Briesen stammt von 1403. 1495 verkauften die ansässigen Ritter das Dorf mitsamt seinen Bewohnern an das wohlhabende Kartäuserkloster Frankfurt (Oder). Kurfürst Joachim II. von Brandenburg nutzte die Einkünfte des Dorfes für den Unterhalt seiner 1506 gegründeten Universität von Frankfurt, nachdem er dem Kloster eine Reihe von Ländereien abgenommen hatte.
Neuzeit |
1842 wurde die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) eröffnet, Briesen war fortan für die umliegenden Orte ein wichtiger Mittelpunkt. Hier ereignete sich am 1. November 1918 ein schwerer Eisenbahnunfall, als ein Militärzug in die stehen gebliebenen Wagen eines Güterzugs fuhr.
Nach 1945 prägte sich die ländliche Atmosphäre wieder stärker aus, besannen sich die Einwohner ihrer landschaftlichen Umgebung.
Unweit der Kersdorfer Schleuse, im heutigen "Forsthaus an der Spree", betrieb ab 1969 das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in dem damaligen "Forsthaus An der Flut" das "Objekt 74". Stasi-Offiziere trainierten im Forsthaus die RAF-Terroristen Henning Beer und Christian Klar an Panzerfäusten. Zudem sollen zehn Aussteiger der RAF und der Bewegung 2. Juni wie die RAF-Mitglieder Silke Maier-Witt und Susanne Albrecht, die sich mit Hilfe des MfS von 1980 an in die DDR absetzten, im Forsthaus auf ihr Leben in der DDR vorbereitet worden sein.[4]
Eingemeindungen |
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Kersdorf eingegliedert. Biegen folgte am 31. Dezember 2002.[5]Madlitz-Wilmersdorf kam am 1. Januar 2014 hinzu.
Bevölkerungsentwicklung |
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[6][7][8]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die deutliche Zunahme der Einwohnerzahl in den Jahren 2002 und 2014 ist Folge der Eingemeindung von Biegen bzw. Madlitz-Wilmersdorf.
Politik |
Gemeindevertretung |
Die Gemeindevertretung von Briesen besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[9]
- Wählergruppe Bauern: 9 Sitze
CDU: 4 Sitze- Bürgerbündnis Briesen: 3 Sitze
Bürgermeister |
- seit 1998: Gerd Schindler (WG Bauern)[10]
Schindler wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 mit 52,8 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]
Wappen |
Das Wappen wurde am 27. Januar 2000 genehmigt.
Blasonierung: „Geteilt durch einen Winkel zum Schildfuß; oben in Silber ein roter hersehender Hirschkopf, dessen Geweih ein grünes Birkenblatt umschließt; unten blau gewellt.“[13]
Sehenswürdigkeiten |
In der Liste der Baudenkmale in Briesen (Mark) und in der Liste der Bodendenkmale in Briesen (Mark) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler.
Dorfkirche Alt Madlitz: Im Innern der frühgotischen Feldsteinkirche hängt unter anderem ein Altargemälde, das Gregor Boldio im Jahr 1631 schuf.
Dorfkirche Wilmersdorf: Die neugotische Saalkirche in Wilmersdorf entstand in den Jahren 1880 bis 1883 unter Verwendung von Material eines Vorgängerbaus. In dem Bauwerk steht unter anderem ein 1703 gestiftetes Altarretabel.- Dorfkirche Briesen, 1835–1838 im klassizistischen Stil in Anlehnung an die Normalkirche Schinkels erbaut
- Das Hirsch-Denkmal erinnert an den Abschuss eines kapitalen Rothirschs mit einem 66-Ender im Jahr 1696 durch Friedrich I. Es steht an einer Verbindungsstraße, die von der Anschlussstelle Briesen der Bundesautobahn 12 zur Schleuse Kersdorf führt.
Wirtschaft und Infrastruktur |
Verkehr |
Briesen liegt an der Landesstraße L 38 von Fürstenwalde nach Treplin (Bundesstraße 5). Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Briesen an der A 12.
Der Bahnhof Briesen (Mark) an der Bahnlinie Berlin–Frankfurt (Oder) wird von der Regionalexpresslinie RE 1 Magdeburg–Berlin–Frankfurt (Oder) bedient.
Südöstlich von Briesen, etwa 4 Kilometer vom Ortsausgang entfernt, liegt die Schleuse Kersdorf. 1888 erbaut, verbindet sie die Spree in Richtung Berlin mit dem Oder-Spree-Kanal, einer wichtigen Ader zu den Binnenwasserstraßen Osteuropas. Sie besteht aus zwei Schleusenkammern von 57 und 67 Metern Länge. Die Nordkammer ist von 2010 bis 2013 für ca. 14 Millionen Euro auf 115 Meter verlängert worden.[14]
Bildung |
Die Martin-Andersen-Nexö-Schule wurde am 21. Oktober 1956 eingeweiht, der Unterricht hatte aber bereits im Monat zuvor begonnen. An der Stelle der Schule befand sich zuvor eine Kleingartenanlage.[15] Benannt ist die Schule nach dem dänischen Dichter Martin Andersen Nexø.
Persönlichkeiten |
Doris Maase (1911–1979), Ärztin, Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, in Briesen geboren
Werner E. Ablaß (* 1946), Politiker, 1990 Staatssekretär im DDR-Ministerium für Abrüstung und Verteidigung, in Briesen geboren
Weblinks |
Commons: Briesen (Mark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Das Briesener Hirschdenkmal
- Briesener Ortschronik
Einzelnachweise |
↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2017 (XLSX-Datei; 223 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Gemeinde Briesen (Mark)
↑ R. Kramarczyk: Die Kersdorfer Schleuse und Umgebung
↑ Susanne Rost: Wo RAF-Aussteiger zu DDR-Bürgern wurden. Berliner Zeitung vom 21. September 2013
↑ Eingliederung der Gemeinde Biegen in die Gemeinde Briesen (Mark). Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 15. Mai 2002. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 13. Jahrgang, 2002, Nummer 22, Potsdam, 29. Mai 2002, S. 562 PDF
↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree. S. 14–17
↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oder-Spree
↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
↑ Märkische Oderzeitung Ebbe in der Kersdorfer Schleuse vom 16. Juli 2010
↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 13. Okt. 2006, S. 16
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