Hubertus Heil
Wolfgang-Hubertus Heil[1] (* 3. November 1972 in Hildesheim) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit dem 14. März 2018 Bundesminister für Arbeit und Soziales im Kabinett Merkel IV.
Er war von 2005 bis 2009 sowie von Juni bis Dezember 2017 Generalsekretär der SPD.[2]
Inhaltsverzeichnis
1 Herkunft, Studium und berufliche Tätigkeit
2 SPD-Politiker seit 1988
2.1 Bundestagsabgeordneter (1998 bis heute)
2.2 SPD-Generalsekretär (2005 bis 2009 und 2017)
2.3 Bundesarbeitsminister (seit März 2018)
3 Weitere Tätigkeiten
4 Veröffentlichungen
5 Einzelnachweise
6 Weblinks
Herkunft, Studium und berufliche Tätigkeit |
Heil wurde 1972 als Sohn einer Studienrätin in Hildesheim geboren. Nach dem Abitur 1992 am Gymnasium am Silberkamp in Peine leistete Heil zunächst seinen Zivildienst ab und begann 1995 ein Studium der Politikwissenschaft und der Soziologie an der Universität Potsdam, das er 2006 an der FernUniversität Hagen abschloss.[3] Er war von Anfang 1995 bis Ende 1997 Mitarbeiter der brandenburgischen Landtagsabgeordneten Heidrun Förster und 1998 noch kurzzeitig Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Eva Folta. Gleichzeitig war Heil von 1995 bis 1997 Geschäftsführer bei der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen im SPD-Landesverband Brandenburg. Er ist Mitglied der Gewerkschaft IG Metall.
Hubertus Heil ist evangelisch. Er ist mit Solveig Orlowski[4] verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter.[5]
SPD-Politiker seit 1988 |
Hubertus Heil trat als 16-jähriger Gymnasiast in die SPD ein. Er engagierte sich zunächst bei den Jusos, deren Bezirksvorsitzender in Braunschweig er von 1991 bis 1995 war. Heil war Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Peine und ist seit Dezember 2009 Vorsitzender des SPD-Bezirks Braunschweig.[6]
Bundestagsabgeordneter (1998 bis heute) |
Seit 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Er gehörte von Oktober 2002 bis November 2005 dem Vorstand der SPD-Landesgruppe Niedersachsen und von Oktober 2002 bis November 2004 dem Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion an. Heil war von April 2003 bis Oktober 2005 Vorsitzender der Fraktionsarbeitsgruppe Telekommunikation und Post. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerkes Berlin, deren Sprecher er von 2003 bis 2005 war. Hubertus Heil gehört als beratendes Mitglied der Grundwertekommission der SPD an. Heil ist gegen ein Bedingungsloses Grundeinkommen.[7]
Heil ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Gifhorn – Peine in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2013 erzielte er hier 43,2 Prozent der Erststimmen.
Bei der vorhergehenden Bundestagswahl 2009 waren es nur 40,5 Prozent. Sein Vorsprung gegenüber der CDU verringerte sich allerdings auf 1,1 Prozentpunkte.[8] 2017 erreichte er das Direktmandant mit 37,8 Prozent.
SPD-Generalsekretär (2005 bis 2009 und 2017) |
Nachdem der vom damaligen Parteivorsitzenden Franz Müntefering als Generalsekretär vorgeschlagene Kajo Wasserhövel im Bundesvorstand gegen Andrea Nahles unterlegen war, verkündete Müntefering seinen Rücktritt vom Parteivorsitz und Nahles verzichtete auf eine Generalsekretärs-Kandidatur. Der designierte Parteivorsitzende Matthias Platzeck schlug dem Vorstand daraufhin den noch recht unbekannten Abgeordneten Heil für die Nominierung zum Generalsekretär vor. Am 15. November 2005 wurde Heil mit 61,7 Prozent der Delegiertenstimmen zum Generalsekretär gewählt und am 26. Oktober 2007 mit 80,9 Prozent der Delegiertenstimmen wiedergewählt.[9] In dieser Funktion war er mitverantwortlich für den SPD-Wahlkampf zur Bundestagswahl 2009, bei der die SPD mit 23 Prozent ihr bis dato schlechtestes Ergebnis überhaupt bei einer Bundestagswahl erzielte.
Am 30. Mai 2017 gab der Parteivorsitzende Martin Schulz bekannt, Heil ab Juni 2017 erneut zum Generalsekretär zu berufen. Heil trat damit die Nachfolge Katarina Barleys an, die als Bundesfamilienministerin ins Kabinett wechselte.[10] Für die Bundestagswahl 2017 fungierte er erneut als Wahlkampfmanager; mit 20,5 Prozent unterboten die Sozialdemokraten das schlechteste Ergebnis der Nachkriegsgeschichte von 2009. Kurz nach der Bundestagswahl kündigte Heil an, für den Posten des Generalsekretärs nicht mehr zur Verfügung zu stehen.[11]
Bundesarbeitsminister (seit März 2018) |
Am 14. März 2018 wurde Hubertus Heil von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Bundesminister für Arbeit und Soziales im Kabinett Merkel IV ernannt.[12]
Weitere Tätigkeiten |
2017 wurde er in den Aufsichtsrat der Bundesgesellschaft für Endlagerung berufen.[13] Hubertus Heil ist Vorsitzender des Politischen Beirates des Wirtschaftsforums der SPD e.V.
Veröffentlichungen |
- Hubertus Heil (Hrsg.): Jugend und Gewalt – über den Umgang mit gewaltbereiten Jugendlichen. Schüren Verlag, Marburg 1993, ISBN 3-89472-075-1
- Hubertus Heil, Armin Steinbach: Damit Deutschland vorankommt: Kompass für eine progressive Wirtschaftspolitik. Vorwärts Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-8660-2351-2
- Hubertus Heil, Juliane Seifert (Hrsg.): Soziales Deutschland – für eine neue Gerechtigkeitspolitik. VS Verlag, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14798-6
Einzelnachweise |
↑ https://www.aktuelle-wahlen-niedersachsen.de/BW2017/BW/45.pdf
↑ Nach Sellering-Rücktritt: SPD geht mit Heil in den Wahlkampf, abgerufen am 30. Mai 2017 auf tagesschau.de
↑ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/469189/
↑ SPD-Babyboom – Auch Hubertus Heil wird Vater. Die Welt, 3. Februar 2012, abgerufen am 24. November 2012.
↑ Biografie von Hubertus Heil. Deutscher Bundestag, archiviert vom Original am 4. Januar 2013; abgerufen am 24. November 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundestag.de
↑ Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, abgerufen 31. Mai 2011
↑ Berliner Morgenpost: Politik vom 29.10.2006: SPD-General Heil flirtet mit den Liberalen. 2. November 2006, archiviert vom Original am 2. November 2006; abgerufen am 5. November 2016.
↑ Archivlink (Memento des Originals vom 25. September 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundeswahlleiter.de
↑ 95,5 Prozent für Beck n-tv.de, 26. Oktober 2007
↑ Hubertus Heil wird SPD-Generalsekretär n-tv.de, 30. Mai 2017
↑ Heil will nicht mehr Generalsekretär sein n-tv.de, 26. September 2017
↑ Das neue Kabinett auf einen Blick, spiegel.de, 14. März 2018
↑ PM - 06/17 - Aufsichtsrat der BGE berufen. Abgerufen am 30. Juli 2017.
Weblinks |
Commons: Hubertus Heil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Website von Hubertus Heil
Hubertus Heil auf abgeordnetenwatch.de
- Biographie beim Deutschen Bundestag
Literatur von und über Hubertus Heil im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Personendaten | |
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NAME | Heil, Hubertus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdB |
GEBURTSDATUM | 3. November 1972 |
GEBURTSORT | Hildesheim |