Gräfenthal
















































































Wappen
Deutschlandkarte

Wappen der Stadt Gräfenthal



Gräfenthal

Deutschlandkarte, Position der Stadt Gräfenthal hervorgehoben


50.53333333333311.3400Koordinaten: 50° 32′ N, 11° 18′ O
Basisdaten

Bundesland:

Thüringen

Landkreis:

Saalfeld-Rudolstadt

Verwaltungs­gemeinschaft:

Schiefergebirge

Höhe:
400 m ü. NHN

Fläche:
36,42 km2
Einwohner:
1980 (31. Dez. 2017)[1]

Bevölkerungsdichte:
54 Einwohner je km2

Postleitzahl:
98743

Vorwahlen:
036703, 036701 LippelsdorfVorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text

Kfz-Kennzeichen:
SLF, RU

Gemeindeschlüssel:
16 0 73 028
Stadtgliederung:
8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
98743 Gräfenthal

Website:

www.graefenthal.de

Bürgermeister:
Wolfgang Wehr
Lage der Stadt Gräfenthal im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt


Allendorf
Altenbeuthen
Bad Blankenburg
Bechstedt
Cursdorf
Deesbach
Döschnitz
Drognitz
Gräfenthal
Hohenwarte
Katzhütte
Kaulsdorf (Saale)
Königsee
Lehesten
Leutenberg
Meura
Probstzella
Rohrbach
Rudolstadt
Saalfeld/Saale
Schwarzatal
Schwarzburg
Sitzendorf
Uhlstädt-Kirchhasel
Unterweißbach
Unterwellenborn
Thüringen
Karte
Über dieses Bild



Gräfenthal ist eine Landstadt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen. Die Stadt gehört der Verwaltungsgemeinschaft Schiefergebirge an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Probstzella hat.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


    • 1.1 Nachbargemeinden


    • 1.2 Stadtgliederung




  • 2 Geschichte


    • 2.1 Eingemeindungen


    • 2.2 Einwohnerentwicklung




  • 3 Politik


    • 3.1 Stadtrat


    • 3.2 Bürgermeister


    • 3.3 Wappen




  • 4 Bauwerke


  • 5 Wirtschaft und Infrastruktur


    • 5.1 Verkehr


    • 5.2 Bildung




  • 6 Söhne und Töchter der Stadt


  • 7 Literatur


  • 8 Einzelnachweise


  • 9 Weblinks





Geografie |


Die Stadt Gräfenthal liegt in einem Seitental der Loquitz, einem Nebenfluss der Saale. Gräfenthal ist vom Thüringer Schiefergebirge umgeben. Die Berge in der Region erheben sich bis zu 800 m ü. NN und sind mit Fichten bewaldet. Westlich von Gräfenthal liegt Neuhaus am Rennweg, östlich befindet sich Probstzella. Der Rennsteig verläuft etwa vier Kilometer südlich der Stadt.



Nachbargemeinden |


Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Reichmannsdorf, Probstzella, Ludwigsstadt, Tettau, Sonneberg, Piesau, Lichte, Schmiedefeld.



Stadtgliederung |


Gräfenthal setzt sich aus acht Ortsteilen zusammen:



  • Buchbach

  • Creunitz

  • Gebersdorf

  • Gräfenthal mit dem Stadtviertel Meernach

  • Großneundorf

  • Lichtenhain

  • Lippelsdorf

  • Sommersdorf



Geschichte |


Der Ort wurde erstmals 1288 urkundlich erwähnt. Sie ist eine Gründung des lokalen Adelsgeschlechts der Herren von Gräfenthal, das in den umliegenden Dörfern begütert war und vermutlich auch einen ersten Herrensitz an der Stelle des heutigen Schlosses Wespenstein errichtete.[2] Über dieses Geschlecht gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, doch sollten sie das Lehen direkt von den Landgrafen von Thüringen empfangen haben, da der umliegende Saalfelder Forst eines der wenigen größeren zusammenhängenden Territorien im unmittelbaren landgräflichen Besitz war.[3]


Nach dem Aussterben der Gräfenthaler übernahmen die meranischen Grafen von Orlamünde den Besitz. Diese belehnten damit zuerst die Herren von Gräfendorf, nutzten ihn aber schließlich selbst als Residenz, als sie ihre Stammlande im Orlagau nach und nach an die Wettiner verloren. Zunehmender wirtschaftlicher Niedergang zwang die Orlamünder 1394 Schloss Gräfenthal mit allen zugehörigen Orten und Rechten den Wettinern zu Lehen aufzutragen und schließlich 1426 an Herzog Friedrich I. von Sachsen zu veräußern. 1438 verkauften die Wettiner diese Neuerwerbung an die Reichserbmarschälle von Pappenheim, ohne die Lehenshoheit aufzugeben. Deren Gräfenthaler Linie endete mit dem Tod von Christoph Ulrich von Pappenheim am 19. Dezember 1599.[4] 1621 veräußerte Maximilian von Pappenheim für 130.000 Gulden die Herrschaft Gräfenthal an Herzog Johann Philipp von Sachsen-Altenburg. Das Amt Gräfenthal fiel damit an das Herzogtum Sachsen-Altenburg, nach der Erbteilung 1680 an Sachsen-Saalfeld.


Bereits ab 1748 verwendete die in Gräfenthal errichtete Porzellan-Manufaktur Unger, Schneider & Cie. eine eigene Porzellanmarke.[5]



Eingemeindungen |


Zu ihrer jetzigen Größe kam die Stadt am 9. April 1994 durch die Eingemeindungen der Gemeinden Lippelsdorf, Lichtenhain, Großneundorf, Gebersdorf und Buchbach.[6]



Einwohnerentwicklung |


Entwicklung der Einwohnerzahl: (Stand jeweils 31. Dezember)









1994 bis 1998



  • 1994: 3.146

  • 1995: 3.108

  • 1996: 3.063

  • 1997: 3.036

  • 1998: 3.003



1999 bis 2003



  • 1999: 2.959

  • 2000: 2.913

  • 2001: 2.866

  • 2002: 2.871

  • 2003: 2.808



2004 bis 2008



  • 2004: 2.751

  • 2005: 2.692

  • 2006: 2.692

  • 2007: 2.587

  • 2008: 2.535



2009 bis 2013



  • 2009: 2.499

  • 2010: 2.471

  • 2011: 2.208

  • 2012: 2.150

  • 2013: 2.102



ab 2014



  • 2014: 2.056

  • 2015: 2.035

  • 2016: 2.007



Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik


Politik |




Rathaus



Stadtrat |


Der Rat der Stadt Gräfenthal besteht aus 14 Ratsfrauen und Ratsherren.



  • Freiwillige Feuerwehr der Einheitsgemeinde Stadt Gräfenthal/Bürgerinitiative für gerechtfertigte Kommunalabgaben (FFW/BI): 7 Sitze

  • Dörfliche Vereine (DV): 4 Sitze


  • CDU: 3 Sitze


(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)


Kommunalwahl 2014:
[7]



  • FFW/BI: 8 Sitze

  • CDU: 3 Sitze

  • Dörfliche Vereine: 3 Sitze



Bürgermeister |


Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2018 Wolfgang Wehr.



Wappen |


Blasonierung: „Geteilt von Rot über Gold; oben wachsend der Rumpf einer hersehenden Mohrin in goldenem Kleid und mit goldenem Turban, unten ein springender schwarzer Löwe mit roter Zunge.“ Die Mohrin entstammt der Helmzier des Wappens der Marschalle von Pappenheim, die aus einer wachsenden Mohrin besteht.(Siehe auch: Mohr (Heraldik)#Die Mohrin von Gräfenthal)



Bauwerke |




Evangelische Stadtkirche St. Marien und die alte Schule (heute Gasthof/Pension)




Schloss Wespenstein




Innenstadt



  • Schloss Wespenstein

  • Grenz- und Heimatmuseum Gräfenthal[8]


  • Stadtkirche, restaurierte Jugendstilausmalung in Thüringen

  • Rathaus

  • Eisenbahnviadukt

  • Stadtpark

  • Kriegerdenkmal




Wirtschaft und Infrastruktur |


Gräfenthal lebte früher vom Bergbau und der Handelsstraße Nürnberg – Leipzig. Abgebaut wurden Eisen und Schiefer, Alaun. Heute gibt es in der Stadt vor allem zwei Kunststofffabriken, eine Möbelfabrik sowie verschiedenes Kleingewerbe.



Verkehr |


Gräfenthal liegt an der Straße von Neuhaus am Rennweg nach Probstzella. Weitere Straßen führen in die Ortsteile Creunitz, Buchbach, Lichtenhain Sommersdorf, Gebersdorf und Lippelsdorf nach Reichmannsdorf und nach Tettau. Früher besaß die Stadt auch einen Eisenbahnanschluss an der inzwischen stillgelegten Bahnstrecke Sonneberg–Probstzella.



Bildung |


In Gräfenthal gibt es eine Grund- und eine Regelschule: Die Staatliche Grundschule Gräfenthal und die Staatliche Regelschule „Christoph Ullrich von Pappenheim“ Gräfenthal.[9] Außerdem gibt es die AWO-Kindertagesstätte „Blumenwiese“ sowie zwei Jugendclubs und eine Begegnungsstätte der AWO.[10]



Söhne und Töchter der Stadt |




  • Julie Ludwig (1832–1894), Schriftstellerin[11]


  • Auguste Ludwig (1834–1909), Genre- und Porträtmalerin


  • Oskar Sembach (1856–1943), Porzellantechniker und Unternehmer


  • Ernst Stapelfeld (1864–1929), Politiker (SPD), Landtagsabgeordneter von Sachsen-Meiningen


  • Georg Grosch (1895–1987), Musikerzieher, Komponist


  • Reinhard Höhn (1904–2000), Staats- und Verwaltungsrechtler in der Zeit des Nationalsozialismus


  • Helmut Lipfert (1916–1990), Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg


  • Christian Paschold (* 1949), Bildhauer, Künstler


  • Ines Paulke (1958–2010), Popmusikerin


  • Axel Zitzmann (* 1959), Skispringer


  • Helge Zöllkau (* 1961), Leichtathletiktrainer


  • Stefan Stannarius (* 1961), Skispringer



Literatur |



  • Gräfenthal. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band. Schumann, Zwickau 1816, S. 391–397.


Einzelnachweise |




  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).


  2. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 3: (Eberhard – Graffen). Friedrich Voigt, Leipzig 1861, S. 618.


  3. Werner Mägdefrau: Thüringen im hohen Mittelalter (= Schriften der Wartburgstiftung Eisenach. 6, ZDB-ID 32783-9). Wartburg-Stiftung, Eisenach 1989, S. 88–89.


  4. Johann Adolph von Schultes: Sachsen Coburg-Saalfeldische Landesgeschichte. Abtheilung 2. Eigenverlag, Coburg 1820, S. 129 ff.


  5. Robert E. Röntgen: Marks on German, Bohemian, and Austrian Porcelain. 1710 to the Present. Schiffer, Exton PA 1981, ISBN 0-916838-38-2, S. 119, 122, (Vorschau über Google-Bücher).


  6. Thüringer Landesamt für Statistik


  7. http://www.graefenthal.de/stadtrat.aspx


  8. Internetseite Grenzmuseum


  9. Schulporträt - Thüringer Schulportal. In: www.schulportal-thueringen.de. Abgerufen am 22. April 2016. 


  10. Stadtverwaltung Gräfenthal. In: graefenthal.de. Abgerufen am 22. April 2016. 



  11.  Wikisource: Julie Ludwig – Quellen und Volltexte




Weblinks |



 Commons: Gräfenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikisource: Gräventhal in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

  • Weitere Internetseite zur Stadt

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