Pappenheim
















































































Wappen
Deutschlandkarte

Wappen der Stadt Pappenheim



Pappenheim

Deutschlandkarte, Position der Stadt Pappenheim hervorgehoben


48.93472222222210.974444444444405Koordinaten: 48° 56′ N, 10° 58′ O
Basisdaten

Bundesland:

Bayern

Regierungsbezirk:

Mittelfranken

Landkreis:

Weißenburg-Gunzenhausen

Höhe:
405 m ü. NHN

Fläche:
64,32 km2
Einwohner:
4076 (31. Dez. 2017)[1]

Bevölkerungsdichte:
63 Einwohner je km2

Postleitzahl:
91788

Vorwahl:
09143

Kfz-Kennzeichen:
WUG, GUN

Gemeindeschlüssel:
09 5 77 158
Stadtgliederung:
14 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
91788 Pappenheim

Website:

www.pappenheim.de

Bürgermeister:
Uwe Sinn (SPD)
Lage der Stadt Pappenheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen


Gunzenhausen
Absberg
Alesheim
Muhr am See
Bergen (Mittelfranken)
Burgsalach
Dittenheim
Ettenstatt
Haundorf
Heidenheim (Mittelfranken)
Höttingen
Langenaltheim
Markt Berolzheim
Meinheim
Nennslingen
Pappenheim
Pfofeld
Polsingen
Solnhofen
Theilenhofen
Treuchtlingen
Weißenburg in Bayern
Westheim (Mittelfranken)
Raitenbuch
Pleinfeld
Gnotzheim
Ellingen
Landkreis Donau-Ries
Landkreis Roth
Landkreis Ansbach
Landkreis Eichstätt
Karte
Über dieses Bild



Pappenheim ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen im Altmühltal rund 70 Kilometer südlich von Nürnberg.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie


    • 1.1 Geographische Lage


    • 1.2 Gemeindegliederung




  • 2 Geschichte


    • 2.1 Bis zum 12. Jahrhundert


    • 2.2 13. bis 17. Jahrhundert


    • 2.3 Eingemeindungen




  • 3 Sprichwort


  • 4 Politik


    • 4.1 Stadtrat


    • 4.2 Städtepartnerschaft


    • 4.3 Patenschaft


    • 4.4 Tablighi Jamaat




  • 5 Kultur und Sehenswürdigkeiten


    • 5.1 Bauwerke


    • 5.2 Baudenkmäler




  • 6 Heraldik


  • 7 Verkehr


  • 8 Persönlichkeiten


  • 9 Einzelnachweise


  • 10 Literatur


  • 11 Weblinks





Geographie |



Geographische Lage |





vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen


Pappenheim, Panoramablick von der Burg, 2018




Blick vom Weinberg





Burg Pappenheim




Eine knapp 530 Meter lange Lindenallee führt vom Bahnhof bis in die Nähe der Innenstadt


Die Stadt Pappenheim liegt im Südosten des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen im Altmühltal in der Region Westmittelfranken. Durch die Stadt fließt die Altmühl, die sich wie eine Schleife um die Altstadt zieht. Neben der Kernstadt liegt auch der Ortsteil Zimmern an dem Fluss. Im Norden fließt die Schambach. Zudem liegt Pappenheim in der Weißenburger Alb, einem Höhenzug der Fränkischen Alb. Erhebungen auf Gebiet der Stadt Pappenheim sind zum Beispiel der Mühlberg (548 m), der Zimmerner Berg (548,4 m), der Fohrenbühl (568,3 m), der Zwieselberg (548,3 m) und der Zunderberg (532,6 m); Täler sind etwa das Pappenheimer Tal im Süden und das Laubental im Norden. Das Stadtgebiet ist zu weiten Teilen von Wäldern bedeckt. Durch Pappenheim führen die Staatsstraßen 2230, 2387 und 2274. Im Osten grenzt Pappenheim an den oberbayerischen Landkreis Eichstätt. Im Norden des Stadtgebiets liegen zwei zu Weißenburg gehörende Exklaven.


Die Nachbargemeinden sind:



















Treuchtlingen

Weißenburg in Bayern

Raitenbuch

Treuchtlingen

Nachbargemeinden

Schernfeld

Langenaltheim

Langenaltheim, Solnhofen, Schernfeld

Schernfeld


Gemeindegliederung |


Pappenheim besteht aus 14 amtlichen Stadtteilen:[2]







  • Bieswang

  • Flemmühle

  • Geislohe

  • Göhren

  • Grafenmühle

  • Mittelmarterhof

  • Neudorf




  • Niederpappenheim

  • Ochsenhart

  • Osterdorf

  • Papiermühle

  • Pappenheim

  • Übermatzhofen

  • Zimmern




Geschichte |



Bis zum 12. Jahrhundert |


Prähistorische Siedlungsspuren lassen sich auf der knapp westlich der Stadt gelegenen Höhensiedlung „Alte Bürg“ und im darunter liegenden Ortsteil Niederpappenheim bis ins Jungneolithikum zurückverfolgen. Von der „Alten Bürg“ stammen auch Funde der frühen Bronze- und der Hallstattzeit. Ein mehrfach gestaffeltes System von Abschnittswällen zeugt dort von mehreren Befestigungsphasen. Eine weitere und vermutlich jüngere Höhensiedlung der späten Hallstattzeit existierte auf dem „Schlossberg“, auf dem später die Burg errichtet wurde. Nach einer längeren Unterbrechung nutzten Germanen im 4. oder 5. Jahrhundert n. Chr. die Anhöhe erneut für eine Befestigung.[3] Es wird vermutet, dass zumindest in vorgeschichtlichen Perioden auch kleinere Ansiedlungen im Tal bestanden haben, da die Altmühl dort durch eine Furt leicht passierbar war.


Die Gründung der Siedlung Pappenheim lässt sich namenkundlich erst in der Zeit um 750 fassen. Die früheste schriftliche Erwähnung als „Papinhaim im Sualafeld“ enthält eine Urkunde aus dem Jahre 802. Reginsind, die Witwe des Grafen im Thurgau, schenkte damit Vermögen und Besitz „in und um Pappenheim“ dem Kloster St. Gallen. Die im 9. Jahrhundert errichtete Galluskirche ist Zeugnis dieser Verbindung nach St. Gallen und nicht nur Pappenheims ältestes noch stehendes Bauwerk, sondern auch eines der ältesten in Franken. Oberhalb der St.-Gallus-Kirche befindet sich auf dem „Weinberg“ eine weitere Abschnittsbefestigung, bei der es sich vermutlich um eine (vielleicht nicht fertiggestellte) Befestigungsanlage aus der Zeit der Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert handelt, die zum Schutz der St. Galler Besitzungen errichtet worden sein könnte.




Blick ins Altmühltal von der Burg Pappenheim aus


Die frühmittelalterliche Ansiedlung dürfte im Bereich um diese Kirche entstanden sein. Vermutlich bestand zu dieser Zeit auch wieder eine Befestigung auf der „Alten Bürg“, die nach Ausweis von Funden bis ins Hochmittelalter hinein Bestand hatte. Nach ihrer Zerstörung wurde sie nicht wieder aufgebaut, sondern die Burgstelle auf den Sporn in die Altmühlschlinge hinunter verlegt, was einem allgemeinen Trend der Zeit entsprach. Diese Staufersche Burganlage wurde im Jahr 1175 fertiggestellt, wie das Weihedatum der Burgkapelle verrät. Erbaut wurde diese Anlage vermutlich als kaiserliche Burg und anfänglich dem Reichsministerialengeschlecht der Calatine, die sich nun Marschälle von Pappenheim nannten, als Lehen, später als Allod überlassen. Acht Jahrhunderte übte dieses Geschlecht bei allen Kaiserkrönungen sein Amt aus.



13. bis 17. Jahrhundert |


Als Residenzstadt wurde Pappenheim regionaler Mittelpunkt und neben vielen Privilegien der Reichserbmarschälle wie Halsgericht und Judenregal hatte die Stadt auch das Asylrecht. 1288 wurde ihr das Stadtrecht nach Weißenburger Vorbild verliehen. 1634 wurde Pappenheim im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden belagert, die alsbald die Stadt einnehmen konnten. Die Burg musste erst nach einem Artillerietreffer auf die Brunnenstube übergeben werden. Sie spielte noch einmal 1705 im Spanischen Erbfolgekrieg eine kurze Rolle und wurde von französischen Truppen eingenommen und beschädigt. Danach zerfiel sie zusehends und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in eine romantische Ruine umgewandelt, die eher dem Zeitgeschmack entsprach.


Die Reichsministerialen wurden 1627 mit Gottfried Heinrich (siehe: Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim) in den Reichsgrafenstand erhoben.




Denkmal – Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim



Eingemeindungen |


Am 1. April 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Übermatzhofen eingegliedert.[4] Am 1. Mai 1978 kamen Bieswang, Geislohe, Göhren, Neudorf, Osterdorf und Zimmern hinzu.[5]



Sprichwort |


Bekannt ist der Name der Stadt vor allem durch den Ausspruch: „Ich kenne meine Pappenheimer.“ Das Zitat geht auf Schillers Drama Wallensteins Tod zurück, in dem der Feldherr Albrecht von Wallenstein sagt: „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“. Er sagt es anerkennend zu einer Abordnung der Kürassiere des Regiments Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim, die Wallenstein ihrerseits vorher fragten, ob das Gerücht, dass er mit den feindlichen Schweden hinter dem Rücken des Kaisers Verhandlungen führe und damit Verrat übe, wahr sei. Wallenstein sagt den berühmten Satz also nicht abwertend, sondern die Treue der Pappenheimer anerkennend, da diese der Gerüchteküche keinen Glauben schenken und sich nicht automatisch gegen ihn wenden, sondern von ihm selbst aus eigenem Munde hören wollen, „was Sache ist“.[6]


Im Lauf der Zeit wurde die Verwendung unscharf, der Ausspruch hat nunmehr eher etwas Abwertendes (etwa im Sinn von „Ich kenne meine Spitzbuben“) oder eine ironische Bedeutung. Als „Pappenheimer“ wurden seit dem Spätmittelalter auch die Kloakenreiniger in Nürnberg bezeichnet. Diese Bezeichnung ist auf die Aufgabe der Marschälle zurückzuführen, die Städte vor dem Besuch des Kaisers zu reinigen. Diese Aufgabe wurde nicht von den Pappenheimern selbst, sondern von ortsansässigen Bediensteten übernommen, auf die der Name übertragen worden ist.



Politik |



Stadtrat |


Die Verteilung der 19 Sitze im Stadtrat ist seit den Kommunalwahlen im Jahr 2014 wie folgt:[7]




  • CSU 6 Sitze


  • SPD 5 Sitze und Erster Bürgermeister


  • Freie Wähler 4 Sitze

  • Bürgerliste 3 Sitze



Städtepartnerschaft |


  • Städtepartnerschaft mit Coussac-Bonneval, Frankreich


Patenschaft |


  • Im Jahr 1955 wurde eine Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt Buchau im ehemaligen Kreis Luditz übernommen.


Tablighi Jamaat |


Die örtliche Moschee ist in Bayern neben München ein Zentrum der radikal-moslemischen Tablighi Jamaat.[8]



Kultur und Sehenswürdigkeiten |




Altes Schloss




Neues Schloss


Pappenheim ist ein Luftkurort und wegen der gut erhaltenen Altstadt sehenswert. Auf dem Burgberg befindet sich ein Jagdmuseum. Im Alten Schloss gibt es eine Heimatstube der Buchauer.



Bauwerke |




  • Burg Pappenheim (1050)


  • St. Galluskirche aus dem 9. Jahrhundert

  • romanisches „Oberes Tor“


  • Jüdischer Friedhof aus dem 12. Jahrhundert

  • ehemaliges Augustinereremitenkloster (gegründet 1372) mit Klosterkirche „Heiliger Geist“ aus dem Jahr 1493 (die Kirche dient seit 1700 ausschließlich als Gruftkirche der Marschälle von Pappenheim), siehe Kloster Pappenheim


  • spätgotische evangelische Stadtkirche St. Marien (1476 vollendet)

  • so genanntes „Altes Schloss“, Renaissancebau aus dem Jahr 1593


  • Pappenheimer Rathaus (1595)


  • Neues Schloss, 1819/1820 im klassizistischen Stil von Leo von Klenze erbaut

  • katholische Kirche Mariä Himmelfahrt aus dem 19. Jahrhundert


  • Weidenkirche der evangelischen Jugend (2007)

  • Büchelehaus




Baudenkmäler |





Stammwappen derer von Pappenheim



Heraldik |


Das Stadtwappen von Pappenheim zeigt einen Mohrenkopf mit gekräuseltem Haar und einer Stirnbinde. Die Pappenheimer Marschälle haben diese Figur in ihre Helmzier aufgenommen. Auf den ältesten (1251) Siegeln der Marschälle findet sich das Haupt wahrscheinlich des Hieron II. von Syrakus. Eine Münze mit diesem Männerkopf aus vorchristlicher Zeit diente wohl als Vorbild. Sie trägt auf einem Stadtsiegel 1335 eine Stirnbinde. Aufgrund einer ungenauen Reproduktion sei aus der ursprünglichen Darstellung, die als Kaiserkopf genommen wurde und da dessen Farben schwarz auf Gold waren, ein Mohrenkopf geworden, so auf einem Siegel 1378, wobei auf dem recht fratzenhaften Gesicht eine hohe dreizackige Krone sitzt. Interessant ist, dass diesem Kopf im 15. Jahrhundert – in Übereinstimmung mit der von den Brüdern Grimm übermittelten Sage – ein weiblicher (!) Oberkörper beigefügt wird, der im 16. Jahrhundert einen Zopf oder zwei abstehende Zöpfe hat und später eine Mohrin wird.[9]



Verkehr |


Pappenheims Bahnhof an der Bahnstrecke Ingolstadt–Treuchtlingen wird im Stundentakt vom Regional-Express bedient. Der ÖPNV wird durch den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) bedient.


Durch den Ort führt die Staatsstraße 2230, die Bundesstraße 2 verläuft etwa vier Kilometer westlich.



Persönlichkeiten |




Einzelnachweise |




  1. Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom 13. September 2018 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).


  2. Bayerische Landesbibliothek Online


  3. M. Schußmann: Eine neuentdeckte Höhensiedlung der Hallstattzeit im südlichen Mittelfranken. In: Beiträge zur Archäologie in Mittelfranken 3. 1997, S. 97–108.


  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 593. 


  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731. 


  6. Hartmut Hallek: Zweitausend halten die Stellung. In: FAZ.net. 20. Juni 2015, abgerufen am 13. Oktober 2018. 


  7. Stadt Pappenheim: Zusammensetzung des Stadtrats. 16. März 2014, abgerufen am 21. Januar 2015. 


  8. Islamismus in Bayern – Städtchen in Angst, SZ vom 17. Mai 2010


  9. P. Prusakow: Warum ist der Mohr im Pappenheimer Wappen?, Pappenheim, abgerufen 6. Juli 2015.



Literatur |


  • A. von Wilke: Pappenheim. Mit zwölf Abbildungen. In: Vom Fels zum Meer 22. Jg., Bd. 2, 1903, S. 1150–1155


Weblinks |



 Commons: Pappenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikisource: Pappenheim – Quellen und Volltexte



  • Karte des Stadtgebietes von Pappenheim auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)

  • Offizielle Touristikseite der Stadt Pappenheim

  • Eintrag zum Wappen von Pappenheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte



  • Pappenheim.info – Informationsportal rund um Pappenheim

  • Pappenheimer Skribent – Nachrichten aus Pappenheim


  • Pappenheim: Amtliche Statistik des LfStat

  • Pappenheim von oben - ANTENNE BAYERN "Bayern von oben"


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