Bodrum
Bodrum | ||||
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Basisdaten | ||||
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Provinz (il): | Muğla | |||
Koordinaten: | 37° 2′ N, 27° 26′ O37.03333333333327.433333333333 | |||
Einwohner: | 152.440[1](2014) | |||
Telefonvorwahl: | (+90) 252 | |||
Postleitzahl: | 48 xxx | |||
Kfz-Kennzeichen: | 48 | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2015) | ||||
Bürgermeister: | Mehmet Kocadon (CHP) | |||
Website: | ||||
Landkreis Bodrum | ||||
Einwohner: | 152.440[1] | |||
Fläche: | 656 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 232 Einwohner je km² | |||
Kaymakam: | Mehmet Gödekmerdan | |||
Website (Kaymakam): |
Bodrum ist eine Stadt und ein Landkreis in der Provinz Muğla im Südwesten der Türkei. Bodrum ist zugleich der Name des Landkreises (İlçe). Seit einer Gebietsreform 2014 ist der Landkreis flächen- und einwohnermäßig identisch mit der Kreisstadt.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
1.1 Geographische Lage
2 Geschichte
3 Kultur und Sehenswürdigkeiten
3.1 Museen
3.2 Bauwerke
4 Wirtschaft und Infrastruktur
4.1 Bootsbau
4.2 Tourismus
4.3 Verkehr
5 Persönlichkeiten
6 Orte
7 Einzelnachweise
8 Weblinks
Geographie |
Geographische Lage |
Die Stadt liegt an der ägäischen Küste, dem Binnenland abgewandt, in einer theaterförmigen Geländeausbuchtung aus den Ausläufern des Taurusgebirges. Die Küstenlandschaft bei Bodrum ist durch Inseln, Halbinseln, Buchten und Kaps reich gegliedert. In etwa einer halben Stunde erreicht man per Schiff die griechische Insel Kos.
Geschichte |
Bodrum, das antike Halikarnassos (griechisch Ἁλικαρνασσός), ist vor allem durch das Mausoleum berühmt, ein Grabmal, das sich der persische Satrap und König von Karien Mausolos II. noch zu Lebzeiten errichten ließ. Das riesige Mausoleum galt als eines der sieben Weltwunder der Antike. Nach ihm wurden ähnliche Bauwerke „Mausoleen“ genannt. Es wurde vermutlich im 14. Jahrhundert durch ein Erdbeben zerstört; Reste des Baus sind in der Johanniterburg St. Peter verbaut. Einige der Skulpturen wurden ins Britische Museum nach London gebracht.
Nach der Zerstörung durch Alexander den Großen erlangte Halikarnassos nie mehr seine frühere Bedeutung.
Die Burg St. Peter wurde 1420 von Kreuzrittern errichtet und fiel 1523 den Osmanen kampflos in die Hand, als die Johanniter Rhodos aufgaben. Die Osmanen nutzten sie bis ins 20. Jahrhundert als Ort für Verbannte.
In der frühen Neuzeit sank Bodrum auf den Status eines unbekannten und abgelegenen Fischerdorfes hinab.
Den Anstoß zu seiner heutigen Entwicklung als Erholungsort und Künstlerkolonie gab der Dichter und Maler Cevat Şakir. Nach Bodrum verbannt, versammelte er seine Künstlerfreunde um sich, begründete die „Blauen Reisen“ mit den ortsüblichen Gulets und kreierte das inzwischen typische weißgestrichene Flachdachhaus mit den charakteristischen Dachecken. So wurde der „Fischer von Halikarnassos“ zum Begründer des heutigen Touristenbooms.
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
Museen |
In der Burg von Bodrum befindet sich ein sehenswertes Unterwassermuseum. Prunkstück ist das Schiff von Uluburun, ein Wrack aus der Bronzezeit, das samt Ladung und Ausstattung gehoben wurde. Über die Herkunft des Schiffes gibt es viele Vermutungen, da man im Wrack Gegenstände aus dem mykenischen Griechenland, Zypern, Kanaan, Persien, Ägypten und Assyrien fand und die persönliche Habe der Besatzung ebenfalls aus vielen Ländern stammte. Möglicherweise war ein großer Teil der Ladung für einen mykenischen Palast bestimmt, aber es kann auch sein, dass Kaufleute an Bord waren, von denen einer jene hölzerne Schreibtafel benutzte, die ebenfalls erhalten blieb.
Seit 2011 gibt es ein Meeres-Museum („Deniz Müzesi“), das sich der jahrhundertelangen Schiffbau-Tradition widmet. Es gibt eine große Sammlung von Schiffsmodellen; auf Schautafeln und Fotos wird die Geschichte des Schiffbaus, des Fischfangs, der Schwammfischerei und der Passagierschifffahrt dokumentiert. Außerdem zeigt eine umfangreiche Dauerausstellung Muscheln aus aller Welt.
Bauwerke |
Aus der Antike erhalten blieben das Myndos-Tor mit Teilen der Stadtmauer, ein Theater am Berghang sowie einige Tempelreste und im ganzen Ort verteilte Spolien. Ferner sind die bei Grabungen zu Tage gekommenen geringen Überreste des Mausoleums von Halikarnassos zu besichtigen.
Bodrums charakteristische weiße Häuser ziehen sich ringsum an den Hängen hoch. Die Bühne bildet der ideale natürliche Hafen mit der vorgelagerten Kreuzritterburg (Kastell von St. Peter, Bodrum Kalesi).
Die Burg ist fast vollkommen erhalten und kann sich mit den prächtigsten Ritterburgen Europas wie Chillon oder Château Gaillard messen, seine Wehre und Türme sind teils fränkischer, teils byzantinischer Herkunft[2]. Noch heute beherbergt es reichen figürlichen Schmuck diverser Epochen.
Wirtschaft und Infrastruktur |
Bootsbau |
Bodrum war in der Antike ein Zentrum des Bootsbaus, mindestens seit der Zeit des Mausolos II. Ptolemaios ließ hier im 3. Jahrhundert v. Chr. seine Kriegsschiffe bauen. Heute in der Gegend gebaute Gulets haben große Ähnlichkeit mit den Dickschiffen für den Transport und den Langschiffen der Antike für den Kampf, wie sie auch bei Homer beschrieben sind. Diese traditionellen Segelschiffe werden heute gerne für den Tourismus genutzt.
Tourismus |
Dank seiner Lage und des warmen, aber windreichen Mittelmeerklimas hat Bodrum wachsenden touristischen Zustrom, dem die Umgebung ihren wirtschaftlichen Aufschwung verdankt. Die Sommergäste kommen vor allem aus Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland und in wachsender Zahl aus osteuropäischen Ländern wie Serbien und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Viele Familien aus Istanbul und Ankara verfügen hier über ein Sommerhaus und betrachten die Stadt als ihre Ferienresidenz. In Bodrum herrschen ideale Bedingungen für Surfen, Tauchen und alle Arten des Wassersports. Durch örtliche/staatliche Auflagen ist das Bauen in Bodrum auf maximal zwei Geschosse begrenzt, was Bodrum von anderen türkischen Touristenorten unterscheidet.
Verkehr |
Bodrum besitzt einen Yachthafen sowie den ca. 30 km vom Stadtkern entfernten internationalen Flughafen Bodrum-Milas.
Weiter entfernt liegende Flughäfen mit internationalen Anbindungen gibt es in den Städten Izmir und Dalaman.
Vom Autobusbahnhof der Stadt führen ausgezeichnete Verbindungen zu zahlreichen Großstädten der Türkei.
Persönlichkeiten |
Mausolos II., karischer Herrscher im 4. Jahrhundert v. Chr.
Artemisia II., Gemahlin des Mausolos II.
Herodot, griechischer Geschichtswissenschaftler und Völkerkundler im 5. Jahrhundert v. Chr.
Dionysios von Halikarnassos (ca. 54 v. Chr. – ca. 7 v. Chr.), antiker griechischsprachiger Rhetor, Schriftsteller und Geschichtsschreiber
Avram Galanti Bodrumlu (1873–1961), türkischer Autor, Philosoph und Journalist jüdischen Glaubens
Cevat Şakir (1886–1973), türkischer Schriftsteller und Journalist
Zeki Müren (1931–1996), türkischer Dichter, Komponist und Sänger
Janet Akyüz Mattei (1943–2004), amerikanische Astronomin und Planetologin
Orte |
Dem Landkreis gehören folgende Gemeinden an:
Bitez,
Göltürkbükü,
Gümüşlük,
Gündoğan,
Gümbet,
Konacık,
Mumcular,
Ortakent,
Torba,
Turgutreis,
Yalı,
Yalıkavak.
Weiter gibt es folgende Orte, die keine Gemeinden darstellen:
Akyarlar,
Bahçeyakası,
Çamlik,
Çömelekçi,
Dağbelen,
Dereköy,
Gökpınar,
Gürece,
Güvercinlik,
Islamhaneleri,
Kemer,
Kumköy,
Mazıköy,
Peksimet,
Pinarlıbelen,
Tepecik,
Sazköy,
Yakaköy,
Yeniköy
Einzelnachweise |
↑ ab Türkisches Institut für Statistik (Memento vom 9. Dezember 2015 auf WebCite), abgerufen 9. Dezember 2015
↑ Bodream, Jean-Pierre Thiollet, Anagramme Ed., 2010, S. 18.
Weblinks |
Commons: Bodrum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Bodrum Travel Information
- Useful Information About Bodrum and Bodrum Pictures
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