Bimbach (Prichsenstadt)

























Bimbach

Stadt Prichsenstadt

49.8603340110.38119683266Koordinaten: 49° 51′ 37″ N, 10° 22′ 52″ O

Höhe:
266 m

Einwohner:
163

Eingemeindung:
1. Juli 1972

Postleitzahl:
97357

Karte
Lage von Bimbach (fett) im Prichsenstädter Gemeindegebiet


Bild von Bimbach


Bimbach ist ein Ortsteil der Stadt Prichsenstadt im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografische Lage


  • 2 Geschichte


  • 3 Sehenswürdigkeiten


    • 3.1 Schloss


    • 3.2 Kirche


    • 3.3 Flurdenkmäler




  • 4 Persönlichkeiten


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Geografische Lage |


Bimbach liegt im äußersten Norden des Prichsentstädter Gemeindegebiets. Weiter nördlich beginnt der Landkreis Schweinfurt, der Oberschwarzacher Ortsteil Düttingsfeld liegt Bimbach am nächsten. Östlich, ebenfalls im Landkreis Schweinfurt, befindet sich Oberschwarzach. Im Süden, getrennt durch die Bundesstraße 22, liegt der Prichsenstädter Ortsteil Neudorf. Der Westen wird von der Gemarkung von Brünnau eingenommen, im Nordwesten beginnt der Lülsfelder Ortsteil Schallfeld im Landkreis Schweinfurt.



Geschichte |


Durch mehrere Lesefunde ist die Vor- und Frühgeschichte in Bimbach gut dokumentiert. Eine Viereckschanze aus der jüngeren Latènezeit bestand im Osten des Dorfes. Außerdem fand man nahe der Flur Geheeg einen grünen Antigorit mit dem Gesicht eines keltischen Kriegers. In der benachbarten Gemarkung von Oberschwarzach wurde eine große Doppelwallgrabenanlage ausgegraben, die ebenfalls die keltische Besiedelung des Gebietes belegt.


Der Name des Ortes lässt mehrere Interpretationen zu. Eventuell geht der Name, zeitweise „Bunebach“ genannt, auf die Bune als Flechtwerkschutz zurück. Das Dorf war vielleicht von Hochwasser gefährdet. Die ebenfalls verbreitete Schreibweise „Binbah“ geht auf die Honigherstellung ein. In der Nähe befanden sich mehrere Lindenbäume, der letzte Baum wurde nach 1950 gefällt, die zur Bienenhaltung herangezogen werden konnten.[1]


Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1237. Der Würzburger Bischof Hermann I. von Lobdeburg vergab damals ein Lehen an Gertrud von Stollberg. Im 14. Jahrhundert waren in Bimbach das Hochstift Würzburg und die von Stollberg als Grundherrn vertreten. Große Teile, darunter auch der Schlossbezirk, gingen als hochstiftisches Lehen an die Familie Lemblein (auch Lamprecht, Lemplein). 1404 verkauften Heinrich und Götz Lemplein ihren Besitz an den fränkischen Adeligen Dietrich Fuchs. Mit dem Vollerwerb des Dorfes um 1500 nannte sich eine Linie Fuchs von Bimbach.


Im Deutschen Bauernkrieg des Jahres 1525 beteiligten sich auch die Bewohner von Bimbach an den Aufständen. So wurde das Fuchs’sche Schloss im Dorf niedergebrannt. Die Bauern gewährten allerdings der Ehefrau des Hausherren freien Abzug. Das Schloss bildete auch nach dem Brand den Mittelpunkt des Ortes und erfuhr im Laufe der Jahrhunderte mehrere Umbauten. Die heutige Anlage entstammt der Zeit um 1700 und wurde vom damaligen Schlossherrn Ludwig Reinhold Fuchs geplant.


Der Zweite Weltkrieg brachte viel Leid über das kleine Dorf. Insgesamt starben elf junge Bimbacher auf den Schlachtfeldern Europas, einer gilt als vermisst. Am 12. April 1945 zogen die siegreichen Amerikaner in das Dorf ein. Zuvor hatte man den sogenannten „Hitlerstein“ vom Dorfplatz in einen privaten Garten schaffen lassen. Die amerikanischen Truppen besetzten den Ort sieben Monate lang.[2] Am 1. Juli 1972 wurde Bimbach, das ursprünglich zum Landkreis Gerolzhofen gehörte, nach Prichsenstadt eingemeindet.[3] Zuvor war bereits die Erhardsmühle Teil der Bimbacher Gemarkung geworden.



Sehenswürdigkeiten |




Das Bimbacher Schloss am Ortsrand



Schloss |


Das Schloss Bimbach, seit 1404 im Besitz der Familie Fuchs, wurde im Bauernkrieg zerstört, das Torhaus aus der Zeit vor 1488 blieb jedoch erhalten. Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Ruine wieder aufgebaut. Dieser Neubau machte einem 1703 fertiggestellten zweiflügeligen Barockschloss Platz.


Das Schloss blieb bis 1913 im Besitz der Fuchs von Bimbach und wurde dann in bürgerlichen Besitz veräußert. Heute beherbergt es das Weingut Schloss Bimbach.



Kirche |


Nach ersten Forschungen wurde vermutet, dass die evangelische Pfarrkirche im markgräflichen Baustil 1708 errichtet wurde, allerdings haben neuere Nachforschungen ergeben, dass die Kirche bereits zwischen 1566 und 1570 erbaut wurde.



Flurdenkmäler |



  • Nahe Bimbach, am Weg nach Oberschwarzach, befindet sich ein Bildstock aus dem Jahre 1738.

  • 400 m östlich von Bimbach befinden sich die Überreste einer Keltenschanze aus dem ersten Jahrhundert v. Chr.



Persönlichkeiten |




  • Karoline von Fuchs-Mollard (1675/1681–1754), Erzieherin und Obersthofmeisterin am Wiener Kaiserhof, lebte zwischen 1710 und 1719 in Bimbach


  • Ludwig Fuchs von Bimbach und Dornheim (1833–1900), Verwaltungsbeamter und Regierungspräsident von Niederbayern (1895–1900), geboren in Bimbach


  • Nina Güthner (geboren als Freiin Fuchs von Bimbach, 1835–1905), Dichterin, Romanschriftstellerin, geboren in Bimbach


  • Otto Seifert (1853–1933), Mediziner, Experte für Haut-, Geschlechtskrankheiten, geboren in Bimbach[4]



Literatur |



  • Wilfried Jugl: 50 Jahre Schützenverein Bimbach 1959 e.V. vormals bay. Junglandbund Bimbach. Wiesentheid 2009.

  • Wilfried Jugl: Evang. Luth. Kirche zu Bimbach. Ein Kirchenführer. Bimbach 2001.

  • Johann Ludwig Klarmann: Der Steigerwald in der Vergangenheit. Ein Beitrag zur fränkischen Landeskunde. Gerolzhofen2 1909.

  • Karl Treutwein: Von Abtswind bis Zeilitzheim. Geschichtliches, Sehenswertes, Überlieferungen. Volkach4 1987.



Weblinks |



 Commons: Bimbach (Prichsenstadt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Bimbach

  • Bimbach auf der Internetseite der Stadt Prichsenstadt



Einzelnachweise |




  1. Jugl, Wilfried: 50 Jahre Schützenverein Bimbach 1959 e.V. S. 26.


  2. Treutwein, Karl: Von Abtswind bis Zeilitzheim. S. 29.


  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 471. 


  4. Klarmann, Johann Ludwig: Der Steigerwald in der Vergangenheit. S. 191.


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