Binntal






Blick auf Schmidighischere



Karte Gemeinde Binn.png


Das Binntal – auch Binnatal – ist ein Tal im südlichen Teil des Bezirks Goms im Schweizer Kanton Wallis. Das Binntal ist ein Seitental des Rhonetals. Das Tal ist beinahe deckungsgleich mit dem Gebiet der Munizipalgemeinde Binn, die Hauptsiedlung ist Schmidighischere. Die Wirtschaft ist vom Tourismus und der Landwirtschaft geprägt. Ein Grossteil des Tales steht im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler der Schweiz. 2005 lebten etwa 200 Personen, verteilt auf verschiedene Weiler, im Tal.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Gewässer


  • 3 Mineralfunde


  • 4 Tourismus


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Geschichte |


Gräberfunde aus dem 5. Jh. v. Chr. lassen auf eine keltische Besiedelung schliessen. Der Albrunpass war bereits zur Zeit der Römer ein wichtiger Übergang nach Italien. Im 13. Jahrhundert zogen die Walser über diesen Pass nach Italien.
Bis zum Bau der Strasse in den Jahren 1936–1938 erschwerte die enge Twingi-Schlucht unterhalb von Binn den Zugang ins Binntal. Die Strasse wurde erst durch den Bau des 1,9 km langen Tunnels durch den Felskopf der „Aebne Matte“ in den Jahren 1963/1964 wintersicher.



Gewässer |


Das Binntal wird von der Binna durchflossen. Im Tal liegen mehrere Bergseen, darunter der Mässersee, der Halsensee und der Züesee. Der grösste See ist der Geisspfadsee am Geisspfadpass.



Mineralfunde |


Das Binntal, vor allem die dort ansässige Grube Lengenbach, ist ein bekannter Fundort für Minerale und ihre Varietäten.[1] Sie gehört zu den zehn berühmtesten Mineralfundstellen und Typlokalitäten der Welt und ist seit dem 18. Jahrhundert bekannt.[2] Bisher (Stand: 2011) konnten dort insgesamt 113 Minerale und 12 Varietäten nachgewiesen werden. Für 28 Minerale gilt Lengenbach zudem als Typlokalität wie unter anderem den Baumhauerit, den nach dem bekannten Schweizer Mineralfotografen und Experten der Lengenbachminerale Walter Gabriel (* 1943)[3] benannten Gabrielit, die bisher nur in Lengenbach gefundenen Minerale Hatchit und Quadratit sowie den nach seiner Typlokalität benannten und ebenfalls bisher nur dort gefundenen Lengenbachit.[4]


Im gesamten Binntal konnten bisher 223 Minerale und 74 Varietäten nachgewiesen werden, davon 35 Typlokalitätminerale.[5]


Es gibt geführte Exkursionen in die Berge, um Mineralien zu finden. Zwei Berufstrahler (Kristallsucher) können noch von ihrer Tätigkeit leben.



Tourismus |


Im Binntal wird ein sanfter Tourismus gepflegt. Den Touristen stehen einige kleine Hotels, Ferienwohnungen sowie der Campingplatz Giessen zur Verfügung. Sämtliche Wander- und Bergwege im Binntal sind zusammen etwa 150 km lang. Unterhalb des Albrunpasses befindet sich die sogenannte „Binntalhütte“ des Schweizer Alpen-Clubs SAC.
Im Jahre 2002 starteten die Gemeinden Binn, Ernen und Grengiols das Projekt «Landschaftspark Binntal». Neun Jahre später und erweitertet um die Gemeinden Bister, Blitzingen und Niederwald erhielt der Landschaftspark Binntal im September 2011 definitiv das Label «Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung».[6] Der «Landschaftspark Binntal» grenzt im Süden unmittelbar an den italienischen Naturpark Alpe Veglia und Alpe Devero an.
Der zusammenhängende grenzüberschreitende (I/CH) Naturpark (Binntal – Devero – Binntal) bietet heute ein umfangreiches überregionales Netz von Wanderwegen.[7]



Literatur |


  • Walter Ruppen: Das Binntal. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 221). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1992, ISBN 978-3-85782-221-6.


Weblinks |




  • Binntal auf der Plattform ETHorama

  • Offizielle Website von Binntal Tourismus

  • Offizielle Website der Mineraliengrube Lengenbach

  • Video einer Wanderung durch den grenzüberschreitenden Naturpark vom Val Formazza ins Binntal



Einzelnachweise |





  1. Die Mineralfundstelle Lengenbach im Binnatal, Separatdruck aus Jahrbuch des Naturhistorischen Museums der Stadt Bern 1966-1968 (pdf 10 MB).




  2. Mindat – Top-50-Liste der Typlokalitäten




  3. Gabrielite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 200 kB; abgerufen am 19. August 2018]). 




  4. Mindat – Fundortbeschreibung und Mineralliste von Lengenbach Quarry, Im Feld (Imfeld; Feld; Fäld), Binn Valley, Wallis (Valais), Switzerland (englisch)




  5. Mindat – Fundortbeschreibung und Mineralliste von Binn Valley, Wallis (Valais), Switzerland




  6. Landschaftspark Binntal – Ein regionaler Naturpark




  7. Wanderungen in Binn bei outdooractive.com



46.3666666666678.1916666666667Koordinaten: 46° 22′ 0″ N, 8° 11′ 30″ O; CH1903: 657948 / 135310







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