Tokugawa






Wappen der Tokugawa am Tōshō-gū-Schrein in Nikkō


Die Tokugawa (jap. 徳川氏, -shi) sind eine japanische Shōgun-Dynastie, die das Tokugawa-Shogunat (auch Edo-Zeit, 1603–1868) begründete. Das Tokugawa-Shogunat (japanisch bakufu, wörtlich die Zeltregierung der Shōgune) nahm seinen Ausgang von General Tokugawa Ieyasu, von Imagawa Yoshimoto und Verbündeten von Oda Nobunaga. Das Wappen (Mon) der Tokugawa zeigt drei Haselwurz-Blätter in einem Kreis, ist aber als Malvenwappen bekannt. Die Haselwurz wurde in Japan traditionell zu den Malvengewächsen gezählt.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Herrschaft


  • 2 Familienoberhäupter


    • 2.1 Shōgune


    • 2.2 Nichtregierende




  • 3 Weitere Familienmitglieder


  • 4 Nebenlinien


  • 5 Siehe auch


  • 6 Literatur


  • 7 Weblinks





Herrschaft |


Nach dem Tod Nobunagas, der von seinem General Akechi Mitsuhide angegriffen worden war und Seppuku begehen musste, hatte sein fähigster General, der ehemalige gemeine Soldat Toyotomi Hideyoshi nach der Macht gegriffen, die Nobunaga vorher innegehabt hatte. Doch auch Hideyoshi war, auf Grund seiner niederen Abstammung, das Shogunat nicht vergönnt. Er starb und hinterließ nur einen minderjährigen Sohn (Toyotomi Hideyori). Daher wurde das entstandene Machtvakuum von Ieyasu ausgefüllt. Er hatte bereits unter Nobunaga gedient und war ein fähiger Feldherr. Nach Nobunagas Tod hatte er sich, nachdem sich beide anfänglich bekämpft hatten, mit Hideyoshi zusammengetan. Nach dessen Tod griff er nun selbst nach der Macht des Shogunats, die er erlangte, nachdem er seinen schwersten Widersacher Ishida 1600 in der Schlacht von Sekigahara besiegt hatte.


Die Herrschaft der Tokugawa zeichnete sich vor allem durch ihre für die japanische Geschichte sehr lange Dauer aus. Über 200 Jahre lang hielten sie sich an der Macht. Der Regierungssitz des Shogunats lag in Edo, dem späteren Tōkyō. Die Tokugawa herrschten mit eiserner Faust. Sie verfügten, dass die Daimyō, die lokalen Herrscher, einen festen Wohnsitz in Edo unterhalten und sich dort eine bestimmte Zeit im Jahr aufhalten mussten. Außerdem führten sie die Politik der Abschließung Japans ein, um so ihre Macht zu stabilisieren. Anders als die Hōjō Shikken oder die glücklosen Ashikaga-Shōgune wurde das Tokugawa-Shogunat erst gestürzt, als sich die Japaner 1868 mit der Meiji-Restauration wieder dem Tennō, dem Kaiser, als Herrscher zuwandten.


Gegenwärtiges Familienoberhaupt ist seit 1963 Tokugawa Tsunenari. Die Besitztümer der Hauptfamilie werden heute von der gemeinnützigen Stiftung Tokugawa Kinen Zaidan (徳川記念財団, engl. Tokugawa Memorial Foundation) wahrgenommen, deren Vorsitzender das Familienoberhaupt ist.



Familienoberhäupter |



Shōgune |



















































































Name
Lebensdaten
Regierungszeit
1. Tokugawa Ieyasu
1543–1616
1603–1605
2. Tokugawa Hidetada
1579–1632
1605–1623
3. Tokugawa Iemitsu
1604–1651
1623–1651
4. Tokugawa Ietsuna
1641–1680
1651–1680
5. Tokugawa Tsunayoshi
1646–1709
1680–1709
6. Tokugawa Ienobu
1662–1712
1709–1712
7. Tokugawa Ietsugu
1709–1716
1713–1716
8. Tokugawa Yoshimune
1684–1751
1716–1745
9. Tokugawa Ieshige
1711–1761
1745–1760
10. Tokugawa Ieharu
1737–1786
1760–1786
11. Tokugawa Ienari
1773–1841
1787–1837
12. Tokugawa Ieyoshi
1793–1853
1837–1853
13. Tokugawa Iesada
1824–1858
1853–1858
14. Tokugawa Iemochi
1846–1866
1858–1866
15. Tokugawa Yoshinobu
1837–1913
1866–1867


Nichtregierende |























Name
Lebensdaten
Zeit
16. Tokugawa Iesato
1863–1940
1868–1940
17. Tokugawa Iemasa
1884–1963
1940–1963
18. Tokugawa Tsunenari
1940–0000
1963–0000


Weitere Familienmitglieder |




  • Tokugawa Munetake (1715–1771), Dichter


  • Tokugawa Yoshitoshi (1884–1963), Flugpionier und Generalleutnant



Nebenlinien |




  • Gosanke

    • Kishū-Tokugawa

    • Mito-Tokugawa

    • Owari-Tokugawa



  • Gosankyō


  • Gokamon (御家門)

  • Matsudaira



Siehe auch |


  • Tokugawa Jikki


Literatur |



 Commons: Tokugawa clan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • Julian Braun: Der gemeinsame Weg von Schwert und Pinsel: Philosophie und Ethik japanischer Kriegskunst der Tokugawa-Zeit (1603-1868). Dissertation Tübingen 2006. DNB


Weblinks |



  • Website der Tokugawa Kinen Zaidan/Tokugawa Memorial Foundation (englisch, japanisch)



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