Liste der Kulturdenkmale in Neudörfchen (Mittweida)
Die Liste der Kulturdenkmale in Neudörfchen enthält die in der amtlichen Denkmalliste des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen ausgewiesenen Kulturdenkmale im Mittweidaer Ortsteil Neudörfchen.
Legende |
Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals
Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
Lage: Straßenname und wenn vorhanden Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
ID: Die ID wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben.
Neudörfchen |
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Kilometerstein | (Karte) | nach 1870 | in Form eines Obelisken, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung. Kilometerstein aus Porphyrtuff in Neudörfchen an der Gabelung der Straßen nach Frankenberg und Hainichen, der Obelisk aus Porphyrtuff steht auf zwei Fußplatten, auf dem Kilometerstein sind die Ortsangaben nach Hainichen und Frankenberg angegeben. | 09237120 | |
Wohnhaus eines Bauernhofes | Dresdener Straße 1 | 09237635 | |||
Südliches Auszüglerhaus eines ehemaligen Vierseithofes | Neudörfchener Weg 5 | 09237627 | |||
Schule | Neudörfchener Weg 12 | 09237628 | |||
Weitere Bilder | Ehemalige Eisenbahnbrücke über die Zschopau | Weinsdorfer Straße (Karte) | 1908 | von eisenbahngeschichtlicher und industriegeschichtlicher Bedeutung, zudem landschaftsbildprägend. Dreibogige Betonbrücke mit Natursteinverkleidung, langgestreckte Segmentbögen, Flusspfeiler elliptischen Querschnitts mit Strebepfeilern und Konsolen an den Stirnseiten, obenliegende Fahrbahn, eingleisig, 105 m lang, 10 m hoch, 3 m breit, 1908 durch die Fa. Wolle aus Leipzig errichtet, ursprünglich zur Überführung eines Industriebahngleises (Streckenkilometer 1,547 der Eisenbahnstrecke Mittweida Industriebahnhof–Ringethal), Gleisrückbau nach Stilllegung der Strecke 1970, Brückenbauwerk heute im Eigentum der Stadt Mittweida und als Fußgängerbrücke nachgenutzt, eines der letzten Zeugnisse der für die lokalen Industriebetriebe sehr wichtigen verkehrstechnischen Erschließung des Mittweidaer Zschopautales, zudem durch Blickbeziehung mit dem wenig flussabwärts gelegenen Elektrizitätswerk Mittweida (vgl. Objekt 09237625) unmittelbar den Kontext zur Kohlen- und Kraftstoffanlieferung zum Betrieb des Dampf- und späteren Dieselkraftwerks herstellend, von eisenbahngeschichtlicher, industriegeschichtlicher, baugeschichtlicher sowie landschaftsbildprägender Bedeutung. Zur Streckengeschichte: Normalspurige Industriebahn Mittweida mit den Eisenbahnstrecken Mittweida–Dreiwerden (Streckenkürzel MD) und Mittweida Industriebahnhof–Ringethal (Streckenkürzel MRI), private Güterbahn von Mittweida nach Dreiwerden bzw. Ringethal, mangels Interesses seitens der Staatseisenbahnverwaltung von der späteren Sächsischen Industriebahnen-Gesellschaft A. G. (gegründet von privaten Interessenten an einem Anschluss des Zschopautals bei Mittweida, darunter Industriebetriebe der Region, und dem Bürgermeister der Stadt Mittweida) 1905/06 (Streckenast nach Dreiwerden) bzw. 1907/08 (Streckenast nach Ringethal) errichtet, Inbetriebnahme der Strecke Mittweida–Dreiwerden für den öffentlichen Güterverkehr 1907, der Strecke Mittweida Industriebahnhof–Ringethal 1909, Anschluss zahlreicher Industrieunternehmen (z. B. Mittweidaer Baumwollspinnerei oder Papierfabrik Dreiwerden) und Steinbruchbetriebe, mit Inbetriebnahme des Elektrizitätswerks in Mittweida 1909 Einrichtung der Güterstation Mittweida Kraftwerk, aufgrund des starken Güterverkehrsaufkommens Streckenbetrieb mit erheblichem Gewinn für den privaten Betreiber, zwischen 1942 und 1945 nichtöffentlicher Personenverkehr (für Beschäftigte der Baumwollspinnerei, in der zu dieser Zeit ein Teil der Funkgerätefertigung der Berliner Lorenzwerke ausgelagert war), ab 1949 Volkseigentum, Wiederaufnahme des nun öffentlichen Personenverkehrs zum Industriebahnhof, 1955 eingestellt, aufgrund rückläufigen Güteraufkommens 1970 Stilllegung des Streckenasts nach Ringethal und Gleisrückbau bis 1975, 1992 Stilllegung des Streckenabschnitts zw. Mittweida Industriebahnhof und Dreiwerden, in den Folgejahren auch hier sukzessiver Gleisrückbau. | 09305796 |
Weitere Bilder | Ehemaliges Elektrizitätswerk, bestehend aus Maschinengebäude, Kesselgebäude (spätere sogenannte Dieselhalle), Schornstein, Turbinenhalle, Generatorenhaus, Schalthaus, Wohnhaus, Pförtnerhaus, Pumpspeicherbecken mit Ein- und Auslaufbauwerk, Drosselklappengebäude, Druckrohrleitung, Wehranlage, Obergraben mit Rechenbedienbrücke und Abschlag sowie Untergraben, zudem originale Kraftwerksausstattung sowie Dampfmaschine der Crimmitschauer Tuchfabrik Otto Weidenmüller | Weinsdorfer Straße 39 (Karte) | 1908–1909, Dampfkraftwerk (Maschinengebäude, Kesselgebäude) | umfassend und authentisch erhaltenes Ensemble aus baulichen und technischen Anlagen zur Elektrizitätsversorgung der Stadt Mittweida, Gebäudebestand in historisierenden Stilformen erbaut, als Zeugnis verschiedener Formen der Elektrizitätserzeugung an einem Standort und als erstes sächsisches Pumpspeicherwerk von nationaler technikgeschichtlicher und darüber hinaus stadtgeschichtlicher sowie baugeschichtlicher Bedeutung, zudem landschaftsbildprägend. Elektrizitätswerk Mittweida, ein Dampf-, Laufwasser-, Pumpspeicher- und später auch Dieselmotoren-Kraftwerk in Neudörfchen, Ensemble von besonderer technikgeschichtlicher Bedeutung, da es mehrere Formen der Energieerzeugung dokumentiert, zudem eines der ersten in Deutschland erbauten Pumpspeicherwerke, seinerzeit modernste derartige Anlage in Europa, gilt als Versuchs- und Vorbildanlage für später erbaute Pumpspeicherwerke, darunter das 1930 in Betrieb genommene Pumpspeicherwerk Niederwartha bei Dresden („das erste leistungsstarke reine Pumpspeicherwerk der Welt“, Schmidt, Wolfgang, Theile, Wilfried: Denkmale der Produktions- und Verkehrsgeschichte. Teil 1. Berlin 1989, S. 115), als besterhaltenes Beispiel eines Kraftwerks für den Inselbetrieb in der DDR 1978 in die Zentrale Denkmalliste (Z) aufgenommen, Ensemble geprägt durch ständige bauliche und technische Erweiterungen angesichts des stark steigenden Energiebedarfs der Stadt Mittweida, der umliegenden angeschlossenen Gemeinden sowie der dort angesiedelten Industriebetriebe als Großverbraucher. Bestandteile des Denkmalensembles: Kesselgebäude, spätere sog. Dieselhalle: erbaut 1908/09, 1926/27 in südlicher Richtung erweitert, 1960 umgebaut, umfasste die Kesselanlage, später die Dieselkraftanlage, massiver Putzbau (Hallenbau) auf Natursteinsockel, Dachform durch Erweiterung und schließlich durch Umbau zur Dieselhalle nachhaltig verändert, heute mit neuem Satteldach, eingeschossige Anbauten mit Pultdach an der Nordseite dienten zur Unterbringung von Werkstatt und Sozialräumen, östliche Anbauten (ehem. Kohlenbunker, später Unterbringung von Tanklager, Sozialräumen und Tischlerei) wurden zu DDR-Zeiten teils überformt, im Inneren technische Ausstattung teilweise erhalten (siehe unter Sammlung/Ausstattung), Schornstein: erbaut 1908, diente zur Ableitung der Rauchgase aus der Kesselanlage und später der Abgase aus der Dieselkraftanlage, 50 m hoher Ziegelschornstein runden Querschnitts mit 1,4 m oberer lichter Weite, gelbes Ziegelmauerwerk, im Sockelbereich farbig abgesetzt, Turbinengebäude: zwischen Ober- und Untergraben, erbaut 1919–1923, massiver Putzbau auf Natursteinsockel (Eisenbeton-Unterbau), geschweifte Treppengiebel, ziegelgedecktes Satteldach, im Inneren technische Ausstattung erhalten (siehe unter Sammlung/Ausstattung), Generatorenhaus: südlich an das Turbinengebäude anschließend, erbaut 1919–1923, 1927 in südlicher Richtung erweitert, massiver Putzbau auf Natursteinsockel, Ostseite mit Portal, geschweifte Treppengiebel, ziegelgedecktes Satteldach, im Inneren halbseitig umlaufende Galerie mit Eisengeländer (auf Konsolen gelagert, ca. 4 m über Hallenboden, Zugänge zu Maschinen- und Turbinengebäude), technische Ausstattung erhalten (siehe unter Sammlung/Ausstattung), Schalthaus: westlicher Anbau an das Maschinengebäude, erbaut 1952/53, diente zur Unterbringung einer Schaltanlage für 5,2/10 kV, eingeschossiger massiver Putzbau auf Natursteinsockel, mit ziegelgedecktem Walmdach, Wehranlage: erbaut 1919–1923, 35 m breites massives Wehr am Flusskilometer 28,900 zum Anstau der Zschopau über eine Breite von ca. 75 m, Wehrhöhe 3 m, Rückstaulänge ca. 900 m, drei Wehrpfeiler (Natursteinverblendung), diese mittels Wehrbrücke (Stahlbetonkonstruktion, Ziegelwalmdächer) verbunden, darunter 6 m breiter stählerner Grundablass (Schützentafel) sowie 20 m breiter stählerner Wehrschütz (Klappenwehr), Windwerke zur Betätigung der Schützen in den Maschinenräumen der Wehrbrücke (1996 Einbau moderner Hydrauliksteuerungen), nördlich anschließend massiver Überlauf (Wehrschwelle aus Eisenbeton), Tosbecken des beweglichen Wehres durch Längswerk (Verlängerung des flussmittigen Wehrpfeilers, Eisenbeton) vom Unterwasser des Überfalls abgetrennt, nördliches Ufer (Wehrwange) mit Natursteinmauerwerk befestigt, davor um 2005 errichtete Fischaufstiegsanlage, Ober- und Untergraben: erbaut 1919–1923, Obergraben ca. 50 m lang, mittels Rechenanlage von der Zschopau abgetrennt, massive Befestigung der Grabenbrust entlang der Kraftwerksgebäude (Natursteinmauerwerk), weitere Rechenanlage vor dem Einlauf in die Turbinenkammern, Untergraben ca. 200 m lang, Ober- und Untergraben mit einem befestigten Damm (Deckwerk aus Natursteinmauerwerk) vom Unterlauf der Zschopau abgetrennt, zwischen Wehranlage und Abschlag mit Geländer aus Natursteinpfeilern und aufgelegtem Eisenholm, Rechenbedienbrücke: erbaut 1919–1923, mehrfeldrige Fußgängerbrücke (Eisenbeton) über Rechenanlage am Einlauf des Obergrabens, mit zweiarmiger Laterne aus Beton, Abschlag in die Zschopau: vor dem Einlauf des Obergrabens in die Turbinenkammern gelegen, erbaut 1919–1923, Schütz mit Wehrbrücke (Fachwerkbauweise, Ziegelwalmdach), darin Windwerk, Pumpspeicherbecken mit Ein- bzw. Auslaufbauwerk: künstlich angelegter Stauteich im Bürgerwald, erbaut 1926 durch Ausschachtung und Dammschüttung, dabei Einsatz von Arbeitslosen aus der Region, 136.000 m³ Nutzinhalt (entspricht einer Leistung von 30.000 kWh, ursprünglich Erweiterung auf 200.000 m³ vorgesehen, aber nicht durchgeführt), im Stauraum Wasserein- bzw. -auslaufbauwerk für die Druckrohrleitung, Drosselklappengebäude: Apparatehaus/Schieberhaus, in der Nähe des Speicherbeckens über der Druckrohrleitung bzw. dem Wasserein- bzw. -auslaufbauwerk gelegen, erbaut 1924–1927, zur Unterbringung von Drosselklappe (automatische Rohrbruchdrosselklappe, vom Kraftwerk fernauslösbar), Absperreinrichtungen für Druckleitung, Grundablass und Überlauf des Speicherteiches, Wasserstands-Fernmeldeeinrichtung und weiteren Geräten dienend, Massivbau auf quadratischem Grundriss, darüber ziegelgedecktes Zeltdach, Druckrohrleitung: ca. 2,1 km lange Rohrleitung zwischen Kraftwerk und Speicherbecken, erbaut 1927 (die Planung sah im Falle einer Erweiterung des Stauraumes die Verlegung einer zweiten Rohrleitung zur Verdoppelung der Arbeitsleistung vor), aus genieteten Eisenrohrsegmenten (Durchmesser am Speicherbecken 1.250 mm, am Kraftwerk 1.100 mm), auf Beton-Fundamenten gelagert, mit Venturi-Düse zur Beschleunigung der Wasserfließgeschwindigkeit am Generatorenhaus, Leitung im oberen Teil ursprünglich aus Holz, 1951/52 Generalreparatur der Holzrohrleitung, 1964 dann Ersatz durch Stahlrohrleitung, Wohnhaus: erbaut 1908/09, zur Unterbringung von Angestellten dienend, eingeschossiger Putzbau auf Natursteinsockel, steiles ziegelgedecktes Krüppelwalmdach mit unterschiedlich geformten Gauben, Pförtnerhaus: erbaut 1950, eingeschossiger Baukörper auf rechteckigem Grundriss, darüber flaches, einseitig vorkragendes Zeltdach quadratischer Grundfläche auf zwei Stützen. Zur Geschichte des Elektrizitätswerks Mittweida: Zur Bau- und Technikgeschichte der Kraftwerksanlagen: 2. Ausbaustufe 1919–1923 (Laufwasserkraftwerk): 3. Ausbaustufe 1926–1928 (Pumpspeicherwerk): 4. Ausbaustufe 1960/61 (Dieselkraftwerk, Ersatz des Dampfkraftwerks): | 09237625 |
Weblinks |
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