Cyclooctatetraen






























































Strukturformel

Strukturformel von Cyclooctatetraen
Allgemeines
Name
Cyclooctatetraen
Andere Namen


  • COT

  • Cycloocta-1,3,5,7-tetraen

  • [8]Annulen



Summenformel
C8H8
Kurzbeschreibung

gelbe Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch[1]


Externe Identifikatoren/Datenbanken
























CAS-Nummer
629-20-9


EG-Nummer
211-080-3

ECHA-InfoCard

100.010.074

PubChem

637866

Wikidata

Q900926

Eigenschaften

Molare Masse
104,15 g·mol−1

Aggregatzustand

flüssig



Dichte

0,93 g·cm−3[1]



Schmelzpunkt

0 °C[2]



Siedepunkt

142–143 °C [1]



Dampfdruck

10,5 hPa (20 °C)[2]



Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[1]



Brechungsindex

1,5381 (20 °C)[3]


Sicherheitshinweise









GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [4]




02 – Leicht-/Hochentzündlich

07 – Achtung

08 – Gesundheitsgefährdend

Gefahr



H- und P-Sätze
H: 225​‐​304​‐​315​‐​319​‐​335​‐​412
P: 210​‐​261​‐​273​‐​301+310​‐​305+351+338​‐​331 [4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C



Cyclooctatetraen (COT) ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Gruppe der cyclischen Kohlenwasserstoffe. Die Verbindung mit der Summenformel C8H8 besitzt vier konjugierte C=C-Doppelbindungen.




dreidimensionale Gerüstformel in all-(Z)-Konfiguration mit sichtbarer Wannenkonformation


Im Gegensatz zu Benzol (C6H6) zählt COT nicht zu den aromatischen Kohlenwasserstoffen, da es aufgrund der Anzahl seiner π-Elektronen nicht der Hückel-Regel entspricht und auch nicht planar ist, sondern Wannenform besitzt. Somit ist Cyclooctatetraen weder ein Aromat, noch ein Antiaromat.[5] Durch die fehlende aromatische Stabilisierung ist es eher den gewöhnlichen Polyenen vergleichbar, allerdings aufgrund der durch die Ringspannung verursachten Bindungswinkeldeformation von erhöhter Reaktivität.


Das wannenförmige COT-Molekül kann als Chelatligand – ähnlich wie 1,5-Cyclooctadien (COD) – Metallkomplexe bilden. Durch die Aufnahme von zwei Elektronen, z. B. durch Übertragung von einem Metall, wird aus dem COT das planare, aromatische Cyclooctatetraenyl-Anion C8H82− mit zehn π-Elektronen und erfüllt damit die Hückel-Regel. Ein bekanntes Beispiel für einen Komplex mit planaren Cyclooctatetraenyl-Liganden ist das Uranocen.



Darstellung |


COT wurde erstmals 1905 von Richard Willstätter aus Pseudopelletierin synthetisiert.[6]


Willstätters Synthese von Cyclooctatetraen (1905)

COT kann durch Cyclotetramerisierung nach Reppe aus Ethin hergestellt werden:[7]


Reppes Synthese von Cyclooctatetraen (1948)

Eine andere Synthese geht vom Cuban aus. In Gegenwart von Rhodiumkatalysatoren wird zunächst das syn-Tricyclooctadien gebildet, welches anschließend thermisch bei 50–60 °C zum Cyclooctatetraen umgewandelt werden kann.[8]


Reaktion von Cuban zum Cyclooctatetraen


Einzelnachweise |




  1. abcd Datenblatt Cyclooctatetraen bei AlfaAesar, abgerufen am 7. Januar 2008 (PDF) (JavaScript erforderlich).


  2. ab Datenblatt Cyclooctatetraen bei Acros, abgerufen am 19. Februar 2010.


  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-130.


  4. ab Datenblatt Cyclooctatetraene bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. November 2016 (PDF).



  5. Frank-Gerrit Klärner: Wie antiaromatisch ist planares Cyclooctatetraen? In: Angewandte Chemie. Band 113, Nr. 21, 2001, S. 4099–4103, doi:10.1002/1521-3757(20011105)113:21<4099::AID-ANGE4099>3.0.CO;2-1. 



  6. Richard Willstätter, Ernst Waser: Über Cyclo-octatetraen. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 44, Nr. 3, 1911, S. 3423–3445, doi:10.1002/cber.191104403216. 



  7. Walter Reppe, Otto Schlichting, Karl Klager, Tim Toepel: Cyclisierende Polymerisation von Acetylen I. Über Cyclooctatetraen. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. Band 560, Nr. 1, 1948, S. 1–92, doi:10.1002/jlac.19485600102. 



  8. L. Cessar, P.E. Eaton, J. Halpern: Catalysis of symmetry-restricted reactions by transition metal compounds. Valence isomerization of cubane, In J. Am. Chem. Soc. 92, 1972, S. 3515-3518. doi:10.1021/ja00714a075.









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