Bahnhof Milano Centrale
Milano Centrale | |
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Blick auf das Empfangsgebäude | |
Daten | |
Bauform | Kopfbahnhof |
Bahnsteiggleise | 24 |
IBNR | 8300046 |
Eröffnung | 1931 |
Architektonische Daten | |
Architekt | Ulisse Stacchini |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Mailand |
Metropolitanstadt | Metropolitanstadt Mailand |
Region | Lombardei |
Staat | Italien |
Koordinaten | 45° 29′ 11″ N, 9° 12′ 17″ O45.4863888888899.2047222222222 |
Liste der Bahnhöfe in Italien |
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Die Stazione di Milano Centrale (oder kurz Milano Centrale) in Mailand ist ein Kopfbahnhof und einer der wichtigsten Bahnhöfe im europäischen Verkehrsnetz. Er wurde 1931 offiziell eingeweiht, um den alten Hauptbahnhof von 1864 zu ersetzen, der seit der Einweihung des Simplontunnels 1906 dem erhöhten Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war. Der Zutritt zu einem Teil des Bahnhofes rund um die Gleisanlagen ist ohne Fahrkarte verboten.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Architektur
3 Kapazität
4 Binario 21
5 Verkehr
6 Literatur
7 Film
8 Weblinks
9 Einzelnachweise
Geschichte |
König Vittorio Emanuele III. legte den Grundstein für das Bauwerk am 28. April 1906, noch bevor ein genauer Bauplan vorlag. Die eigentlichen Bauarbeiten begannen 1913.
Aufgrund der durch den Ersten Weltkrieg ausgelösten Wirtschaftskrise in Italien kamen die Bauarbeiten nur langsam voran. Das Empfangsgebäude war anfangs als einfacher Bau geplant, wurde jedoch mit der Zeit immer komplexer und monumentaler, vor allem als Benito Mussolini Premierminister wurde und das Bauwerk die Stärke des faschistischen Regimes repräsentieren sollte.
Die ersten Veränderungen betrafen den Bau neuer Bahnsteige mit einer stählernen Bahnsteighalle von 341 Meter Länge und einer Gesamtfläche von 66.500 Quadratmetern durch Alberto Fava. Die Bauarbeiten wurden 1925 wieder aufgenommen und zu Ende geführt, bis schließlich am 1. Juli 1931 der Bahnhof eingeweiht wurde.
Der Hauptbahnhof zählt zu den Grandi Stazioni Italiens und wird seit August 2005 von den Ferrovie dello Stato renoviert, welche die dreizehn Hauptbahnhöfe Italiens betreibt. 2010 benannte man den Bahnhof nach der Heiligen Franziska Xaviera Cabrini (Francesca Saverio Cabrini), er wird jedoch in der Beschilderung und im Fahrplan weiter nur als Milano Centrale bezeichnet.
Architektur |
Der Architekt der Stazione Centrale war Ulisse Stacchini, der 1912 den Architekturwettbewerb gewann. Die Planung lehnte sich an die Union Station in Washington, D.C. an.
Sein eklektizistischer Stil enthält sowohl historistische Elemente, etwa aus der römischen und klassizistischen Monumentalarchitektur als auch solche aus Jugendstil und Art déco. Erst 1935 vollständig fertiggestellt, war er stilistisch nicht mehr aktuell, entsprach aber in seinen schweren Formen dem Geschmack der Faschisten. Andere Großbahnhöfe in Italien wurden zu dieser Zeit schon in sehr viel modernerer Gestaltung errichtet, etwa der Bahnhof Santa Maria Novella in Florenz. So wurde der Stil des Milano Centrale auch als Assiro-Milanese (assyrisch-mailändisch) verspottet.[1] Das Empfangsgebäude hat eine Breite von 200 Metern und eine Höhe von 72 Metern.
Foto von Paolo Monti, 1969
Emblem an der Fassade: das römische S.P.Q.R. und das faschistische Liktorenbündel
Jugendstilbrunnen an der Außenmauer
Pegasus über dem Eingang
Die äußere Eingangshalle, ehemals Fahrzeugauffahrt
Eingangshalle mit Art-déco-Lampen
Haupthalle
Eines von fünf Fliesentableaus mit italienischen Städten
Kopfbahnhof
Schnellzüge
Kapazität |
Der Kopfbahnhof hat 24 Gleise, jeden Tag nutzen ihn 320.000 Passagiere von täglich etwa 500 Zügen, im Jahr also insgesamt 120 Millionen Fahrgäste.
Der einzige Fernverkehrszug von/nach/via Mailand, der nicht den Bahnhof Centrale anfährt, ist der EuroStar-Zug Torino Porta Nuova – Mailand – Roma Termini, welcher den Bahnhof Milano Porta Garibaldi anfährt.
Zwischen 2012 und 2018 wurde der Bahnhof nicht von Zügen des Trenitalia-Konkurrenten Nuovo Trasporto Viaggiatori angefahren, sie haben stattdessen in Porta Garibaldi und Rogoredo gehalten.
Seit Mai 2018 fahren diese Züge auf dem Laufweg von Turin nach Venedig sowie nach Rom über Milano Centrale.
Jedoch ist der Bahnhof nicht an die Vorortbahnen der lombardischen Hauptstadt, des Servizio ferroviario suburbano di Milano, angeschlossen. Ein geplanter Tunnel zwischen Centrale, Porta Garibaldi und dem Bahnhof Porta Genova soll diesem Problem Abhilfe schaffen.
Die Stazione Centrale stellt auch lokal einen wichtigen Knotenpunkt dar: Dort treffen sich die Linien 2 und 3 der Metropolitana di Milano, außerdem zahlreiche Autobus- und Straßenbahnlinien.
Binario 21 |
Von Dezember 1943 bis Mai 1944 war das Gleis 21 (damals Gleis 1) ein Ort, von dem aus italienische Juden in deutsche Konzentrationslager verschleppt wurden. In einem seitlich unterhalb der Haupthalle gelegenen Gleisniveau betrieb die Post eine Sortier- und Verladestation. Den benutzte die SS, um insgesamt 20 Deportationszüge nach Deutschland abzufertigen, davon zwei mit 755 Juden direkt nach Auschwitz.
Seit 2013 erinnert dort ein Mahnmal an die Schoa.[2]
Verkehr |
Linie | Verlauf |
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RE 2 | Milano Centrale – Milano Lambrate – Pioltello-Limito – Verdello-Dalmine – Bergamo |
RE 4 | Domodossola – Verbania-Pallanza – Stresa – Arona – Sesto Calende – Gallarate – Busto Arsizio – Rho Fiera – Milano Centrale |
RE 6 | Milano Centrale – Milano Lambrate – Pioltello-Limito – Treviglio – Romano – Chiari – Rovato – Brescia – Desenzano del Garda-Sirmione – Peschiera del Garda – Verona Porta Nuova |
RE 8 | Tirano – Tresenda-Aprica-Teglio – Sondrio – Morbegno – Colico – Bellano-Tartavalle Terme – Varenna-Esino-Perledo – Lecco – Monza – Milano Centrale |
RE 10 | Bellinzona – Lugano – Chiasso – Como San Giovanni – Seregno – Monza – Milano Centrale |
RE 11 | Milano Centrale – Milano Lambrate – Milano Rogoredo – Lodi – Codogno – Ponte d’Adda – Cremona – Piadena – Mantova |
RE 13 | Milano Centrale – Milano Lambrate – Milano Rogoredo – Pavia – Voghera – Tortona – Alessandria |
R 28 | Malpensa Aeroporto – Ferno-Lonate Pozzolo – Busto Arsizio Nord – Castellanza – Rescaldina – Saronno – Milano Nord Bovisa – Milano Porta Garibaldi – Milano Centrale |
MXP Malpensa Express
Literatur |
- Wolfgang Messerschmidt: Fünfzig Jahre „Milano Centrale“. In: Alfred B. Gottwaldt (Hrsg.): Lok-Magazin. Nr. 110. Franckh’sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., 1981, ISSN 0458-1822, S. 332–337.
Film |
Bahnhofskathedralen – Europas Reise-Paläste. Mailand. (OT: Gares d’Europe, les temples du voyage. Milan.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2018, 52:16 Min., Buch und Regie: Jeremy J.P. Fekete, Produktion: Yuzu Productions, Laokoon Filmgroup, Stefilm international, ServusTV, arte France, Reihe: Bahnhofskathedralen – Europas Reise-Paläste (OT: Gares d’Europe, les temples du voyage), Erstsendung: 27. Oktober 2016 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.
Weblinks |
Commons: Milano Centrale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
MilanoCentrale.it – Bahnhof Milano Centrale (italienisch, englisch)
Bilder und Anmerkungen zu den Renovierungsarbeiten. In: StazioneCentrale.org, (italienisch)
Milano Centrale – wo sich Vergangenheit und Gegenwart treffen: Ungetüm, Wunderwerk, historischer Ort. In: NZZ, 5. Februar 2008
Einzelnachweise |
↑ Richard Deiss: Flügelradkathedrale und Zuckerrübenbahnhof. Kleine Geschichte zu 200 europäischen Bahnhöfen. BoD, Norderstedt 2013, ISBN 3-8482-7487-6, S. 78: Milano Centrale – das imitierte Imitat.
↑ Henning Klüver: Gebrauchsanweisung für Mailand, Piper, München 2014, ISBN 978-3-492-27633-7, S. 61–62, Beleg.
Metro Mailand:
Linie | Verlauf |
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Cologno Nord – Cologno Centro – Cologno Sud – Gessate – Cascina Antonietta – Gorgonzola – Villa Pompea – Bussero – Cassina de’ Pecchi – Villa Fiorita – Cernusco sul Naviglio – Cascina Burrona – Vimodrone – | |
Comasina – Affori FN – Affori Centro – Dergano – Maciachini – Zara – Sondrio – Centrale FS – Repubblica – Turati – Montenapoleone – Duomo – Missori – Crocetta – Porta Romana – Lodi TIBB – Brenta – Corvetto – Porto di Mare – Rogoredo FS – San Donato |