Dörlbach




























Dörlbach

Gemeinde Burgthann

49.3550111.3522Koordinaten: 49° 21′ 18″ N, 11° 21′ 8″ O

Höhe:
413–432 m ü. NN

Einwohner:
217 (2. Nov. 2017)[1]

Eingemeindung:
1. Januar 1972

Postleitzahl:
90559

Vorwahl:
09183

Dörlbach Ortseingang

Dörlbach Ortseingang


Dörlbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Burgthann im Landkreis Nürnberger Land, Mittelfranken, Bayern.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografische Lage


  • 2 Geschichte


  • 3 Einwohnerentwicklung


  • 4 Kultur und Sehenswürdigkeiten


    • 4.1 Dörlbacher Einschnitt


      • 4.1.1 Geologie






  • 5 Bildergalerie


  • 6 Literatur


  • 7 Weblinks


  • 8 Einzelnachweise





Geografische Lage |


Das Dorf liegt etwa 2,4 Kilometer östlich von Burgthann. Nachbarorte im Uhrzeigersinn sind Gspannberg, Grub, Peunting, Osterhof, Schwarzenbach und Westhaid.



Geschichte |


Dörlbach wurde als Törlbach (Ansiedlung am Bach, der durch ein kleines Tor fließt) erstmals 1339 erwähnt. Die Dörlbacher Anwesen gehörten lange zu den Nürnberger Klöstern. 1796 bestand der Ort aus sieben Höfen, einem Nebenhaus und einem Hirtenhaus.


1806 erfolgte die Angliederung an das Königreich Bayern und der Ort wurde zusammen mit Peunting und Westhaid zu einer selbständigen politischen Gemeinde. Am 1. Juli 1972 wurde Dörlbach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Burgthann eingemeindet.[2]



Einwohnerentwicklung |













Jahr
1987[3]
2013[1]
Einwohnerzahl
80 214


Kultur und Sehenswürdigkeiten |



Dörlbacher Einschnitt |



Etwa einen Kilometer östlich von Dörlbach befindet sich der Dörlbacher Einschnitt des Ludwig-Donau-Main-Kanals. Dieser Abschnitt steht unter Denkmalschutz und ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop 574A012 [4] ausgewiesen.




Geologie |


Der Einschnitt erschließt das oberste Drittel des etwa 70 Meter mächtigen Schwarzen Juras. Den Namen erhielten die wegen ihrer dunklen Farbe 178 bis 200 Millionen Jahre alten Ablagerungen eines flachen Epikontinentalmeeres 1837 durch den Geologen Leopold von Buch. Zu sehen ist hier im Aufschluss ganz unten Amaltheenton, ein etwa 38 Meter mächtiger dunkelgrauer Tonstein mit wenigen Fossilien. Darüber liegt der nur 2,1 Meter mächtige Posidonienschiefer mit einem Wechsel von kalkreichen Ölschiefer und fossilenreichen Kalkgestein. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen wurden in dieser Schicht diverse Fossilien gefunden[5], die im Kanalmuseum Burgthann und im Universitätsmuseum Altdorf zu besichtigen sind. Die nächste Schicht bildet der 3,2 Meter mächtige Jurensismergel mit kalkreichen Tonen und phosphatischen oder eisensulfidischen Knollen. Den Abschluss bilden dunkelgraue und fossilarme Tonsteine des Opalinuston.[6]


1834 hatte König Ludwig I den Auftrag erteilt, die Flüsse Main und Donau zu verbinden. 1840 fand der Durchstich bei Dörlbach statt[7]. Bei einer Länge von 1000 Metern, einer Tiefe von etwa 16 Metern und einer Neigung von 47 Grad mussten damals mit einfachen Mitteln enorme Erdmassen bewegt werden. Unterstützt von einem dampfbetriebenen Schaufelbagger des Nürnberger Fabrikanten Johann Wilhelm Spaeth wurde mit Hacke und Schaufel die 17,5 Mio Gulden teure Baumaßnahmen, was einer heutigen Summe von etwa 8.75 Millionen Euro entspricht, vollendet.


Im Winter 2004/2005 geriet der Nordhang des Abschnitts erstmals ins Rutschen. Nach weiteren Rutschungen 2006 und 2008 wurde ein Rad- und Fußweg aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der felsige und baumbewachsene Südhang ist bis heute stabil.
Nach einem geologischen Gutachten wurden in zwei Bauabschnitten 2010 und 2012 umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Die Kosten der Sanierung betrugen 2,85 Millionen Euro. Hierbei wurden etwa 80.000 Kubikmeter Erde bewegt und das überwiegend tonige Material mittels Sickerstrang und einer Stützwand gesichert. Im April 2013 wurde der beliebte Rad- und Wanderweg wiedereröffnet.


2017 wurden neue Informationstafeln[8] aufgestellt und der Kanalabschnitt für Bauarbeiten erneut trockengelegt.


In den Sommermonaten besteht die Möglichkeit, den Ludwig-Donau-Main-Kanal mit dem Treidelschiff Elfriede wie vor 150 Jahren zu befahren.[9]



Bildergalerie |




Literatur |




  • Nürnberger Land. Karl Pfeiffer's Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993. ISBN 3-9800386-5-3

  • Nürnberger Nachrichten, Ausgabe vom 30. April 2013.



Weblinks |



 Commons: Dörlbach (Burgthann) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Dörlbach auf der Website von Burgthann


Einzelnachweise |




  1. ab www.burgthann.de, Einwohnerzahlen Oktober 2017


  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 542. 


  3. Verein für Computergenealogie e. V.@1@2Vorlage:Toter Link/wiki-de.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Dörlbach


  4. Geotop: Böschung am Ludwig-Donau-Main-Kanal östlich von Dörlbach (Abgerufen am 25. August 2013; PDF; 181 kB)


  5. Nordbayern.de Fischsaurier in Burgthann aufgetaucht (Abgerufen am 10. März 2013)


  6. Informationstafel vor Ort (2017)


  7. http://www.nordbayern.de, Mauern des Alten Kanals Dörlbach noch immer kaputt (Abgerufen am 18. August 2017)


  8. www.regierung.oberpfalz.bayern.de Neues Informations- und Kommunikationssystem am Ludwig-Donau-Main-Kanal (LDM) eröffnet (Abgerufen am 18. August 2017)


  9. Gemeinde Burgthann, Treidelschiff Elfriede (Abgerufen am 14. März 2013)


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