Donald Sutherland










Donald Sutherland auf dem Monte-Carlo Television Festival 2013


Donald McNicol Sutherland, OC, (* 17. Juli 1935 in Saint John, New Brunswick) ist ein kanadischer Theater- und Filmschauspieler. Seit den 1970er Jahren war er in mehreren Filmklassikern in profilierten Rollen zu sehen. 2017 wurde ihm der Ehrenoscar zuerkannt.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben und Karriere


  • 2 Deutsche Synchronstimmen


  • 3 Persönliches


  • 4 Filmografie (Auswahl)


  • 5 Auszeichnungen (Auswahl)


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Leben und Karriere |


Donald Sutherland, aus einer Familie schottischer Herkunft stammend und Sohn des Arbeiters Frederick McLea Sutherland, verbrachte die Kindheit größtenteils in der Kleinstadt Hampton (New Brunswick) und im Teenageralter in Nova Scotia. Sutherland arbeitete schon während seiner Schulzeit bei einem kanadischen Radiosender als Discjockey. Sein schauspielerisches Talent konnte er erstmals im Alter von fünfzehn Jahren unter Beweis stellen, als er im Hörspiel A Christmas Carol nach Charles Dickens die Rolle des Scrooge sprach. Nebenbei war er zu dieser Zeit auch als Stand-up-Comedian tätig.


Später studierte er an der Universität von Toronto und trat dort der Schauspielgruppe bei. Durch seinen Auftritt in Shakespeares Der Sturm wurde der Theaterkritiker Herbert Whitaker auf ihn aufmerksam und schlug ihm vor, professioneller Schauspieler zu werden. Sutherland befolgte den Rat und ging nach London, um an der Royal Academy of Dramatic Art zu studieren. Sein Debüt gab er Anfang der 60er in dem Stück August for the People an der Seite von Rex Harrison.


Auf einer Theatertournee durch Großbritannien 1964 entdeckte ihn der Produzent Paul Maslansky und nahm ihn für den Independent-Horrorfilm Das Schloss der lebenden Toten unter Vertrag. Weitere Filmrollen folgten, auch in den Fernsehserien Simon Templar und Mit Schirm, Charme und Melone hatte er gelegentliche Auftritte. Dies nutzte Sutherland wenig später, um eine Rolle in dem Kriegsfilmklassiker Das dreckige Dutzend zu bekommen. Hierfür zeigte er den Produzenten als Referenz die von Roger Moore inszenierte Folge Simon Templar auf der Flucht der Serie Simon Templar. Nach Das dreckige Dutzend gelang Sutherland 1970 mit Robert Altmans MASH der endgültige Durchbruch.


Zu der Zeit engagierte sich Sutherland zusammen mit Jane Fonda vehement gegen den Vietnamkrieg. Bemerkenswertes Zeugnis ist ihr gemeinsamer Film F.T.A. – steht für Free The Army (gemeint ist aber Fuck The Army) –, der ihre Agitationstournee zu Standorten der US Army in der ganzen Welt dokumentiert.




Donald Sutherland (1981)


Es folgten Rollen in Wenn die Gondeln Trauer tragen, Der Tag der Heuschrecke, Kentucky Fried Movie, Ich glaub’, mich tritt ein Pferd, dem Horrorklassiker Die Körperfresser kommen, Die Nadel und JFK – Tatort Dallas. Sutherland gilt als einer der wandlungsfähigsten Schauspieler Hollywoods. 1985 trat er im Videoclip zur Single „Cloudbusting“ (Auskopplung aus dem Album Hounds of Love) der britischen Sängerin Kate Bush in der Rolle des Wilhelm Reich auf, der die „Cloudbuster“ zur Wettermanipulation erfand, auf. Seit den 1990er Jahren ist er auch häufig in profilierten Nebenrollen zu sehen, wie beispielsweise 1995 in Outbreak – Lautlose Killer an der Seite von Dustin Hoffman und Morgan Freeman. Für seine Rolle in der 1995 ausgestrahlten Serie Citizen X erhielt er den Emmy Award in der Kategorie Outstanding Actor in a Supporting Role in a Miniseries or a Movie. Anschließend folgten wichtige Nebenrollen in Filmen wie Die Jury, Instinkt, Space Cowboys oder Die Tribute von Panem – The Hunger Games und dessen Fortsetzungen.


Seine Leidenschaft für das Theater hat er trotz seiner Kinoerfolge nie aufgegeben. In jüngerer Vergangenheit stand er für Enigmatic Variations im Londoner Savoy Theatre auf der Bühne.



Deutsche Synchronstimmen |


Sutherland ist für die deutschen Filmfassungen im Laufe der Jahre von mehr als einem Dutzend Sprecher synchronisiert worden.[1] Am häufigsten liehen Hartmut Reck und Rolf Schult Sutherland ihre Stimme, zum Beispiel in Space Cowboys, Enthüllung und Outbreak – Lautlose Killer. In späteren Jahren vermehrt die Schauspieler und Sprecher Jochen Striebeck (z. B. in der Fernsehserie Crossing Lines) und Jürgen Kluckert (z. B. in der Filmreihe Die Tribute von Panem).



Persönliches |


Donald Sutherland war in erster Ehe mit Lois Hardwick verheiratet. Aus seiner zweiten Ehe mit Shirley Douglas, einer Tochter von Tommy Douglas, entstammen zwei Kinder, darunter der international erfolgreiche Schauspieler Kiefer Sutherland. Seit den 1970er Jahren ist Donald Sutherland in seiner dritten Ehe mit der Schauspielerin Francine Racette verheiratet. Dieser Ehe entstammen drei Kinder, darunter der Schauspieler Rossif Sutherland.



Filmografie (Auswahl) |




  • 1964: Il castello dei morti vivi

  • 1964: Das düstere Haus (Fanatic)

  • 1965: Die Todeskarten des Dr. Schreck (Dr. Terror’s House of Horrors)

  • 1965: Zwischenfall im Atlantik (The Bedford Incident)

  • 1965–1966: Simon Templar (The Saint, Fernsehserie, 2 Folgen)

  • 1967: Das dreckige Dutzend (The Dirty Dozen)

  • 1967: Die verschlossene Tür (The Shuttered Room)

  • 1967: Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers, Fernsehserie, Folge 5x12)

  • 1967: Das Milliarden-Dollar-Gehirn (Billion Dollar Brain)

  • 1968: Der mysteriöse Mr. Sebastian (Sebastian)

  • 1968: König Oedipus (Oedipus the King)

  • 1968: Die ganz große Kasse (The Split)

  • 1968: Joanna

  • 1970: Die Französische Revolution fand nicht statt (auch: Zwei Haudegen kommen selten allein) (Start the Revolution Without Me)

  • 1970: Stoßtrupp Gold (Kelly’s Heroes)

  • 1970: Alex im Wunderland (Alex in Wonderland)

  • 1970: MASH (M*A*S*H)

  • 1971: Kleine Mörder (Little Murders)

  • 1971: Klute

  • 1971: Johnny zieht in den Krieg (Johnny Got His Gun)

  • 1973: Wenn die Gondeln Trauer tragen (Don’t Look Now)

  • 1973: Ganoven auf Abwegen (Steelyard Blues)

  • 1973: Diamantenlady (Lady Ice)

  • 1974: Ferner Donner (Alien Thunder)

  • 1975: Der Tag der Heuschrecke (The Day of the Locust)

  • 1975: Der Richter und sein Henker

  • 1976: 1900 (Novecento)

  • 1976: Der Adler ist gelandet (The Eagle Has Landed)

  • 1976: Fellinis Casanova (Il Casanova di Federico Fellini)

  • 1977: Kentucky Fried Movie (The Kentucky Fried Movie)

  • 1977: Die Körperfresser kommen (Invasion of the Body Snatchers)

  • 1978: Blutsverwandte (Les Liens de sang)

  • 1978: Ich glaub’, mich tritt ein Pferd (Animal House)

  • 1979: Der große Eisenbahnraub (The First Great Train Robbery)

  • 1979: Sherlock Holmes – Mord an der Themse (Murder by Decree)

  • 1979: Dollarrausch (A Man, a Woman and a Bank)

  • 1979: Die Bäreninsel in der Hölle der Arktis (Bear Island)

  • 1980: Eine ganz normale Familie (Ordinary People)

  • 1981: Die Nadel (Eye of the Needle)

  • 1981: Herzchirurg Dr. Vrain (Threshold)

  • 1984: Crackers – Durch die Mauer führt der Weg (Crackers)

  • 1985: Revolution

  • 1985: Die Himmelsstürmer (Heaven Help Us)

  • 1986: Die Augen des Wolfes (Oviri)

  • 1987: Nacht der Dämonen (Apprentice to Murder)

  • 1988: Der Mörder mit dem Rosenkranz (The Rosary Murders)

  • 1989: Lock Up – Überleben ist alles (Lock Up)

  • 1989: Weiße Zeit der Dürre (A Dry White Season)

  • 1990: Total Control (Eminent Domain)

  • 1991: Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen (Backdraft)

  • 1991: Cerro Torre: Schrei aus Stein

  • 1991: Buster's Bedroom

  • 1991: JFK – Tatort Dallas (JFK)

  • 1992: Schatten des Wolfes (Agaguk)

  • 1992: Buffy – Der Vampir-Killer (Buffy the Vampire Slayer)

  • 1992: Am Abgrund (Quicksand: No Escape, Fernsehfilm)

  • 1993: Das Leben – Ein Sechserpack (Six Degrees of Separation)

  • 1993: Red Hot

  • 1993: Younger and Younger

  • 1994: Puppet Masters – Bedrohung aus dem All (The Puppet Masters)

  • 1994: Im Bann des Zweifels (Benefit of the Doubt)

  • 1994: Enthüllung (Disclosure)

  • 1995: Citizen X

  • 1995: Outbreak – Lautlose Killer (Outbreak)

  • 1996: Die Jury (A Time to Kill)

  • 1996: Lethal Point – Zwei gnadenlose Profis (Hollow Point)

  • 1997: Die Verschwörung im Schatten (Shadow Conspiracy)

  • 1997: The Assignment – Der Auftrag (The Assignment)

  • 1997: Hate – Haß (Natural Enemy)

  • 1998: Dämon – Trau keiner Seele (Fallen)

  • 1998: Free Money

  • 1999: Hunley – Tauchfahrt in den Tod (The Hunley)

  • 1999: Virus – Schiff ohne Wiederkehr (Virus)

  • 1999: Instinkt (Instinct)

  • 2000: Panic

  • 2000: Space Cowboys

  • 2000: The Art of War

  • 2001: The Big Heist (Fernsehfilm)

  • 2001: Final Fantasy: Die Mächte in dir (Final Fantasy: The Spirits Within, Stimme)

  • 2001: Big Shots Beerdigung (Dàwàn)

  • 2002: Uprising – Der Aufstand (Uprising)

  • 2002: Path to War

  • 2003: Der Tag, an dem Aldo Moro starb (Five Moons Plaza)

  • 2003: The Italian Job – Jagd auf Millionen (The Italian Job)

  • 2003: Baltic Storm

  • 2003: Unterwegs nach Cold Mountain (Cold Mountain)

  • 2004: Salem’s Lot – Brennen muss Salem (Salem’s Lot, Fernsehfilm)

  • 2005: Aurora Borealis

  • 2005: Stolz und Vorurteil (Pride & Prejudice)

  • 2005: American Gun

  • 2005: Fierce People – Jede Familie hat ihre Geheimnisse (Fierce People)

  • 2005: Human Trafficking – Menschenhandel (Human Trafficking)

  • 2005–2006: Welcome, Mrs. President (Commander in Chief, Fernsehserie, 19 Folgen)

  • 2006: Ask the Dust

  • 2006: Land of the Blind

  • 2006: Der Fluch der Betsy Bell (An American Haunting)

  • 2006: Bierfest (Beerfest)

  • 2007: Die Liebe in mir (Reign Over Me)

  • 2007: Puffball

  • 2007–2009: Dirty Sexy Money (Fernsehserie, 23 Folgen)

  • 2008: Ein Schatz zum Verlieben (Fool’s Gold)

  • 2010: Die Säulen der Erde (The Pillars of the Earth)

  • 2010: Moby Dick

  • 2010: The Con Artist

  • 2011: The Mechanic

  • 2011: Der Adler der neunten Legion (The Eagle)

  • 2011: Kill the Boss (Horrible Bosses)

  • 2012: Die Tribute von Panem – The Hunger Games (The Hunger Games)

  • 2012: Assassin’s Bullet – Im Visier der Macht (Assassin’s Bullet)

  • 2012: Die Schatzinsel (Treasure Island, Fernsehfilm)

  • 2013: The Best Offer – Das höchste Gebot (La migliore offerta)

  • 2013: Jappeloup – Eine Legende (Jappeloup)

  • 2013: Die Tribute von Panem – Catching Fire (The Hunger Games: Catching Fire)

  • 2013–2015: Crossing Lines (Fernsehserie)

  • 2014: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (The Hunger Games: Mockingjay – Part 1)

  • 2014: The Calling – Ruf des Bösen (The Calling)

  • 2015: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 (The Hunger Games: Mockingjay – Part 2)

  • 2015: Forsaken

  • 2016: Milton's Secret

  • 2017: Das Leuchten der Erinnerung (The Leisure Seeker)




Auszeichnungen (Auswahl) |


Im Dezember 1978 wurde Sutherland zum Officer of the Order of Canada ernannt.[2] Im Januar 2011 wurde Sutherland mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in der Kategorie Film geehrt. Am 6. Juni 2012 wurde ihm im Rahmen des Champs Elysees Film Festival in Paris zudem die „Medal of Commander of Arts and Letters“ verliehen.[3] 2016 wurde er in die Wettbewerbsjury der 69. Internationalen Filmfestspiele von Cannes berufen. 2018 erhielt er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk.



  • 1978: Order of Canada

  • 1996: Golden Globe Award: Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder TV-Film Citizen X

  • 2003: Golden Globe Award: Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder TV-Film Path to War

  • 2011: Hollywood Walk of Fame (Stern-Nummer: 2430, neben dem Stern seines Sohnes Kiefer Sutherland)[4]

  • 2012: Commandeur Ordre des Arts et des Lettres

  • 2018: Ehrenoscar[5]

  • 2018: Zurich Film Festival – Lifetime Achievement Award[6]



Weblinks |



 Commons: Donald Sutherland – Sammlung von Bildern



  • Donald Sutherland in der Internet Movie Database (englisch)

  • Biografie auf film-zeit.de

  • Bilder von Donald Sutherland In: Virtual History



Einzelnachweise |




  1. Donald Sutherland. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 1. November 2010. 


  2. www.gg.ca (Abgerufen am 13. Februar 2016)


  3. Inaugural Champs Elysees Festival Sets Lineup; Donald Sutherland to be Honored. In: Young Artist Award. Abgerufen am 26. April 2012.


  4. HOLLWOOD WALK OF FAME. Abgerufen am 2. März 2011.


  5. „THE ACADEMY TO HONOR CHARLES BURNETT, OWEN ROIZMAN, DONALD SUTHERLAND AND AGNÈS VARDA WITH OSCARS AT 2017 GOVERNORS AWARDS | Oscars.org | Academy of Motion Picture Arts and Sciences“. Zugegriffen 7. September 2017. http://www.oscars.org/news/academy-honor-charles-burnett-owen-roizman-donald-sutherland-and-agnes-varda-oscars-2017.


  6. Zurich Film Festival: Kinolegende Donald Sutherland erhält Lifetime Achievement Award. Artikel vom 6. September 2018, abgerufen am 6. September 2018.




























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