UN-Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker






James Anaya (bis 2014 UN-Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker) und seine Nachfolgerin Victoria Tauli-Corpuz im März 2013 in Kuala-Lumpur


Der UN-Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker (United Nations Special Rapporteur on the rights of indigenous peoples) ist neben dem Ständigen Forum über indigene Angelegenheiten und dem Expertenmechanismus für die Rechte indigener Völker (EMRIP) eines der drei Organe der Vereinten Nationen, das ausschließlich mit der Lage der indigenen Völker der Erde befasst ist.


Das Amt des Sonderberichterstatters wurde 2001 eingerichtet und wurde bis April 2008 durch den Mexikaner Rodolfo Stavenhagen ausgeübt. Am 1. Mai 2008 trat James Anaya, ein Jurist indianischer Abstammung, der an der University of Arizona lehrt, seine Nachfolge an.[1] Dieser wurde am 2. Juni 2014 von Victoria Tauli-Corpuz abgelöst. Tauli-Corpuz stammt von den Philippinen, ist Direktorin der philippinischen Tebtebba Foundation und entstammt der Ethnie der Igorot.[2]




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Wirken


  • 2 Siehe auch


  • 3 Weblinks


  • 4 Quellen





Wirken |


Sonderberichterstatter Stavenhagen hat sich seit seiner Ernennung vorwiegend auf drei Arbeitsfelder konzentriert:



  1. Recherche und Forschung zu Einzelthemen, die die Menschenrechte und Grundfreiheiten indigener Völker betreffen, z. B. die Folgen von Entwicklungsprojekten, kulturelle Rechte und Justizwesen;

  2. Länderbesuchte (Fact finding mission) zur Lage indigener Völker, u. a. nach Guatemala und in die Philippinen (2002), Mexiko und Chile (2003), Kolumbien und Kanada (2004).

  3. Kommunikation mit Regierungen in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen an indigenen Völkern.


James Anaya hat in seiner Amtszeit



  1. 19 Länderbesuche durchgeführt, wobei der mit Sápmi auch erstmals ein länderübergreifendes Territorium besucht hat.[3]

  2. Daneben hat er sich ebenso in zahlreichen Fällen auf Bitten indigener Gemeinschaften an Regierungen gewandt.[4]

  3. Schließlich hat er eine Reihe von thematischen Studien erarbeitet. Dabei hat er sich insbesondere auf die Auswirkungen extraktiver Industrien auf die Situation und Rechte indigener Völker konzentriert, sich mit den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und Unternehmensverantwortung auseinandergesetzt und die Frage nach Konsultations- und Beteiligungsrechten indigener Völker genauer untersucht, einschließlich des Konzepts der Freien, vorherigen und informierten Zustimmung (Free, Prior and Informed Consent, FPIC).[5]



Siehe auch |



  • Ständiges Forum über indigene Angelegenheiten

  • Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen

  • Liste von UN-Sonderberichterstattern



Weblinks |


  • Website des Sonderberichterstatters


Quellen |




  1. IWGIA welcomes the new Special Rapporteur Professor S. James Anaya


  2. Kurzbiographie auf der Website des UNPFII


  3. Berichte über die Ländermissionen James Anayas


  4. Berichte überCommunications und Fälle des Sonderberichterstatters


  5. Liste der thematischen Berichte James Anayas




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