Girancourt
Girancourt | ||
---|---|---|
Region | Grand Est | |
Département | osges | |
Arrondissement | Épinal | |
Kanton | Darney | |
Gemeindeverband | Épinal | |
Koordinaten | 48° 10′ N, 6° 18′ O48.1636111111116.3080555555556 | |
Höhe | 337–461 m | |
Fläche | 17,66 km2 | |
Einwohner | 903 (1. Januar 2016) | |
Bevölkerungsdichte | 51 Einw./km2 | |
Postleitzahl | 88390 | |
INSEE-Code | 88201 | |
Lage der Gemeinde Girancourt im Département Vosges |
Girancourt ist eine französische Gemeinde mit 903 Einwohnern (Stand 1. Januar 2016) im Département Vosges in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Épinal und seit 2012 zum Kommunalverband Agglomération d’Épinal.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
2 Geschichte
2.1 Forts
2.2 Bevölkerungsentwicklung
3 Sehenswürdigkeiten
4 Wirtschaft und Infrastruktur
5 Belege
6 Weblinks
Geografie |
Die Gemeinde Girancourt liegt zwölf Kilometer westlich von Épinal, genau im geografischen Mittelpunkt des Départements Vosges (Mittelwerte der Koordinaten des nördlichsten und südlichsten sowie des östlichsten und westlichsten Punktes).
In Girancourt befindet sich ein mit 382 Metern über dem Meer sehr niedriger Punkt der europäischen Hauptwasserscheide, die die Einzugsgebiete von Rhein und Saône voneinander trennt. Das war ein Grund, an dieser Stelle den Scheitel des Canal des Vosges, der Mosel und Saône verbindet, anzulegen. Die Quellen der Bäche Ruisseau du Breuil nördlich und Ruisseau des Sept Pecheurs südlich von Girancourt, deren Täler der Kanal zum Auf- und Abstieg nutzt, liegen nur 1300 Meter voneinander entfernt.
Etwa die Hälfte des 17,66 km² großen Gemeindegebietes besteht aus Wäldern, deren Flächen sich im Osten und Westen verdichten. Im Norden und Süden wechseln sich Ackerflächen mit Weiden und Streuobstwiesen ab.
Die Hauptsiedlungsachse der Gemeinde verläuft vom alten Dorfkern in Richtung Südsüdosten auf einer Länge von drei Kilometern in aufgelockerter Form bis zum Ortsteil Le Void de Girancourt. Zu Girancourt gehört des Weiteren der zwei Kilometer südöstlich vom Kern gelegene Ortsteil Le Bois de Girancourt, der schon im direkten Einzugsgebiet des Stausees von Bouzey (Réservoir de Bouzey) liegt – heute ein bedeutendes Naherholungsgebiet der nahen Stadt Épinal.
Nachbargemeinden von Girancourt sind Chaumousey im Norden und Nordosten, Renauvoid im Osten, Uzemain im Süden sowie Dommartin-aux-Bois im Westen.
Geschichte |
Das Gebiet der heutigen Gemeinde gehörte zur Zeit der Gründung der Abtei Deuilly im Jahr 1044 zum Bann Girandi Curtis, der neben Girancourt auch die Orte Void-de-Girancourt, Audoncourt, Barbonfaing, Dommartin-aux-Bois, Hagémont, Méloménil, Nayémont, Renauvoid, Thiélouze und Uzemain umfasste und dessen Zentrum sich im heutigen Girancourt befand.[1]
Forts |
Im Gebiet der Gemeinde befinden sich mit dem Fort de Girancourt und dem Réduit du Thiéha (auch Fort Maryran genannt) zwei der nach dem Deutsch-Französischen Krieg ringförmig um Épinal angelegten großen Befestigungsanlagen.
Das Fort de Girancourt liegt 422 Meter über dem Meer in einem Wald südöstlich des Dorfkerns. Es wurde aus gelbem Sandstein errichtet. Das Fort sollte die Verteidigung des Canal des Vosges und Straße von Épinal nach Dijon sichern. Im Jahr 1879 begann der Bau des Forts, die Indienststellung erfolgte 1890. Bis 1914 wurde es mehrmals erweitert. Die Besatzung bestand aus bis zu 472 Mann. Neben der Bewaffnung, die aus zahlreichen Kanonen und Geschützen bestand, wurden hier unter anderem 100 Tonnen Schwarzpulver und 700.000 Schuss Munition gelagert. Zur Anlage gehörten weiterhin eine Krankenstation, eine Bäckerei, Brunnen und Zisternen. Zwischen 1900 und 1906 wurden die Bunkeranlagen erweitert und es kam ein Kraftwerk hinzu. Das Fort de Girancourt war noch bis in die 1970er Jahre Munitionsdepot. Es ist heute im Besitz der Gemeinde und dem Verfall preisgegeben. Der Zugang zum Fort ist verboten.[2]
Die befestigte Stellung Réduit du Thiéha (Fort Maryran) liegt auf 456 Metern Meereshöhe unmittelbar westlich von Void de Girancourt in einem Waldstück. Seit dem Baubeginn 1885 war auch sie mit maximal 250 Mann Besatzung Teil des Verteidigungsringes um Épinal. Die Anlage ist relativ gut erhalten und heute in privatem Besitz. Bei einem Erdbeben im Jahr 2005 stürzte das Eingangsportal ein. Der Zugang zur Anlage ist ebenfalls untersagt.[3]
Bevölkerungsentwicklung |
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2014 |
Einwohner | 532 | 555 | 516 | 680 | 742 | 759 | 828 | 900 |
Die ruhige Lage nahe dem Stausee Bouzey und die Nähe zur Départements-Hauptstadt Épinal zog in den letzten 20 Jahren vermehrt Städter nach Girancourt.
Sehenswürdigkeiten |
Die Kirche Saint-Brice wurde 1721 errichtet, Turm und Portal folgten ein Jahr später. Aus der unweit von Girancourt liegenden Abtei in Chaumousey stammen die Skulptur Marias mit Kind sowie das Altarbild.
Am Ortsausgang Richtung Norden steht ein markantes Flurkreuz.
Wirtschaft und Infrastruktur |
In der Gemeinde gibt es neben Landwirtschaftsbetrieben (fünf Milchvieh-Höfe, zwei Rindfleischerzeuger) kleinere Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Girancourt ist aber hauptsächlich Wohnort von Pendlern in die nahe Stadt Épinal und deren westliche Peripherie.
Girancourt ist Standort einer Grundschule
Épinal ist über die Départementsstraße 460 in östlicher Richtung erreichbar, nach Südwesten führt sie über Darney nach Bourbonne-les-Bains. Weitere Straßenverbindungen führen in die nördlichen und südlichen Nachbargemeinden.
Belege |
↑ Quille Aumegeas: Geografie der Vogesen mit historischen Aufzeichnungen über die Vogesen von Albert Troux; Einleitung von René Martin, 8. Auflage 1951 (französisch: Aumegeas, Quille, Géographie des Vosges suivie d'une Notice historique sur le département des Vosges par Albert Troux; lettre-préface par René Martin - 8ème éd. 1951)
↑ Fort de Girancourt auf fortiffsere.fr
↑ Réduit du Thiéha auf fortiffsere.fr
Weblinks |
Commons: Girancourt – Sammlung von Bildern
Girancourt auf www.cc-olima-aviere.fr (Memento vom 7. Januar 2015 im Internet Archive) (französisch)
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