Bogen (Stadt)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
48.91666666666712.683333333333322Koordinaten: 48° 55′ N, 12° 41′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Straubing-Bogen | |
Höhe: | 322 m ü. NHN | |
Fläche: | 49,75 km2 | |
Einwohner: | 10.044 (31. Dez. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 202 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94327 | |
Vorwahl: | 09422 | |
Kfz-Kennzeichen: | SR, BOG, MAL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 78 118 | |
Stadtgliederung: | 77 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Stadtplatz 56 94327 Bogen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Franz Schedlbauer (CSU) | |
Lage der Stadt Bogen im Landkreis Straubing-Bogen | ||
Bogen ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
1.1 Geographische Lage
1.2 Gemeindegliederung
2 Geschichte
2.1 Bis zum 19. Jahrhundert
2.2 20. Jahrhundert
2.3 21. Jahrhundert
2.4 Eingemeindungen
2.5 Einwohnerentwicklung
3 Politik
3.1 Stadtrat
3.2 Bürgermeister
3.3 Städtepartnerschaften
4 Sehenswürdigkeiten
5 Persönlichkeiten
6 Veranstaltungen
7 Wirtschaft und Infrastruktur
7.1 Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
7.2 Bildung
8 Literatur
9 Weblinks
10 Einzelnachweise
Geographie |
Geographische Lage |
Bogen liegt in der Region Donau-Wald an der Donau, am Bogenbach und am Fuß des Bayerischen Walds.
Die höchsten Erhebungen liegen in der Gemarkung Degernbach. Der Eselsberg (⊙48.9228612.78835) ist 451 m hoch und eine unbenannte Erhebung (⊙48.9302712.77758) nahe Nesselbach und Edenhofen ist mit etwa 475 m der höchste Punkt im Gebiet der Stadt Bogen. In Donaunähe liegen einige Bereiche in den Gemarkungen Oberalteich, Bogen und Pfelling auf einer Höhe von etwa 313 m.[2]
Gemeindegliederung |
Bogen hat 77 Gemeindeteile[3]:
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Es gibt die Gemarkungen Bogen, Bogenberg, Degernbach, Oberalteich und Pfelling.[4][5]
Geschichte |
Bis zum 19. Jahrhundert |
Unter dem Namen Villa Pogana wird Bogen um die Mitte des 8. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Zunächst waren hier die Babenberger Inhaber der Grafschaftsrechte. Anschließend war es der Sitz der Grafen von Bogen, deren weiß-blaues Rautenwappen heute Bestandteil des bayerischen Staatswappens ist. Bereits 1220 wurde Bogen als „forum“ (Markt) bezeichnet.
Nach dem Tod des letzten Bogener Grafen fiel deren Herrschaftsgebiet 1242 an die Wittelsbacher. 1341 erhielt Bogen das Marktrecht. Im 15. Jahrhundert erlebte Bogen eine Blütezeit in Verbindung mit der Bogenbergwallfahrt. Im Dreißigjährigen Krieg musste der Markt einen erheblichen Bevölkerungsverlust hinnehmen. Einen Aufschwung für den ganzen Ort brachte erneut die bedeutende Wallfahrt zur Wallfahrtskirche Bogenberg.
Bogen gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Mitterfels im Kurfürstentum Bayern. Es besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. Das Kloster Oberalteich besaß hier eine offene Hofmark. 1719 und 1837 verwüsteten Brände den Ort.
Im Jahre 1839 wurde Bogen Sitz eines Landgerichts. 1860 zählte der Markt 1350 Einwohner und nicht weniger als zwölf Brauereien. Ab dem Jahre 1862 stieg die Bedeutung Bogens weiter, weil aus dem Landgericht das Bezirksamt und das Notariat als eigene Behörden ausgegliedert wurden. Der juristische Teil des Landgerichts wurde wenig später zum Königlich Bayrischen Amtsgericht.
Am 9. Dezember 1895 erhielt Bogen einen Eisenbahnanschluss durch die Fertigstellung des ersten Abschnitts der Bahnstrecke Straubing–Miltach.
20. Jahrhundert |
Die Stadterhebung Bogens erfolgte im Jahre 1952. Mit dem Bau der Graf-Aswin-Kaserne 1958, Gymnasium, Realschule und acht Industriebetrieben sowie Eingemeindungen stieg die Größe und Bedeutung Bogens nach dem Zweiten Weltkrieg erheblich.
Durch die Integration des Landkreises Bogen in den Landkreis Straubing-Bogen am 1. Juli 1972 ging allerdings ein großer Teil der Verwaltungsfunktionen in der Stadt verloren.
21. Jahrhundert |
Im Jahr 2012 wurde der Europapark Bayern-Böhmen eingeweiht.[6] Hierbei handelt es sich um einen Naherholungspark und nicht um einen Freizeitpark.
Eingemeindungen |
Am 1. Januar 1972 wurden die Gemeinden Bogenberg und Degernbach eingemeindet.[7] Am 1. Januar 1978 folgte die Gemeinde Oberalteich und am 1. Juli 1974 die Eingliederung von Trudendorf und Muckenwinkling aus der aufgelösten Gemeinde Agendorf sowie von Teilen der Gemeinde Pfelling.[8] Im Jahr 1978 wurden die Windberger Gemeindeteile Gottesberg, Mitterbühl und Osterberg nach Bogen eingegliedert.[9]
Einwohnerentwicklung |
- 1961: 07.118 Einwohner
- 1970: 08.623 Einwohner
- 1987: 08.199 Einwohner
- 1991: 08.922 Einwohner
- 1995: 09.921 Einwohner
- 2000: 10.157 Einwohner
- 2005: 10.105 Einwohner
- 2010: 10.090 Einwohner
- 2015: 09.771 Einwohner
Politik |
Stadtrat |
Die Kommunalwahl am 16. März 2014 führte bei einer Wahlbeteiligung von 50,21 % zu folgendem Ergebnis:[10]
Partei / Liste | Stimmen % | Sitze |
CSU | 47,62 % | 11 |
SPD | 11,97 % | 3 |
Bürgerinitiative Bogen (BI -Bogen) | 12,90 % | 3 |
FDP / Freie Wählergruppe | 19,41 % | 5 |
Freie Christliche Wählergruppe (FCW) | 8,10 % | 2 |
Bürgermeister |
Bürgermeister ist Franz Schedlbauer (CSU). Er wurde erstmals im Jahr 2002 Nachfolger von Elmar Eckl (FDP/Freie Wählergruppe) und in den Jahren 2008 und 2014 wiedergewählt.
Städtepartnerschaften |
Arco - Trentino-Südtirol - 3. September 1983
Arthez-de-Béarn - Aquitanien - 4. August 1982
Schotten - Hessen - 3. Juni 2001
Wilhering - Oberösterreich - 22. Oktober 2002
Sortawala - Republik Karelien - 2. Juni 2009
Slavonice - Tschechien - 26. Juni 2012
Crosne - Frankreich - 11. Oktober 2014
Sehenswürdigkeiten |
- Der aus dem Mittelalter stammende Stadtplatz ist mit 400 m Länge und 30 m Breite sehr geräumig. Er wird größtenteils von Bürgerhäusern des 17. bis 19. Jahrhunderts gesäumt.
- Die gotische und später barockisierte Stadtpfarrkirche St. Florian ging aus einer 1486 erbauten und 1927 bis 1937 erweiterten Kirche hervor. Der Chorraum besitzt ein Netzrippengewölbe und spätgotische Fresken.
- Auf der Nepomukbrücke über den Bogenbach befindet sich eine Statue des hl. Nepomuk von 1744.
Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt auf dem Bogenberg; Ziel der ältesten Marienwallfahrt Bayerns (seit 1104).- Bogenberg Kirche St. Salvator mit Klause und Heiland im Kerker
- Kreismuseum Bogenberg
Klosterkirche Oberalteich.
Persönlichkeiten |
- Söhne und Töchter der Stadt
Ludwig Ritter von Mussinan (1826–1908), königlicher Generalleutnant bei der bayerischen Armee
Annie Krauß (1884–1943), deutsche Widerstandskämpferin und Opfer des Nationalsozialismus
Xaver Karl (1892–1980), Politiker (SPD/SED), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
Franz-Xaver Roiner (* 1932), Erfinder und Milchwissenschaftler
Max Eberl (* 1973), Fußballspieler und Fußballfunktionär
- Personen mit Bezug zu Bogen
Christoph Egedacher der Ältere († um 1661), war 1636 als bereits etablierter Orgelbauer in Bogen ansässig
Veranstaltungen |
- Volksfest Bogen (jährlich)
- Pfingstwallfahrt (jährlich)
- Bogener Rautentage (alle 2 Jahre, 2018 zum fünften Mal)
- Bogener Bierfestival (erstmals Juli 2018)
- Klostermarkt in Oberalteich
Wirtschaft und Infrastruktur |
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft |
Bogen ist seit 1958 mit der Graf-Aswin-Kaserne ein großer Bundeswehrstandort.
Die Bahnstrecke Straubing–Miltach wurde im Mai 1994 ab Bogen stillgelegt.
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 50, im produzierenden Gewerbe 2292 und im Bereich Handel und Verkehr 448 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 1182 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 3307. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier, im Bauhauptgewerbe zehn Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 186 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 3068 ha, davon waren 2260 ha Ackerfläche und 806 ha Dauergrünfläche.
Im Ortsteil Hofweinzier befindet sich ein Schlachthof der Firma Donautal Geflügelspezialitäten, die zur Untergruppe Lohmann der PHW-Gruppe (bekannt unter der Marke Wiesenhof) gehört. Die Anlage, mit einer Kapazität von bis zu 250.000 Schlachtungen pro Tag eine der größten in Süddeutschland, brannte im Februar 2015 ab, sie wird jedoch in ähnlicher Größe wiederaufgebaut.
Bildung |
Es gibt folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 281 Kindergartenplätze mit 306 Kindern (Stand: 2007)
- Albertus-Schule Sonderpädagogisches Förderzentrum Bogen mit gesamt 26 hauptamtlichen Lehrkräften und 137 Schülern (Schuljahr 2016/2017)[11]
- zwei Grundschulen mit gesamt 21 hauptamtlichen Lehrkräften und 315 Schülern (Schuljahr 2016/2017)[12][13]
- Herzog-Ludwig-Mittelschule Bogen mit 23 hauptamtlichen Lehrkräften und 330 Schülern (Schuljahr 2016/2017)[14]
- Ludmilla-Schule Staatliche Realschule Bogen mit 47 hauptamtlichen Lehrkräften und 664 Schülern (Schuljahr 2016/2017)[15]
- Veit-Höser-Gymnasium Bogen mit 47 hauptamtlichen Lehrkräften und 603 Schülern (Schuljahr 2016/2017)[16]
Literatur |
Heimatbuch der Stadt Bogen, 2. Auflage, Bogen 1987- Hans Neueder: 500 Jahre St. Florian in Bogen, Bogen 1986
- Hans Neueder: 1250 Jahre Bogen, 40 Jahre Stadt Bogen, Bogen 1992
- Franz X. Bogner: Der Landkreis Straubing-Bogen aus der Luft, Straubing 2018
Weblinks |
Commons: Bogen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Eintrag zum Wappen von Bogen (Stadt) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Offizielle Homepage der Stadt Bogen
Bogen (Stadt): Amtliche Statistik des LfStat
Einzelnachweise |
↑ Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom 13. September 2018 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
↑ BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
↑ Stadt Bogen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
↑
Amtsbezirk. Gemeinden und Gemarkungen. Bayerische Vermessungsverwaltung, archiviert vom Original am 11. April 2013; abgerufen am 31. März 2015.
↑
Amtsbezirk im PDF. Bayerische Vermessungsverwaltung, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 31. März 2015 (PDF; 1,9 MB).
↑ Homepage der Stadt Bogen
↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 437.
↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 631 und 632.
↑ Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987. In: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451. München 1991, S. 71–72, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat).
↑ [1]
↑ Albertus-Schule Sonderpädagogisches Förderzentrum Bogen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, abgerufen am 26. November 2017.
↑ Grundschule Bogen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, abgerufen am 26. November 2017.
↑ Josef-Landstorfer-Grundschule Oberalteich in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, abgerufen am 26. November 2017.
↑ Herzog-Ludwig-Mittelschule Bogen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, abgerufen am 26. November 2017.
↑ Ludmilla-Schule Staatliche Realschule Bogen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, abgerufen am 26. November 2017.
↑ Veit-Höser-Gymnasium Bogen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, abgerufen am 26. November 2017.
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