Belgorod
Stadt Belgorod Белгород
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Liste der Städte in Russland |
Belgorod (russisch Бе́лгород für Weiße Stadt, auch Bjelgorod; ukrainisch Бє́лгород/Bjelhorod oder Бі́лгород/Bilhorod) ist eine Stadt im europäischen Teil Russlands.
Inhaltsverzeichnis
1 Lage und Klima
2 Geschichte
2.1 Bevölkerungsentwicklung
3 Stadtgliederung
4 Sehenswürdigkeiten
5 Weiterführende Bildungseinrichtungen
6 Städtepartnerschaften
7 Sport
8 Wirtschaft
9 Verkehr
10 Söhne und Töchter der Stadt
11 Einzelnachweise
12 Weblinks
Lage und Klima |
Belgorod ist Hauptstadt der Oblast Belgorod nahe der ukrainischen Grenze. Die Stadt hat 356.402 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1] Sie liegt am Oberlauf des Sewerski Donez, rund 570 Kilometer südlich von Moskau, etwa auf halber Strecke zwischen Charkiw (Ukraine) und Kursk (Russland). Sie erhielt ihren Namen von den Kalk- und Kreidefelsen, an denen sie gebaut ist.
Belgorod | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Belgorod
Quelle: Roshydromet |
Geschichte |
Die Wurzeln der Stadt reichen bis auf ein Wehrdorf zurück, das gegen die Eroberer aus Asien errichtet wurde. Eine Festung bildete hier das militärische Zentrum des Erdwalls an der Südgrenze, an dem das Invasionsheer unter Dschingis Khan zunächst aufgehalten worden sein soll. Später bildete die Belgorod-Linie von der Wolga über Woronesch am Don bis in die Ostukraine eine russische Verteidigungslinie gegen die Tataren. Der Bau der Eisenbahnlinie Kursk – Charkow (1869) beflügelte dann auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt deutlich.
Ab Ende 1917 gehörte Belgorod zum Territorium der unabhängigen Ukrainischen Volksrepublik, ab April 1918 zum Ukrainischen Staat, einem (de facto) deutschen Marionettenstaat unter Pawlo Skoropadskyj. Nach dessen Sturz wurde die Stadt am 20. Dezember 1918 von der Roten Armee eingenommen und der Russischen SFSR angeschlossen. Kurzzeitig hatte in Belgorod jedoch die provisorische „Arbeiter- und Bauernregierung der Ukraine“ unter Georgi Pjatakow ihren Sitz.
Vom 25. Oktober 1941 bis zum 5. August 1943 war die Stadt von der deutschen Wehrmacht besetzt. Vor dem Einmarsch der Deutschen waren viele Einwohner nach Osten geflohen, so dass die Stadt nur noch etwa 20.000 Einwohner hatte. Ab 1942 wurden tausende verbliebene Einwohner im arbeitsfähigen Alter nach Deutschland verschleppt. Am 5. Februar 1942 gelang es Partisanen, die Stadt kurzzeitig zurückzuerobern. Im August 1943 war Belgorod erneut Schauplatz heftiger Kämpfe. Die Stadt wurde zu über 90 % zerstört. Zur Zeit der Befreiung lebten in Belgorod weniger als 700 Menschen.
1954 wurde Belgorod zur Hauptstadt der aus Teilen der benachbarten Oblaste Kursk und Woronesch neu gebildeten Oblast Belgorod.
Heute ist die Stadt Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Region und Sitz eines Erzbischofs.
Bevölkerungsentwicklung |
Jahr | Einwohner |
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1897 | 26.564 |
1939 | 34.359 |
1959 | 72.278 |
1970 | 151.336 |
1979 | 239.814 |
1989 | 300.408 |
2002 | 337.030 |
2010 | 356.402 |
2013 | 365.135 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Stadtgliederung |
Stadtkreis (Gorodskoi Okrug) | Russischer Name | Einwohner 1. Januar 2006 |
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Sapadny (Westlicher) | Западный | 200.024 |
Wostotschny (Östlicher) | Восточный | 144.218 |
Quelle: Staatliches Statistikamt der Russischen Föderation[2]
Sehenswürdigkeiten |
Diorama zum Zweiten Weltkrieg, Panzerausstellung auf dem Außengelände- Landeskundemuseum
- Ausstellungsmuseum
- Kirche der Heiligen Matrona von Moskau
Weiterführende Bildungseinrichtungen |
- Universität für Genossenschaftswesen Belgorod
- Institut Belgorod der Kooperative
- Institut für Ökonomie und Verwaltung Belgorod
- Juristisches Institut Belgorod des Innenministeriums Russlands
- Landwirtschaftliches Institut Belgorod
- Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Belgorod
- Staatliche Technologische Akademie Belgorod für Baustoffe
- Staatliche Universität Belgorod
- Staatliches Pädagogisches M.-S.-Olminski-Institut Belgorod
- Technologisches I.-A.-Grischmanow-Institut Belgorod für Bauwerkstoffe
- Fakultät des Allunionsferninstituts für Finanzen und Ökonomie Belgorod
- Filiale der Internationalen Slawischen G.-R.-Derschawin-Universität
- Filiale der Internationalen Universität Moskau für Business und Informationstechnologien
- Institut für Ingenieurwesen, Management, internationale Attestation und Recht Belgorod
- Institut für Unternehmertum und Kultur Belgorod
Städtepartnerschaften |
Belgorod unterhält seit 1990 eine Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Herne.
Ferner existieren Partnerschaften mit der englischen Stadt Wakefield, der polnischen Stadt Oppeln und der ukrainischen Stadt Wyschhorod.
Sport |
Die Stadt ist durch den 2014 gegründeten Nachfolgeverein FK Energomasch Belgorod anstelle des aufgelösten Fußballvereines FK Saljut Belgorod vertreten.
Der Eishockeyverein HK Belgorod nimmt am Spielbetrieb der MHL B teil
Der Herren-Volleyballverein VK Lokomotiv-Belogorje spielt seit Jahren an der Spitze der ersten russischen Liga und ist auch im Europacup erfolgreich, sodass in den Jahren 2003, 2004 und 2014 die Volleyball Champions League gewonnen wurde.
Wirtschaft |
Belgorod hat sich zum Einzelhandelszentrum für die Region entwickelt. So finden sich in Belgorod mehrere größere Einkaufszentren, darunter das Einkaufs- und Freizeitzentrum RIO unweit des Flughafens Belgorod (IATA-Code: EGO, ICAO-Code: UUOB) und seit 2010 das Einkaufszentrum Citimall. Daneben ist auch die Landwirtschaft von Bedeutung, da Belgorod in der fruchtbaren Schwarzerderegion liegt.
Verkehr |
Belgorod ist mit der russischen Hauptstadt Moskau über die Fernstraße M2 Krym verbunden.
Söhne und Töchter der Stadt |
Nikolai Strachow (1828–1896), Philosoph und Publizist
Wassili Garbusow (1911–1985), sowjetischer Finanzminister (1960–1985)
Dimitrijs Braznikovs (* 1967), lettischer Handballtorwart
Walentin Nowikow (* 1974), Orientierungsläufer
Roman Kuchtinow (* 1975), Eishockeyspieler
Alexei Rastworzew (* 1978), Handballspieler
Swetlana Chorkina (* 1979), Politikerin, ehemalige Turnerin
Konstantin Prichodtschenko (* 1972), Sportschütze
Yulia Zagoruychenko (* 1981), Profitänzerin
Jewgeni Bumagin (* 1982), Eishockeyspieler
Leonid Nowikow (* 1984), Orientierungsläufer
Alexander Belenow (* 1986), Fußballtorwart
Andrei Lutai (* 1986), Eiskunstläufer
Jelena Sokolowa (* 1986), Weitspringerin
Alexei Schwed (* 1988), Basketballspieler
Natalja Sujewa (* 1988), Rhythmische Sportgymnastin und Olympiasiegerin
Jewgeni Tischtschenko (* 1991), Boxer
Tatjana Genrich (* 1993), russisches Model mit deutschen Wurzeln und die Queen of Europe 2016
Einzelnachweise |
↑ ab Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
↑ Russia in figures (englisch) Russian Federation: Federal State Statistics Service. Abgerufen am 24. Januar 2019.
Weblinks |
Commons: Belgorod – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Offizielle Website der Stadtverwaltung (russisch)- Report über Belgorod
Belgorod auf mojgorod.ru (russisch)- Partnerschaftsverein Belgorod/Herne
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