Jane Birkin






Birkin im Jahr 1985


Jane Mallory Birkin (* 14. Dezember 1946 in London) ist eine britische Schauspielerin und Sängerin. Sie lebt seit Ende der 1960er Jahre in der Bretagne in der Nähe von Saint-Pabu.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Familie


  • 2 Leben und Werk


  • 3 Filmografie (Auswahl)


  • 4 Diskografie (Auszug)


  • 5 Auszeichnungen


  • 6 Trivia


    • 6.1 „Birkin Bag“




  • 7 Literatur


  • 8 Einzelnachweise


  • 9 Weblinks





Familie |


Birkin ist die Tochter von Lieutenant-Commander David Birkin und der Schauspielerin Judy Campbell, ihr Bruder ist der britische Regisseur und Drehbuchschreiber Andrew Birkin.


Birkin war die Ehefrau des Komponisten John Barry, von 1969 bis 1980 Lebensgefährtin des Sängers, Komponisten, Autors und Regisseurs Serge Gainsbourg und später mit dem Regisseur Jacques Doillon liiert. Ihre Töchter Kate Barry (1967–2013), Charlotte Gainsbourg (* 1971) und Lou Doillon (* 1982) entstammen diesen Beziehungen.



Leben und Werk |


Ihren internationalen Durchbruch hatte Birkin in der Rolle eines Fotomodells in Michelangelo Antonionis Kultfilm Blow Up, der 1967 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme erhielt.


Während der Dreharbeiten zu Slogan lernte sie Serge Gainsbourg kennen. Mit ihm zusammen interpretierte sie 1969 den von Gainsbourg verfassten Titel Je t’aime … moi non plus neu, den dieser ursprünglich mit Brigitte Bardot eingesungen, aber auf deren Bitte (und die ihres damaligen Ehemanns Gunter Sachs) nicht veröffentlicht hatte.[1] Das Lied stand bei einigen Radiosendern zeitweise auf dem Index, weil Text und mutmaßliche Beischlafgeräusche der Aufnahme von einem Teil der Programmmacher und Hörer als anstößig empfunden wurden. Die Aufnahme verkaufte sich vermutlich gerade deshalb innerhalb weniger Monate über eine Million Mal und machte das Paar international bekannt.




Mit ihrer Tochter Charlotte Gainsbourg, 2010


Gainsbourg und Birkin produzierten anschließend zwölf Jahre lang solo und gemeinsam Musik. So wirkte sie an seinem Album L’histoire de Melody Nelson (1971) und dessen surrealistischer Verfilmung mit.[2] Birkin spielte zudem in zahlreichen Kinofilmen mit.


1981 verließ sie ihren langjährigen Partner.[3] Ihr neuer Partner, der Regisseur Jacques Doillon, verhalf ihr während der 1980er Jahre zu einigen wichtigen Rollen, mit denen sie ihre Glaubwürdigkeit als seriöse Schauspielerin festigen konnte.


Serge Gainsbourg widmete Jane Birkin 1990 sein letztes Album Amours des feintes. Nach Gainsbourgs Tod im Jahr 1991 beschloss sie, ihre musikalische Karriere zu beenden. Seit 1998 veröffentlicht sie jedoch wieder eigene Musikaufnahmen, teilweise mit bekannten Künstlern wie dem Geiger Djamel Benyelles, Manu Chao, Brian Molko, Bryan Ferry und Beth Gibbons.


Birkin war Ehrengast der Viennale 2005. Ihr zu Ehren wurden während des Festivals einige ihrer Filme aufgeführt, so z. B. Je t’aime, La Pirate und Daddy Nostalgie.


Im März 2006 erschien ihr Album Fictions, auf dem sie erneut mit zeitgenössischen Musikern wie Beth Gibbons, Johnny Marr oder Rufus Wainwright zusammenarbeitete. Außerdem finden sich auf dem Album Coverversionen von Tom Waits (Alice), Neil Young (Harvest Moon) und Kate Bush (Mother Stands For Comfort).


2017 ging sie mit ihrem neuen Album Birkin/Gainsbourg le symphonique auf Tournee.[4] In Deutschland war sie auf den Ruhrfestspielen zu Gast.[5] Sie wurde von einem Symphonieorchester aus rund 80 Musikern unter der Leitung des japanischen Komponisten und Pianisten Nobuyuki Nakajima begleitet.



Filmografie (Auswahl) |




Jane Birkin 2009 bei den 66. Filmfestspielen von Venedig



  • 1965: Der gewisse Kniff (The Knack… and How to Get it)

  • 1966: Blow Up (Blowup)

  • 1968: Der Swimmingpool (La Piscine)

  • 1969: Slogan (Slogan)

  • 1969: Welt voller Wunder (Wonderwall)

  • 1969: Katmandu (Les Chemins de Katmandou)

  • 1970: Ticky – Eine Nummer zu klein (Trop petit mon ami)

  • 1970: Cannabis – Engel der Gewalt

  • 1971: Ein Kerl zum Pferdestehlen (Il romanzo di un ladro di cavallo)

  • 1972: Sieben Tote in den Augen der Katze (La morte negli occhi del gatto)

  • 1973: Das wilde Schaf (Le Mouton enragé)

  • 1973: Das Grab der lebenden Puppen (Dark Places)

  • 1973: Privat-Vorstellung (Projection privée)

  • 1973: Don Juan 73 (Don Juan ou Si Don Juan était une femme…)

  • 1974: Ernsthaft wie das Vergnügen (Sérieux comme le plaisir)

  • 1974: Der lange Blonde mit den roten Haaren (La Moutarde me monte au nez)

  • 1975: Der Tolpatsch mit dem sechsten Sinn (La Course à l’échalote)

  • 1975: Quartett Bestial (7 Morts sur Ordonnance)

  • 1975: Catherine & Co (Cathérine et Cie.)

  • 1976: Je t’aime (Je t’aime moi non plus)

  • 1976: Quartett der Leidenschaften (Bruciati di cocente passione)

  • 1976: Le Diable au coeur

  • 1977: Ein irrer Typ (L'Animal)

  • 1978: Tod auf dem Nil (Death on the Nile); Regie: John Guillermin

  • 1981: Egon Schiele – Exzesse

  • 1982: Das Böse unter der Sonne (Evil Under the Sun)

  • 1982: Die Spürnase (Nestor Burma, detéctove du choc)

  • 1983: Mein Freund, der Frauenheld (L'Ami de Vincent)

  • 1983: Leibwächter (Le Garde du corps)

  • 1984: Theater der Liebe (L’Amour par terre)

  • 1984: Die Piratin (La Pirate)

  • 1985: Dust (Dust)

  • 1986: Beethoven (Beethoven)

  • 1986: Die Frau meines Lebens (La Femme de ma vie)

  • 1987: Comédie

  • 1987: Schütze deine Rechte (Soigne ta droite)

  • 1987: Jane B. par Agnès V. (Jane B. par Agnès V.)

  • 1987: Die Zeit mit Julien (Kung-Fu Master)

  • 1989: Daddy Nostalgie (Daddy Nostalgie)

  • 1991: Die schöne Querulantin (La Belle noiseuse)

  • 1995: Noir comme le souvenir

  • 1997: Das Leben ist ein Chanson (On connaît la chanson)

  • 1998: Die Zeit der Jugend (A Soldier's Daughter Never Dies)

  • 1999: The Last September

  • 2007: Boxes (& Buch und Regie)

  • 2009: 36 vues du Pic Saint Loup

  • 2010: Thelma, Louise et Chantal

  • 2011: Si tu meurs, je te tue

  • 2012: Venuto al mondo

  • 2013: Quai d'Orsay

  • 2013: Bleu catacombes

  • 2013: Haewon und die Männer (Nugu-ui Ttal-do Anin Haewon)

  • 2016: Die Frau und der Schnellzug (La femme et le TGV, Kurzfilm)



Diskografie (Auszug) |










Chartplatzierungen
Erklärung der Daten

Alben[6]





























Rendez-vous
 

CH
29
11.04.2004
(10 Wo.)

Fictions
 

CH
70
02.04.2006
(3 Wo.)

Birkin / Gainsbourg: Le symphonique
 

CH
42
02.04.2017
(3 Wo.)



Singles[7]











































Je t’aime moi non plus (mit Serge Gainsbourg)
 

DE
3
01.07.1969
(28 Wo.)

 

AT

1
Vorlage:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/NR1-Link

15.09.1969
(24 Wo.)

 

CH

1
Vorlage:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/NR1-Link

12.08.1969
(17 Wo.)

 

UK
2
02.08.1969
(20 Wo.)

 

US
58
29.11.1969
(10 Wo.)






  • Di Doo Dah (1973)


  • Lolita Go Home (1975)


  • Ex Fan Des Sixties (1978)


  • Baby Alone In Babylone (1983)


  • Lost Song (1987)


  • Jane Au Bataclan (1987)


  • Amours Des Feintes (1990)


  • Integral Au Casino De Paris (1992)


  • Versions Jane (1996)


  • Integral à l’Olympia (1996)


  • The Best Of (1998)


  • A la légère (1999)


  • Arabesque (2002) (Live-Album)


  • Rendez-vous (2004)


  • Fictions (2006)


  • Enfants d’Hiver (2008)


  • Birkin / Gainsbourg: Le symphonique (2017)



Auszeichnungen |



  • Pardo alla carriera (Ehrenleopard für das Lebenswerk), 69. Internationales Filmfestival von Locarno, 2016 [8]


Trivia |



„Birkin Bag“ |


Das Pariser Modehaus Hermès benannte 1984 eine extra für Birkin entworfene Handtasche nach ihr. Zwei Jahre zuvor hatten sich Birkin und der damalige Vorstandsvorsitzende von Hermès, Jean Louis Dumas, auf einem Flug von New York nach Paris getroffen. Birkin, die an diesem Tag eine offene Basttasche trug, beschwerte sich bei Dumas, die klassische Kelly-Bag von Hermès sei zwar wunderschön, aber viel zu klein. Noch während des Fluges begannen Dumas und Birkin, Handtaschenentwürfe auf eine Serviette zu kritzeln. Dumas gefielen ihre Ideen und nach der Ankunft in Paris gab er seinen Designern die Order, das Modell zu entwickeln. Die erste Kollektion der Birkin Bag erschien 1984.[9][10]



Literatur |


  • Gabrielle Crawford: Jane Birkin. Bildband. Hannibal, Planegg 2005, ISBN 3-85445-260-8.


Einzelnachweise |




  1. Je t’aime moi non plus (Memento des Originals vom 20. Februar 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arte.tv auf der Website von arte.tv


  2. Edwin Faust: Serge Gainsbourg – Histoire De Melody Nelson, Stylus Magazine, 1. September 2003. Abgerufen 30. Januar 2012.


  3. Tim Auld: Jane Birkin: marching to her own tune. In: The Telegraph, 13. Februar 2009. Abgerufen am 30. Januar 2012. 


  4. Kultur: Jane Birkin singt wieder Gainsbourg. In: zeit.de. 16. April 2017, abgerufen am 22. September 2017. 


  5. Jan Mühldorfer: Jane Birkin singt gefühlvoll, zart und traurig. In: ruhrnachrichten.de. Abgerufen am 22. September 2017. 


  6. Chartdiskografie Alben


  7. Chartdiskografie Singles


  8. Ehrenleoparden beim Filmfestival Locarno. Kulturradio vom rbb, 5. August 2016, abgerufen am 3. Oktober 2016. 


  9. In the Bag. In: Time magazine. 17. April 2007. Abgerufen am 30. Januar 2012.


  10. Annette C. Anton, Der Griff zur Tasche. München, 2005. S. 124f., ISBN 978-3-453-35090-8



Weblinks |



 Commons: Jane Birkin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Jane Birkin in der Internet Movie Database (englisch)


  • Literatur von und über Jane Birkin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


  • Offizielle Webseite von Jane Birkin (französisch, englisch)


  • Jane Birkin bei laut.de


  • Sarkozy hat Glück gehabt – Interview mit Dorothea Hahn in der tageszeitung, 5. Dezember 2008, S. 15–16.

  • Aussprache des Namens Jane Birkin auf Forvo.com




























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