Naalakkersuisut
Das Naalakkersuisut (dänisch Grønlands Landstyre, deutsch Grönländische Landesregierung) ist die grönländische Regierung. Die Regierung besteht aus dem Premierminister, der vom grönländischen Parlament, dem Inatsisartut, gewählt wird, und den Ministern, die vom Premierminister vorgeschlagen werden. Ein vom Parlament eingesetzter überparteilicher Ombudsmann überwacht die Arbeit des Naalakkersuisut.[1]
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Ministerien
3 Liste der Kabinette und Wahlen
4 Einzelnachweise
Geschichte |
Seit dem Beginn der 1960er-Jahre wurde die Nationalbewegung in Grönland mit ihrer Forderung nach Selbstverwaltung immer stärker. 1975 wurde eine paritätisch besetzte grönländisch-dänische Kommission gebildet, die ein Autonomiegesetz nach dem Vorbild der Färöer ausarbeiten sollte. Im Ergebnis der Verhandlungen der Kommission wurde 1978 ein entsprechendes Gesetz vom Folketing verabschiedet. Bei der darauf folgenden Volksabstimmung in Grönland am 17. Januar 1979 sprach sich die große Mehrzahl der Grönländer für dieses Autonomiegesetz (hjemmestyreloven) aus. Am 1. Mai 1979 erlangte Grönland schließlich seine Selbstverwaltung sowie die innere Autonomie mit eigenem Parlament und eigener Regierung (Naalakkersuisut). Erster Ministerpräsident war Jonathan Motzfeldt. Seitdem besteht Grönland als „Nation innerhalb des Königreichs Dänemark“. Am 25. November 2008 fand eine weitere Volksabstimmung statt, mit der die Ersetzung des seit 1979 geltenden Autonomiestatuts durch eine Selbstverwaltungsordnung erreicht wurde.[2] Sie wurde am 21. Juni 2009 umgesetzt.
Ministerien |
Im Naalakkersuisut sind aktuell die folgenden Ministerien vertreten.[3]
- Ministerium für Familie, Geschlechtergleichheit, soziale Angelegenheiten und Justiz
- Ministerium für Fischerei und Jagd
- Ministerium für Finanzen und Steuern
- Ministerium für Industrie, Arbeit, Handel
- Departement für äußere Angelegenheiten
- Ministerium für Gesundheit
- Ministerium für Wohnungswesen, Bau und Infrastruktur
- Ministerium für Bildung, Kultur, Forschung und Kirche
- Ministerium für Unabhängigkeit, Natur, Umwelt und Landwirtschaft
- Ministerium für minerale Ressourcen
Das Ministerium für innere Angelegenheiten liegt automatisch beim Premierminister.
Liste der Kabinette und Wahlen |
Zeitspanne | Kabinett | Anmerkung |
---|---|---|
1979–1983 | Kabinett Motzfeldt I | |
1983–1984 | Kabinett Motzfeldt II | Neuwahlen nach einem Jahr |
1984–1987 | Kabinett Motzfeldt III | Neuwahlen nach drei Jahren |
1987–1988 | Kabinett Motzfeldt IV | Regierungswechsel nach einem Jahr |
1988–1991 | Kabinett Motzfeldt V | |
1991–1995 | Kabinett Johansen I | |
1995–1999 | Kabinett Johansen II/Motzfeldt VI | Rücktritt des Premierministers 1997 |
1999–2002 | Kabinett Motzfeldt VII | Neuwahlen nach drei Jahren |
2002–2005 | Kabinett Enoksen I | Neuwahlen nach drei Jahren |
2005–2009 | Kabinett Enoksen II | |
2009–2013 | Kabinett Kleist | |
2013–2014 | Kabinett Hammond | Neuwahlen nach einem Jahr |
2014–2016 | Kabinett Kielsen I | Regierungswechsel nach zwei Jahren |
2016–2018 | Kabinett Kielsen II | |
2018 | Kabinett Kielsen III | Regierungswechsel nach fünf Monaten |
seit 2018 | Kabinett Kielsen IV |
Einzelnachweise |
↑ Politics and Administration 2010 auf der Website Statistics Greenland (englisch), abgerufen am 28. April 2017
↑ taz.de
↑ Liste der Ministerien auf der Seite des Naalakkersuisut
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