Albert-Schulte-Park






Veteranenstein, 1848




Grabmal für Peter Joseph Valckenberg, nach 1837




Grabmal für Georg Johann Freiherr von Schäffer-Bernstein, nach 1838


Der Albert-Schulte-Park (auch Alter Friedhof oder Bahnhofsfriedhof) ist eine Grünanlage und ein ehemaliger Friedhof in der Wormser Innenstadt. Benannt ist er nach Albert Schulte, der ab 1924 hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Worms war.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografische Lage


  • 2 Geschichte


  • 3 Denkmalschutz


    • 3.1 Grabmäler


    • 3.2 Denkmäler




  • 4 Literatur


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Geografische Lage |


Der Park liegt nordwestlich der Wormser Kernstadt. Er wird im Norden von der Gaustraße, im Osten von der Renzstraße, im Süden von der Goethestraße und dem zentralen Busbahnhof sowie im Westen vom Nordkopf des Wormser Hauptbahnhofs begrenzt.



Geschichte |


Der 1840 von der Stadt Worms angelegte Friedhof ersetzte mehrere Friedhöfe nördlich der Stadt: den Pestkirchhof im Bereich der heutigen Remeyerhofstraße, den Amandusfriedhof an der heutigen Amandusgasse und den reformierten Friedhof an der Gaustraße.[1] Eine Leichenhalle erhielt er erst 1856 in der Nähe des Haupteinganges in der Mittelachse der Friedhofsanlage.[2] Als er eingerichtet wurde, lag er weit außerhalb des bebauten Bereichs der Stadt.[3] 1878 wurde der Friedhof geschlossen. Er war ebenfalls schon wieder belegt. Nur in Erbbegräbnissen durften weiter Bestattungen stattfinden.[4] Außerdem war die Stadt in den vorangegangenen 25 Jahren rasant auf den Bahnhof zugewachsen und der Friedhof lag nun im bebauten Bereich, so dass er nicht erweitert werden konnte. Er wurde durch den Rheingewannfriedhof ersetzt.[5]


In der ersten Hälfte der 1890er Jahre versuchten Staat und Hessische Ludwigsbahn das ehemalige Friedhofsgelände als Erweiterungsfläche für den Wormser Hauptbahnhof zu verwerten, scheiterten aber am örtlichen Widerstand.[6] Planungen, den ehemaligen Friedhof in eine Parkanlage umzugestalten, gab es seit Ende des 19. Jahrhunderts. Sie wurden in den 1920er Jahren umgesetzt.[7] Eine erneute Umgestaltung erfolgte in den 1960er Jahren, als im Norden des Parks ein Minigolfplatz entstand.[8] Im Zuge dieser Neugestaltung wurde auch die ehemalige Leichenhalle abgebrochen und durch einen Brunnen ersetzt. Gleichzeitig wurde der Park nach Albert Schulte benannt.


Bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts entwickelte sich der Park zum Drogenumschlagplatz und wurde in den Abendstunden gemieden. Eine „AG Park“ wurde als Arbeitsgruppe der Wormser Polizei eingerichtet[9], durch Rodungsarbeiten wurde der Park übersichtlicher und heller gestaltet und es wurden öffentliche Veranstaltungen im Park durchgeführt.



Denkmalschutz |


Der Park mit seinem aus der Zeit als Friedhof in weiten Teilen erhaltenen Wegenetz bildet mit erhaltenen historischen Denkmälern und Grabdenkmälern – letztere insbesondere im nordöstlichen Teil – eine Denkmalzone.[8] Dazu gehören unter anderem[8]:



Grabmäler |


nach Entstehungsjahr geordnet



  • Gruftkapelle der Familien Doerr und Reinhart, neugotischer Zentralbau

  • Grabmal für Peter Joseph Valckenberg († 1837), kubische Sandsteinstele

  • Grabmal für den großherzoglich hessischen Generalleutnant Georg Johann Freiherr von Schäffer-Bernstein († 1838), Sandsteingrabplatte mit Eisenkreuz

  • Grabmal für Wilhelm Valckenberg († 1847), kubische Kalksteinstele

  • Grabmäler für Ehepaar Althof († 1857 und 1869), zwei antikisierende Grabstelen aus gelbem Buntsandstein

  • Grabmal für Catherine Nodes von Warburg († 1868), historisierende Sandsteinstele mit Kalksteinplatte

  • Grabmal für Dr. Georg Friedrich Renz († 1891), neuklassizistische Stele



Denkmäler |




  • Veteranendenkmal, neuklassizistisch für die Gefallenen aus den napoleonische Kriegen, 1848 von Aloys Boller

  • Kriegerdenkmal 1870/71, Germania auf Sandsteinsockel, 1874 eingeweiht.[10]



Literatur |




  • Gerold Bönnen: Geschichte der Stadt Worms. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005. ISBN 3-8062-1679-7

  • Irene Spille: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 10 = Stadt Worms. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1992. ISBN 978-3-88462-084-7



Weblinks |



 Commons: Albert-Schulte-Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise |




  1. Bönnen, S. 462.


  2. Bönnen, S. 466.


  3. Spille, S. 70.


  4. Fritz Reuter: Karl Hofmann und „das neue Worms. Stadtentwicklung und Kommunalbau 1882–1918“ = Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 91. Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission für Hessen, Darmstadt und Marburg 1993. ISBN 3-88443-180-3, S. 439, Anm. 88.


  5. Bönnen, S. 466.


  6. Fritz Reuter: Karl Hofmann und „das neue Worms. Stadtentwicklung und Kommunalbau 1882–1918“ = Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 91. Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission für Hessen, Darmstadt und Marburg 1993. ISBN 3-88443-180-3, S. 250f.


  7. Bönnen, S. 567.


  8. abc Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreisfreie Stadt Worms. Mainz 2018, S. 4 (PDF; 5,0 MB).


  9. Wormser Wochenblatt: Albert-Schulte-Park soll endlich "angstfreier Raum" werden. In: w1-extrablatt.de. Archiviert vom Original am 4. November 2014; abgerufen am 4. November 2014. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.w1-extrablatt.de 


  10. Bönnen, S. 461.


49.6378928.358752Koordinaten: 49° 38′ 16,4″ N, 8° 21′ 31,5″ O







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