Notkirche






Notkirche russischer Emigranten in einer Baracke in Wünsdorf, 1925


Als Notkirche bezeichnet man im Allgemeinen einen Raum oder ein Gebäude, der in einer Notlage mit einfachen Mitteln für den provisorischen Gebrauch als Kirchengebäude hergerichtet wird. Das kann eine dafür errichtete Baracke sein, ein beliebiges, zu Kirchenzwecken genutztes Gebäude (Scheunen, Hallen, Lagergebäude) oder Container. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch Teile beschädigter, großer Kirchenbauten durch Zwischenwände und -decken abgetrennt und bis zur völligen Wiederherstellung des Gesamtgebäudes als Notkirchen genutzt.
Die Bartning-Notkirchen (vgl. Abschnitt „Typenkirchen“) wurden hingegen nicht als Übergangslösungen konzipiert.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Typenkirchen


  • 2 Barackenkirchen


  • 3 Bildbeispiele


  • 4 Liste von Notkirchen


    • 4.1 Deutschland


    • 4.2 Österreich


    • 4.3 England




  • 5 Einzelnachweise





Typenkirchen |



Als Notkirchen werden auch die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland rund 100 Typenkirchen bezeichnet, die von Otto Bartning als Ersatz für zerstörte Kirchen erbaut wurden. Von den in drei Modelltypen gefertigten Bauten sind heute noch rund 70 erhalten.[1]



Barackenkirchen |


Unter einer Barackenkirche versteht man eine aus einfachen Materialien wie Wellblech, Holz oder Pappe hergestellte behelfsmäßige Unterkunft, die der Zusammenkunft von Gläubigen dient. Baracken sind provisorische, einfach gestaltete Gebäude zur Unterbringung größerer Menschenmengen.


In Europa wurden Barackenkirchen oft in Nachkriegszeiten errichtet und bis auf wenige Ausnahmen später durch Neubauten ersetzt. Ein beispielhafter Standort von Barackenkirchen waren DP-Lager. Kirchen dieser Art fanden sich aber auch in während des Wiederaufbaus schnell wachsenden Industriegebieten.



Bildbeispiele |




Liste von Notkirchen |




Die aus einer Nissenhütte von Kriegsgefangenen erbaute Italian Chapel auf Lamb Holm



Deutschland |



  • Evangelisch-methodistische Christus-Kirche (Berlin-Friedrichshain)


  • Holzkirche Schönebeck, „Montagekirche“ von 1964 in Bremen-Schönebeck

  • St. Michael (Dahlenburg)

  • Kripplein Christi (Glandorf)

  • Auferstehungskirche (Leipzig)

  • Heilige Familie (Schönefeld) (Leipzig-Schönefeld)

  • Ehemalige Barackenkirche (Neuhütten)

  • Notkirche Saarbrücken

  • Ehemalige Notkirche in Selm (Ortsteil Beifang)

  • Die nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten evangelischen Bartning-Notkirchen



Österreich |



  • Barackenkirche Graz-Liebenau


  • Barackenkirche Nöstlbach bei Traun

  • Herz Mariä Kirche (Wiener Neustadt)

  • Glanzinger Pfarrkirche (Wien)

  • Pfarrkirche Hasenleiten (Wien)

  • Kirche Maria Empfängnis (Wien)

  • Maria-Himmelfahrt-Kirche (Wien)

  • Pfarrkirche Königin des Friedens (Wien)

  • St.-Josef-am-Wolfersberg-Kirche (Penzing)



England |



  • Italian Chapel auf Orkney

  • Missionshaus aus Henton als Fertigbau im Chiltern Open Air Museum



Einzelnachweise |




  1. Notkirchen als Weltkulturerbe. Sonntagsblatt. Evangelische Wochenzeitung für Bayern (40/2012), 30. September 2012, abgerufen am 13. Oktober 2012. 




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