Nanterre
Nanterre | ||
---|---|---|
Region | Île-de-France | |
Département | Hauts-de-Seine | |
Arrondissement | Nanterre | |
Kanton | Nanterre-1 (Hauptort) Nanterre-2 (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Métropole du Grand Paris und Paris Ouest La Défense | |
Koordinaten | 48° 53′ N, 2° 12′ O48.8905555555562.2036111111111 | |
Höhe | 22–127 m | |
Fläche | 12,19 km2 | |
Einwohner | 93.742 (1. Januar 2015) | |
Bevölkerungsdichte | 7.690 Einw./km2 | |
Postleitzahl | 92000 | |
INSEE-Code | 92050 | |
Website | www.nanterre.fr |
Nanterre ist ein am Ufer der Seine gelegener westlicher Vorort der französischen Hauptstadt Paris. Die Gemeinde mit 93.742 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) ist Sitz des Départements Hauts-de-Seine und seit 1966 Sitz des Bistums Nanterre. Die Einwohner wurden früher Nanterrois genannt, heute werden sie Nanterriens genannt.
Nanterre teilt sich das bekannte Hochhausviertel La Défense mit den Nachbargemeinden Courbevoie und Puteaux.
Inhaltsverzeichnis
1 Entwicklung der Einwohnerzahl
2 Geschichte
3 Sehenswürdigkeiten und Kultur
4 Bildung
5 Wirtschaft
6 Sport
7 Söhne und Töchter der Stadt
8 Literatur
9 Weblinks
Entwicklung der Einwohnerzahl |
- 1962: 83.416
- 1968: 90.332
- 1975: 95.032 (20. Februar)
- 1982: 90.371 (4. März)
- 1990: 84.565 (5. März)
- 1999: 84.325 (8. März)
- 2011: 89.476 (1. Januar)
Geschichte |
Nanterre ist Sitz der Université de Paris X, an deren philosophischer Fakultät mit der Bewegung 22. März die 68er-Bewegung Frankreichs ihren Ausgangspunkt nahm.
Die Gemeinde tendiert politisch zur Linken und wird seit 1935 – nur unterbrochen unter der deutschen Besatzung von 1940 bis 1944 – von kommunistischen Bürgermeistern regiert; seit 2014 ist dies Patrick Jarry. Die Ansiedlung des neuen Hauptquartiers des rechtsgerichteten Front National 2007 wurde daher von massiven Protesten der Anwohner begleitet.
2002 gab es in Nanterre einen Amoklauf.
Sehenswürdigkeiten und Kultur |
La Défense: Modernes Hochhausviertel mit zahlreichen Büro-, Wohn- und Geschäftskomplexen, dessen Straßenverkehr komplett unter die Oberfläche verlegt wurde. Auf den Plätzen östlich des silhouettenprägenden Grande Arche finden sich rund sechzig frei zugängliche Werke zeitgenössischer Künstler, darunter Niki de Saint Phalle und Joan Miró.
Théâtre des Amandiers: Kultureller Mittelpunkt Nanterres, der nicht nur Theater- und Kabarettveranstaltungen dient, sondern auch Filmvorführungen Platz bietet und eine Schauspielschule beherbergt.
U Arena: Multifunktionelles und überdachtes Stadion für Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen, zugleich Heimspielstätte des Rugbyvereins Racing 92.
Bildung |
- Université Paris Ouest Nanterre La Défense
Wirtschaft |
Nanterre ist Standort der Automobil-, Elektro-, Maschinen-, Metall- und Nahrungsmittelindustrie sowie der kosmetischen Industrie. Es finden sich in Nanterre die Hauptquartiere sowie größere Zweigstellen einiger bekannter Unternehmen.
Von 1961 bis 1985 war Nanterre Produktionsstandort des Automobilherstellers Citroën, Simca fertigte ab 1935 Fiat-Fahrzeuge in Lizenz. Von 1898 bis 1933 baute S.C.A.R. Fahrzeuge in Nanterre, von 1901 bis 1907 Prosper-Lambert, von 1907 bis 1908 Automobiles Jean Bart, 1921 Madoz, von 1925 bis 1926 Ryjan, von 1929 bis 1926 Vinot & Deguingand, von 1926 bis 1936 Donnet-Contin und von 1934 bis 1955 Automobiles Ardex. Von 1970 bis 2010 war der Ort Sitz des Stahlhändlers IMS International Metal Service.
Vertreten sind in Nanterre Envicom Systemlogistik der Sulo-Gruppe, der Bodenbelag-Hersteller Tarkett mit seiner Europazentrale, der Hauptsitz der Investmentgesellschaft Lyxor Asset Management und der Automatisierungstechnikhersteller Telemecanique, der in Nanterre 1924 gegründet wurde. Nanterre ist Hauptsitz der Hotelkette Golden Tulip, des Luxus-Schokoladenherstellers La Maison du Chocolat, des Automobilzulieferers Faurecia, seit 1930 des Fahrrad-Schaltwerkherstellers Huret, seit 1985 des Ingenieurdienstleisters Segula Technologies, seit 1988 des Personaldienstleisters Emagine Group, seit 1992 des Hard- und Softwareherstellers SES-imagotag, seit 2000 des Computerspielunternehmens Cyanide Studios sowie des IT-Dienstleisters Europe Computer Systèmes, der 1974 dort gegründet wurde. Das Modeunternehmen Lanvin eröffnete 1923 eine eigene Färberei in Nanterre.
Sport |
Der Basketballverein JSF Nanterre spielt seit 2011 in der höchsten Spielklasse Frankreichs, der LNB Pro A. 2013 gewann er erstmals die französische Meisterschaft und 2015 den Euro-Challenge-Cup in Trabzon. 2017 zog zudem der erfolgreiche Rugbyverein Racing 92 von Colombes nach Nanterre.
Söhne und Töchter der Stadt |
Genoveva von Paris (um 422–um 502), Heilige und Schutzpatronin von Paris
André Raison (um 1640–1719), Organist und Komponist
François Hanriot (1759–1794), Revolutionär
Albert Marque (1872–1939), Bildhauer und Puppenmacher
Jean Nicolas (1913–1978), Fußballspieler
Robert Etcheverry (1937–2007), Schauspieler
Jean-Claude Lefèbvre (* 1945), Autorennfahrer
Denis Le Bihan (* 1957), Neurowissenschaftler, Radiologe und Biophysiker
Philippe Laudet (* 1959), Physiker und Jazzmusiker
Olivier Rabourdin (* 1959), Schauspieler
David Macaire (* 1969), Ordensgeistlicher, Erzbischof von Saint-Pierre et Fort-de-France
Frédéric Bourdin (* 1974), Hochstapler
Literatur |
Le Patrimoine des Communes des Hauts-de-Seine. Flohic Éditions, 2. Auflage, Charenton-le-Pont 1993, ISBN 2-908958-95-3, S. 286–299.
Weblinks |
Commons: Nanterre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Website von Nanterre (französisch)
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