Steinbach an der Haide
Steinbach an der Haide Stadt Ludwigsstadt 50.50769411.4193580Koordinaten: 50° 30′ 28″ N, 11° 25′ 9″ O | |
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Höhe: | 580 m ü. NN |
Fläche: | 6,35 km² |
Einwohner: | 170 (31. Dez. 2014)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 96337 |
Vorwahl: | 09263 |
Blick zur Kirche des Ortes |
Steinbach an der Haide ist ein Ortsteil von Ludwigsstadt im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.
Inhaltsverzeichnis
1 Lage
2 Geschichte
3 Sehenswürdigkeiten
3.1 Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Elisabeth
3.2 Baudenkmale
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Lage |
Der Ort liegt 3 km nordöstlich von Ludwigsstadt, nahe der Grenze zu Thüringen.
Geschichte |
Um das Jahr 1000 war die Gegend von dichten Urwäldern bedeckt. Nachdem der Landstrich in den Besitz des Erzstiftes in Köln gekommen war, begannen von Norden her umfangreiche Rode- und Besiedelungstätigkeiten durch das Benediktinerkloster Paulinzella bei Saalfeld und andere weltliche Herren.
Um das 11. Jahrhundert wurden die Grafen von Orlamünde die Eigentümer der Herrschaft Lauenstein. In diese Zeit fällt auch die Errichtung der Burg Lauenstein. Steinbach dürfte somit um das Jahr 1100 gegründet worden sein. In den folgenden Jahrhunderten bis 1622 wurden die Geschicke des Ortes von den jeweiligen Besitzern der Herrschaft Lauenstein bestimmt.
Die erste urkundliche Erwähnung Steinbachs befindet sich im Jahr 1417 in einem Urkundenbuch des Klosters Paulinzella. In einer Urkunde der Grafen von Schwarzburg wurde der Ort „Sawsteinbach“ (Sausteinbach) genannt. Diese Schreibweise des Ortsnamens findet man bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts.[2] Eine weitere Erwähnung geht auf das Jahr 1481 zurück. Aus Aufzeichnungen aus dem Jahre 1497 geht hervor, dass Steinbach aus einem Rittergut mit vier Höfen, das nicht der Herrschaft in Lauenstein unterstand, und 21 weiteren Höfen bestand. Das Rittergut mit Kapelle dürfte auch der Ursprung Steinbachs gewesen sein, um dieses Gut entwickelte sich allmählich der Ort.
Im Jahre 1556 kaufte Christoph von Thüna das Rittergut und fügte es der Herrschaft Lauenstein hinzu. Aus dem Gut wurde ein herrschaftliches Vorwerk, der Steinbachshof, der 1713 zerschlagen und an Bauern aufgeteilt wurde.
Im Dreißigjährigen Krieg blieb Steinbach nicht von Kriegswirren und Plünderungen verschont. Unter anderem brandschatzten 1634 Kronacher Soldaten die Dorfkirche. Die Bevölkerung suchte öfters in den Gemäuern der Burg Lauenstein Zuflucht. Im Jahr 1622 wurde nach dem Kauf durch den Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach das Ende der Herrschaft Lauenstein besiegelt und es entstand das Amt Lauenstein. Im Jahr 1792 wurde das Amt mit anderen fränkischen Besitztümern an Preußen übergeben und kam 1803 durch einen Landes- und Grenztauschvertrag zum Kurfürstentum Bayern.
Nach der Neuordnung der Gemeindebezirke im Königreich Bayern zu Anfang des 19. Jahrhunderts gehörten neben dem Pfarrdorf der Weiler Falkenstein und die Einöde Steinbachsmühle zur Landgemeinde Steinbach an der Haide.[3] Gegen Ende des Jahrhunderts wurden die meisten Vereine gegründet. 1900 hatte der Hauptort 325 Einwohner.[4]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Teilung Deutschlands kam Steinbach in eine Grenzlage (die bewaldeten Hänge in Richtung Norden befinden sich bereits in Thüringen). 1950 hatte Steinbach 402[5] und 1987 nur noch 141 Einwohner[6].
Im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden wurde 1967 und 1975 je eine Goldmedaille auf Bundesebene errungen.
Im Rahmen der Gemeindegebietsreform wurde Steinbach an der Haide 1978 in die Stadt Ludwigsstadt eingegliedert.[7]
Sehenswürdigkeiten |
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Elisabeth |
Eine Kirche wurde wohl 1250 errichtet. Nach einer starken Beschädigung im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1636 wieder aufgebaut. Das Langhaus hat zwei Fensterachsen und ein Satteldach. Über dem eingezogenen Chor befindet sich ein Dachreiter mit Zwiebelkuppel. Im Altarraum sind unter anderem spätmittelalterliche Fresken mit Darstellungen der Heiligen Elisabeth von Thüringen, der Burg Lauenstein und des Gründers von Kloster Saalfeld, Erzbischof Anno II. von Köln, vorhanden.[8]
Baudenkmale |
In der Bayerischen Denkmalliste sind insgesamt vier Baudenkmäler aufgeführt.
Weblinks |
Commons: Steinbach an der Haide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Infoseite zu Steinbach an der Haide auf der Homepage der Stadt Ludwigsstadt
Einzelnachweise |
↑ Bevölkerungsentwicklung seit 1978 auf ludwigsstadt.de
↑ http://www.ludwigsstadt.de/index.php?id=3&id2=10&id3=6
↑ kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen von 1871), Sp. 1126, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1126 (Digitalisat).
↑
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, Abschnitt II, Sp. 942 (Digitalisat).
↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, S. 310 (Digitalisat).
↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 690.
↑ St. Elisabeth in Steinbach an der Haide auf ludwigsstadt.de
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