TOOH
Die Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, kurz TOOH sind die im Mehrspartentheater zusammengeschlossenen Bühnen, Orchester und Theater der Stadt Halle. Geschäftsführer ist seit 2016 Stefan Rosinski.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte des Hauses
2 Personen
3 Ehrenmitglieder des Ensembles
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Geschichte des Hauses |
Das Opernhaus wurde 1884–1886 nach einem Entwurf des Berliner Architekten Heinrich Seeling und des Ingenieurs Stumpf errichtet, der aus einem 1883 durchgeführten Architektenwettbewerb hervorgegangen war.[1] Damals galt das Stadttheater neben der Budapester Oper als das technisch modernste Theater Europas. Am 9. Oktober 1899 wurde das Haus mit Friedrich Schillers Wallensteins Lager und Die Piccolomini eröffnet.[2]
Das Gebäude wurde am 31. März 1945 bei einem Bombenangriff durch Sprengbomben stark beschädigt, insbesondere das Bühnenhaus. Der Wiederaufbau erfolgte unter Leitung von Kurt Hemmerling. Das wiederaufgebaute Gebäude wurde einfach verputzt. Auf die Rundbogenfenster im Obergeschoss der modernisierten Eingangsfront wurde verzichtet, stattdessen wurden rechteckige Fenstertüren eingebaut. Die Dreiecksgiebel verloren den plastischen Schmuck und den Giebelaufsatz. Der Zuschauerraum wurde weitgehend verändert. Das Bühnenhaus wurde neu gebaut, unter Verzicht auf die frühere Kubatur, die frühere Fassade und die Kuppel. Als das nahezu komplett erneuerte Theater 1951 wieder eingeweiht wurde, trug es als Staatstheater des Bezirks Halle im Land Sachsen-Anhalt als Mehrspartentheater den Namen Landestheater Halle. Das Gebäude hieß bis 1992 Theater des Friedens. Es wurde mit der Oper Fidelio wiedereröffnet.
Aus diesem Haus ging am 1. Januar 1992 das Opernhaus Halle hervor, im einzigen ausschließlich für Oper bestimmten Theaterbau in Sachsen-Anhalt. Nach und nach wurde das Gebäude saniert und rekonstruiert. Die Schaufassade (Süd) wurde um das Jahr 2000 nach bauzeitlichem Befund wiederhergestellt, die Ostfassade zeigt seit 2011 wieder ihr ursprüngliches Aussehen. In den nächsten Jahren ist auch eine Rekonstruktion der Westfassade mit Terrasse vorgesehen, später eine möglichst stilgerechte neue Kuppel – falls die Finanzierung gesichert wird.
Nach umfassenden Modernisierungsmaßnahmen erhielt das Opernhaus seine musikalische Weihe am Abend des 24. April 1968 mit einem Sinfoniekonzert anlässlich des 65. Geburtstag des Generalmusikdirektors und Chefdirigenten Horst-Tanu Margraf.
Insgesamt verfügt das Opernhaus Halle heute über 672 Sitzplätze, die sich über Parkett, 1. und 2. Rang verteilen, und auch behindertengerecht erreichbar sind.[3]
Personen |
Unter anderen waren an diesem Haus tätig: Bühnenbildner Rudolf Heinrich, Regisseur Heinz Rückert, Dirigent Horst-Tanu Margraf und die Dramaturgin Waldtraut Lewin. Sie waren in den 1950er-Jahren mit den Händel-Opern Ezio, Radamisto, Deidamia, Poros, Rinaldo (um nur einige davon zu nennen) maßgeblich beteiligt an den Händelfestspielen Halle. Dafür bekam das Team den Halleschen Händelpreis. Eine nächste Blütezeit der Händel-Pflege war unter dem GMD Christian Kluttig und dem Regisseur Peter Konwitschny in den 1980er-Jahren.
Große Sänger waren in Halle auch vertreten wie u. a. Anny Schlemm, Jutta Vulpius, Irmgard Arnold, Philine Fischer, Margarete Herzberg, Werner Enders, Franz Stumpf, Wolfgang Sommer, Hellmuth Kaphahn, Günther Leib.
Die Oper Halle bietet alle Sparten und Gattungen des Musiktheaters. Seit der Saison 2011/2012 bis Sommer 2016 wurde es künstlerisch von Axel Köhler geleitet, bekannt als Countertenor und Regisseur, 2016/2017 übernahmen Florian Lutz, Veit Güssow und Michael von zur Mühlen die Intendanz.
Mit den jährlichen Neuproduktionen von Opern Georg Friedrich Händels, des bedeutendsten Sohnes der Stadt, setzt sie auch international Maßstäbe. Das Ensemble bespielt auch das Goethe-Theater in Bad Lauchstädt.
Ehrenmitglieder des Ensembles |
- Klaus Peter Rauen
- Anny Schlemm
Weblinks |
Commons: Opernhaus Halle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Homepage der Oper
- Homepage der Händel-Festspiele
- Homepage des Goethe-Theater in Bad Lauchstädt
Einzelnachweise |
↑ Theodor Unger: Die Konkurrenz für Entwürfe zu einem Stadttheater in Halle a./S. In: Deutsche Bauzeitung, 18. Jahrgang 1884, Nr. 2 (vom 5. Januar 1884), S. 9 f. (1. Teil) / Nr. 4 (vom 12. Januar 1884), S. 17 f. (2. Teil) / Nr. 5 (vom 16. Januar 1884), S. 25 f. (3. Teil) / Nr. 6 (vom 19. Januar 1883), S. 29–31 (4. Teil).
↑ Neuer Theater-Almanach 1899, Berlin 1899, S. 360
↑ Informationen über das Opernhaus Halle auf musical-total.com (Memento vom 21. Dezember 2009 im Internet Archive)
51.48655277777811.9715Koordinaten: 51° 29′ 11,6″ N, 11° 58′ 17,4″ O