Oberfranken
Oberfranken | |||
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Staat: | Deutschland | ||
Bundesland: | Bayern | ||
Verwaltungssitz: | Bayreuth | ||
Größte Städte: | 1. Bamberg 2. Bayreuth 3. Hof 4. Coburg | ||
Fläche: | 7.231,41 km² | ||
Einwohner: | 1.062.398 (31. Dez. 2016) | ||
Bevölkerungsdichte: | 147 Einwohner je km² | ||
Bezirkstagspräsident: | Günther Denzler (CSU) | ||
Regierungspräsidentin: | Heidrun Piwernetz | ||
Webpräsenz: | |||
Lage in Bayern und Deutschland |
Oberfranken liegt im Norden des Freistaats Bayern, im fränkischen Teil, und grenzt an die Bundesländer Sachsen und Thüringen sowie die bayerischen Regierungsbezirke Unterfranken, Mittelfranken und Oberpfalz. Eine Außengrenze existiert zur Karlsbader Region (Karlovarský kraj) der Tschechischen Republik.
Oberfranken ist sowohl ein Regierungsbezirk als auch ein Bezirk als Selbstverwaltungskörperschaft. Letzteres bedeutet das Recht, eigene Wappen und Fahnen zu führen. Verwaltungssitz des Bezirks und zugleich Sitz des Regierungspräsidenten und der Bezirksregierung ist Bayreuth.
Der Name Oberfranken bezieht sich auf die Lage zum Main. Oberfranken liegt an dessen Oberlauf und Unterfranken am Unterlauf. Diese Benennung geht zurück auf die Bildung des Mainkreises im Zuge der von Graf Montgelas 1808 verfassten Konstitution des Königreichs Bayern. Die Einteilung der Territorien wurde dem französischen Vorbild angeglichen und orientierte sich primär an Flussnamen.
Seit der Wiedervereinigung gilt Oberfranken wieder als ein Herzstück in der Mitte Europas. Die Tourismus- und Industrieregion Oberfranken hat eine landschaftliche und kulinarische Vielfalt und eine Vielzahl an Unternehmen.[1]
Inhaltsverzeichnis
1 Wappen und Flagge
2 Frühere Gliederung (vor 1972)
2.1 Kreisfreie Städte
2.2 Landkreise
3 Gliederung seit 1972
3.1 Kreisfreie Städte
3.2 Landkreise
4 Größte Städte
5 Geographie
5.1 Landschaften
5.2 Flüsse
6 Geschichte
6.1 Vor- und Frühgeschichte
6.2 Mittelalter und Neuzeit
7 Wirtschaft
8 Kunst und Kultur
9 Schutzgebiete
10 Verkehr
10.1 Straße
10.2 Bahnen
10.3 Flugverbindungen
10.4 Radwege
10.5 Wanderwege
11 Bezirk
11.1 Bezirkstag
11.2 Zusammensetzung
11.3 Bezirkstagspräsidenten
12 Regierungsbezirk
12.1 Regierungspräsidenten von Oberfranken
13 Literatur
14 Weblinks
15 Einzelnachweise
Wappen und Flagge |
Blasonierung: Über rotem Schildfuß, darin drei silberne Spitzen, zweimal gespalten: vorne in Gold ein mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter, linksgewendeter, rotbewehrter schwarzer Löwe; Mitte geviert von Silber und Schwarz; hinten fünfmal geteilt von Schwarz und Gold, belegt mit einem schräggestellten und geschwungenen grünen Rautenkranz.
Das Wappen erinnert im oberen Teil an die drei maßgeblichen historischen Territorien in Oberfranken: Der schwarze Löwe auf goldenem Grund am linken Rand steht für das Hochstift Bamberg, das Geviert von Silber und Schwarz versinnbildlicht das hohenzollersche Markgraftum Brandenburg-Bayreuth, während der rechte Teil in Gold, Schwarz und Grün das Herzogtum Sachsen-Coburg darstellt. Die Symbole der drei ehemaligen Gebiete stehen auf dem fränkischen Rechen im Schildfuß.
Die Flagge Oberfrankens stellt eine auf den Kopf gestellte weiß-rote Frankenfahne mit mittig angeordnetem Bezirkswappen dar.
Frühere Gliederung (vor 1972) |
Kreisfreie Städte |
- Bamberg
- Bayreuth
- Coburg
Forchheim (heute Große Kreisstadt im Landkreis Forchheim)- Hof
Kulmbach (heute Große Kreisstadt im Landkreis Kulmbach)
Marktredwitz (heute Große Kreisstadt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge)
Neustadt bei Coburg (heute Große Kreisstadt im Landkreis Coburg)
Selb (heute Große Kreisstadt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge)
Landkreise |
- Landkreis Bamberg
- Landkreis Bayreuth
- Landkreis Coburg
- Landkreis Ebermannstadt
- Landkreis Forchheim
- Landkreis Höchstadt an der Aisch
- Landkreis Hof
- Landkreis Kronach
- Landkreis Kulmbach
- Landkreis Lichtenfels
- Landkreis Münchberg
- Landkreis Naila
- Landkreis Pegnitz
- Landkreis Rehau
- Landkreis Stadtsteinach
- Landkreis Staffelstein
- Landkreis Wunsiedel
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Regierungsbezirke Mittelfranken und Oberfranken gemeinsam verwaltet.
Gliederung seit 1972 |
Der Regierungsbezirk Oberfranken umfasst vier kreisfreie Städte und neun Landkreise:
Kreisfreie Städte |
- Bamberg
- Bayreuth
- Coburg
- Hof (Saale)
Landkreise |
- Landkreis Bamberg
- Landkreis Bayreuth
- Landkreis Coburg
- Landkreis Forchheim
- Landkreis Hof
- Landkreis Kronach
- Landkreis Kulmbach
- Landkreis Lichtenfels
- Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Größte Städte |
Stadt | Landkreis | Einwohner1 | Bild |
---|---|---|---|
Bamberg | kreisfrei | 77.179[2] | |
Bayreuth | kreisfrei | 73.999[2] | |
Hof | kreisfrei | 45.950[2] | |
Coburg | kreisfrei | 41.236[2] | |
Forchheim | Forchheim | 32.125 | |
Kulmbach | Kulmbach | 26.002 | |
Lichtenfels | Lichtenfels | 20.158 | |
Marktredwitz | Wunsiedel im Fichtelgebirge | 17.283 | |
Kronach | Kronach | 16.877 | |
Neustadt bei Coburg | Coburg | 15.239 | |
Selb | Wunsiedel im Fichtelgebirge | 15.111 | |
Pegnitz | Bayreuth | 13.290 | |
Rödental | Coburg | 13.174 | |
Hirschaid2 | Bamberg | 12.304 | |
Bad Staffelstein | Lichtenfels | 10.359 | |
Münchberg | Hof | 10.274 |
1 Stand: 31. Dezember 2017
2 Markt ohne Stadtrecht
Geographie |
Landschaften |
- Coburger Land
- Itzgrund
- Fichtelgebirge
- Frankenwald
- Fränkische Schweiz
- Bayerisches Vogtland
- Haßberge
Obermainland/Obermainisches Hügelland
- Nördliche Fränkische Alb
- Regnitztal
- Münchberger Hochfläche
- Steigerwald
Flüsse |
- Main
- Saale
- Pegnitz
- Regnitz
- Kössein
- Röden
- Haßlach
- Itz
- Weismain
- Wiesent
- Rodach
- Kronach
- Steinach
- Selbitz
- Eger
- Ölschnitz (Roter Main)
- Ölschnitz (Weißer Main)
- Röslau (Fluss)
Geschichte |
Vor- und Frühgeschichte |
Johann Friederich Esper beschrieb bereits zwischen 1774 und 1790 einige Höhlen der Fränkischen Alb und J. B. Fischer grub 1788 die Grabhügel von Mistelgau im Landkreis Bayreuth aus. Die älteste Anwesenheit von Menschen ist durch Werkzeuge aus Lydit aus dem Riß-Würm-Interglazial (120000–80000 v. Chr.) belegt, die die Neandertaler fertigten. Die nächsten Artefakte sind wenig jünger und stammen aus dem Präsolutréen von Kösten, einem Stadtteil von Lichtenfels. Das frühe und mittlere Spätpaläolithikum ist in Oberfranken bisher nicht, das Jungpaläolithikum undeutlich vertreten. Der Nachweis von neolithischen Siedlungen der Bandkeramiker, die ab 5500 v. Chr. auftraten, ist besonders im Bereich des Altneolithikums im Maintal möglich. Hier sind u. a. mehr als 50 vor- und frühgeschichtliche Erdwerke oder Ringwälle bekannt, deren Größe zwischen 3 und 50 Hektar schwankt. Die größten liegen in Hetzles, Rödlas und Wiesenthau-Schlaifhausen im Landkreis Forchheim und auf dem Staffelberg in Bad Staffelstein-Romansthal im Landkreis Lichtenfels. Grabfunde liegen aber überhaupt nicht vor. Die bedeutendsten Fundplätze sind zwei Höhlen, die Jungfernhöhle von Tiefenellern und der Hohle Stein bei Schwabthal. Siedlungen aus dieser Zeit, die untersucht wurden, sind Altenbanz und Zilgendorf. Auch die darauffolgenden Kulturen sind dort bis in die frühe Bronzezeit nicht sonderlich stark repräsentiert. Siedlungen fehlen sogar noch aus der mittleren Bronzezeit. Die Hortfunde von Forchheim und Hollfeld belegen jedoch die relativ dünne Besiedlung in der Frühzeit. Die Anwesenheit von typischen Artefakten zeigt eine Orientierung nach Hessen und Thüringen. In der Urnenfelderzeit (1300–750 v. Chr.) werden die Spuren deutlicher und die Zahl der Depots nimmt zu. Gräber wie das so genannte Adelsgrab von Eggolsheim, Landkreis Forchheim, gewähren Einblicke in die Sepulkralkultur. Die darauffolgende Hallstattzeit ist durch Gräber und Grabhügel stark vertreten, so dass von einer dichteren Besiedlung auszugehen ist. In der La-Tène-Zeit (500–100 v. Chr.) war Oberfranken ein Kernbereich der tönernen Pferdeplastiken. Auch zahlreiche Funde römischer Herkunft wurden gemacht.
Mittelalter und Neuzeit |
In der Völkerwanderungszeit dehnten zuerst die Thüringer ihren Einflussbereich nach Oberfranken aus. Nach Chlodwigs Sieg 496 n. Chr. über die Alemannen in der Schlacht von Zülpich geriet zunächst das westliche Maingebiet unter fränkischen Einfluss. Als im Jahre 531 (Schlacht bei Burgscheidungen) auch die Thüringer geschlagen wurden, geriet das ganze Maintal unter fränkische Herrschaft. Es war jedoch auch slawische Zuwanderung zu beobachten (Bavaria Slavica).
Das Gebiet des heutigen Oberfrankens bestand später im Wesentlichen aus den zwei historischen Territorien des Hochstifts Bamberg und des hohenzollernschen (seit 1791/1792 preußischen) Fürstentums Bayreuth (auch: Markgraftum Brandenburg-Bayreuth bzw. früher Brandenburg-Kulmbach). Zudem ist Oberfranken, wie Franken überhaupt, durch viele kleinräumige Herrschaften geprägt, deren Träger sich vorwiegend aus dem Ritterstand rekrutierten. Aufgrund der großen Zahl der Herrschaftsträger neben den größeren Territorialherren kann man den fränkischen Raum als „Adelslandschaft“[3] bezeichnen, die in dieser Form im Alten Reich einmalig war.[4] Die Ritter in Franken waren in der Regel reichsunmittelbar, also nur dem Kaiser untertan.[5] Der Fränkische Ritterkreis untergliederte sich in die sechs Kantone: Altmühl, Baunach, Gebirg, Odenwald, Rhön-Werra und Steigerwald.[6] Die meisten Rittersitze im heutigen Oberfranken gehörten zum Kanton Gebirg.
Nach der Abdankung des letzten Markgrafen von Ansbach-Bayreuth, Karl Alexander, gingen die beiden Hohenzollern-Markgraftümer an die preußische Linie in Berlin über.[7] Das Königreich Preußen unter dem leitenden Minister Karl August von Hardenberg versuchte nun, Vorstellungen moderner Staatlichkeit auch in den neu erworbenen fränkischen Provinzen durchzusetzen, z. B. durch Mediatisierungen.
Die Vertreter der Fränkischen Ritterschaft sowie weiterer betroffener Territorialherren wandten sich rechtsuchend an den Wiener Hof, um sich gegen die Mediatisierungsversuche Preußens zu wehren. Aufgrund der Belastung durch die Koalitionskriege gegen das revolutionäre Frankreich waren die Einflussmöglichkeiten des Kaisers jedoch gering.[8]
Im Jahre 1795 schloss Preußen einen Separatfrieden mit Frankreich (Frieden von Basel). Nun konnte Preußen noch ungehinderter seine Mediatisierungspolitik in Franken durchsetzen, die seit den späten 1790er Jahren praktisch abgeschlossen war.[9] Die Markgraftümer Ansbach-Bayreuth waren nun geschlossene Territorien, in denen einheitlich das Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten galt.[10]
Nach der militärischen Besetzung Bambergs durch das Königreich Bayern entstand am 29. November 1802 zunächst die Bayerische Provinz Bamberg, die am 1. Oktober 1808 in Mainkreis umbenannt wurde. Das Königreich Bayern kaufte das von 1806 bis 1810 als pays reservé (Napoleons Privatbesitz) unter französischer Herrschaft stehende Markgraftum Bayreuth für 15 Millionen Francs von den Franzosen und übernahm es am 30. Juni 1810. So entstand der Obermainkreis mit Bayreuth als Hauptstadt. Den Namen Oberfranken trägt der Bezirk seit dem 1. Januar 1838 in Anlehnung an das Herzogtum Franken, in dessen ehemaligem Ostteil er liegt. Seine Abrundung erhielt der Bezirk, als zum 1. Juli 1920 der Freistaat Coburg nach Bayern eingegliedert wurde. Kleinere Veränderungen des Gebiets von Oberfranken brachte schließlich die bayerische Gebietsreform von 1972. Der Großteil des Landkreises Höchstadt an der Aisch ging an Mittelfranken, hingegen kamen Gemeinden aus Unterfranken und der Oberpfalz zu Oberfranken.
Teilgebiete Oberfrankens und der Oberpfalz, besser gesagt ein Korridor von Hof bis nach Weiden, zu dem auch Bayreuth gehört, waren von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts nach dem Ruhrgebiet der am dichtesten industrialisierte Raum innerhalb Deutschlands. Hierbei bestanden enge Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit Thüringen und Sachsen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der Gründung zweier deutschen Staaten und schließlich dem Mauerbau am 13. August 1961, endete eine Ära der wirtschaftlichen Blüte dieser Region endgültig. Um die Region wieder wirtschaftlich voran zu bringen, griff man auf strukturpolitische Maßnahmen zurück. Dazu gehörten eine Auflockerung der Branchenstruktur und eine Anhebung des Qualitätsniveaus, um so eine Wettbewerbsfähigkeit zu garantieren. Durch diese Maßnahmen konnte die ständige Bevölkerungsabnahme der Region fast gänzlich gestoppt werden. Um junge Menschen, dabei vor allem junge Absolventen des Gymnasiums, in der Umgebung von Bayreuth und der nördlichen Oberpfalz zu halten und diesen eine Zukunftsperspektive zu geben, entscheid man sich 1971 zur Errichtung der Universität Bayreuth.[11] Ähnlich wie an der Universität Regensburg, die 1962 gegründet wurde, führte auch in Bayreuth die Gründung einer Universität zu einem stetigen Bevölkerungsanstieg.[12] Ihren Forschungsbetrieb nahm die Universität Bayreuth im Wintersemester 1975/1976 auf, deren Grundstein im März 1974 südlich der Stadtteile Kreuzstein und Birken gelegt wurde. Neben diesem Bauplatz waren in Bayreuth noch ein Areal am Roten Hügel und in Wendelhöfen im Gespräch.
Wirtschaft |
Die Region Oberfranken hat die zweithöchste Industriedichte Europas. Am Wissenschafts- und Industriestandort sind viermal mehr Hidden Champions als im Bundesdurchschnitt angesiedelt. Die Innovationskraft der Region zeigt sich auch, verglichen mit dem Bundesdurchschnitt, in der doppelt so hohen Anzahl an Patentanmeldungen[13]. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt gehört Oberfranken zu den wohlhabenderen Regionen der EU mit einem Index von 113 (EU27: 100, Deutschland: 116) (2008). Über ein Viertel aller Betriebe sind Automobilzulieferer.
Wichtigste Industriebranchen nach Beschäftigtenzahl sind (Stand: September 2005):
- Kunststoffwaren (16.100)
- Maschinenbau (13.400)
- Keramik und Glas (11.700)
- Metallerzeugnisse (9900)
- Textilien (9400)
- Nahrungsmittel
Oberfranken hat innerhalb Europas eine sehr hohe Industriedichte. Der Raum Hof-Bayreuth-Kulmbach zählt zu den wichtigsten Textilzentren Deutschlands, der Landkreis Wunsiedel ist das Zentrum der deutschen Keramikindustrie (Haushaltsporzellan, Hotelporzellan und technische Keramiken), der Raum Lichtenfels-Coburg ist Zentrum der deutschen Polstermöbelindustrie.
Im Dienstleistungssektor ist der Tourismus bedeutend.
Die wirtschaftlichen Interessenvertretungen Oberfrankens sind die Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth, die Industrie- und Handelskammer zu Coburg und die Handwerkskammer für Oberfranken mit Sitz in Bayreuth.
Kunst und Kultur |
Von 1970 bis 1990 wurde jährlich, danach etwa alle zwei Jahre bis 2011 von der IHK Bayreuth der Kulturpreis der oberfränkischen Wirtschaft an Personen vergeben, die sich um das kulturelle Leben in Oberfranken verdient gemacht haben.[14]
In Bayreuth, der zweitgrößten Stadt Oberfrankens, finden jährlich im Sommer die Richard-Wagner-Festspiele statt, auch bekannt unter dem Namen Bayreuther Festspiele.
Im Museum für Bäuerliche Arbeitsgeräte in der Altstadt in Bayreuth ist die KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken untergebracht.[15] Im Jahr 2015 kürte sie erstmals ein Oberfränkisches Wort des Jahres, wobei die Wahl auf „Wischkästla“ (für Smartphone) fiel, daneben gab es aber auch weitere Vorschläge wie „Herrgottsmuggerla“ (für Marienkäfer) und „etzerla“ (für jetzt aber).[16] Im Jahr 2016 wurde der Satz „A weng weng“ (auf Hochdeutsch „Ein bisschen wenig“) gewählt,[17] 2017 folgte der Ausdruck „Urigeln“ (das Kribbeln, wenn kalte Hände und Füße wieder warm werden).[18]
Schutzgebiete |
Im Regierungsbezirk gibt es 95 Naturschutzgebiete, 70 Landschaftsschutzgebiete, 113 FFH-Gebiete, neun EU-Vogelschutzgebiete und mindestens 565 ausgewiesene Geotope. Das größte Naturschutzgebiet im Bezirk ist das Muschelkalkgebiet am Oschenberg.
Siehe auch:
- Liste der Naturschutzgebiete in Oberfranken
- Liste der Landschaftsschutzgebiete in Oberfranken
- Liste der FFH-Gebiete in Oberfranken
- Liste der EU-Vogelschutzgebiete in Oberfranken
- Liste der Geotope in Oberfranken
Verkehr |
Straße |
Durch Oberfranken führen mehrere Autobahnen, an die alle größeren Städte Anschluss besitzen. Im Westen führt die A 73 (Nürnberg–Suhl) von Forchheim über Bamberg und Lichtenfels nach Coburg, im Osten verbinden die A 9 (Berlin–München) Pegnitz, Bayreuth und Kulmbach sowie die A 93 (Hof–Holledau) Marktredwitz, Wunsiedel und Selb mit Hof. Die A 70 (Schweinfurt–Bayreuth/Kulmbach) stellt eine Querverbindung zwischen A 73 und A 9 her und verbindet die beiden größten oberfränkischen Städte, Bamberg und Bayreuth. Des Weiteren führen zwei kürzere Teilstücke, die A 72 zwischen Hof und Trogen und ein Abschnitt der A 3 bei Schlüsselfeld durch Oberfranken.
Darüber hinaus verlaufen folgende Bundesstraßen durch Oberfranken:
- B 2
- B 4
- B 15
- B 22
- B 26
- B 85
- B 89
- B 173
- B 279
- B 289
B 303/E 48
- B 505
- B 470
Bahnen |
Der einzige ICE-Systemhalt in Oberfranken ist Bamberg, der annähernd stündlich von Zügen der Linie Hamburg–Berlin–München bedient wird. Einzelne Zugpaare dieser Verbindung halten auch in Coburg. Des Weiteren verkehrt eine ICE-Verbindung werktags von Lichtenfels aus nach München. Zusätzlich verkehrt ein IC-Zugpaar Karlsruhe–Leipzig täglich über Bamberg, Lichtenfels und Kronach.
Die elektrifizierten Strecken im Westen Oberfrankens, die Forchheim, Bamberg, Lichtenfels, Coburg und Kronach miteinander verbinden, werden im Regionalverkehr durch den Franken-Thüringen-Express erschlossen. Zudem verläuft die Linie S1 der S-Bahn Nürnberg auf ihrem nördlichsten Abschnitt durch Oberfranken. Die nicht elektrifzierten Strecken im Osten Oberfrankens, die Bayreuth, Kulmbach, Hof und Marktredwitz an das Eisenbahnnetz anbinden, werden von Dieselzügen bedient. Von Hof aus bestehen elektrifizierte Verbindungen nach Leipzig und Dresden. 2011 übernahm die agilis Verkehrsgesellschaft den Betrieb auf den nicht-elektrifizierten Nahverkehrsstrecken in Oberfranken.
Elektrifizierte Strecken, die durch Oberfranken verlaufen, sind:
- Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt
- Nürnberg–Bamberg
- Bamberg–Rottendorf
- Bamberg–Hochstadt-Marktzeuln
- Coburg–Lichtenfels
- Coburg–Sonneberg
- Hochstadt-Marktzeuln–Probstzella
- Leipzig–Hof
Darüber hinaus werden folgende nicht elektrifizierte Haupt- und Nebenstrecken betrieben:
- Nürnberg Nordost–Gräfenberg
- Forchheim–Ebermannstadt
- Breitengüßbach–Ebern
- Coburg–Bad Rodach
- Hochstadt-Marktzeuln–Hof
- Bayreuth–Neuenmarkt-Wirsberg
- Bayreuth–Weidenberg
- Weiden–Bayreuth
- Schnabelwaid–Bayreuth
- Münchberg–Helmbrechts
- Hof–Bad Steben
- Cheb–Oberkotzau
- Regensburg–Oberkotzau
- Selb-Plößberg–Selb Stadt
- Nürnberg–Cheb
Die Strecken Strullendorf–Schlüsselfeld und Bamberg–Bamberg Hafen werden nur im Güterverkehr, die Strecken Ebermannstadt–Behringersmühle und Steinwiesen–Nordhalben nur im Museumsbetrieb befahren.
Flugverbindungen |
- Keine – nur Privat- und Firmenflüge, u. a. vom Verkehrslandeplatz Hof-Plauen
Radwege |
- Main-Radweg
- Saale-Radweg
Wanderwege |
- Kurze Strecke des Rennsteigs
- Frankenweg
- Fränkischer Gebirgsweg
- Fränkisches Steinreich
- Höhenwege im Fichtelgebirge
Main-Donau-Weg (Bad Staffelstein – Regensburg)- Main-Wanderweg
- Saar-Schlesien-Weg
- Jean-Paul-Weg
Bezirk |
Der Bezirk Oberfranken bildet gemeinsam mit den anderen bayerischen Bezirken die dritte kommunale Ebene des Bundeslandes. Die Kernaufgaben des Bezirks liegen im sozialen und kulturellen Bereich. Die Organe des Bezirks sind der Bezirkstag, der Bezirksausschuss und der Bezirkstagspräsident (Art. 21 Bezirksordnung – BezO).
Bezirkstag |
Zusammensetzung |
Wahl | CSU | SPD | FW | Grüne | FDP | REP | NPD | GDP1 | BP | Die Franken | Die Linke | AfD | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2018[19] | 8 | 3 | 3 | 3 | 1 | 1 | 2 | 21 | |||||
2013[20] | 8 | 4 | 2 | 1 | 1 | 1 | 17 | ||||||
2008 | 9 | 4 | 2 | 1 | 1 | 17 | |||||||
2003 | 10 | 5 | 1 | 1 | 17 | ||||||||
1998 | 10 | 8 | 1 | 1 | 20 | ||||||||
1994 | 11 | 8 | 1 | 20 | |||||||||
1990 | 11 | 7 | 1 | 1 | 20 | ||||||||
1986 | 13 | 7 | 1 | 21 | |||||||||
1982 | 13 | 8 | 21 | ||||||||||
1978 | 12 | 9 | 21 | ||||||||||
1974 | 13 | 9 | 22 | ||||||||||
1970 | 13 | 10 | 23 | ||||||||||
1966 | 10 | 10 | 1 | 2 | 23 | ||||||||
1962 | 12 | 11 | 1 | 1 | 1 | 25 | |||||||
1958 | 11 | 10 | 1 | 2 | 1 | 25 | |||||||
1954 | 8 | 9 | 2 | 3 | 3 | 25 |
1 1954 und 1958 GB/BHE
Bezirkstagspräsidenten |
Nach Einrichtung der Kreise als höhere Kommunalverbände erhielten sie auch eine Legislative. Diese hieß zunächst Landrat, deren Mitglieder Landräte, die Vorsitzenden des Gremiums hießen Präsidenten des Landrats (1829–1919), Präsidenten des Kreistages (1919–1933), Präsidenten des Bezirksverbandstages. Seit 1954 werden sie als Präsidenten des Bezirkstages bezeichnet.
- 1829–1830 Franz Ludwig von Hornthal
- 1832–1833 Karl von Dobeneck
- 1833–1833 August Voit von Salzburg
- 1834–1836 Karl von Dobeneck
- 1837–1839 Christian von Landgraf
- 1840–1841 Carl von Redwitz
- 1841–1842 Ernst von Waldenfels
- 1843–1844 Carl Vetterlein
- 1846–1848 Ernst von Waldenfels
- 1848–1851 Karl von Dobeneck
- 1852–1863 Oskar von Seefried
- 1863–1868 Moritz Steinhäuser
- 1868–1879 Julius von Rotenhan
- 1879–1900 Theodor von Muncker
- 1900–1908 Joseph Ritter von Schmitt
- 1908–1919 Alexander von Feilitzsch
- 1919–1928 Adolf Wächter
- 1929–1933 Nikolaus Schmidt
- 1933–1938 Vakanz
- 1938–1942 Willy Liebel (zuständig für Ober- und Mittelfranken)
- 1942–1954 Vakanz
- 1954–1962 Hans Rollwagen (SPD)
- 1962–1982 Anton Hergenröder (CSU)
- 1982–2003 Edgar Sitzmann (CSU)
- seit 2003 Günther Denzler (CSU)
Regierungsbezirk |
Der Regierungsbezirk Oberfranken ist gebietsmäßig identisch mit dem Bezirk Oberfranken. Er ist der Zuständigkeitsbereich der staatlichen Mittelbehörde Regierung von Oberfranken.
Regierungspräsidenten von Oberfranken |
(bis 1837 Generalkommissäre)[21][22][23]
Amtszeit | Regierungspräsident |
1810–1814 | Friedrich Karl von Thürheim |
1815–1832 | Constantin Ludwig von Welden |
1832–1837, 1838–1840 | Ferdinand von Andrian-Werburg |
1840–1857 | Melchior Ritter von Stenglein |
1858–1863 | Friedrich von Podewils |
1863–1864 | Nikolaus von Koch |
1864–1868 | Theodor von Zwehl |
1868–1873 | Ernst von Lerchenfeld |
1873–1876 | Hugo von Herman |
1876–1893 | Karl Alexander von Burchtorff |
1893–1909 | Rudolph von Roman |
1909–1916 | Gustav von Brenner |
1916–1932 | Otto von Strössenreuther |
1933–1934* | Hans Georg Hofmann |
1934–1944* | Hans Dippold |
1944–1945* | Heinrich Detloff von Kalben |
1945* | Geheimrat Ernst Reichard |
1945–1948* | Hans Schregle |
1948–1956 | Ludwig Gebhard |
1957–1973 | Fritz Stahler |
1973–1989 | Wolfgang Winkler |
1989–1998 | Erich Haniel |
1998–2006 | Hans Angerer |
2006–2016 | Wilhelm Wenning |
2016– | Heidrun Piwernetz |
Anmerkung: 1933 bis 1948 gemeinsamer Regierungspräsident mit Mittelfranken
Literatur |
- Franz X. Bogner: Oberfranken aus der Luft. Ellwanger-Verlag, 128 Seiten, Bayreuth 2011. ISBN 978-3-925361-95-1.
- Franz X. Bogner: Franken aus der Luft. Stürtz Verlag, 136 Seiten, Würzburg 2008,. ISBN 978-3-8003-1913-8.
Ralf Nestmeyer: Franken. Ein Reisehandbuch. Michael-Müller-Verlag, 6. Auflage, Erlangen 2013, ISBN 978-3-89953-775-8.- Jörg Maier (Hrsg.): Flug über Oberfranken. Bayreuth 1995, ISBN 3-922808-13-1.
- Elisabeth Roth (Hrsg.): Oberfranken im 19. und 20. Jahrhundert. Bayreuth 1990, ISBN 3-87052-992-X.
Björn-Uwe Abels: Archäologischer Führer Oberfranken. Theiss: 1986, ISBN 3-8062-0373-3.- Björn-Uwe Abels, Walter Sage, Christian Züchner: Oberfranken in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Bayreuth 1986, ISBN 3-87052-991-1.
- Georg Krauß: Die Oberfränkische Geschichte. Hof 1982.
- Otto Meyer, Elisabeth Roth, Klaus Guth: Oberfranken im Hochmittelalter. Bayreuth 1973.
- Elisabeth Roth (Hrsg.): Oberfranken im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit. Bayreuth 1979.
- Elisabeth Roth (Hrsg.): Oberfranken in der Neuzeit bis zum Ende des Alten Reiches. Bayreuth 1984, ISBN 3-87052-990-3.
- Enrico Santifaller: Aktuelle Architektur in Oberfranken. Amberg 2008, ISBN 978-3-936721-33-1.
Helmut Haberkamm, Annalena Weber: Kleine Sammlung fränkischer Dörfer. Cadolzburg: ars vivendi Verlag, 2018. ISBN 978-3-86913-990-6.
Weblinks |
Commons: Oberfranken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oberfranken – Reiseführer
Wiktionary: Oberfranken – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Literatur von und über Oberfranken im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Oberfranken – Regierung von Oberfranken
- Standortmarketing für Oberfranken mit vielen Informationen zum Standort
Linkkatalog zum Thema Oberfranken bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Oberfranken: Amtliche Statistik des LfStat
Einzelnachweise |
↑ 13 der spektakulärsten Spezialisten aus Hochfranken. hochfranken e.V., abgerufen am 21. März 2016.
↑ abcd Am 31. Dezember 2017, Quelle: Bamberg wächst am schnellsten in: Nordbayerischer Kurier vom 28. September 2018, S. 1.
↑ Rudolf Endres: Staat und Gesellschaft. Zweiter Teil: 1500–1800. In: Andreas Kraus (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. 3. Auflage. Band III, Nr. Teilband I: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. München 1997, S. 740.
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50.07211.3292Koordinaten: 50° 4′ N, 11° 20′ O