Bergholz-Rehbrücke



























Bergholz-Rehbrücke

Gemeinde Nuthetal

52.3513.1Koordinaten: 52° 21′ 0″ N, 13° 6′ 0″ O

Höhe:
32–36 m ü. NHN

Einwohner:
6352 (21. Jul. 2016)

Eingemeindung:
26. Oktober 2003

Postleitzahl:
14558

Vorwahl:
033200

Bergholz-Rehbrücke [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ʁeːˈbʁʏkə] ist ein Ortsteil der Gemeinde Nuthetal im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark. Die Grenze zum Süden Potsdams markiert der Bahnhof Potsdam-Rehbrücke. Mit 6.352 Einwohnern[1] ist Bergholz-Rehbrücke mit Abstand der größte der insgesamt sechs Ortsteile von Nuthetal und beherbergt auch die Gemeindeverwaltung.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


    • 1.1 Sehenswürdigkeiten




  • 2 Infrastruktur


    • 2.1 Bildung


    • 2.2 Ernährungswissenschaft


    • 2.3 Verkehr




  • 3 Persönlichkeiten


    • 3.1 Persönlichkeiten, die in Bergholz-Rehbrücke gewirkt haben




  • 4 Siehe auch


  • 5 Einzelnachweise


  • 6 Weblinks





Geschichte |


Die Drewitzer Schenkungsurkunde des Markgrafen Johann I. von 1228 gilt als erster schriftlicher Hinweis auf eine Besiedlung der Bergholzer Umgebung („......am Flusse Nuthe nahe bei der neuen Burg....“).


Der heutige Doppelort Bergholz-Rehbrücke entstand aus dem Bauerndorf Bergholz – erstmals 1375 erwähnt – und der später in der Gemarkung entstandenen Wohnsiedlung Rehbrücke, die auf Talsandflächen liegen.


1427 verpfändete der Markgraf von Brandenburg das Dorf Bergholz an Otto von Schlieben. Vertreter des Zaucheadels waren bis 1662 die Besitzer des Dorfes, das „der Große Kurfürst“ dann aber wieder auslöste. Der Ort wurde daraufhin wieder kurfürstliches Amtsdorf.


Später wurde die Gegend wichtig, da das Potsdamer Interesse an den Torfvorkommen, unter anderem im Springbruch, geweckt wurde. Von 1772 bis 1782 fand die erste Nutheregulierung statt. Im Zuge dessen wurde der Rehgraben verbreitert, sodass man ab 1795 mit dem Torfstich im Springbruch begann.


Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ort durch die Stadtflucht von Berlinern oder Potsdamern geprägt, die Landhäuser in der Umgebung erwarben. Dabei entstand in Richtung zur Bahnstrecke Berlin–Blankenheim das Wohngebiet Rehbrücke, das nach dem nahegelegenen Rehgraben benannt wurde.


Die Gemeinde Bergholz (bei Potsdam), gelegen im Kreis Zauch-Belzig, wurde am 16. Juli 1934 in Bergholz-Rehbrücke umbenannt.[2] Am 1. April 1939 wurde die Gemeinde nach Potsdam eingemeindet, so dass seitdem der Name Potsdam-Rehbrücke üblich wurde. Er blieb auch nach Ausgliederung aus Potsdam am 25. Juli 1952 im Zuge der Kreisreformen in der DDR und der Zuordnung zum Kreis Potsdam-Land für einige Institutionen in Gebrauch.[3]




Alte Schule mit Kirche im Hintergrund, Ortsteil Bergholz


Am 26. Oktober 2003 wurde Bergholz-Rehbrücke in die neue Gemeinde Nuthetal (Landkreis Potsdam-Mittelmark) eingegliedert.[4]



Sehenswürdigkeiten |




Otto-Nagel-Schule von 1969



  • Die Dorfkirche Bergholz-Rehbrücke, erbaut 1716 bis 1720, bildet zusammen mit der 1894 erbauten Alten Schule und dem ehemaligen Gasthof ein denkmalgeschütztes Ensemble.

  • Weitere Baudenkmale sind Villen aus der Zeit der Entstehung von Rehbrücke, Bauernhäuser im alten Ortskern von Bergholz ebenso wie die 1969 fertiggestellte neue Schule.



Infrastruktur |



Bildung |


In Bergholz-Rehbrücke gibt es einen kommunalen und einen kirchlichen Kindergarten sowie die Otto-Nagel-Grundschule, benannt nach dem Maler Otto Nagel.



Ernährungswissenschaft |




Institut für Ernährung und Verpflegungswissenschaft, 1950




Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Gelände V, 2009


Zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Grundstock für die Entstehung eines Zentrums der Ernährungswissenschaft gelegt. Bereits 1946 wurde in einem ehemaligen Blindenheim im damaligen Potsdam-Rehbrücke, Straße der Freiheit, das Institut für Ernährung und Verpflegungswissenschaft gegründet. 1949 kam die Anstalt für Vitaminforschung und -prüfung hinzu, die von Leipzig nach Rehbrücke verlagert wurde. Ab 1969 Zentralinstitut für Ernährung genannt, heißt die Forschungseinrichtung seit 1992 Deutsche Institut für Ernährungsforschung. Unabhängig davon folgte 1963 der Neubau des Institutes für Getreideverarbeitung, das unter diesem Namen als Unternehmen bis heute besteht.



Verkehr |




Bahnhof Potsdam-Rehbrücke, unmittelbar an der Grenze zu Potsdam-Waldstadt


In Rehbrücke befindet sich der Bahnhof Potsdam-Rehbrücke an der Bahnstrecke Berlin–Dessau. Der Bahnhof Bergholz (b Potsdam), ein 1957 als Turmbahnhof angelegter Umsteigebahnhof am Berliner Außenring, wurde 1998 geschlossen.


Am Bahnhof Potsdam-Rehbrücke halten die Regionalbuslinien 611 und 618 der Havelbus Verkehrsgesellschaft, die Stadtbuslinien 693 und 699, die Tram-Linien 91 und 93 sowie der Regionalexpress RE 7 (Dessau ↔ Wünsdorf-Waldstadt) und die Ostdeutsche Eisenbahn RB 33 (Jüterbog ↔ Berlin-Wannsee). Der Bahnhof liegt im Tarifgebiet Potsdam B bzw. Berlin C.


Die Landesstraße L78 schließt den Ortsteil Bergholz-Rehbrücke über den Autobahnanschluss A 115, Ausfahrt Saarmund, an den Berliner Ring an. Die Landesstraße führt nach Potsdam und direkt nach Saarmund. Weitere Landesstraßen führen über Langerwisch nach Michendorf.



Persönlichkeiten |



Persönlichkeiten, die in Bergholz-Rehbrücke gewirkt haben |




  • Dietrich Ebener (1920–2011), Altphilologe, Übersetzer, wissenschaftlicher Schriftsteller, lebte von 1950 bis zu seinem Tod in Bergholz-Rehbrücke, Alice-Bloch-Straße 3, und ist auf dem Bergholzer Friedhof begraben


  • Kurt Breysig (1866–1940), Historiker, Philosoph, wohnte von 1914 bis zu seinem Tod in Bergholz-Rehbrücke


  • Karl Holtz (1899–1978), Grafiker, Karikaturist, Zeichner, lebte ab 1932 in Rehbrücke und starb auch dort


  • Jón Leifs (1899–1968), isländischer Komponist und Dirigent, lebte in den 1930er Jahren und bis 1944 in Bergholz-Rehbrücke


  • Louis Meyer (1877–1955), Gartenbauingenieur, Gartengestalter, z. B. Gartenanlagen Beelitz-Heilstätten und Berliner Südwestfriedhof in Stahnsdorf, starb in Bergholz-Rehbrücke


  • Otto Nagel (1894–1967), Maler, Gründungsmitglied und Präsident der Deutschen Akademie der Künste, lebte und arbeitete vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1952 in Bergholz-Rehbrücke


  • Oskar Picht (1871–1945), Erfinder einer Blindenschreibmaschine, lebte nach seiner Pensionierung in Bergholz-Rehbrücke und ist auch dort begraben


  • Gerhard Rosenfeld (1931–2003), Komponist, lebte ab 1964 in Bergholz-Rehbrücke


  • Carl Arthur Scheunert (1879–1957), Wissenschaftler, Veterinär, Begründer der Vitaminforschung in Deutschland, arbeitet ab 1947 im Institut für Ernährung und Verpflegungswissenschaft und war dessen Präsident ab 1951


  • Lotte Werkmeister (1885–1970), deutsche Kabarettistin und Filmschauspielerin, lebte ab 1938 im Ort und starb auch dort, Ehrenbürgerin der Gemeinde


  • Magda Langenstraß-Uhlig (1888–1965), deutsche Malerin, lebte von 1927 bis 1952 in der Gemeinde

  • Detlev Lexow (1930–2006), Autor und Ortschronist seit 1957



Siehe auch |


  • Liste der Baudenkmale in Nuthetal


Einzelnachweise |





  1. EWZ vom 21. Juli 2016, entnommen aus Jens Steglich: Wo ein Fluss die Orte verbindet. In: MAZ. 25. Juli 2016.



  2. Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. zauch.html. Abgerufen im September 2018 (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006). 


  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005, Landkreis Potsdam-Mittelmark


  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003



Weblinks |



 Commons: Bergholz-Rehbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • Homepage der Gemeinde Nuthetal

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