Neunkirchen (Niederösterreich)
Neunkirchen | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Fläche: | 20,38 km² | |
Koordinaten: | 47° 44′ N, 16° 5′ O47.72694444444416.081666666667371 | |
Höhe: | 371 m ü. A. | |
Einwohner: | 12.879 (1. Jän. 2018) | |
Bevölkerungsdichte: | 632 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2620 | |
Vorwahl: | 02635 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 18 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Gemeindeverwaltung von NeunkirchenHauptplatz 1 2620 Neunkirchen | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister | Herbert Osterbauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2015) (37 Mitglieder) | ||
Lage der Stadt Neunkirchen im Bezirk Neunkirchen | ||
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Hauptplatz | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Neunkirchen (Stadt) Ortschaft (Hauptort der Gemeinde) Katastralgemeinde Neunkirchen | |
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Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Neunkirchen (NK), Niederösterreich |
Gerichtsbezirk | Neunkirchen |
Pol. Gemeinde | Neunkirchen |
Koordinaten | 47° 43′ 37″ N, 16° 4′ 54″ O47.72694444444416.081666666667366f1 |
Höhe | 366 m ü. A. |
Einwohner der Ortschaft | 11.461 (1. Januar 2018) |
Gebäudestand | 2650 (2001f1) |
Fläche d. KG | 5,93 km² |
Postleitzahl | 2620f1 |
Statistische Kennzeichnung | |
Ortschaftskennziffer | 05232 |
Katastralgemeinde-Nummer | 23321 |
Zählsprengel/ -bezirk | Neunkirchen-Innere Stadt Tal-Urban Fabriksgasse Au Mühlfeld Lerchenfeld Peischinger Straße Würflacher Straße Steinfeld-Raglitzer Str. Steinfeld-Pernerstorferst Steinfeld u. Blätterstr. Peisching (31818 000/010/011/020-027/030) |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
BW
Neunkirchen ist eine Stadtgemeinde im Bezirk Neunkirchen mit 12.879 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2018), und Verwaltungssitz des Bezirkes. Die Stadt liegt im Südosten Niederösterreichs im Industrieviertel, genauer gesagt im Steinfeld. Die Stadt wird von der Schwarza durchflossen.
Inhaltsverzeichnis
1 Angrenzende Gemeinden
2 Stadtgliederung
3 Geschichte
4 Eingemeindungen
5 Bevölkerung
5.1 Bevölkerungsentwicklung
5.2 Religionen
6 Politik
6.1 Aktuelle Abgeordnete aus Neunkirchen
6.2 Ehemalige Abgeordnete aus Neunkirchen
7 Einkaufsstadt Neunkirchen
8 Kultur und Sehenswürdigkeiten
8.1 Museen und Kulturzentren
8.2 Musik
8.3 Bauwerke
8.4 Parks
8.5 Friedhöfe
8.6 Denkmäler
9 Feste und Veranstaltungen
10 Wirtschaft und Infrastruktur
10.1 Verkehr
10.2 Handel und Geschäfte
10.3 Medien
10.4 Öffentliche Einrichtungen
10.4.1 Sicherheit
10.4.2 Gesundheit
10.5 Energie
10.6 Bildung
10.6.1 Kindergärten in Neunkirchen
10.6.2 Schulen in Neunkirchen
10.6.3 Weitere Bildungseinrichtungen
10.7 Sport und Freizeit
11 Trivia
12 Persönlichkeiten
13 Weblinks
14 Einzelnachweise
Angrenzende Gemeinden |
Würflach | Sankt Egyden am Steinfeld | |
Ternitz | Breitenau | |
Wartmannstetten | Natschbach-Loipersbach |
Stadtgliederung |
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Januar 2018[1]):
- Mollram (696)
- Neunkirchen (11.461):
Stadtteile: Innere Stadt, Tal, Steinplatte, Mühlfeld, Au, Steinfeld, Lerchenfeld, Blätterstraßensiedlung - Peisching (722)
Katastralgemeinden sind Mollram, Neunkirchen und Peisching.
Geschichte |
Neunkirchen ist eine der ältesten Ansiedlungen des Wiener Beckens. Bereits in der Stein- und Bronzezeit durchstreiften Menschen das heutige Siedlungsgebiet, wie einzelne Funde belegen. Dauerhaft war die heutige Stadt seit der La-Tène-Zeit (150–15 v. Chr.) besiedelt, wie ein keltisches Gräberfeld aus mittlerer und später La-Tène-Zeit zeigt.
Zwischen 1913 und 1928 (und auch 1964) wurde dieses Gräberfeld im Bereich der Josef-Berr-Gasse mit sechs Körper- und sieben Brandbestattungen freigelegt. Einige der Grabstellen hatten Steinpackungen, auch gab es nicht zuzuordnende Einzelfunde. Im Grab 1 fand man bronzene Hohlbuckelringe und zwei Latène-Fibeln, im Grab 2 eine Schwertkette, eine Lanzenspitze, einen Schildbuckel sowie ein Schwert mit Scheibengriffangel und Scheide. Im Grab 10 wurde ein Gefäß gefunden, das einen Stempelabdruck trägt, wie er auch in den Gräberfeldern Mannersdorf, Pottenbrunn und Sopron-Krautacker festgestellt werden konnte. Das Grab 14 enthielt einen Bärenzahn, eine Kaurischnecke und aufwendig verzierte Glasperlenaugen, Grab 15 eine mittellatènezeitliche Schwertscheide, Grab 17 wies eine kreisrunde Steinsetzung mit doppelter Überdeckung auf.[2]
Von etwa 30 bis 400 n. Chr. bestand im Bereich der Innenstadt eine große römische Siedlung, die sich aufgrund ihrer Lage an der „Blätterstraße“, einem wichtigen römischen Verbindungsweg zwischen dem Donauraum und den Alpenländern, zu einem wirtschaftlichen Knotenpunkt entwickelte. Es ist nicht bekannt, wie das „römische Neunkirchen“ hieß.
Bereits seit dem frühen Mittelalter (ab dem 9. Jahrhundert) entstand erneut eine bedeutende Siedlung mit einer großen Pfarrkirche, die ihre erste urkundliche Erwähnung 1094 fand. Dieser Kirche verdankt der Ort auch seinen Namen: Aus der Bezeichnung „bei der niuwen kirchen“ wurde „Neuenkirchen“ und dann „Neunkirchen“. Der Ortsname leitet also nicht von der Zahl 9 ab, sondern von neu.
Bevor Wiener Neustadt errichtet wurde, war Neunkirchen der Verkehrsknoten der Region mit Markt- und Münzrecht, welche abgetreten werden mussten.
Im Zuge eines Krieges gegen die Türken, welche in die Steiermark und in Kärnten eingefallen waren, wurde zur Finanzierung des Krieges die jüdische Gemeinde enteignet. Die Juden mussten im Jahre 1496 Neunkirchen verlassen. Im Jahre 1998 wurde am Mühlplatz 2 ein Mauerrest der mittelalterlichen Synagoge gefunden.
Graf Hoyos, der hier im Bezirk seine Besitzungen hatte, gründete 1631 das Minoritenkloster Neunkirchen. Dieses bildete in den folgenden Jahrzehnten das Zentrum der Verteidigung und einen Zufluchtsort für die Bevölkerung gegen Einfälle der Osmanen. Dennoch wurde der Ort 1683 erobert und zerstört. Das Kloster und die Kirche blieben im Jahr 1752 bei einem Brand, der fast den gesamten Ort zerstörte, erhalten. Die Cholera- und Pestepidemien des 18. Jahrhunderts zogen Neunkirchen arg in Mitleidenschaft, woran eine Dreifaltigkeitssäule am Hauptplatz erinnert.
Im 19. Jahrhundert erlebte Neunkirchen und das Schwarzatal eine starke Industrialisierung. Angetrieben von der Textilindustrie kamen allmählich auch andere Industriezweige hinzu.[3] Zu den bedeutendsten Betrieben zählten die
k.k. priv. Neunkirchner Druckfabriks-Aktien-Gesellschaft,- die k.k. priv. Neunkirchner Spinn-Fabrik Friedrich Eltz Erben,
- die k.k. priv. Schrauben und Metallwarenfabrik, Brevellier & Co (1823 gegründet, 1900 fusioniert zu Brevellier&Urban, größter Konzern der Ö.-U.-Monarchie, mit dem Ersten Weltkrieg stieg die Mitarbeiterzahl von 4000 auf den Höchstand von 5000, Insolvenz 1983, großteils Abriss 1998. Herstellerbezeichnung auf (Sechskant-)Schrauben: „BUNDU“. Erhalten blieb der Firmenname B&U mit der 1863 gegründeten Bleistiftproduktion, bis heute (Markenname Jolly, Farb- und Bleistifte) in Graz) – das Gelände wird heute noch NSW (Neunkirchner Schraubenwerk) genannt,
Johann Sochor´s Söhne, Kunstschlosserei und Kettenfabrik,- die Vereinigte Papier- und Ultramarinfabriken Jacob Kraus, Joh. Setzer und N. Schneider jun. AG, sowie
- die Papierspulenfabrik M. Pam & Co.[4]
Ein Kirchenbrand am 1. Juli 1907 richtete schwere Schäden an, die römisch-katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde in den Jahren 1908/09 wieder aufgebaut.
Am 17. August 1920 wurde Neunkirchen zur Stadt erhoben.[5]
Neunkirchen beherbergte wiederum eine jüdische Gemeinde, die im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1940 aufgelöst wurde. Von den rund 350 Mitgliedern der IKG-Neunkirchen wurden zwei Drittel vertrieben und ein Drittel in den Konzentrations- oder Vernichtungslagern des NS-Regimes ermordet.[6] Die Synagoge Neunkirchen wurde 1944–1945 als Lager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter verwendet. 1984 wurde sie abgerissen.
Eingemeindungen |
Im Jahre 1960 wurde die Blätterstraßensiedlung (Stadtteil nördlich der Südbahn) eingemeindet.
Die Gemeinden Mollram und Peisching kamen bereits vor der großen Gemeindereform, die im Jahr 1971 stattfand, im Jahr 1969 zu Neunkirchen.
Bevölkerung |
Bevölkerungsentwicklung |
Nach starkem Wachstum der Bevölkerung im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erreichte Neunkirchen bei der Volkszählung von 1910 mit 12.920 die höchste Einwohnerzahl. Ab diesem Zeitpunkt nahm die Bevölkerung kontinuierlich ab. Besonders deutlich war dieser Trend in den Jahren des Zweiten Weltkrieges (von 1939 bis 1953 – 5,9 %), setzte sich aber auch (in geringerer Stärke) in der Nachkriegszeit fort. Nur zwischen 1961 und 1971 war ein geringes Wachstum von 1,2 % zu verzeichnen. 1991 erreichte die Bevölkerungszahl mit 10.216 den niedrigsten Stand seit 1900. Seither ist jedoch bis 2001 ein Bevölkerungszuwachs von 7,9 % zu verzeichnen, der auf die positive Wanderungsbilanz (+ 9,8 %) zurückzuführen ist; die Geburtenbilanz ist weiterhin negativ (– 1,9 %).
Religionen |
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 60,7 % der Einwohner römisch-katholisch und 5,5 % evangelisch. 13,1 % sind Muslime, 0,6 % gehören orthodoxen Kirchen an. 17,1 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Es gibt die römisch-katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt und die evangelische Kirche. Die evangelische Kirche (erbaut 1862/63) ist das älteste Gotteshaus in Niederösterreich, das als evangelische Kirche geplant und gebaut wurde.
Politik |
(-3,81 %p)
(+8,05 %p)
(-3,26 %p)
(-1,65 %p)
(n. k.)
(-1,27 %p)
Der Gemeinderat besteht aus 37 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl vom 25. Jänner 2015 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen: 15 ÖVP, 14 SPÖ, 5 GRÜNE, 3 FPÖ.
- Bürgermeister
- 1850–1855 Peter Lackner
- 1855–1856 Anton Schmit
- 1856–1861 Josef Prem
- 1861–1867 Josef Kummer
- 1867–1870 Ignaz Hauer
- 1870–1885 Josef Schreck
- 1885–1892 Emil Stockhammer
- 1892–1894 Josef Wenisch
- 1894–1900 Josef Seifert
- 1900–1911 Emil Stockhammer
- 1911–1915 Gustav Dittrich
- 1915–1916 Franz Kramlinger
- 1916–1918 Albert Hirsch
- 1918–1919 Ludwig Zeh
- 1919–1924 Josef Josefsberg
- 1924–1934 Robert Zangerl (SDAP)
- 1934–1938 Johann Riegler (Vaterländische Front)
- 1938–1940 Norbert Pahr (NSDAP)
- 1940–1945 Walter Steil (NSDAP)
- 1945–1946 Karl Goll
- 1946–1960 Josef Graf (SPÖ)
- 1960–1974 Otto Gerhartl (SPÖ)
- 1974–1984 Adolf Plonner (SPÖ)
- 1984–1993 Felix Rigler (SPÖ)
- 1993–2005 Herbert Kautz (SPÖ)
- 2006–2010 Margit Gutterding (SPÖ)
- seit 2010 Herbert Osterbauer (ÖVP)
Aktuelle Abgeordnete aus Neunkirchen |
Andrea Kahofer (SPÖ), Abgeordnete zum Bundesrat
Ehemalige Abgeordnete aus Neunkirchen |
Martin Fasan (Grüne), Abgeordneter zum NÖ Landtag und Klubobfraustellvertreter
Herbert Kautz (†; SPÖ), Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag
Otto Gerhartl (†; SPÖ), Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag
Johann Hechtl (SPÖ), Abgeordneter zum Nationalrat
Einkaufsstadt Neunkirchen |
Durch den Niedergang der Industrie in den letzten Jahrzehnten hat sich das Bild Neunkirchens stark gewandelt; im Zuge der Neugestaltung des Hauptplatzes in den 1990ern wurden innerstädtisch neue Einkaufsmöglichkeiten geschaffen, ohne dabei das historische Ambiente zu stören. An der Stadtgrenze zu Ternitz wurde das Handelsgebiet „Am Spitz“ errichtet. Ein innerstädtisches Einkaufszentrum am Areal der ehemaligen Schraubenfabrik wurde 2011 fertiggestellt.
In den letzten Jahren wurde vom Verein „aktive Wirtschaft Neunkirchen“ die „Lange Einkaufsnacht“ ins Leben gerufen. Die mehrmals jährlich stattfindende Veranstaltung präsentiert bei längeren Ladenöffnungszeiten und Unterhaltungsprogramm Produkte und Geschäfte der Stadt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
Museen und Kulturzentren |
- Städtisches Museum Neunkirchen
- Motorradmuseum
- Kulturzentrum Am Stiergraben
Musik |
- 1. Neunkirchner Musikverein
Bauwerke |
- römisch-katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
- Erste urkundliche Erwähnung 1094. Anstelle älterer, offensichtlich sehr groß dimensionierter Kirchenbauten (vom spätromanischen Bau des 13. Jahrhunderts hat sich die zwischen Chor und Schiff gelegene Halle erhalten) wurde im 14. Jahrhundert ein frühgotisches, dreischiffiges Landhaus (Basilika) errichtet. Der hohe gotische Chor mit Netzrippengewölbe, fünf hängenden Schlusssteinen sowie figuralen Konsolen stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Vermutlich im 16. Jahrhundert wurde die Pfarrkirche befestigt (Tabor) und bildete so während der Zeit der Türkenkriege für die Bürger eine sichere Zuflucht. Seit 1548 hatten die Freiherren und späteren Grafen Hoyos die Vogtei über die Pfarrkirche. Die bemerkenswerte Rokokoeinrichtung der Kirche geht auf die Familie Hoyos zurück. 1630/31 stiftete Hans Balthasar von Hoyos in Neunkirchen ein Minoritenkloster. Seit dieser Zeit ist die Pfarrkirche zugleich auch Klosterkirche. Nach dem Kirchenbrand im Jahre 1907 wurden romantisierende bauliche Veränderungen an der Außenseite des Chors sowie am Kirchturm vorgenommen. Das stattliche Geläute besteht aus vier Glocken der Gießerei Pfundner aus dem Jahr 1951, in der Turmlaterne hängt außerdem noch eine kleine Glocke aus dem Jahr 1907.
- Rathaus
- Im Jahre 1889 musste das kleine barocke Rathaus einem mächtigen, im Stile des Historismus errichteten zweistöckigen Neubau weichen. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörte ein Großbrand das Gebäude. Anstelle der Brandruine entstand 1948–1950 nach Plänen des Wiener Architekten Leo Kammel das neue Rathaus. Die Sgraffiti an der Rathausfassade sind ein Gemeinschaftswerk der Neunkirchner Künstler Karl Steiner und Fritz Weninger.
- Dreifaltigkeitssäule
- Die besonders schöne 14 Meter hohe Säule aus Sandstein, bekrönt von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, wurde 1725 fertiggestellt und geweiht zur Erinnerung an das Pestjahr 1713. Sie ist das Werk von zwei Wr. Neustädter Künstlern: des Malers Michael Hackhofer (Entwurf) sowie des Bildhauers Andreas Schellauf (Ausführung).
- Um zumindest einen Teil der Restaurierung der Dreifaltigkeitssäule in den Jahren 1983–1984 finanzieren zu können, wurde vom „Verein zur Förderung von Wirtschaft und Kultur in Neunkirchen und Umgebung“ eine Gedenkmünze gestaltet, geprägt und aufgelegt. Diese Münze ist aus massiver Bronze, 46 g schwer, beidseitig reliefgeprägt und in Altsilber abgetönt. Bei einer Stärke von 3 mm und einem Durchmesser von 50 mm ist auf der Vorderseite die Dreifaltigkeitssäule abgebildet und auf der Rückseite u. a. eine polierte Fläche für eine Gravur freigehalten. Die Münze war zu einem Kostenbeitrag in Höhe von 200 Schilling (etwa € 14,50 Euro) zu erwerben.
- Aufgrund des schlechten Zustands des Bauwerks wurde 2018 eine neuerliche Sanierung gestartet. Aus diesem Anlass wurde auch ein 0-Euro-Souvenirschein als Bausteinaktion aufgelegt.
- Evangelische Pfarrkirche
- Einem kaiserlichen Gnadenakt zufolge war den Neunkirchner Protestanten bereits seit 1826 erlaubt, Gottesdienste in einem dafür adaptierten Fabrikssaal zu halten. 1862/63 entstand in der Stockhammergasse ein imposanter Kirchenneubau; er zählt zu den ältesten Zweckbauten für evangelische Kirchen in ganz Österreich. Den Entwurf lieferte der Wiener Architekt Hans Petschnig, der sich dabei von den Backsteinkirchen Norddeutschlands inspirieren ließ. Im Jahr 2008 erhielt die Kirche zwei neue Glocken aus der Gießerei Grassmayr. Die kleinere Glocke des alten Geläutes aus dem Jahr 1862 befindet sich seither im Stadtmuseum. Im Jahr 2014 wurde eine Außenrenovierung um 550.000 Euro durchgeführt.[7][8][9]
- Hauptplatz und Holzplatz mit Bürgerhäusern aus dem 17./18. Jahrhundert
Parks |
Stadtpark – Dieser wurde 1903 als Volkspark eröffnet, er enthält eine große Vielfalt einheimischer und fremdländischer Pflanzen und lädt zum Erholen und Entspannen ein. Am 4. Mai 2013 wurde die Kneipp-Anlage eröffnet. Am 7. September 2013 erfolgte die Eröffnung des Energie-Labyrinths. In der Mitte des 17 m großen Labyrinths befindet sich eine starke Kraftquelle.
Schafferhofergarten – Grünanlage und Verkehrserziehungsplatz, Kinderspielplatz, Skaterpark, große Wiese für diverse Aktivitäten, Cafe-Restaurant, Tennisplatz
Spitalspark – zwischen Krankenhaus und Schwarza
Friedhöfe |
- Stadtfriedhof Neunkirchen: am östlichen Stadtausgang (Peischinger Straße)
- Landgemeindenfriedhof (Mühlfeldstraße)
Jüdischer Friedhof Neunkirchen: in der Nähe des Bahnhofs- Sowjetischer Friedhof: gegenüber dem Krankenhaus im Spitalspark
Denkmäler |
- 1991 wurde beim Geburtshaus des Philosophen Franz Fischers an der Triesterstrasse 58 ein Gedenkstein, der Meilenstein Nr. 1, gesetzt. Dieser wurde vom Bildhauer Johannes Seidl gestaltet.[10]
Feste und Veranstaltungen |
Es gibt im Jahreskreis eine Vielzahl unterschiedlichster Veranstaltungen (Faschingsumzug, Christkindlmarkt, Themenmärkte, Stadtfest).
Wirtschaft und Infrastruktur |
Verkehr |
Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im südlichen Niederösterreich. An der alten Handelsstraße von Wien in den Süden (Semmering–Kärnten–Triest, Adria) gelegen, war die Wirtschaft immer durch Verkehr und Handel geprägt.
Verkehrsmäßig ist Neunkirchen für den Straßenverkehr durch die S6 Semmering Schnellstraße (Abfahrt Neunkirchen), durch die A2 Süd Autobahn (Knoten Wr. Neustadt, Abfahrt Neunkirchen Ost) sowie durch die Wiener Neustädter Straße B17 sehr gut erschlossen.
Die Blätterstraße (L137), welche von Neunkirchen in nördliche Richtung über Weikersdorf nach Bad Fischau führt, ist bereits in der Römerzeit nachweisbar.
- Der Busbahnhof von Neunkirchen befindet sich direkt im Zentrum am Minoritenplatz, von dort fahren alle Buslinien in die Orte des Bezirks ab.
- Neunkirchen ist mit dem Bahnhof Neunkirchen N.Ö. durch die Südbahn auch mit dem Zug einfach zu erreichen. Die Fahrtzeit nach Wien Hauptbahnhof beträgt, je nach Verbindung, ca. 60 bis 75 Minuten. Der Bahnhof, mit der Bezeichnung Neunkirchen NÖ, befindet sich in der Bahnstraße Nr. 49. Es existieren zwei Bahnsteige, am Bahnsteig 3/4 fahren üblicherweise die Züge in Richtung Payerbach-Reichenau ab, am Bahnsteig 1/2 fahren regelmäßig die Züge in Richtung Wiener Neustadt und weiter Richtung Wien Floridsdorf, Retz, Znojmo, Bernhardsthal und Břeclav ab. Im Bahnhofsbereich befinden sich auch eine Bushaltestelle sowie zwei Park+Ride Parkplätze.
Handel und Geschäfte |
Die Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten konzentrieren sich einerseits, auch historisch bedingt, in der Innenstadt (um den Hauptplatz und den Holzplatz, Triesterstraße, Fabriksgasse, Wienerstraße) und andererseits am Handelsgebiet „Am Spitz“, welches am Stadtrand in Richtung Ternitz in den 1990er Jahren schrittweise mit großflächigen Geschäften bebaut wurde (Supermärkte, Elektrohandel, Baumarkt, diverse Autohändler und Werkstätten, Bürohäuser und andere mehr).
Am Gelände der ehemaligen Brevillier & Urban Schraubenwerke wurde ein innerstädtisches Einkaufszentrum („Panoramapark“) errichtet.
Medien |
Niederösterreichische Nachrichten – Lokalausgabe für den Bezirk Neunkirchen- „Die neue Gemeindestube“ – Mitteilungsblatt der Stadtgemeinde Neunkirchen
Gratiszeitungen:
- Der Monat im Bezirk Neunkirchen (eingestellt 2018)
- Bezirksblatt Neunkirchen
Öffentliche Einrichtungen |
Als Verwaltungssitz des Bezirks ist in Neunkirchen die Bezirkshauptmannschaft angesiedelt. Darüber hinaus sind auch andere Behörden und öffentliche Einrichtungen, wie ein Bezirksgericht, die Gebietskrankenkasse, Arbeiterkammer, die Bezirksbauernkammer und die örtliche Stelle der Wirtschaftskammer etabliert.
Sicherheit |
Das Bezirkspolizeikommando Neunkirchen samt angeschlossener Polizeiinspektion hat seinen Sitz ebenfalls in der Stadt. Weiters verfügt Neunkirchen über einen Gemeindewachkörper.
Die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen-Stadt besteht seit dem Jahre 1867 und zählt somit zu einer der Gründungswehren des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes (NÖ LFV).
Neben der Stadtfeuerwehr Neunkirchen bestehen noch die beiden Feuerwehren Neunkirchen-Mollram und Neunkirchen-Peisching.
Gesundheit |
Das Neunkirchner Krankenhaus, Landesklinikum Thermenregion Neunkirchen, befindet sich in der Peischingerstraße 19, nördlich der Schwarza und kann auf eine Geschichte bis 1898 zurückblicken.
Es gibt folgende Abteilungen:
- Chirurgie
- Innere Medizin
- Anästhesiologie und Intensivmedizin
- Gynäkologie und Geburtshilfe
- Orthopädie, Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie
- Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin
- Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik
- Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation
- Institut für Radiologie
Der Rettungsdienst wird für die Stadt vom Roten Kreuz von der Bezirksstelle in der Stadt durchgeführt.
Energie |
In Peisching existiert ein stillgelegtes steinkohlegefeuertes Heizkraftwerk mit einem 120 Meter hohen Schornstein. Das dort stationierte Umspannwerk Hohe Wand (UW HWA) wurde in den Jahren 2008 und 2009 erneuert und ausgebaut.
Bildung |
Kindergärten in Neunkirchen |
Es bestehen in der Stadt sieben Landeskindergärten sowie ein privater Kindergarten der katholischen Pfarre.
Schulen in Neunkirchen |
- Volksschule Steinfeld (Dittrichstraße 12), Volksschule Mühlfeld (Mühlfeldstraße), Volksschule Peisching (Am Mühlbach)
- Musikmittelschule/Hauptschule Schoellerstraße
- Medienmittelschule/Hauptschule Augasse
- Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Neunkirchen (Otto-Glöckelweg 2)
Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule (Schillergasse)- Gesundheits- und Krankenpflegeschule (Wienerstraße)
- Sonderpädagogisches Zentrum (Dittrichstraße 12)
- Landesberufsschule Neunkirchen (Triesterstraße 67)
Weitere Bildungseinrichtungen |
Musikschule Neunkirchen, WIFI, Volkshochschule-Volksbildungsverein Neunkirchen, Kulturzentrum Am Stiergraben (Galerie, Stadtbücherei)
Sport und Freizeit |
- Erholungszentrum: Nahe dem Stadtpark, es wird ein Hallenbad, ein Freibad, Restaurant, Sauna, Solarium, Massage, Tischtennis, eine Minigolfanlage und ein Beachvolleyballplatz angeboten. Das Schwimmbad wurde Herbst 2010 bis Frühling 2011 erneuert.
Pumptrack: Im Herbst 2016 wurde eine Asphalt – Pumptrackbahn zwischen Boulderhalle und Erholungszentrum errichtet.- Laufstrecke Föhrenwald: Vor einigen Jahren wurden mit Hilfe der Sparkasse Neunkirchen im Neunkirchner Föhrenwald mehrere Laufstrecken mit verschiedenen Längen (1,3 / 3 / 6 / 8,9 km) eingerichtet.
- Im Bereich der Kinder- und Jugendbewegung ist die Pfadfindergruppe Neunkirchen zu nennen, die seit 1928 besteht.
- Kletterzentrum: An der Wienerstraße, NSW-Gebäude (ehem. Neunkirchner Schrauben-Werk), befindet sich eine kleine Kletterhalle zum „Boulderclimbing“. 2013 wurde eine zweite Boulderhalle neben dem Erholungszentrum errichtet.
- Schafferhofergarten: Verkehrserziehungsplatz, Kinderspielplatz, Skaterpark, große Wiese für diverse Aktivitäten, Cafe-Restaurant, Tennisplatz
Trivia |
Der am 14. Jänner 1988 entdeckte Hauptgürtelasteroid (4216) Neunkirchen wurde nach der Stadt benannt.
Persönlichkeiten |
Emil Stockhammer (1840–1911) Politiker, Bürgermeister von Neunkirchen 1885–1892 und 1900–1911
Rudolf Bernt (1844–1914), Architekt, Maler und Graphiker
Franz Krinninger (1844–1899), Komponist und Chormeister des Gesang- und Orchestervereins Neunkirchen
Heinrich Moses (1852–1920), Lehrer, Volkskundler und Gründer des Städtischen Museum Neunkirchen
Oskar Stössel (1879–1964), Maler und Grafiker (Schüler von Ferdinand Schmutzer)
Julius Steinfeld (1884–1974), Politiker (Agudath Israel, Mitorganisator der Kindertransporte zur Rettung jüdischer Kinder)
Andreas Fass (1889–1951), Politiker und Schlosser
Franz Löser (1889–1953), Schauspieler und Mundartdichter
Fritz Weninger (1892–1981), Maler, Restaurator und Kustos des Städtischen Museums Neunkirchen
Max Pam (1897–1938), Industrieller und Direktor der Firma M. Pam & Co.
Karl Steiner (1902–1981), Maler und Bildhauer
Alfons Maria Stickler (1910–2007), Kurienkardinal
Anton Burger (1911–1991), SS-Obersturmführer und Lagerkommandant im Ghetto Theresienstadt
Ernst Fasan (* 1926), Jurist und Pionier des Weltraumrechts
Franz Fischer (1929–1970), Philosoph
Gertrud Stickler (1929–2015), Don-Bosco-Schwester
Gertrude Tribaumer (* 1931), Politikerin
Gertrud Gerhartl-Buttlar (* 1934) Historikerin und Archivarin
Bernard Springer (* 1940), Franziskaner-Minorit, Theologe, Stadtpfarrer in Neunkirchen seit 1976
Walter Dorner (1942–2017), Chirurg
Herbert Kautz (1945–2005), Bürgermeister und Landtagsabgeordneter
Manuela Alphons (* 1946), Schauspielerin
Josef Trenk (1946–2016), Politiker
Bertram Karl Steiner (* 1948), Journalist und Publizist
Josef Prober (* 1950), Politiker
Gabriela Schmoll (* 1950), Schauspielerin
Margarete Haase (* 1953), Managerin
Ernst Ferstl (* 1955), Lehrer und Schriftsteller
Roland Königshofer (* 1962), Radrennfahrer
Gerhard Milchram (* 1962), Historiker, Museumskurator
Gerhard Fohler (* 1964), Wissenschaftler, Lehrstuhl für Echtzeitsysteme an der Uni-Kaiserslautern
Walter Reiterer (* 1967), Sportkommentator
Udo Landbauer (* 1986), österreichischer Politiker der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und Spitzenkandidat der FPÖ Niederösterreich für die Landtagswahl 2018
Anna Posch (* 1992), Schauspielerin
Weblinks |
Commons: Neunkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Homepage der Stadt Neunkirchen
- Homepage des Dorfes Mollram
- Homepage der römisch-katholische Pfarre Neunkirchen
- Homepage der evangelischen Pfarre Neunkirchen
schlot.at: Schrägluftbild der Stadt 1928 und Stadtplan 1926 mit Verortung wichtiger Industriebetriebe
31818 – Neunkirchen (Niederösterreich). Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise |
↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2018 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2018), (Excel)
↑ Susanne Sievers, Otto Helmut Urban, Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K; L–Z. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 1365 f.
↑ Günter Spreitzhofer; Neunkirchen – Ein Bezirk und seine Industrie. Regionalentwicklung im südlichen Niederösterreich. Wien, Univ. Dipl. Arb. 1989.
↑ Martin Fasan, Wolfgang Haider-Berky; Die Industrie. Von den Anfängen bis Heute. (Geschichte von Neunkirchen. Bd. 4) Neunkirchen 1987.
↑ Geschichte am Portal der Stadt Neunkirchen abgerufen am 4. Oktober 2018
↑ Gerhard Milchram; Heilige Gemeinde Neunkirchen. Eine jüdische Heimatgeschichte. Wien 2000.
↑ Evangelische Kirche – Restaurierung der Kirchenfassade 2014. Abgerufen am 1. Jänner 2015.
↑ meinbezirk.at – 110.500 Euro für Evangelische Kirche. Artikel vom 9. Oktober 2014, abgerufen am 1. Jänner 2015.
↑ Geschichte der evangelischen Kirche Neunkirchen. Abgerufen am 1. Jänner 2015.
↑ Vom Franz-Fischer-Kreis zur Franz-Fischer-Gesellschaft. Abgerufen am 17. März 2015.
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