Breitenstein (Niederösterreich)
Breitenstein | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Fläche: | 20,24 km² | |
Koordinaten: | 47° 40′ N, 15° 49′ O47.66138888888915.824166666667779 | |
Höhe: | 779 m ü. A. | |
Einwohner: | 318 (1. Jän. 2018) | |
Postleitzahlen: | 2641, 2673 | |
Vorwahl: | 02664 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 05 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstraße 19 2673 Breitenstein | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Engelbert Rinnhofer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2015) (13 Mitglieder) | ||
Lage der Gemeinde Breitenstein im Bezirk Neunkirchen | ||
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap | ||
Blick auf Breitenstein und den Adlitzgraben | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Breitenstein ist eine Gemeinde mit 318 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2018) im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
2 Gemeindegliederung
3 Nachbargemeinden
4 Geschichte
5 Bevölkerungsentwicklung
6 Religion
7 Wappen
8 Politik
9 Sanatorium „Erholungsheim Breitenstein“
10 Kultur und Sehenswürdigkeiten
11 Wirtschaft
12 Verkehr
13 Persönlichkeiten
14 Weblinks
15 Einzelnachweise
16 Anmerkungen
Geografie |
Breitenstein liegt im Adlitzgraben am Fuß des Semmerings in einer Seehöhe von 705 bis 1.545 Meter, direkt an der Semmeringbahn in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 20,24 km², 75,95 % der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung |
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Breitenstein. Ortsteile der Gemeinde sind:
- Breitenstein
- Klamm
- Orthof
- Kreuzberg
- Adlitzgraben
Nachbargemeinden |
Reichenau an der Rax | Payerbach | |
Gloggnitz | ||
Spital am Semmering | Semmering | Schottwien |
Geschichte |
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.
Der Name des Ortes „Preittenstein“ wird erstmals 1220 in einer Urkunde, in der von verschiedenen Besitzungen der Burgherren von Klamm die Rede war, erwähnt.[1]
Im April 1945 war die Gegend um Breitenstein Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der späteren deutschen 9. Gebirgs-Division (Ost) und der Roten Armee, welche über den Semmering-Pass in die Steiermark vorzudringen versuchte. Im Zuge dieser Kampfhandlungen wurden Gebäude wie das Hotel Sonnhof[2] oder die Gehöftgruppe Pertl[3] zerstört.[4]
Bevölkerungsentwicklung |
Die Gemeinde hat einen unverhältnismäßig hohen Anteil an Personen, die nicht ständig ihren Wohnsitz haben. 330 Hauptwohnsitzen stehen 335 Zweitwohnsitze gegenüber.
Religion |
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 80,6 % der Einwohner römisch-katholisch und 3,8 % evangelisch, 1,1 % sind Muslime, 1,3 % gehören orthodoxen Kirchen an, 11,9 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Wappen |
Das Gemeindewappen wurde mit Bescheid vom 14. August 1991 der NÖ-Landesregierung verliehen. Gleichzeitig wurden die vom Gemeinderat beschlossenen Gemeindefarben „grün-gelb“ genehmigt.[5]
Blasonierung: „Ein grüner Schild, schräglinks geteilt durch einen silbernen Wellenbalken, unten auf wachsendem goldenen Felsen eine ebensolche Ruine mit linksstehendem Bergfried und schwarzen Schießscharten, oben aus der Schildteilung wachsend eine zweigeschossige goldene Brücke mit oben vier und untern zwei Bogenöffnungen.“[6]
Die Übergabe erfolgte am 5. April 1992 durch den niederösterreichischen Landeshauptmann Siegfried Ludwig und seinem Stellvertreter Ernst Höger.
Politik |
Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, und 5 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, und 3 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, und 2 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, und 3 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, und 4 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, und 4 SPÖ.
- Bürgermeister
1919–1928 | Johann Hanl |
1929–1933 | Adolf Poppa |
1934–1938 | Johann Hanl |
1938–1942 | Leopold Heu |
1942–1945 | Josef Althammer |
1945–12.01.1946 | Josef Mies |
12.01.1946–28.08.1946 | Karl Wallner |
28.08.1946–15.05.1955 | Ignaz Wallner |
15.05.1955−25.07.1961 | Ludwig Tritt |
12.08.1961−19.04.1975 | Rudolf Sagbauer |
19.04.1975−17.08.1984 | Karl Stocksmayer |
03.09.1984−29.04.1985 | Rudolf Hanl |
29.04.1985−31.05.1992 | Leo Schellenbacher |
10.06.1992−13.04.2010 | Friedrich Koger |
seit 13.04.2010 | Engelbert Rinnhofer (ÖVP) |
Sanatorium „Erholungsheim Breitenstein“ |
In Breitenstein befand sich, heute nahezu vergessen, ein bemerkenswertes Volkssanatorium, das in mehreren Etappen ab 1903 errichtete Sanatorium und Erholungsheim Breitenstein. Es war eine der zum Teil weltbekannten Heilstätten (wenn auch keine explizite Lungenheilanstalt, wie das Sanatorium Wienerwald, das Genesungsheim Felbring, das Sanatorium Strengberg, oder das Sanatorium am Hochegg, um nur die bekanntesten zu nennen) im östlichen Alpenvorland und gleichzeitig die erste von der sozial hoch engagierten Henriette Weiss errichtete Volksheilanstalt. Noch während des Ersten Weltkriegs gründete Henriette Weiss (1864–1931),[7] geschichtlich eine der wichtigsten Verfechterinnen der Ausbildung für Frauen zur Krankenpflege, die Erholungsheime Wällischhof in Maria Enzersdorf und Sans Souci in Mauer bei Wien[Anm. 1] sowie 1914 die Wiener Kriegswaldschule[8] für Kinder. Nach dem Ersten Weltkrieg reüssierte Weiss als Leiterin des durch Kriegseinwirkung schwer angeschlagenen Sanatoriums Alland. 1928 wurde in Baden bei Wien das Altersheim Sorgenfrei ins Leben gerufen.[Anm. 2]
1938 „arisiert“, wurde die Heilanstalt Breitenstein in der NS-Zeit schwer in Mitleidenschaft gezogen und war – als Folge der unrechtmäßigen Aneignung – in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg dem Verfall preisgegeben. In Verkennung seines geschichtlichen Wertes musste das auf 880 m Seehöhe gelegene Sanatorium, inklusive des architektonisch nicht uninteressanten Bauteils von 1908, im Winter 2006/07 auf Betreiben der Gemeinde abgerissen werden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
- Burgruine Klamm
- Katholische Pfarrkirche Klamm am Semmering hl. Martin
- Katholische Filialkirche Breitenstein Mutterschaft Mariens
- Ghega-Museum Breitenstein: In unmittelbarer Nähe zum Viadukt Kalte Rinne zeigt dieses Museum von Leben und Wirken des Carl Ritter von Ghega und seiner Mitarbeiter; 40 Bilder; Skizzen; Pläne und Zeichnungen.[9]
Wirtschaft |
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 18, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 23. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 154. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,93 %.
Verkehr |
- Bahn: An der Südbahn liegt der Bahnhof Breitenstein. Hier halten Regionalzüge in Richtung Payerbach-Reichenau und Semmering bzw. Mürzzuschlag. Weiters gibt es unter der Woche in der Früh und am Abend Regionalexpresszüge Richtung Wien und Mürzzuschlag.
Persönlichkeiten |
Alma Mahler-Werfel (1879–1964), Salonnière der (Wiener) Kunst-, Musik- und Literaturszene der ersten Hälfte des 20. Jhdts.; für Alma Mahler-Werfel wurde 1913 im Ort eine Villa errichtet
Viktor Kaplan (1876–1934), der Erfinder der Kaplanturbine, wohnte als Kleinkind mit seinen Eltern Karl Viktor und Johanna Kaplan vom 16. Juli 1877 bis 12. November 1879 in Breitenstein. Vater Karl Viktor war dort Stationsvorstand der Südbahn-Gesellschaft. Die Wohnung der Familie war im 1. Stock des heute noch existierenden Bahnwärterhauses 164, das etwa 200 m westlich des Bahnhofes Breitenstein gelegen ist.
Weblinks |
Commons: Breitenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Eintrag zu Breitenstein in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Seite der Gemeinde Breitenstein
31805 – Breitenstein (Niederösterreich). Gemeindedaten, Statistik Austria.
Topothek Breitenstein historisches Bildmaterial, verortet, verschlagwortet und datiert
Einzelnachweise |
↑ Gemeinde Breitenstein: Geschichte (Memento des Originals vom 20. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/breitenstein.at (abgerufen am 16. April 2013)
↑ Webseite breitenstein.topothek.at: Das Hotel Sonnhof auf historischen Ansichtskarten, abgerufen am 3. Januar 2014
↑ Webseite breitenstein.topothek.at: Semmering, Fleischmann Viadukt, Pertl-Hof, abgerufen am 3. Januar 2014
↑ Zeitschrift Truppendienst des Österreichischen Bundesheeres Ausgabe 5/2003: Semmering, April 1945 – Die Kämpfe um die Südbahn-Meierei, Autor Friedrich Brettner
↑ RIS-BKA: Kundmachung 114/91 über die Verleihung eines Gemeindewappens und die Genehmigung der Gemeindefarben für die Gemeinde Breitenstein@1@2Vorlage:Toter Link/www.ris.bka.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (pdf-Dokument. 20 KB; abgerufen am 16. April 2013)
↑ ab Anita Wodl und Monika Palka in 80 Jahre Gemeindehaus in Breitenstein und wie es dazu kam, herausgegeben von der Gemeinde Breitenstein, 2008 (pdf-Dokument, 4,04 MB; abgerufen am 16. April 2013)
↑ In Memoriam. Henriette Weiss. In: Die Österreicherin. Nr. 8/1931 (IV. Jahrgang), S. 7.
↑ Henriette Weiss: Bilder aus der Wiener Kriegswaldschule. Perles, Wien 1917, Katalogzettel (ÖNB).
↑ Ghega-Museum
Anmerkungen |
↑ Ehemals gelegen an der Maurer Langen Gasse zwischen Kaserngasse und Kroissberggasse.
↑ Eröffnet am 12. Jänner 1928. – Siehe: Lokales. (…) Eröffnung des hiesigen Altersheimes „Sorgenfrei“. In: Badener Zeitung, Nr. 4/1928 (IL. Jahrgang), 14. Jänner 1928, S. 2 f. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
Sorgenfrei war eine Adaption des Erholungsheims Körnerpark. Unter der Adresse Baden, Kaiser-Franz-Ring 27 befindet sich nunmehr seit Jahrzehnten ein (in den Jahren vor 2012 neu errichteter) Bau der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft.
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