Kirchberg am Wechsel
Kirchberg am Wechsel | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Fläche: | 51,36 km² | |
Koordinaten: | 47° 37′ N, 16° 0′ O47.60861111111115.9925581 | |
Höhe: | 581 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.505 (1. Jän. 2018) | |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2640, 2880, 2881 | |
Vorwahl: | 02641 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 14 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Markt 63 2880 Kirchberg am Wechsel | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Willibald Fuchs (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2015) (21 Mitglieder) | ||
Lage der Marktgemeinde Kirchberg am Wechsel im Bezirk Neunkirchen | ||
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Gemeindeamt | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Kirchberg am Wechsel ist eine Marktgemeinde mit 2505 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2018) im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
2 Gemeindegliederung
3 Geschichte
4 Bevölkerungsentwicklung
5 Religionen
6 Politik
7 Sehenswürdigkeiten
8 Regelmäßige Veranstaltungen
9 Schulen
10 Wirtschaft
11 Vereine
12 Persönlichkeiten
13 Literatur
14 Weblinks
15 Einzelnachweise
Geographie |
Kirchberg am Wechsel liegt im Industrieviertel in Niederösterreich rund 100 Kilometer südlich von Wien im Tal des Otterbaches, der sich am Ostende von Kirchberg mit dem Molzbach zur Feistritz vereinigt, am Fuß des Wechsels. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 51,17 Quadratkilometer. 67,95 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung |
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Januar 2018[1]):
- Alpeltal (37)
- Kirchberg am Wechsel (1821)
- Kranichberg (144)
- Lehen (147)
- Molzegg (137)
- Ofenbach (219)
Die Marktgemeinde Kirchberg am Wechsel gliedert sich in sechs Katastralgemeinden:
- Alpeltal
- 282 ha, 38 a, 14 m² (5,5 % des Gemeindegebietes)
- Kirchberg
- mit den Ortsteilen Au, Markt, Molz, Rammergraben, Sachsenbrunn, Sellhof, Stein, Tratten, Weyer und Wieden Wiese
- 1.171 ha, 55 a, 34 m² (22,8 % des Gemeindegebietes)
- Kranichberg
- mit den Ortsteilen Baumthal, Eselberg, Friedersdorf, Kiengraben, Oberer Kirchgraben, Kreith, Kreithberg, Pucha, Pyhra und Rams
- 1.001 ha, 44 a, 06 m² (19,8 % des Gemeindegebietes)
- Lehen
- mit den Ortsteilen Nebelsbach und Steinbach
- 716 ha, 80 a, 05 m² (14,0 % des Gemeindegebietes)
- Molzegg
- mit den Ortsteilen Kampsteiner Schwaig, Kreuzbauern, Molz und Steyersberger Schwaig
- 1.574 ha, 47 a, 05 m² (30,7 % des Gemeindegebietes)
- Ofenbach
- mit den Ortsteilen Eigenberg und Wieden
- 372 ha, 07 a, 40 m² (7,2 % des Gemeindegebietes)
In den einzelnen Katastralgemeinden ist der Waldanteil verschieden groß: Molzegg hat mit 83 % seiner Bodenfläche den meisten Wald, gefolgt von Kranichberg, Alpeltal, Lehen und Ofenbach; Kirchberg hat mit 49 % die geringste Waldfläche.
Ein Viertel des Bodens wird landwirtschaftlich genutzt (Felder, Wiesen). Hier liegt Kirchberg mit 39 % an der Spitze, Molzegg dagegen nutzt nur 12 % seiner Fläche als Grünland und Äcker. Die restlichen 6 % des Bodens sind sonstige Flächen (Verkehrswege und Ähnliches), Bauflächen, Almen und Gärten.
Geschichte |
Der Name Kirchberg ist erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1232 (Kyperk) erwähnt. Auch wann der Ort zum Markt erhoben wurde, ist nicht bekannt; er wurde jedenfalls 1386 als solcher bezeichnet.
1472/73 wurde der Ort von einer Pestepidemie heimgesucht. 1713 und 1714 grassierte erneut die Pest. Die Pestsäule am Hauptplatz erinnert daran.
Die Gründung der Wolfgangskirche auf dem Gemeindegebiet um 970 geht der Sage nach auf den Heiligen Wolfgang zurück. Die dauernde Besiedelung des Wechselgebietes erfolgte im 12. Jahrhundert. 1216 erfolgte die Grundsteinlegung des späteren Augustiner-Chorfrauenstifts durch die Herren von Kranichberg. 1404 wird die Wolfgangskirche als Kapelle erwähnt. Zur Zeit der Ersten Wiener Türkenbelagerung (1529) wurden Ort, Kloster und Kirche niedergebrannt. Nach dem Wiederaufbau des Klosters mussten die Schwestern 1554 wegen einer Seuche flüchten. Aus dem Umstand, dass in dem Bericht ein Schulmeister erwähnt wird, ist zu schließen, dass es bereits eine Schule gab.
1656 bestätigte Kaiser Ferdinand III. in einem Wappenbrief das Marktrecht. Im folgenden Jahr wurde das Kloster umgebaut und erhielt seine heutige Gestalt.
Während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung flüchtete die Bevölkerung Kirchbergs in die befestigten Bereiche um Kirche und Kloster, doch kam es diesmal zu keinen Brandschatzungen.
1754 bis 1756 wurde die gotische Pfarrkirche abgerissen und im Barockstil neu gebaut. Bis auf den Turmhelm, der 1829 abbrannte, ist der Bauzustand bis heute unverändert. 1782 erfolgte die Aufhebung des Klosters unter Joseph II. Im selben Jahr wurde die Weihe der Wolfgangskirche aufgehoben.
Im Zuge der Koalitionskriege kam es 1805 und erneut 1809 zu Plünderungen. 1814 und 1833 litt der Ort unter Hochwasserkatastrophen. 1850 entstanden die Gemeinden Kirchberg am Wechsel, Kranichberg und Molzegg; Kranichberg wurde 1968, Molzegg 1972 zu Kirchberg eingemeindet. Von 1859 bis 1868 wurde die Wolfgangskirche wieder aufgebaut; 1918 nach Blitzschlag ausgebrannt, wurde sie abermals restauriert. Seit 1999 nutzen Dominikanerinnen das ehemalige Chorfrauenstift als geistliches Zentrum.
Bevölkerungsentwicklung |
Religionen |
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 93,9 % der Einwohner römisch-katholisch und 1,0 % evangelisch. 1,5 % sind Muslime, 0,7 % gehören orthodoxen Kirchen an. 2,3 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Politik |
Der Gemeinderat besteht aus insgesamt 21 Mitgliedern.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 4 SPÖ, und 3 FPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 4 SPÖ, und 2 FPÖ.
- Bürgermeister
- seit ? Willibald Fuchs (ÖVP)
Sehenswürdigkeiten |
- Burg Kranichberg
- Die katholische Pfarrkirche Kirchberg am Wechsel hl. Jakobus der Ältere bildet mit dem Kloster Kirchberg am Wechsel und dem Pfarrhof Kirchberg am Wechsel ein Bauensemble
- Mariensäule Kirchberg am Wechsel
- Katholische Filialkirche hl. Wolfgang
- Kalvarienberg
Kernstockwarte, hölzerne Aussichtswarte auf dem Wolfenkogel
Hermannshöhle, größte Tropfsteinhöhle in Niederösterreich- Naturdenkmal 1000-jährige Linde
- Friedhofskirche
- Kapellen und Wegkreuze
Regelmäßige Veranstaltungen |
International Wittgenstein-Symposium: ein internationales Symposium, das sich der Philosophie Ludwig Wittgensteins und seiner Beziehung zur Wissenschaft widmet. Es findet seit 1976 jährlich im Sommer (in der ersten August-Hälfte) in Kirchberg am Wechsel statt. Das Symposium veranstaltet die Österreichische Ludwig Wittgenstein Gesellschaft.[2]
Schulen |
- Volksschule Kirchberg am Wechsel, Markt 300
- Mittelschule Kirchberg am Wechsel, Markt 106
- Allgemeine Sonderschule Kirchberg am Wechsel, Markt 300
Gymnasium und Realgymnasium Sachsenbrunn der Erzdiözese Wien
Wirtschaft |
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 104, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 138. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1069. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,2 Prozent.
Insbesondere der Sommertourismus spielt mit rund 55.000 Übernachtungen eine wichtige Rolle. Kirchberg hat aber auch zwei familienfreundliche Schilifte.
Vereine |
Vereine haben in Kirchberg am Wechsel eine lange Tradition. Derzeit sind folgende Vereine aktiv:
- Freiwillige Feuerwehr Kirchberg am Wechsel
- Gründungsjahr 1873
- Musikverein Kirchberg am Wechsel
- Gründungsjahr 1876
- Raiffeisenkasse Kirchberg am Wechsel (Reg. Genossenschaft m.b.H.)
- Gründungsjahr 1895
- Österreichischer Kameradschaftsbund, Ortsverband Kirchberg am Wechsel
- Gründungsjahr 1904
- Wald- und Weidegenossenschaft Molzegg (Reg. Gen. m.b.H.)
- Gründungsjahr 1929
- NÖ Imkerbund, Ortsgruppe Kirchberg am Wechsel
- Gründungsjahr 1938
- Ortsgruppe Kirchberg am Wechsel und Umgebung des Kriegsoper- und Behindertenverbandes für Wien, Nö und Burgenland
- Gründungsjahr 1946
- Union-Sportverein Raiffeisen Kirchberg am Wechsel
- Gründungsjahr 1947
- Elternverein der Volks-, Haupt- und Sonderschule Kirchberg
- Gründungsjahr 1953
- Nö Pfadfinder, Gruppe Kirchberg am Wechsel
- Gründungsjahr 1971
- Freunde der Wolfgangskirche
- Gründungsjahr 1971
- Tourismusverein Kirchberg am Wechsel
- Gründungsjahr 1972
- Österreichische Ludwig Wittgenstein Gesellschaft
- Gründungsjahr 1974
- Erster Kirchberger Tennisclub
- Gründungsjahr 1979
- Schachklub Kirchberg am Wechsel
- Gründungsjahr 1980
- Radclub RC Drahtesel Kirchberg
- Gründungsjahr 1983
- Landjugend
- Gründungsjahr 1984
- Union Schützenverein
- Gründungsjahr 1987
- Volkstanzgruppe Kirchberg am Wechsel
- Gründungsjahr 1991
- Kirchberger Verein für Gemeindeentwicklung und Dorferneuerung
- Gründungsjahr 1992
Persönlichkeiten |
- Ehrenbürger der Gemeinde
- Thomas Gottschlich (1904–1989), Pfarrer in Kranichberg
- Lorenz Köck (1930-), Unternehmer
- Söhne und Töchter der Gemeinde
Norbert Burger (1929–1992), Unternehmensberater und Politiker
Andreas Donhauser (* 1960), Szenenbildner, Bühnenbildner und Kostümbildner
Johannes Ditz (* 1951), Politiker und Manager, Wirtschaftsminister
Johann Köteles (* 1930), Politiker und Gewerkschaftssekretär
Florian Kuntner (1933–1994), Weihbischof der Erzdiözese Wien
Kunibert Zinner (1906–1990), Bildhauer und Komponist
- Personen mit Bezug zur Gemeinde
Ignaz Edler von Mitis (1771–1842), Techniker und Chemiker, Chemiefabrikant in Kirchberg am Wechsel
Hans Müller (* 1943), Geschäftsleiter und Politiker, Mitglied des Gemeinderats von Kirchberg am Wechsel
Johann Preyer (1805–1888), Schriftsteller und Bürgermeister von Timișoara, lebte von 1876 bis zu seinem Tod in Kirchberg am Wechsel
Edmund Tauchner (* 1956), Rauchfangkehrer und Politiker, Mitglied des Gemeinderats von Kirchberg am Wechsel
Friedrich Gustav Piffl (1864–1932), Erzbischof der Erzdiözese Wien wurde am Friedhof in Kranichberg begraben
Literatur |
- Bruno H. Bauer: Kirchberg am Wechsel, Bibliographie 1990: mit gesonderten Literaturverzeichnissen der Katastralgemeinden Kranichberg und Molzegg und der Nachbargemeinden St. Corona, Feistritz, Otterthal und Trattenbach. - Kirchberg am Wechsel / Wien. - (Kirchberger Schriftenreihe ; 1 )
- Marktgemeinde Kirchberg am Wechsel [Hrsg.] (1974): Kirchberg am Wechsel. - Aspang, Moschna.
- Marktgemeinde Kirchberg am Wechsel [Hrsg.] (1982): 750 Jahre Kirchberg am Wechsel. - Aspang, Moschna.
- Bruno Bauer, Christian Berner, Reinhart Deschka, Ernst Feuchtenhofer, Willibald Fuchs, Reinhard Gansterer, Johann Mitter, Wolfgang Rank: Kirchberg am Wechsel: Geschichte und Gegenwart einer Marktgemeinde. Hrsg.: Marktgemeinde Kirchberg am Wechsel. 2001.
Weblinks |
Commons: Kirchberg am Wechsel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Eintrag zu Kirchberg am Wechsel im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
31814 – Kirchberg am Wechsel. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise |
↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2018 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2018), (Excel)
↑ International Wittgenstein Symposium (IWS) – A Survey of Topics 1976–2017 – Austrian Ludwig Wittgenstein Society. Abgerufen am 13. November 2018 (amerikanisches Englisch).
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