Clan Campbell
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Clan Campbell (Gälisch: Clann Chaimbeul) ist ein großer und einflussreicher schottischer Clan. Sein Ursprung liegt vermutlich bei den Briten des Königreichs Strathclyde, deren originärer Sitz entweder Innis Chonnel Castle auf der Innis Chonnell im Loch Awe oder Caisteal na Nigheann Ruaidhe bei Loch Avich war.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Der Name
3 Campbell Septs
4 Adelstitel
5 Literatur
6 Einzelnachweise
7 Weblinks
Geschichte |
Die erste schriftliche Erwähnung des Clan Campbell datiert von 1263 (als ein gewisser Gillespie Campbell Land in Strathclyde erwarb).
Der Clan wurde zuerst von den MacDougalls, Lairds of Lorne, beherrscht. Dieser Zustand änderte sich jedoch, als Sir Neil Campbell, ein enger Verbündeter und Freund von Robert the Bruce, durch umfangreiche Ländereien des Königs belohnt wurde, die von den MacDougalls und anderen Feinden der Argylls in kleineren Fehden eingebüßt worden waren. Der König verheiratete sogar seine Schwester an Sir Neil Campbell, und aus dieser königlichen Ehe entsprang John, der 1320 zum Earl of Atholl erhoben wurde.
John starb in der Schlacht von Halidon Hill 1333, und sein Titel wurde den Campbells entzogen. 1445 wurde Sir Duncan Campbell des Loch Awe-Zweiges der Familie zum Lord Campbell und sein Enkel und Erbe, Colin, 1457 zum Earl of Argyll erhoben. Der Onkel dieses Earls, ein anderer Colin, gründete einen neuen Campbell-Zweig – im County Breadalbane –, der dem Ruf der Loch Awe-Campbells in nichts nachstand. Gleichzeitig wurden dem Clan Campbell auch die Counties Cawdor und Loudoun zugesprochen. Interne Rivalität um den Titel des Clan Chiefs führte im 16. Jahrhundert zu einer Clanfehde zwischen diesen beiden großen Häusern, welche die Campbells beinahe ausrottete.
Campbell of Cawdor, der Vormund des 7. Earls of Argyll, wurde 1592 im Zuge einer Verschwörung ermordet, als das Leben seines jungen Mündels bedroht wurde. Dieser überlebte einen weiteren Giftanschlag und entwickelte sich später zu einem ausgezeichneten Soldaten und Führer, der die beiden Häuser vereinigte.
Die Unterstützung der schottischen Zentralverwaltung brachte den Campbells reiche Belohnung, trotz mehrerer Rückschläge. Archibald Campbell, 8. Earl of Argyll – ein großer Gegner von Montrose während des Bürgerkrieges gegen Charles I. – wurde wegen Verrates von Charles II. hingerichtet, obwohl die Argylls ihm zum Thron verholfen hatten. Sein Sohn, der 9. Earl of Argyll, wurde ebenfalls 1685 hingerichtet, weil er die protestantischen Aufstände des Duke of Monmouth unterstützte.
Im Rahmen einer lang anhaltenden Fehde zwischen den Campbells und dem Clan der MacDonalds ereignete sich 1692 das berüchtigte Massaker von Glencoe: Ein Trupp Soldaten unter Führung von Captain Robert Campbell of Glenlyon ermordete 38 Männer des MacDonald-Clans – dazu viele Frauen und Kinder –, nachdem sie über eine Woche lang ihre Gastfreundschaft genossen hatten. Dies war ein schwerer Verstoß gegen die schottischen Gesetze und Traditionen und verstärkte die Feindschaft zwischen den Clans.
Als die Stuarts ins Exil geschickt wurden, erhielten die Campbells sämtliche verloren gegangenen Güter zurück, und Wilhelm von Oranien ernannte 1701 Archibald Campbell, 10. Earl of Argyll zum Duke of Argyll, Marquess of Kintyre and Lorne, Earl of Campbell and Cowall, Viscount of Lochow and Glenyla, Lord of Inverary, Mull, Morver and Tiry.
Dessen Sohn John Campbell, 2. Duke of Argyll wurde 1736 einer der ersten britischen Feldmarschälle, er war einer der einflussreichsten Männer in Schottland und gilt als Architekt der schottisch-englischen Vereinigung.
Der Name |
Dugald of Lochawe (Großvater von Mor Cailein of Lochawe) ist wahrscheinlich der Gründer der Namensdynastie Campbell. Sein Spitzname war Cam Beul (gälisch: gebogener Mund), da er die Gewohnheit hatte, nur aus dem Mundwinkel zu sprechen. Da Dugald von allen Familienmitgliedern verehrt wurde, beschloss man, seinen Beinamen als Familiennamen zu übernehmen. Daraus wurde zunächst Cambel (13. Jahrhundert).
Die heutige Schreibweise (Campbell) entstand wahrscheinlich durch normannische Bürokraten am Hof von König David II. (Sohn von Robert the Bruce) und deren Versuch, gälische Namen zu schreiben.
Campbell Septs |
Septs sind Familien, die die Oberherrschaft eines Clanchief akzeptieren. Diese Familien sind entweder Blutsverwandte oder Familien, die schon immer im Clangebiet ansässig waren und den Clanchief als Lehnsherren anerkennen.
Offizielle Familienliste: Arthus, Bannatyne, Burnes, Burness, Burnett, Burns, Caddell, Cadell, Calder, Cattel, Connochie, Conochie, Denoon, Denune, Gibbon, Gibson, Greenhalgh, Harres, Harris, Harrison, Hastings, Hawes, Haws, Hawson, Isaac, Isaacs, Iverson, Kellar, Keller, Kissack, Kissock, Lorne, Louden, Loudon, Loudoun, Lowden, Lowdon, Macartair, Macarthur, Maccarter, Maccolm, Maccolmbe, Macconachie, Macconchie, Macconnechy, Macconochie, Macdermit, Macdermott, Macdiarmid, Maceller, Macelvie, Macever, Macgibbon, Macglasrich, Macgubbin, Macgure, Macisaac, Maciver, Macivor, Mackeear, Mackelvie, Mackerlie, Mackessack, Mackessock, Mackissock, Maclaws, Maclehose, Macnichol, Macnocaird, Maconachie, Macoran, Macowen, Macphedran, Macphun, Mactause, Mactavish, Macthomas, Macure, Moore, Muir, Ochiltree, Orr, Pinkerton, Tawes, Tawesson, Thomas, Thomason, Thompson, Thomson, Torrie, Torry, Ure.
Diese Liste ist nicht vollständig; einige Familien, die den Campbells über Jahrhunderte folgten, sind nicht aufgeführt. Es ist nicht bekannt, warum diese Familiennamen nicht in die offizielle Liste aufgenommen wurden. Um Unstimmigkeiten vorzubeugen, hat das Clan-Oberhaupt, der Duke of Argyll, beschlossen, alle Angehörigen schottischer Familien und deren Nachfahren, die ihn als Clan-Oberhaupt anerkennen und ihm Treue schwören, als Septs zu akzeptieren.[3]
Adelstitel |
Angehörige des Clans hatten bzw. haben folgende erbliche Peer- und Baronet-Titel inne:[4]
Peerage of Scotland: Duke of Argyll (1701), Marquess of Argyll (1641), Marquess of Kintyre and Lorne (1701), Earl of Atholl (1320), Earl of Argyll (1457), Earl of Loudoun (1633), Earl of Caithness (1677), Earl of Breadalbane and Holland (1677), Earl of Campbell and Cowall (1701), Earl of Ilay (1706), Viscount of Breadalbane (1677), Viscount of Tay and Paintland (1677), Viscount Lochow and Glenyla (1701), Lord Campbell (1445), Lord Lorne (1470), Lord Campbell of Loudoun (1601), Lord Kintyre (1626), Lord Tarrinzean and Mauchline (1633), Lord St. Clair of Berriedale and Glenurchy (1677), Lord Glenorchy, Benederaloch, Ormelie and Weick (1677), Lord Inverary, Mull, Moreen and Tirie (1701), Lord Oransay, Dunoon and Arase (1706).
Peerage of England: Earl of Greenwich (1705), Baron Chatham (1705).
Peerage of Great Britain: Duke of Greenwich (1719), Baron Sundridge (1766), Baron Hamilton of Hameldon (1776).
Peerage of the United Kingdom: Duke of Argyll (1892), Marquess of Breadalbane (1831), Marquess of Breadalbane (1885), Earl Cawdor (1827), Earl of Ormelie (1831), Earl of Ormelie (1885), Viscount Emlyn (1827), Baron Cawdor (1796), Baron Breadalbane (1806), Baron Stratheden (1836), Baron Campbell (1841), Baron Breadalbane (1873).
Baronetage of Nova Scotia: Campbell Baronets, of Glenorchy (1625), Campbell Baronets, of Lundy (Lundie) (1627), Campbell Baronets, of Auchinbreck (1628), Campbell Baronets, of Ardnamurchan and Airds (1628), Campbell Baronets, of Aberuchil (um 1668), Campbell Baronets, of Ardkinglass (1679), Livingston/Campbell Baronets, of Glentirran (1685).
Baronetage of the United Kingdom: Campbell Baronets, of Succoth (1808), Campbell/Cockburn-Campbell Baronets, of Gartsford (1815/1821), Campbell Baronets, of St Cross Mede (1815), Campbell Baronets, of Inverneil (1818), Campbell Baronets, of New Brunswick (1831), Campbell Baronets, of Carrick Buoy (1831), Campbell Baronets, of Barcaldine (or Barcaldyne) and of Glenure (1831), Campbell Baronets, of Dunstaffnage (1836), Campbell Baronets, of Blythswood (1880), Campbell Baronets, of Ardnamurchan (1913), Campbell Baronets, of Milltown (1917), Campbell Baronets, of Airds (1939).
Literatur |
- Stephen Boardman: The Campbells 1250–1513. John Donald, Edinburgh 2006, ISBN 0-85976-662-4.
- Alastair Campbell of Airds: A History of Clan Campbell. 3 Bände, Edinburgh University Press, Edinburgh 2000–2004, ISBN 1902930177.
Einzelnachweise |
↑ abcdefghijklmnopqrstuvwxyzaaabac OFFICIAL LIST OF SEPTS OF CLAN CAMPBELL. Abgerufen am 3. Juni 2007.
↑ ab Alastair Campbell of Airds: A History of Clan Campbell. Band 1: From Origins to Flodden. Polygon at Edinburgh, Edinburgh 2000, ISBN 1-902930-17-7, S. 254–255.
↑ Official list of septs of Clan Campbell, englisch, abgerufen am 10. Februar 2012.
↑ Leigh Rayment's Peerage Page
Weblinks |
Commons: Clan Campbell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Website der Clan Campbell Society (North America) (englisch)
Website des Inveraray Castle (englisch)
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