Rosario (Santa Fe)
Basisdaten | |||
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Fläche: | 179 km2 | ||
Lage | 32° 57′ S, 60° 39′ W-32.95-60.6523 | ||
Höhe ü. d. M.: | 23 m | ||
Einwohnerzahl (2010): | 948.312 | ||
Dichte: | 5298 Einw./km² | ||
Agglomeration: | Gran Rosario | ||
– Einwohnerzahl: | 1.250.000 | ||
Verwaltung | |||
Provinz: | Santa Fe Santa Fe | ||
Departamento: | Rosario | ||
Bürgermeister: | Mónica Fein, PS | ||
Sonstiges | |||
Postleitzahl: | S2000 | ||
Telefonvorwahl: | 0341 | ||
Website von Rosario | |||
Karte | |||
Rosario ist mit 948.312 Einwohnern (2010, INDEC[1]) nach Buenos Aires und Córdoba die drittgrößte Stadt Argentiniens und ein bedeutendes Industriezentrum. Die Stadt liegt 300 km nordwestlich von Buenos Aires am westlichen Ufer des Paraná. Rosario ist die Hauptstadt des gleichnamigen Departamento und liegt im Zentrum des wichtigsten argentinischen Industriekorridors. Seine Vororte und benachbarten Städte bilden eine Metropolregion mit 1.121.441 Einwohnern.
Die Stadt ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und das Schifffahrtszentrum für das nordöstliche Argentinien. Ozeandampfer erreichen die Stadt über den Paraná, der die Existenz eines zehn Meter tiefen Hafens ermöglicht. Eine Brücke, die über den Paraná führt, wurde 2003 eröffnet, um Rosario mit Victoria über das Delta des Paraná zu verbinden.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
2 Geschichte
3 Politik
4 Wirtschaft
5 Bildung
6 Kultur und Kirche
7 Sport
8 Verkehr
8.1 Hafen
8.2 Schienenverkehr
8.3 Nahverkehr
8.4 Luftverkehr
8.5 Straßenverkehr
9 Klimatabelle
10 Söhne und Töchter der Stadt
11 Städtepartnerschaften
12 Einzelnachweise
13 Weblinks
Geographie |
Die Stadt liegt am Río Paraná im Süden der Provinz Santa Fe. Mehrere Vororte ziehen sich am Fluss entlang, so dass das bebaute Gebiet zwischen Alvear und San Lorenzo etwa 50 Kilometer lang ist. Trotz ihrer Größe ist die Stadt nur Hauptstadt des nach ihr benannten Departamentos, die Provinzhauptstadt ist das 170 km nördlich von Rosario gelegene Santa Fe.
Geschichte |
Die dauerhafte Besiedlung in dem Gebiet des heutigen Rosario begann im 17. Jahrhundert. Der erste Landbesitzer war Luis Romero de Pineda und die erste offizielle koloniale Siedlung wurde von Santiago de Montenegro initiiert, der 1751 zum Bürgermeister der Siedlung ernannt wurde. Ein konkretes Gründungsdatum gibt es nicht, die Stadt entwickelte sich im 18. Jahrhundert nur langsam aus einer kleinen Ansiedlung rund um eine Kapelle der Jungfrau von Rosario, woher die Stadt auch den Namen hat (rosario span. für Rosenkranz). 1811 wurde ein Militärbataillon im Norden der heutigen Stadt gegründet, in dem ein Jahr später General Manuel Belgrano zum ersten Mal die Flagge Argentiniens hisste. An diesen Akt erinnert heute ein monumentales Denkmal im Zentrum.
Dagegen begann die Stadt erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu wachsen, besonders ab 1880, als Europäern die Einwanderung nach Argentinien erleichtert wurde, was einen Zuzug von mehreren Hunderttausenden nach Rosario zur Folge hatte. Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte Rosario große, acht Stockwerke hohe Kornspeicher, drei Gießereien, fünf Sägemühlen, fünf Dampfkornmühlen, vier Gerbereien, drei Brauereien, fünf Druckereien, eine Ziegelbrennerei und eine Fabrikation elektrischer Schellen und von Marmelade. Es gab fünf Clubs, darunter einen deutschen. 1887 bezifferte sich die Einwohnerzahl auf 50.914 Einwohner.
Bevölkerungsentwicklung der Stadt
Jahr | Einwohnerzahl[2] |
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1980 | 794.127 |
1991 | 907.718 |
2001 | 908.163 |
2010 | 948.312 |
Politik |
Rosario ist die einzige Großstadt Argentiniens, in welcher der Sozialismus in der Lokalpolitik eine bedeutende Rolle spielt. Seit 1989 wird die Stadt von Bürgermeistern des Partido Socialista Popular und der Nachfolgepartei Partido Socialista regiert. Nach Héctor Cavallero (1989–1995), Hermes Binner (1995–2003) und Miguel Lifschitz (2003–2011) gehört auch die aktuelle Bürgermeisterin Mónica Fein der Sozialistischen Partei an. Seit Hermes Binners Wahl zum Gouverneur im Jahr 2007 wird auch die Provinzregierung von Santa Fe von den Sozialisten in einer Allianz mit der Unión Cívica Radical angeführt.
Seit 1997 ist Rosario eine Menschenrechtsstadt nach der Vorstellung von Shulamith Koenig.
Wirtschaft |
Rosario ist vor allem ein Industrie- und Handelszentrum. Sein Hafen, schiffbar für Hochseeschiffe, ist der zweitwichtigste des Landes, von hier aus werden vor allem Erzeugnisse aus dem Norden Argentiniens und aus Bolivien verschifft. Ein weiterer wichtiger Faktor in der Wirtschaft ist die Automobilindustrie. So findet sich zum Beispiel das argentinische General-Motors-Werk im Vorort Alvear. Auch ist der amerikanische Landmaschinen- und Motorenfabrikant John Deere zu nennen, der im nördlichen Vorort Granadero Baigorria eine Produktionsstätte betreibt.
Bildung |
Rosario ist ein wichtiges Bildungszentrum auf nationalem und internationalem Level. Rosario ist seit 1968 Sitz der Universidad Nacional de Rosario und einer regionalen Fakultät der Universidad Tecnológica Nacional (UTN), die beide staatlich und kostenfrei sind. Weiter sind in der Stadt auch die privaten Institutionen Universidad Católica Argentina (UCA), die unter anderem die erste juristische Fakultät der Stadt errichtet hat, die Universidad Austral, die Universidad del Centro Educativo Latinamericano (UCEL) und die Universidad Abierta Interamericana (UAI) beheimatet.
Etwa ein Drittel der Stadtbevölkerung waren einer staatlichen Erhebung zufolge im Jahr 2008 Analphabeten.[3]
Kultur und Kirche |
Rosario hat sich seinen Ruf als Kulturzentrum vor allem in der Musik erstritten. So ist die Stadt neben Buenos Aires und Montevideo eine der Wiegen des Tango, der sich Ende des 19. Jahrhunderts im Milieu der Einwanderer entwickelte. In den 1970er-Jahren entwickelte sich aus mehreren Folklorestilen und Rockmusik ein eigenständiges Genre, das als Trova Rosarina bekannt ist und landesweit erfolgreich war.
1993 wurde das Internationale Poesiefestival Rosario gegründet, das seither jedes Jahr im September stattfindet.
Im Oktober 2008 wurde mit dem Bau eines ca. 3 ha großen Gebäudekomplexes am Ufer des Río Paraná begonnen, der nach den Plänen des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer ausgeführt wird. Er umfasst unter anderem einen Konzertsaal für 2.500 sowie ein Open-Air-Stadion für 25.000 Zuschauer.[4]
Außerdem ist Rosario die Stadt mit der höchsten Theaterdichte des Landes, auch die Filmproduktion ist, wenn sie auch nicht mit der in Buenos Aires vergleichbar ist, doch nicht zu unterschätzen (zum Beispiel der Kassenhit „El Asadito“).
Rosario ist Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Rosario mit der Kathedrale Nuestra Señora del Rosario; Erzbischof ist seit 2005 José Luis Mollaghan.
Sport |
Rosario ist die Heimat zweier der wichtigsten Fußballvereine Argentiniens: Rosario Central (1889 gegründet) und Newell’s Old Boys (1903). Newell's Old Boys ist der Heimatverein des Weltstars Lionel Messi (heute FC Barcelona), der bisher insgesamt fünf Mal zum Weltfußballer des Jahres gewählt wurde. Messi stammt aus Rosario.
Verkehr |
Hafen |
Der hochseetaugliche Hafen Rosarios liegt im Südosten der Stadt am Río Paraná. Er war früher der wirtschaftliche Motor der Stadt und ist einer der bedeutendsten Häfen Argentiniens. Es werden insbesondere landwirtschaftliche, aber auch industrielle Erzeugnisse aus der Nordregion Argentiniens verschifft. Der Hafen von Rosario leidet jedoch unter Verschlammung und muss periodisch ausgekiest werden.
Schienenverkehr |
Rosario war einst eines der Zentren des argentinischen Schienenverkehrs und besaß mehrere bedeutende Bahnhöfe. Seit 1990 ist der Passagierverkehr wegen der Privatisierung des Schienenverkehrs beinahe zum Erliegen gekommen, Züge gibt es nur noch nach Buenos Aires, Córdoba, Santa Fe und San Miguel de Tucumán, wobei die Anzahl der Verbindungen sehr niedrig ist. Das Schienennetz wird jedoch zurzeit teilweise erneuert, so dass neue und schnellere Verbindungen möglich werden. Der ehemalige Hauptbahnhof Rosario Central ist heute in einen Park umgewandelt worden.
Es ist geplant, mit einem Hochgeschwindigkeitszug die drei größten Städte Argentiniens Buenos Aires, Rosario und Córdoba zu verbinden. Der Bau des Cobra-Projekts verzögert sich jedoch schon seit Jahren immer wieder.
Nahverkehr |
Der öffentliche Personennahverkehr wird heute ausschließlich von Omnibussen und Oberleitungsbussen abgewickelt, die teils im Stadtgebiet, teils ins Umland fahren.
Luftverkehr |
Der Flughafen Rosario liegt nahe dem Stadtviertel Fisherton etwa zehn Kilometer westlich des Zentrums. Er bietet hauptsächlich innerargentinische Verbindungen an, sowie Verbindungen nach Uruguay, Brasilien, Peru und Chile. Der Großteil des Langstreckenverkehrs wird jedoch von Überlandbussen bewältigt, der Busbahnhof Mariano Moreno befindet sich drei Kilometer vom Zentrum entfernt.
Straßenverkehr |
Rund um den Innenstadtbereich von Rosario zieht sich eine Stadtautobahn, die Avenida Circunvalación. Rosario ist über Autobahnen mit Santa Fe und Buenos Aires verbunden, in Bau befindet sich außerdem eine Autobahn nach Córdoba. Weitere Nationalstraßen gehen sternförmig von der Stadt aus nach Tucumán, Mendoza, Río Cuarto und Santa Rosa de Toay.
Eine Brücke zwischen Rosario und Victoria (Provinz Entre Ríos) über den Río Paraná wurde von 1998 bis 2002 gebaut. Im April 2002 war sie zu 95 Prozent fertiggestellt. Die argentinische Wirtschaftskrise verzögerte das Projekt, so dass die Puente Rosario-Victoria erst am 22. Mai 2003 dem Verkehr übergeben werden konnte. Sie bildet ein wichtiges Element im innerargentinischen Handelsverkehr und ist eine von insgesamt nur vier Verkehrswegen über (bzw. unter) den Río Paraná (die anderen liegen bei Zárate, Santa Fe und Corrientes). Außerdem ist die Brücke ein wichtiger Knotenpunkt für die Mercosur-Staaten, da es den südöstlichen Teil Brasiliens mit dem Rest Argentiniens verbindet und man von dort weiter bis nach Chile/Pazifik Fernstraßenverbindungen hat.
Klimatabelle |
Rosario | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Rosario
Quelle: wetterkontor.de |
Söhne und Töchter der Stadt |
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Städtepartnerschaften |
Rosario listet folgende 23 Partnerstädte auf: [5]
Stadt | Land | seit |
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Alessandria | Italien Piemont, Italien | 1988 |
Asunción | Paraguay Paraguay | 1993 |
Barcelona | Spanien Katalonien, Spanien | |
Bilbao | Spanien Baskenland, Spanien | 1988 |
Caracas | Venezuela Venezuela | 1998 |
Concepción | Chile Chile | |
Cuenca | Ecuador Azuay, Ecuador | 2011 |
Dakar | Senegal Senegal | 1998 |
Haifa | Israel Israel | 1988 |
Imperia | Italien Ligurien, Italien | 1987 |
Kuwait-Stadt | Kuwait Kuwait | 2011 |
Manizales | Kolumbien Kolumbien | 1998 |
Medellín | Kolumbien Antioquia, Kolumbien | 2011 |
Monterrey | Mexiko Nuevo León, Mexiko | 1993 |
Montevideo | Uruguay Uruguay | 1998 |
Piräus | Griechenland Attika, Griechenland | 1993 |
Pisco | Peru Ica, Peru | 1986 |
Porto Alegre | Brasilien Rio Grande do Sul, Brasilien | 1994 |
Santa Cruz de la Sierra | Bolivien Bolivien | 1998 |
Santiago de Cuba | Kuba Kuba | 1993 |
Santo Domingo | Dominikanische Republik Dominikanische Republik | 1998 |
Shanghai | China Volksrepublik Ostchina, Volksrepublik China | 1997 |
Turin | Italien Piemont, Italien | 2013 |
Valparaíso | Chile Chile | 1997 |
Einzelnachweise |
↑ INDEC: Zensus 2010, laut Datenbank REDATAM (Online-Zugang)
↑ Santa Fe (Argentina): Departments & Localities – Population Statistics, Charts and Map. Abgerufen am 27. Juli 2018 (englisch).
↑ Viele Bewohner von Rosario sind Analphabeten. In: http://www.tageblatt.com.ar. Argentinisches Tageblatt, 24. Mai 2008, Seite 2. Abgerufen am 15. Juni 2008.
↑ Oscar Niemeyer baut noch mit 100 Jahren. Abgerufen am 30. Dezember 2008.
↑ Relaciones bilaterales ǀ Sitio de la Municipalidad de Rosario. Abgerufen am 26. September 2017.
Weblinks |
Commons: Rosario – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
IFAM-Bevölkerungsstatistik (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) (spanisch)
Rosario-Portal (spanisch)
Rosario-Webseite (spanisch)
Rosario Freak Abbildungen von Rosario, Argentinien. Schließt ein „Rosarigasino“ Wörterbuch mit ein. (spanisch)
LiveArgentina.com – Stadtinformationen Rosario (Memento vom 23. April 2009 im Internet Archive) (spanisch)