Sterndamm
















































Sterndamm

Wappen

Straße in Berlin

Sterndamm

Bauten aus den 1950er Jahren
Basisdaten

Ort
Berlin

Ortsteil

Johannisthal, Niederschöneweide

Angelegt
in den 1880er Jahren

Anschluss­straßen
Hasselwerderstraße und (historisch) Berliner Straße (Nord);
Akeleiweg (Süd)

Querstraßen

(Auswahl)
Ecksteinweg,
Südostallee,
Groß-Berliner Damm,
Staudenweg,
Pietschkerstraße,
Ellernweg,
Waldstraße,
Königsheideweg,
Trütschlerstraße (nur östlich),
Heubergerweg,
Winckelmannstraße,
Johannes-Werner-Straße,
Stubenrauchstraße

Plätze
Albineaplatz

Bauwerke

siehe Bauwerke
Nutzung

Nutzergruppen

Straßenverkehr
Technische Daten

Straßenlänge
2380 Meter in Johannisthal, 150 Meter in Niederschöneweide

Der Sterndamm ist eine Hauptverkehrsstraße im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. Er verläuft durch die Ortsteile Niederschöneweide und Johannisthal. Die Bebauung entlang des Verkehrswegs entstand in mehreren Abschnitten zwischen dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts bis in die 1990er Jahre.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Lage und Verlauf


  • 2 Namensgebung und Geschichte


    • 2.1 19. Jahrhundert bis 1929


    • 2.2 1930 bis 1945


    • 2.3 Ab 1945




  • 3 Verkehr


  • 4 Bauwerke und Weiteres


    • 4.1 Ostseite: Ungerade Hausnummern von 1 bis 257


    • 4.2 Westseite: Gerade Hausnummern von 256 bis 2




  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Lage und Verlauf |


Der wesentlich größere Abschnitt des Sterndamms mit 2380 Metern liegt im Ortsteil Johannisthal zwischen der Stubenrauchstraße (Süd) und der Wendeschleife für den Omnibus südlich vom Bahnhof Schöneweide (Nord). Dazu gehören die Grundstücke 4–256 (gerade) und 7–257 (ungerade) in zickzackförmiger Hausnummernzählung. Der kleinere Abschnitt (Grundstücke 1 und 2) ist dem Ortsteil Niederschöneweide zugeordnet. Er verläuft unter den Bahnbrücken hindurch nordwärts und bildet den Anschluss an die B 96a (Michael-Brückner-Straße), die sich als Adlergestell südostwärts fortsetzt.


Ab dem südlichen Bahnhofsvorplatz ist der Sterndamm zweibahnig angelegt mit einer Straßenbahntrasse auf dem begrünten Mittelstreifen. Beidseitig befinden sich Wohnbauten aus den 1950er und 1960er Jahren. Im südlichen Teil ab dem Albineaplatz führt der Sterndamm durch das Altbaugebiet des Ortsteils als vierspurige Straße bis zur Winckelmannstraße. Hier liegen die bidirektionalen Straßenbahngleise in der Mitte, ab der Johannes-Werner-Straße führen sie eingleisig bis zur Straßenbahnendschleife in der Haeckelstraße. Zur Verkehrsberuhigung ist auf dem jeweils rechten Fahrstreifen das Parken erlaubt.


Kurz vor und am Ost-Schwenk des Sterndamms Richtung Stubenrauchstraße folgt nochmals ein Mittelstreifen. Der östliche Ast zur Stubenrauchstraße ist eine breite Asphaltstraße, teilweise mit Grünflächen und Parkplätzen vor den Wohnhäusern der 1960er und (nördlich) der 1970er Jahre.



Namensgebung und Geschichte |



19. Jahrhundert bis 1929 |




Rathaus Johannisthal im Jahr 1906 am Königsplatz


Bereits im Zusammenhang mit den ersten festen Wohnbauten wurde ein Nord-Süd-Verkehrsweg angelegt, der vom damaligen Bahnhof Neuer Krug – Johannisthal der Görlitzer Bahn abging. Er tangierte den historischen Ortskern und war großzügig als Korso ausgelegt. Aus dem Jahr 1908 sind entsprechend konkretisierte Wegeplanungen bekannt jedoch kein offizieller Name.
Die Bezeichnung Sterndamm erfolgte nach dem sternförmigen Platz, auf den früher verschiedene Wald- und Fußwege führten, die von den Kolonisten in Johannisthal angelegt worden waren. Im beginnenden 20. Jahrhundert mündeten die Straßen Im Brombeerwinkel, Breiter Weg, Ecksteinweg, Groß-Berliner Damm und Sterndamm hier.
Der Platz ganz in der Nähe des Bahnhofs erhielt um 1914 den Namen Sternplatz und kennzeichnete damit auch den Standort eines früheren „Stern“ genannten Forsthauses.[1][2] Bereits im Jahr 1916 gibt es für Flächen am Sternplatz 5 und 6 als Eigentümer die „Terrain-Aktiengesellschaft am Flugplatz Johannisthal“ sowie die „Berliner Wach- und Schließgesellschaft, Inspektion Oberspree“.[3]


Um 1916 erhielt der Straßenbereich zwischen Gemarkung Niederschöneweide/Sternplatz und einer Stubenrauchstraße (die nicht mit der Trasse der heutigen Stubenrauchstraße identisch ist, sondern sie war ein Teilstück des heutigen Königsheidewegs)[4] den Namen „Sterndamm“; er umfasste aber zuerst wenige bebaute Parzellen: Sterndamm 3 „Eisenbahn-Beamtenhaus“, „Villa Bortz“, das Restaurant „Einsiedler“.[5] Als weitere Querstraßen sind bereits angegeben: Kaiserstraße; Kaiser-Wilhelm-Straße, Parkstraße, Waldstraße, Projektierte Straße, Engelhardstraße, Sternplatz. Die südliche Fortsetzung des Verkehrswegs war die Kaiser-Wilhelm-Straße.


Um 1918 hob man die Bahnstraße auf, die den Sterndamm mit der damaligen Grünauer Straße (heute: Michael-Brückner-Straße) durch den bis 1906 errichteten Bahndamm der Görlitzer Bahn unmittelbar am Bahnhof verband und bezog sie ab 1922 in den Sternplatz mit ein. Hier befand sich u. a. ein Chausseehaus im Besitz des Landkreises Teltow, ab 1920 Eigentum der Stadt Berlin.


Mit der Bildung der Gemeinde Groß-Berlin kam Johannisthal als „Ort“ zum Verwaltungsbezirk Treptow. In Bezug auf Sterndamm und Sternplatz (Nummerierung oder Ausbau) hatte sich zwischen 1922 und dem Jahr 1929 nichts weiter verändert.



1930 bis 1945 |


Danach wurden die Parzellen neu nummeriert (beispielsweise erhielt das Restaurant jetzt die Adresse Sterndamm 12) und die neuen Bauten auf der Ostseite („linke Seite“) bekamen die Nummern 17 und 19. Gleichzeitig erfolgte die Umnummerierung des Sternplatzes (nun: 1–18).[6] Zu dieser Zeit hatte der als Kirchenarchitekt bekannt gewordene Josef Bachem am Sternplatz 4 sein Atelier.


Ab dem Jahr 1932 „wendete“ der Sterndamm südwestlich nicht mehr an der (alten) Stubenrauchstraße, sondern dieser Straßenzug hieß nun Südostallee–Königsheideweg.[7] Im Jahr 1940 traten weitere Hausnummern für Neubauten hinzu (19–27 nur „linke Seite“). Im Haus Sternplatz 21 ist in diesem Jahr die NSDAP-Ortsgruppe ausgewiesen.


Der Sterndamm wurde jedoch nicht verlängert. Bis zum Jahr 1943 sind keine weiteren Änderungen in den Adressbüchern enthalten.



Ab 1945 |


In den Jahren 1950 und 1951, als in der DDR-Zeit etliche Straßen, die an Monarchen oder Militärs erinnerten, neue Namen erhielten, wurde die südwärts weiterführende Kaiser-Wilhelm-Straße zwischen Königsheideweg und Lindhorstweg in den Sterndamm eingegliedert. Gleichzeitig mit diesem Straßenzug verschwanden der Sternplatz, der Kaiser-Wilhelm-Platz (an der Ecke Heubergerweg) sowie der Königsplatz aus dem Straßenverzeichnis.


In den 1960er Jahren erhielt Johannisthal im Südbereich Neubauten, die den südostwärts gerichteten Teil des Sterndamms zu Wohnzwecken erschlossen. Auf einem Stadtplan von 1961 ist dieser Abschnitt noch nicht eingezeichnet, sondern der Sterndamm endet am Lindhorstweg.[8] Dagegen ist ein nicht amtlich bezeichneter Interessentenweg auf der späteren Verlängerung zu sehen.



Verkehr |


Seit 1868 besteht am nördlichen Straßenende ein Zugangspunkt unter dem Namen Neuer Krug zur Görlitzer Bahn. Der Haltepunkt wurde 1874 in Neuer Krug-Johannisthal und 1896 in Niederschöneweide-Johannisthal umbenannt. Seit 1929 trägt er den Namen Bahnhof Berlin-Schöneweide. Der elektrische Betrieb wurde 1928 aufgenommen.[9] Der Bahnhof wird von der Berliner S-Bahn und dem Regionalverkehr bedient.


Die Berliner Ostbahnen eröffneten 1913 eine elektrische Straßenbahnlinie durch den Sterndamm. Sie verband Friedrichsfelde mit Johannisthal.[10] Aktuell (Stand: 2014) befährt die Straßenbahnlinie 37 zwischen S+U-Bahnhof Lichtenberg/Siegfriedstraße und Johannisthal/Sterndamm (am S-Bahnhof Berlin-Schöneweide) sowie die Straßenbahn-MetroTramlinie M17 zwischen Falkenberg und Sterndamm diese Strecke.



Bauwerke und Weiteres |





HO-Verkaufsstelle im Sterndamm, 1956



Ostseite: Ungerade Hausnummern von 1 bis 257 |



  • In der DDR-Zeit war die Volksbuchhandlung „J. R. Becher“ im Sterndamm 45 eine bekannte Verkaufseinrichtung. Das großzügige Ladengeschäft wurde nach 1990 privatisiert und ist nun die Buchhandlung Herbst.

  • Das bereits in den späten 1920er Jahren eröffnete Kino Astra ist erhalten und befindet sich unter der Adresse Sterndamm 69 (ursprünglich Parkstraße 26).

  • Im Haus Sterndamm 71 hat sich der Musik- und Theaterverein Athena niedergelassen.[11]



  • Baudenkmale Wohngebäude Sterndamm 85, 87.

  • Vor den Häusern Sterndamm 127/129 wurde 1967 in einer Grünanlage die Eisenplastik Russisches Mädchen („Im Feld“) des Bildhauers Jefim Gendelmann aufgestellt.[12]



Westseite: Gerade Hausnummern von 256 bis 2 |



  • Am Sterndamm 200a hat sich die Wohnungsgenossenschaft Johannisthal eG etabliert.

  • In einer kleinen Grünanlage fand zusammen mit den Neubauten der 1960er Jahre hier ein Denkmal für die Trümmerfrauen, gestaltet von Gerhard Thieme, seinen Platz.

  • Am Sterndamm 102 (ein Parallelarm der Straße, zuerst Königsplatz 1) Ecke Hoevelstraße steht das denkmalgeschützte historische Rathausgebäude der früheren Landgemeinde Johannisthal.[13] In der DDR-Zeit befand sich die Volkspolizei-Inspektion Johannisthal darin. Das Gebäude ist ein 1906 fertiggestellter dreigeschossiger Putzbau mit hohem Sockelgeschoss in Formen der Neorenaissance. Schmuckgliederungen aus hellem Sandstein lockern die Fassade auf. Ursprünglich besaß das Haus einen Dachturm, der später abgebaut wurde. Über der Nordseite zur Hoevelstraße bestimmen zwei hohe Ziergiebel das Äußere. In der dem Sterndamm zugewandten Seite befindet sich die Rathausuhr.[14] Seit den späten 1990er Jahren wird der Baukomplex vom Heimatmuseum Treptow-Köpenick genutzt.

  • Sterndamm 114/116/118/120 einschließlich Eckbau zur Megedestraße: Hier entstand im Jahr 1928 ein viergeschossiger Wohntrakt mit Satteldach und Rundbogen-Loggien in den oberen Etagen. Der Komplex war in der DDR-Zeit als Baudenkmal ausgewiesen.

  • Gebäude um den früheren Königsplatz, heute Sterndamm 84–90[15]
    Dazu zählen:

    • Bedürfnisanstalt vor Sterndamm 84[16]

    • Sterndamm 86a–d: Wohnhauskomplex

    • Wohngebäude Sterndamm 88 („Landhaus Bella Vista“, um 1880 errichtet):
      Auffälligstes Merkmal ist das Obergeschoss mit Ziegelausfachung[14]


    • Pfarrhaus Sterndamm 90/ Heubergerweg 1:
      Das eingeschossige verputzte Wohnhaus entstand 1879/1880 nach Plänen des Gemeindebaumeisters Robert Buntzel. Es ist in fünf Achsen mit seitlichen Quergiebeln ausgeführt und besitzt ein mit Brettern verkleidetes ausgebautes Dachgeschoss.[17]






Gedenktafel für Melli Beese



  • Warmbadeanstalt Sterndamm 82
    Es ist ein gelber Verblend-Ziegelbau mit hohem verputztem Sockel. Der seitliche Treppenaufgang führt zu einer hölzernen Veranda. Das Haus wurde im Jahr 1984 restauriert.[18]
    Hier wohnte bis 1914 Melli Beese, eine bekannte deutsche Luftfahrtpionierin. Eine Berliner Gedenktafel an diesem Gebäude verweist darauf. In der DDR-Zeit befand sich der Rat des Stadtbezirks Johannisthal darin.[14]

  • Sterndamm 52 ist die Adresse der 2007 gegründeten JKB, einer evangelischen Vereinigung, die zur Berliner Stadtmission gehört und gleichzeitig Teil der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg Schlesische Oberlausitz ist (EKBO). Die Gemeinde will vor allem junge Menschen mit dem christlichen Glauben wieder vertrauter machen.[19] Als Gotteshaus genutzt wird seit 2012 ein vorher leer stehendes Ladengeschäft einer Fotokette.[20]

  • Das als Sternplatz 2–6 (später: Sterndamm) historisch entstandene Eisenbahnerhaus ist noch vorhanden. Es ist in typischer Backsteinarchitektur gehalten und ist mit einigen weißen Putzflächen sparsam gestaltet. Es besitzt drei Etagen, angedeutete Bogenfenster und die Zugänge von der straßenabgewandten Seite.


Im gesamten Nordbereich des Sterndamms haben sich zahlreiche Cafés, Imbissstuben und Restaurants eingerichtet. Darüber hinaus gibt es Reisebüros, Dienstleister, eine Apotheke und vieles andere.



Weblinks |



 Commons: Sterndamm (Berlin-Johannisthal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Sterndamm. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)


Einzelnachweise |




  1. Sterndamm. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)


  2. Sternplatz. In: Berliner Adreßbuch, 1915, Teil 5, Johannisthal, S. 94 (erstmals aufgeführt).


  3. Nachtrag 1916. In: Berliner Adreßbuch, 1916, Vororte, S. 909. „Straßen und Häuser in Berlin-Johannisthal“ (Ergänzungen und Berichtigungen).


  4. Übersichtsplan Treptow. In: Berliner Adreßbuch, 1925, Teil 4, S. 1793 („Sterndamm“ und Königsheideweg, westlich vom Sterndamm abgehend).


  5. Sterndamm. In: Berliner Adreßbuch, 1917, Teil 5, Johannisthal, S. 89 (Erstaufnahme des Sterndamms mit Verlaufsangabe zwischen Gemarkung Niederschöneweide und Stubenrauchstraße / Kaiser-Wilhelm-Straße).


  6. Sterndamm und Sternplatz. In: Berliner Adreßbuch, 1930, Teil 4, Johannisthal, S. 1933.


  7. Sterndamm. In: Berliner Adreßbuch, 1933, Teil 4, Treptow, S. 1910.


  8. Berliner Stadtplan 1961. Bereich Johannisthal mit Sterndamm bis Lindhorstweg.


  9. Mike Straschewski: Schöneweide. In: stadtschnellbahn-berlin.de. 12. April 2008, abgerufen am 14. Juni 2014. 


  10. Wolfgang Kramer, Siegfried Münzinger: Die Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen G.m.b.H. – Berliner Ostbahnen. In: Berliner Verkehrsblätter. Heft 7, 1962, S. 55–56. 


  11. Athena auf kulturserver.de


  12. Skulptur Russisches Mädchen auf flickr.com


  13. Baudenkmal Rathaus Johannisthal Sterndamm 102. 1905/1906 nach Plänen von Georg Roensch gebaut


  14. abc Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-II. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 415 f. 


  15. Baudenkmal Sterndamm 84, 86, 88, 90, Platzumbauung und Platzanlage, 4. Viertel 19. Jh.


  16. Baudenkmal Sterndamm 84: unter dieser Adresse erhaltene Bedürfnisanstalt; 1925 eröffnet


  17. Baudenkmal Sterndamm 90; Pfarrhaus; Robert Buntzel, 1879


  18. Baudenkmal Sterndamm 82. Wohnhaus mit ehemaliger Warmbadeanstalt; um 1890


  19. Homepage Junge Kirche Treptow


  20. Gemeinde will sich mehr jungen Menschen öffnen. In: Berliner Woche, 8. November 2012; abgerufen am 1. Juli 2013


52.44548213.505287Koordinaten: 52° 26′ 43,7″ N, 13° 30′ 19″ O







Popular posts from this blog

Wiesbaden

Marschland

Dieringhausen