Beierfeld




































Beierfeld

Stadt Grünhain-Beierfeld

50.56111111111112.787222222222524Koordinaten: 50° 33′ 40″ N, 12° 47′ 14″ O

Höhe:
524 m

Fläche:
8,82 km²

Einwohner:
3365 (9. Mai 2011)[1]

Bevölkerungsdichte:
382 Einwohner/km²

Eingemeindung:
1. Januar 2005

Postleitzahl:
08344

Vorwahl:
03774


Beierfeld (Sachsen)


Beierfeld



Lage von Beierfeld in Sachsen



Beierfeld ist ein Stadtteil der am 1. Januar 2005 neugebildeten Stadt Grünhain-Beierfeld[2] im Erzgebirgskreis in Sachsen. Der Stadtteil Beierfeld hat mit seinem Ortsteil Waschleithe ca. 4080 Einwohner und eine Fläche von 8,82 km². Als eine lokale Sehenswürdigkeiten bekannt sind die Heimatecke in Waschleithe und der König-Albert-Turm auf dem Spiegelwald.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


  • 2 Geschichte


    • 2.1 Ersterwähnung im 13. Jahrhundert


    • 2.2 Ortsentwicklung


    • 2.3 Beierfeld im 21. Jahrhundert


    • 2.4 Einwohnerentwicklung




  • 3 Verkehr


  • 4 Naturprobleme


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Geografie |


Beierfeld liegt nördlich von Schwarzenberg. Der Ort reicht vom Tal des Schwarzwassers im Süden bis zum Spiegelwald.



Geschichte |



Ersterwähnung im 13. Jahrhundert |




Peter-Pauls-Kirche


Beierfeld wurde im Zuge der Besiedlung des Erzgebirges als Waldhufendorf angelegt und wurde erstmals 1230/31 als Beiervelt[3] urkundlich erwähnt. 1233[4] gelangte es in den Besitz des Grünhainer Klosters. Die erstmals 1301 genannte Peter-Pauls-Kirche soll bereits vor der Gründung des Klosters errichtet worden sein und gilt als eine der ältesten Dorfkirchen des Erzgebirges.



Ortsentwicklung |


Als Folge des Berggeschreys im 15. Jahrhundert wandelte sich das ursprüngliche Bauerndorf mehr und mehr zu einer von Handwerk und Industrie geprägten Gemeinde. Vom 18. Mai 1480 stammt die erste urkundliche Erwähnung des Silberbergbaus, vermutlich war hier die erst später erwähnte Ernst von Schönburg Fundgrube gemeint. Im Jahr 1536 war Beierfeld (auch Beyerfeld geschrieben) dem Amt Grünhain unterstellt. Von besonderer Bedeutung für den Ort ist die im 17. Jahrhundert aufgekommene Löffelmacherei, die seitdem mit einem „Löffelmacherfest“ gewürdigt wird.




Sturmlaterne der Beierfelder Firma Feuerhand


Ein weiterer wichtiger Industriezweig war seit dem 19. Jahrhundert die Blechwarenindustrie, wie etwa die ab 1912 zunächst Fröhlich & Wolter, ab 1926 FROWO genannte Metallwarenfabrik.[5] Beierfeld war auch jahrelang Sitz der Firma Feuerhand (Petroleum-Lampenfabrikation), die von der Sowjetischen Besatzungsmacht enteignet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Beierfeld vor allem durch das Waschgeräte- und das Messgerätewerk als größtes Industriedorf der DDR.



Beierfeld im 21. Jahrhundert |


Aus den großen Fabriken und Betrieben haben sich nach der Wiedervereinigung vor allem mittelständische Unternehmen entwickelt, die zu den Hauptarbeitgebern gehören. Verwaltungstechnisch wurde Beierfeld mit Grünhain zur Stadt Grünhain-Beierfeld vereinigt.



Einwohnerentwicklung |





























Jahr Einwohnerzahl [3]
1548/51 21 besessene Mann, 6 Häusler,
18 Inwohner, 14 Hufen
1764 25 besessene Mann,
41 Häusler, 14 Hufen
1834
0981
1871 1279























Jahr Einwohnerzahl
1890 1339
1910 3437
1925 4443
1939 4801























Jahr Einwohnerzahl
1946 5043
1950 8293
1964 5436
1990 3807















Jahr Einwohnerzahl
2002 4080
2011 3365(a)



(a) ohne Waschleithe


Verkehr |


Durch Beierfeld verläuft die Staatsstraße 270 Zwönitz–Schwarzenberg.




Bahnhof Beierfeld (2016)




Denkmalszug (2016)


Zwischen 1900 und 1947 hatte der Ort einen Bahnhof an der Bahnstrecke Zwönitz–Scheibenberg. Nur das Empfangsgebäude, die Straße Am Bahnhof und ein kleiner Denkmalszug erinnern noch an diese Zeit.



Naturprobleme |


Durch den Ortsteil fließt ein namenloser Dorfbach, der bei Starkregen regelmäßig über die Ufer tritt und auf Straßen und an Gebäuden Schäden verursacht. Der Bach speist sich aus Brunnen und kleinen Zuläufen, kommt aus dem Gemeindehain und dient als Entwässerungskanal für Beierfeld. Abwässer werden nicht eingeleitet, aber das Wasser von Regenüberläufen und Regenrückhaltebecken wird bei Starkregen hierher abgelassen. So führte das Starkregenereignis mit den zusätzlichen Wassermassen aus dem Neubaugebiet Ende Juni 2016 dazu, dass entlang der wichtigsten Straße von Beierfeld, der August-Bebel-Straße, ganze Fußwegpassagen zerstört wurden, rund 50 Quadratmeter Granitpflaster wurde herausgerissen. Die Stadtverwaltung hat den entstandenen Schaden mit 25.000 Euro beziffert. Gegenmaßnahmen sind nicht vorgesehen, da es sich nicht um ein Hochwasser handelt.[6]



Literatur |



  • Gustav Beyer: Beierfeld – Geschichte seiner politischen, geschichtlichen und kulturellen Entwicklung. Evang.-luth. Pfarramt, Beierfeld 1923. 

  • Gustav Beyer: 400 Jahre Siedlungsgeschichte von Beierfeld (Geschichte der Höfe und Häuser) (= Quellen zur bäuerlichen Hof- und Sippenforschung. Band 24). Blut- und Boden-Verlag, Goslar 1939. 

  • Gustav Beyer: Familienbuch der Kirchgemeinde Beierfeld von 1557 bis 1900 (bis 1680 mit Bernsdorf), kopiert nach den Familienblättern, deren Bearbeitung 1940 abgeschlossen wurde. Leipzig: Deutsche Zentralstelle für Genealogie 1994; 17 Teilbände, 7650 Familien.


  • Richard Steche: Beierfeld. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 8. Heft: Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. C. C. Meinhold, Dresden 1887, S. 6.



Weblinks |



 Commons: Beierfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Beierfeld im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen


Einzelnachweise |




  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Grünhain-Beierfeld, Stadt. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 29. Januar 2015 (PDF; 0,23 MB). 


  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005


  3. ab vgl. Beierfeld im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen


  4. Um Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt (= Werte unserer Heimat. Band 20). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1972, S. 80.


  5. Hans-Werner Jehn: FROWO - Geschichte einer Metallwarenfabrik (Memento des Originals vom 12. Januar 2015 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frowo.info, auf der Seite frowo.info, zuletzt abgerufen am 12. Januar 2014.


  6. Starkregen verursacht 25.000 Euro Schaden. In: Blick, 6. Juli 2016.




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