Hydroxidion
Das Hydroxidion (veraltet Hydroxylion) ist ein negativ geladenes Ion, das entsteht, wenn Basen mit Wasser reagieren. Seine chemische Formel lautet OH−. Bei diesem Ion ist das Wasserstoffatom an das Sauerstoffatom gebunden und das Sauerstoffatom besitzt ein Elektron mehr als es im Grundzustand (Ordnungszahl 8, Oxidationszahl −2) hat, deshalb die negative Ladung. Die zusammen mit einem positiv geladenen Gegenion entstehenden Salze werden Hydroxide genannt.
Inhaltsverzeichnis
1 Anorganische Chemie
2 Organische Chemie
3 Weblinks
4 Einzelnachweise
Anorganische Chemie |
Eine allgemeine Base B reagiert nach folgendem Schema mit Wasser. Die Doppelpfeile deuten ein chemisches Gleichgewicht an.
- B+H2O ⇌ HB++OH−{displaystyle mathrm {B+H_{2}O rightleftharpoons HB^{+}+OH^{-}} }
Anhand der Konzentration der Hydroxidionen kann man den pH-Wert der entstandenen Lösung ermitteln. Dazu berechnet man erst den so genannten pOH-Wert.
- pOH=−log c(OH−){displaystyle mathrm {pOH} =-log c(mathrm {OH^{-}} )}
Und daraus den pH-Wert:
- pH=pKw−pOH {displaystyle mathrm {pH} =mathrm {p} K_{mathrm {w} }-mathrm {pOH} }
Zu jeder Temperatur gibt es jeweils einen pKw-Wert. Bei 22 °C ist pKw = 14.[1]
Hydroxidionen sind auch in reinem Wasser bei 22 °C in einer Konzentration von 10−7 mol · l−1 enthalten. Das hängt mit der Autoprotolyse des Wassers nach folgender Reaktionsgleichung zusammen:
- H2O+H2O ⇌ H3O++OH−{displaystyle mathrm {H_{2}O+H_{2}O rightleftharpoons H_{3}O^{+}+OH^{-}} }
Das H3O+- und das Hydroxidion sorgen selbst bei destilliertem Wasser für eine geringe elektrische Leitfähigkeit.
Organische Chemie |
Hydroxidionen werden oft als Nukleophile in der nukleophilen Substitution zur Synthese von Alkoholen eingesetzt. Aus Halogenalkanen entstehen dabei Alkanole.[2]
Weblinks |
Wiktionary: Hydroxidion – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Zur Beweglichkeit der Hydroxidionen im Wasser
Einzelnachweise |
↑ Karl-Heinz Lautenschläger, Werner Schröter, Joachim Teschner, Hildegard Bibrack, Taschenbuch der Chemie, 18. Auflage, Harri Deutsch, Frankfurt (Main), 2001.
↑ Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 300–301, ISBN 3-342-00280-8.