Rieseby








































































Wappen
Deutschlandkarte

Wappen der Gemeinde Rieseby



Rieseby

Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rieseby hervorgehoben


54.5444444444449.822222222222230Koordinaten: 54° 33′ N, 9° 49′ O
Basisdaten

Bundesland:

Schleswig-Holstein

Kreis:

Rendsburg-Eckernförde

Amt:

Schlei-Ostsee

Höhe:
30 m ü. NHN

Fläche:
38,85 km2
Einwohner:
2691 (31. Dez. 2017)[1]

Bevölkerungsdichte:
69 Einwohner je km2

Postleitzahl:
24354

Vorwahlen:
04355, 04358

Kfz-Kennzeichen:
RD, ECK

Gemeindeschlüssel:
01 0 58 137
Adresse der Amtsverwaltung:
Holm 13
24340 Eckernförde
Webpräsenz:

www.rieseby.de

Bürgermeister:
Jens Kolls (SPD)
Lage der Gemeinde Rieseby im Kreis Rendsburg-Eckernförde

Karte


Rieseby (dänisch: Risby, plattdeutsch: Riesby) ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


  • 2 Geschichte


  • 3 Politik


    • 3.1 Gemeindevertretung, Bürgermeister


    • 3.2 Wappen


    • 3.3 Partnergemeinden




  • 4 Kultur und Sehenswürdigkeiten


  • 5 Persönlichkeiten


  • 6 Siehe auch


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise





Geografie |




Luftaufnahme von Rieseby




Die Kirche


Rieseby liegt auf der Halbinsel Schwansen an der Schlei. Die Gemeinde hat in dem etwa neun Kilometer nördlich von Eckernförde liegenden Kirchdorf ihr Zentrum.


Im Gemeindegebiet liegen neben Rieseby die Dörfer Norby (dänisch Nordby) mit dem Ausbau Norbyheide, Sönderby (Sønderby) mit den Ausbauten Vosskuhl und Drengberg, Basdorf (Bostorp) mit Moorholz, Kratt (Krat[2]) und Hummelsweth, Zimmert (Simmert) mit Boholm und Ulenholt sowie die Güter Büstorf (Bystorp) mit Holzhof, Sönderbyhof, Hörst (Hørst[3]), Patermess (Patermis), Büchenau (Bøgeaa), Stubbe mit Stubberholz (Stubbeholt), Krieseby (Krisby) mit Kriesebyau (Krisbyaa) und Saxtorf (Sakstorp[4] oder auch Sakstrup[5]) mit Legerholz. Daneben bestehen noch die kleineren Streusiedlungen Buchholz (Bøgholt[6]), Mührholm (Myrholm), Steckswiese, Neuwiese und Nordberg.


Die Gemeinde hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kiel–Flensburg.



Geschichte |




Torhaus Gut Krieseby




Torhaus Gut Stubbe


Rieseby wurde erstmals im Jahre 1352 im registrum capituli slesvicensis erwähnt und als Rysbyharret (Riesebyharde) dort aufgeführt. Bereits im registrum capituli von ca. 1407 wurde der Ort Rysebu genannt, im Jahre 1641 liest man auf der Schwansenkarte des Kartographen Johannes Mejer die Namen Riesebuy beziehungsweise Rießbuy. Wann sich die heute gültige Schreibweise herausgebildet hat, ist bislang noch nicht ermittelt. Der Ortsname bedeutet etwa Ort im oder am Busch. Er setzt sich aus dem altdänischen Wort ris (Busch, Wald) und by (Dorf, Siedlung) zusammen.[7]


Als einer der Kirchorte auf dem wahrscheinlich schon seit dem 6. Jahrhundert von Jüten und Angeln besiedelten Südufer der Schlei zählte Rieseby zu den bedeutendsten Siedlungen im Eider-Schlei-Gebiet. Die spätromanische Backsteinkirche, die um 1220 errichtet wurde und in katholischer Zeit vermutlich dem heiligen Petrus geweiht war, gehört zu den beeindruckendsten Denkmälern der Waldemarenzeit im Schleswiger Land. Diese Periode, die von 1150 bis 1250 andauerte, ist nach den Königen Waldemar I., Knuth VI. und Waldemar II. benannt.


Die Schleswiger Domkirche verfügte über mehrere wichtige Besitztümer im heutigen Gemeindegebiet. Eines dieser Besitztümer war die Burg Stubbe im Jahnsholz, die 1417 zerstört wurde. Später wurde sie bei dem Gut Stubbe auf einer Schleiinsel gegenüber von Lindaunis neu errichtet.


Im späteren Mittelalter war Rieseby als Thingstätte Versammlungsort der Riesebyharde (Rysbyharret) und damit der Halbinsel Schwansen. Davon zeugt noch heute der Straßenname Dingstock (dän. Tingstok[8]). Das moderne Ortswappen trägt diesen Bezügen mit seinen beiden Motiven, der bischöflichen Mitra in den schleswigschen Farben sowie dem Dingstock Rechnung.


Im 16. Jahrhundert wurde das Dorf Rieseby unter dem Druck des sich ausbreitenden Adels aufgelöst und fiel wüst, nur die Pfarrkirche blieb bestehen. Erst im 19. Jahrhundert kam es zu einer Siedlungsneugründung. Die freie Gemeinde wurde auf Grund eines Preußischen Erlasses vom 29. März 1876 gebildet und umfasste zunächst nur die Dörfer Rieseby, Norby und Basdorf mit den zugehörigen Ausbauten sowie die Höfe Hörst und Patermess.


Die Eröffnung der Eisenbahnlinie Kiel–Flensburg im Jahre 1881 brachte für den Ort einen mächtigen Aufschwung. In den folgenden Jahren entstanden mehrere Häuser an der Dorfstraße, darunter 1891 die Meierei. Elektrisches Licht war ab 1909 verfügbar. Eine wesentliche Erweiterung des Gemeindegebietes erfolgte 1928 durch den Anschluss der bis dahin selbständigen Gutsbezirke Büchenau, Saxtorf (mit Ausnahme von Erichshof und Charlottenhof), Stubbe (ohne den Wohnplatz Guckelsby) und Krieseby (ohne den Wohnplatzanteil von Sieseby).



Politik |



Gemeindevertretung, Bürgermeister |


Bei der Kommunalwahl 2008 errang bei insgesamt 17 Sitzen die CDU neun Sitze. Die SPD hatte fünf, der SSW zwei und die Grünen einen Sitz in der Gemeindevertretung.[9]


Nach der Kommunalwahl 2013 hatte die SPD sieben Sitze, die CDU vier, die neu gegründete Wählergemeinschaft Rieseby drei, der Südschleswigsche Wählerverband sowie die Bündnis 90/Die Grünen jeweils einen. Die Gesamtzahl der Sitze sollte sich auf Grund der Einwohnerzahl von vormals 17 auf jetzt 13 Sitze reduzieren. Da die SPD aber alle Direktmandate gewann, kam es zu drei Überhangmandaten. Deswegen hatte die Gemeindevertretung nunmehr 16 Sitze. Dementsprechend hatte die SPD nicht die absolute Mehrheit, stellte aber mit Jens Kolls erstmals seit zehn Jahren wieder den Bürgermeister. Der SSW hatte mit dem Bündnis 90/Die Grünen eine Fraktion gegründet.[10]


Bei den Kommunalwahlen am 6. Mai 2018 gewannen die CDU vier Sitze, die SPD fünf, die neu gegründete Wählergemeinschaft Rieseby (WGR) sechs, Bündnis 90/Die Grünen zwei und der Südschleswigsche Wählerverband einen. Bei einem Sitz der WGR handelte es sich um ein Überhangmandat, da die WGR sechs Direktmandate erzielt hatte.[11] Da sich nachher Fehler bei der Aufteilung der Wahlkreise herausstellten, wurde die Wahl am 18. August 2018 für ungültig erklärt und eine Neuwahl festgelegt.[12]


Diese Neuwahl wurde am 11. November 2018 durchgeführt, wobei das Ergebnis lautete: CDU drei Sitze, die SPD fünf, die Wählergemeinschaft Rieseby (WGR) acht, Bündnis 90/Die Grünen zwei sowie der Südschleswigsche Wählerverband und die neu gegründete Bürgervereinigung Rieseby (BVR) je einen.[13] Aufgrund der acht Direktmandate für die WGR verfügt die Gemeindevertretung über 20 Sitze.[14]



Wappen |


Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin eine goldene Bischofsmütze mit seitlich ausschwingenden Bändern, in Gold ein verzierter schwarzer Dingstock in Form eines Antoniuskreuzes mit jeweils einem Ring an den Querarmenden.“[15]


Die Bischofsmütze symbolisiert, dass sich das Gebiet um Rieseby vor der Reformation im Besitz des Bistums Schleswig befand. Der Dingstock in Form eines Antoniuskreuzes verweist auf die mittelalterliche Thingstätte im Raum Rieseby.



Partnergemeinden |




  • Süderholz in Mecklenburg-Vorpommern: Der Partnervertrag bestand zunächst mit der Gemeinde Rakow. 1999 vereinigte sich diese mit anderen Gemeinden. Seither besteht die Partnerschaft mit der neu gebildeten Gemeinde Süderholz.


  • Ravsted in Dänemark



Kultur und Sehenswürdigkeiten |




Mühle Anna in Rieseby


In Norby liegt die Mühle Anna, die 1911 aus Westerhever nach Norby verbracht und dort aufgebaut wurde. Heute ist das Mühlengelände Eigentum der Gemeinde Rieseby und wird von einem Heimatverein gepflegt. Die Mühle beherbergt ein Heimatmuseum, zu dem auch die Alte Sägerei und das Außengelände mit einem Göpelschuppen gehören. Die Ausstellungsfläche innerhalb der Mühle geht über mehrere Etagen mit insgesamt über 2000 zu besichtigenden Exponaten. Der Eingangsbereich mit dem Trauzimmer ist antiquarisch möbliert, ein Raum, der auch für Eheschließungen und Veranstaltungen genutzt wird. Direkt neben der Mühle Anna, im villenartigen ehemaligen Müllerhaus, befindet sich das Atelier im Mühlenhaus, ein kleines Künstleratelier.[16]


In der Nähe der Lindaunisbrücke befindet sich das Gut Stubbe.


Gut Saxtorf




Gut Saxtorf


Das adelige Gut Saxtorf (dänisch: Saxtorp, Sakstorp od. Sakstrup, plattdeutsch: Saxdörp) entstand im 16. Jahrhundert. Die Grundherrschaft Saxtorfs und der Ortsname an sich sind jedoch erheblich älter. Der Ortsname Saxtorf wurde erstmals 1499 schriftlich genannt und setzt sich aus -torf für Dorf (adän. thorp, mnd. dorp) und Sax zusammen. Letzterer Namensbestandteil geht zurück auf den Rufnamen Saxi oder Sakse, der wiederum auf den Stammesnamen der Sachsen oder auf das gleichlautende Appellativ für Messer, Schwert zurückgehen kann. Der Ortsname wurde noch vor dem Verschwinden der dänischen Mundart in Schwansen im 16. und 17. Jh. und vor dem Übergang von ks zu ws im Südjütländischen ins Niederdeutsche übernommen.[17][18]


Ende des 15. Jahrhunderts war Saxtorf im Besitz der Familie Wohnsfleth, ein ritterliches Geschlecht. 1494 erwarben die Ritter von Blome Saxtorf. Hinrich Blome baute das Gut planmäßig auf, doch schon 1500 erwarb die Familie Ahlefeldt das Anwesen. Bis 1566 verblieb es in Besitz der Ahlefeldts. Durch Heirat gelangte das Gut zu der Familie Rantzau, die es bis 1633 bewirtschaftete. Erneut durch Heirat fiel es zurück an die Familie von Ahlefeldt. 1690 erwarben die von Brockdorffs das Gut, 1741 gelangte die Familie von Ahlefeldt abermals in den Besitz von Saxtorf.


Cai von Ahlefeldt errichtete 1648 ein beeindruckendes barockes Herrenhaus in französischer Manier. Am 2. Weihnachtstag 1847 brannte dieses Gebäude weitgehend nieder. Ein Rest des Hauses wurde in den 1852 vollendeten Neubau integriert.


Nach dem Tod Carl F. G. von Ahlefeldt fiel der Besitz gänzlich aus der Familie. N. G. Gülich aus Berlin erwarb Saxtorf dann für eine Million Mark. Dennoch wechselten die Besitzer Saxtorfs ständig. 1919 erwarb Peter Hoff aus Olufskjer das Gut, seitdem blieb der Besitz in der Familie Hoff. 1955 war sein Sohn Johann Ludwig Hoff der Besitzer, danach sein Neffe Bernd Hoff-Hoffmeyer-Zlotnik, Sohn seiner Schwester, den er 1969 adoptierte.


Der Hamburger Architekt Friedrich Stammann plante diesen Neubau in der damals modischen Formensprache der Neugotik (Neogotik) als dreiflügelige Anlage. Ein zentral angeordneter, fünfetagiger Turm betont die Symmetrie der Anlage. Ende der 1970er Jahre wurde das Gut für eine ZDF-Krimiserie Im Auftrag von Madame als „schottisches Spukschloss“ genutzt. Das Studio Hamburg produzierte 1984 im Auftrag des NDR die Siegfried-Lenz-Novelle Ein Kriegsende und nutzte das Gut als Drehort.



Persönlichkeiten |




  • Johann Rudolf Christiani (1761–1841), deutscher Pädagoge


  • Christian Kock (1867–1949), deutscher Heimatforscher



Siehe auch |


  • Liste der Kulturdenkmale in Rieseby


Literatur |



  • Henning v. Rumohr: Schlösser und Herrenhäuser im Herzogtum Schleswig. neubearb. von Cai Asmus v. Rumohr, Verlag Weidlich, Würzburg 1987, 3. Auflage, ISBN 3-8035-1302-2, S. 257.

  • Deert Lafrenz: Gutshöfe und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2015, 2. Auflage, ISBN 978-3-86568-971-9, S. 501.



Weblinks |



 Commons: Rieseby – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • Gemeinde Rieseby


Einzelnachweise |




  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2017 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).


  2. M. Mørk Hansen, C. L. Nielsen: Kirkelig Statistik over Slesvig Stift med historiske og topografiske bemærkninger. Band 3, Kjøbenhavn 1864, S. 349


  3. M. Mørk Hansen, C. L. Nielsen: Kirkelig Statistik over Slesvig Stift med historiske og topografiske bemærkninger. Band 3, Kjøbenhavn 1864, S. 349


  4. Hector Boeck: Sydslesvig, København 1953


  5. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 333


  6. M. Mørk Hansen, C. L. Nielsen: Kirkelig Statistik over Slesvig Stift med historiske og topografiske bemærkninger. Band 3, Kjøbenhavn 1864, S. 350


  7. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 545


  8. M. Mørk Hansen, C. L. Nielsen: Kirkelig Statistik over Slesvig Stift med historiske og topografiske bemærkninger. Band 3, Kjøbenhavn 1864, S. 349


  9. Niederschrift über die Feststellung des Ergebnisses der Gemeindewahl am 25.05.2008. In: amt-schlei-ostsee.de. Abgerufen am 12. November 2018 (PDF). 


  10. Niederschrift über die Feststellung des Ergebnisses der Gemeindewahl am 26.05.2013. In: amt-schlei-ostsee.de. Abgerufen am 12. November 2018 (PDF). 


  11. Niederschrift über die Feststellung des Ergebnisses der Gemeindewahl am 06.05.2018. In: amt-schlei-ostsee.de. Abgerufen am 12. November 2018 (PDF). 


  12. Neuwahlen in Rieseby. In: Schlei-Blättchen Rieseby. Abgerufen am 12. November 2018 (PDF). 


  13. Niederschrift über die Feststellung des Ergebnisses der Gemeindewahl am 11.11.2018. In: amt-schlei-ostsee.de. Abgerufen am 12. November 2018 (PDF). 


  14. Dirk Steinmetz: WGR gewinnt die Kommunalwahl klar vor der SPD. In: shz.de. Abgerufen am 12. November 2018. 


  15. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein


  16. Mühle Anna und Atelier im Mühlenhaus


  17. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 566


  18. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 333


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