Cannes
Cannes | ||
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Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur | |
Département | Alpes-Maritimes | |
Arrondissement | Grasse | |
Kanton | Cannes-1 (Hauptort) Cannes-2 (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Cannes Pays de Lérins | |
Koordinaten | 43° 33′ N, 7° 1′ O43.55257.0216666666667 | |
Höhe | 0–260 m | |
Fläche | 19,62 km2 | |
Einwohner | 74.285 (1. Januar 2015) | |
Bevölkerungsdichte | 3.786 Einw./km2 | |
Postleitzahl | 06400 | |
INSEE-Code | 06029 | |
Website | www.cannes.com |
Cannes [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}kan] (okzitanisch Canas, von lateinisch canna ‚Schilf‘) ist eine Stadt mit 74.285 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) in Südfrankreich an der Côte d’Azur im Département Alpes-Maritimes.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
2 Klima
3 Geschichte
4 Sehenswürdigkeiten
5 Regelmäßige Veranstaltungen
6 Museen
7 Verkehr
8 Wirtschaft
9 Persönlichkeiten
9.1 Söhne und Töchter der Stadt
9.2 Andere Persönlichkeiten
10 Partnerstädte
11 Literatur
12 Weblinks
13 Einzelnachweise
Geografie |
Cannes befindet sich an der Côte d’Azur. Im Hinterland liegen nordöstlich die Ausläufer der Seealpen. Westlich der Stadt erstreckt sich das Esterel-Gebirge mit der Steilküste aus rotem Porphyr.
Klima |
Cannes genießt ein mediterranes Klima mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern. Der Mistral weht gelegentlich, obwohl die Region durch das Esterelmassiv geschützt wird. Häufiger ausgesetzt ist Cannes dem Levante und dem Scirocco, die jedoch selten lange anhalten. Die mittleren Höchsttemperaturen unterscheiden sich kaum von denen von Nizza. Allerdings sind die mittleren Tiefsttemperaturen das ganze Jahr über etwa zwei Grad niedriger. Die Niederschlagsverteilung ist typisch mediterran mit hohen Niederschlägen in den Wintermonaten und geringen in den Sommermonaten.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Cannes
Quelle: infoclimat.fr |
Geschichte |
Vom Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert war Cannes ein Fischerdorf. In den 1830er Jahren kamen französische und ausländische Adelige in die Gegend und bauten Ferienhäuser. Bis heute gilt die Stadt als „Treffpunkt der Reichen und Schönen“ und hat sich einen mondänen Charakter erhalten.
- 1815: Napoléon Bonaparte lagert auf seiner Rückkehr von Elba bei Cannes.
- 1834: Der ehemalige britische Lordkanzler, Henry Brougham, 1. Baron Brougham and Vaux, entdeckt Cannes und lässt sich dort nieder. Ihm folgen rasch weitere Aristokraten.
- 1838: Bau des Alten Hafens
- 1868: Bau der Croisette (La Croisette).
- 1871: Auf der Croisette werden Palmen gepflanzt.
- 1912: An der Croisette entstehen nacheinander mehrere Luxushotels.
- 1946: Das erste Filmfestival findet statt.
- 1982: Der neue Palais des Festivals et des Congrès wird eröffnet.
Sehenswürdigkeiten |
Inmitten des Badeortes Cannes befindet sich die Flaniermeile Boulevard de la Croisette. Die Croisette wurde im Jahre 1850 nach dem Vorbild der Promenade des Anglais in Nizza angelegt. Der Boulevard hat eine Länge von zwei Kilometern und endet im Osten am Pointe Croisette, von wo aus man einen Blick über die gesamte Promenade hinweg auf das Festspielhaus hat. Shops, Boutiquen, Restaurants und Bars wechseln sich ab. Auch drei Casinos und der Palais des Festivals et des Congrès, in dem das Internationale Filmfestival stattfindet, befinden sich hier. Viele der größeren Hotelketten führen ein Hotel an der Croisette, darunter InterContinental (Carlton), Hilton und Mercure.
An der Promenade befinden sich kleine Parks, die Promenade selbst ist von Palmen gesäumt. Direkt unterhalb ist die Plage de la Croisette, ein breiter Sandstrand, zu finden. Als Frankreichs größter innerstädtischer Park gilt der Friedhof von Cannes, der Cimetière du Grand Jas, auf dem unter anderem so bekannte Persönlichkeiten wie Martine Carol, Klaus Mann oder Lily Pons bestattet wurden.
Südlich der Stadt gut sichtbar vom Strand liegt die Inselgruppe Îles de Lérins: Sainte-Marguerite (4,6 Kilometer) und Saint-Honorat (5,7 Kilometer) - beide sind mit einer öffentlichen Fähre zu erreichen - sowie Île Saint de la Tradeliere und Saint-Ferréol, beide sind unbewohnt.[1]
Die Synagoge wurde 1952 errichtet.
Regelmäßige Veranstaltungen |
Besonders bekannt ist Cannes durch die jährlich im Mai stattfindenden Internationalen Filmfestspiele. Auch das jährliche Werbefestival Cannes Lions International Advertising Festival ist international renommiert. Seit 1987 findet dort im Februar/März das Festival International des Jeux, das Internationale Spiele-Festival statt, bei dem 2012 an drei Tagen 150.000 Besucher waren.
Von 1996 bis 2005 fand in Cannes die zweitwichtigste Mobilfunkmesse Europas neben der Cebit statt, der 3GSM World Congress.
Jährlich findet im März die MIPIM, die weltgrößte Gewerbeimmobilien- und Betriebsansiedlungsmesse, und im November die MAPIC, eine Handelsimmobilienmesse, im Palais des Festivals statt. Veranstalter ist Reed MIDEM, sie dauert vier Tage.
Ferner findet hier die Musikmesse Midem statt.
Museen |
Das Musée de la Castre befindet sich im mittelalterlichen Schloss auf einer Anhöhe in der Altstadt Le Suquet. Es zeigt primitive Kunst, Kunstwerke des Mittelmeerraums, Musikinstrumente aus aller Welt sowie Landschaftsgemälde der Provence aus dem 19. Jahrhundert. Von seinem quadratischen Turm aus dem 12. Jahrhundert bietet sich ein 360° Panoramablick über die Stadt und seine Umgebung.[2] Auf der Insel Sainte-Marguerite befindet sich im Fort Royal ein Museum für Meeresarchäologie.
Verkehr |
Cannes hat einen Bahnhof mit direkter TGV-Verbindung nach Paris (rund fünf Stunden); die Stadt ist über die Bahnstrecke Marseille–Ventimiglia und die Bahnstrecke Cannes–Grasse an das Bahnnetz der SNCF angeschlossen. Es sind somit unter anderem die Orte Antibes, Nizza und Monaco erreichbar. Die Strecke nach Ventimiglia führt direkt am Meer entlang. Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Bahnhof von Cannes Ziel vieler Luxuszüge wie dem Riviera-Express oder Wien-Nizza-Cannes-Express. Bis 2007 wurde der Bahnhof vom seit 1883 verkehrenden Train Bleu bedient, dem über viele Jahre wichtigsten Nachtzug zwischen Paris und der Riviera.
Den öffentlichen Busverkehr in Cannes sowie den Orten Le Cannet und Mandelieu la Napoule betreibt Bus Azur. Die Überlandbusse der Rapides Côte d’Azur verbinden Cannes mit Nizza und Grasse.
Der Flughafen Cannes - Mandelieu liegt westlich der Stadt und kann wegen der hügeligen Umgebung nur von Flugzeugen etwa bis zur Größe einer ATR 72 angeflogen werden. Bis zum Zweiten Weltkrieg war er der bedeutendste Flughafen an der Côte d’Azur.[3]
Wirtschaft |
Der Tourismus ist für die Stadt ein wichtiger Wirtschaftszweig. Cannes empfängt jährlich rund 2 Millionen Besucher, 54,8 % davon sind Ausländer. Es gibt hier über 100 Hotels mit mehr als 5500 Zimmern, darunter sechs Fünf-Sterne Hotels mit 1442 Zimmern. Cannes steht in Frankreich als Geschäftsreiseziel an zweiter Stelle nach Paris.[4]
Weitere bedeutende Wirtschaftszweige sind der Handel und die aeronautische Industrie, die es hier seit 1929 gibt. Im Centre spatial de Cannes-Mandelieu sind am Standort Cannes rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Vom Unternehmen Thales Alenia Space werden dort Satelliten hergestellt.[5][6]
Persönlichkeiten |
Söhne und Töchter der Stadt |
Paolo Barzman (* 1957), französisch-US-amerikanischer Regisseur
Yann Bonato (* 1972), Basketballspieler
Pilar de Borbón (* 1936), Infantin von Spanien und Herzogin von Badajoz
Sarah Bouhaddi (* 1986), Fußballspielerin
Jean-Jacques Kantorow (* 1945), Geiger und Dirigent
Brandon Maïsano (* 1993), Automobilrennfahrer
Víctor Merenda (1923–1968), Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler
Johan Micoud (* 1973), Fußballspieler
Anthony Modeste (* 1988), Fußballspieler
Hamed Namouchi (* 1984), Fußballspieler
Gérard Philipe (1922–1959), Theater- und Filmschauspieler
Paul Revel (1922–1983), Maler und Kupferstecher
François Smesny (* 1968), Schauspieler
Anne Spoerry (1918–1999), französisch-kenianische Ärztin und Pilotin
Johann Zarco (* 1990), Motorradrennfahrer
Andere Persönlichkeiten |
Folgende Personen haben in Cannes gelebt:
Louis Blanc (1811–1882), Gründer der Sozialdemokratie in Frankreich
Victor Cousin (1792–1867), französischer Philosoph und Kulturtheoretiker
Jean-Gabriel Domergue (1889–1962), französischer Maler und Plakatkünstler
Friedrich Franz III. (1851–1897), Großherzog zu Mecklenburg
Charles Grant, Baron Glenelg (1778–1866), schottischer Politiker
Jules Girard (1825–1902), französischer Literaturwissenschaftler
Benjamin Godard (1849–1895), französischer Komponist
Barzan Ibrahim at-Tikriti (1951–2007), Ex-irakischer Politiker und Halbbruder von Saddam Hussein
Nikolai Judenitsch (1862–1933), russischer General
Prosper Mérimée (1803–1870), französischer Schriftsteller
Jens Ferdinand Willumsen (1863–1958), dänischer Maler und Bildhauer, gestorben in Cannes am 4. April 1958
Jacques Monod (1910–1976), französischer Biochemiker und Offizier der Ehrenlegion
Édith Piaf (1915–1963), französische Chansonsängerin
Auguste Regnaud de Saint-Jean d’Angely (1794–1870), General, Staatsmann und Marschall von Frankreich
Eduard Rhein (1900–1993), deutscher Erfinder, Publizist und Schriftsteller
Léon-Philippe Teisserenc de Bort (1855–1913), Entdecker der Stratosphäre
Alexis de Tocqueville (1805–1859), Publizist und Politiker
Klaus Mann (1906–1949), deutscher Schriftsteller, Sohn von Thomas Mann (1875–1955), ist in Cannes begraben.
Zinédine Zidane (* 1972), Weltfußballer, begann seine Karriere bei Cannes.
Stephan Sulke (* 1943), Schweizer Liedermacher, Keyboarder und Gitarrist
Partnerstädte |
Spanien Madrid, Spanien, seit 1957
Vereinigtes Konigreich Royal Borough of Kensington and Chelsea, Großbritannien, seit 1970
Vereinigte Staaten Beverly Hills, USA, seit 1986
Japan Shizuoka, Japan, seit 1991
Israel Tel Aviv, Israel, seit 1993
China Volksrepublik Sanya, VR China, seit 1997
Mexiko Acapulco, Mexiko, seit 1998
Schweiz Saanen, Schweiz
Literatur |
Jens Rosteck: Gebrauchsanweisung für Nizza und die Côte d’Azur. Piper-Verlag, München 2007, 2010, 2013 ISBN 978-3-492-27554-5 (Literarisch-kulturgeschichtliches Porträt der Region einschließlich Kapitel über Cannes.)
Ralf Nestmeyer: Provence und Côte d’Azur: Literarische Reisebilder aus dem Midi. Klett-Cotta-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-93654-8
Weblinks |
Commons: Cannes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Website
Einzelnachweise |
↑ Die Lérins-Inseln an der Côte d'Azur France.fr, abgerufen am 9. August 2017.
↑ Le musée de la Castre Site officiel de la ville de Cannes, abgerufen am 9. August 2017.
↑ Aéroport Cannes Mandelieu – Historique. Archiviert vom Original am 8. Dezember 2015; abgerufen am 29. November 2015 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cannes.aeroport.fr
↑ Cannes en chiffres Site officiel de la ville de Cannes, abgerufen am 10. August 2017.
↑ Thales Alenia Space Site officiel de la ville de Cannes, abgerufen am 10. August 2017.
↑ Insee Abgerufen am 10. August 2017.
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