Europäische Rundfunkunion






Logo der EBU (seit Juli 2012)


Die Europäische Rundfunkunion (englisch European Broadcasting Union, EBU; französisch Union Européenne de Radio-Télévision, UER) ist ein Zusammenschluss von derzeit 72 Rundfunkanstalten in 56 Staaten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens mit Sitz in Genf.[1] Hinzu kommen etwa halb so viele assoziierte Sender aus der ganzen Welt (33 aus 21 Ländern).[2]


Präsident ist der Intendant des frankophonen belgischen Rundfunksenders RTBF, Jean-Paul Philippot, Vizepräsidentin ist Anna Maria Tarantola von der italienischen RAI. Hauptamtlicher Generaldirektor der EBU ist Noel Curran, der frühere Generaldirektor der irischen RTÉ.






  • Land mit mindestens einem EBU-Mitglied


  • Land mit assoziiertem Mitgliedssender





  • Inhaltsverzeichnis






    • 1 Geschichte


    • 2 Projekte


      • 2.1 Hörfunk


      • 2.2 Fernsehen




    • 3 Erkennungsmelodien


    • 4 Technische Entwicklungen


    • 5 Mitglieder


      • 5.1 Aktive Vollmitglieder




    • 6 Siehe auch


    • 7 Weblinks


    • 8 Einzelnachweise





    Geschichte |




    Ehemaliges Logo der EBU (bis 2012)


    Vorgänger der EBU war der Weltrundfunkverein (Internationale Rundfunkunion; englisch: International Broadcasting Union, IBU; französisch: Union Internationale de Radiophonie, UIR) mit Sitz in Genf und technischem Büro in Brüssel (1925–50).


    Die Europäische Rundfunkunion wurde am 12. Februar 1950 auf einer Konferenz in Torquay (Vereinigtes Königreich) mit dem Ziel gegründet, ein Netzwerk zum Austausch von Nachrichtenfilmen aufzubauen. Des Weiteren soll die EBU technische Entwicklungen im Radio- und Fernsehbereich vorantreiben und standardisieren. Gründungsmitglieder waren 23 Rundfunkanstalten aus Europa und dem Mittelmeerraum.


    Im Jahre 1953 übertrug die EBU als erste internationale Livesendung überhaupt die Krönung von Königin Elisabeth II. Die erste „offizielle“ Eurovisionssendung war die Übertragung des Narzissenfestivals am 6. Juni 1954 aus Montreux.[3] 1956 fand die Ausstrahlung des ersten Eurovision Song Contest statt.


    1993 schloss sich die EBU mit ihrem osteuropäischen Pendant OIRT zusammen.


    Im November 2011 hat Andorra wegen finanzieller Schwierigkeiten seine Mitgliedschaft gekündigt.[4] Allerdings wird dieser Plan nicht mehr verfolgt, weshalb Andorra immer noch ein Mitglied ist.



    Projekte |



    Hörfunk |


    1991 wurde das Hörspiel „Das Treffen in Valladolid“ des britischen Schriftstellers Anthony Burgess (A Clockwork Orange, dt. Uhrwerk Orange) als Auftragsarbeit der EBU von allen ihren Mitgliedsländern in ihrer jeweiligen Sprache produziert und zeitgleich mit allen Sendeanstalten der ARD urgesendet.[5]



    Fernsehen |


    Mehrere Fernsehsender der EBU betreiben gemeinsam den weltweit sendenden Nachrichtenkanal Euronews.


    Eine der bekanntesten Produktionen der EBU ist der jährlich stattfindende Eurovision Song Contest, welcher jeweils von der Sendeanstalt des Landes produziert wird, die den Vorjahresgewinner gestellt hat.


    Von 1965 bis 1999 wurde von der EBU die Spielshow Spiel ohne Grenzen ausgestrahlt. Darüber hinaus produziert sie in Eigenregie den Wettbewerb Eurovision Young Dancers sowie verschiedene Kinderprogramme und Dokumentarfilme.


    Darüber hinaus betreibt die EBU einen Satellitenkanal, über den die Mitglieder-Sender sich gegenseitig eigenes (Video-)Material zur Verfügung stellen.



    Erkennungsmelodien |


    Die EBU verwendet verschiedene Erkennungsmelodien zur Kennzeichnung ihrer Sendungen. Die bekanntesten sind die Eurovisions-Fanfare mit einem Motiv aus dem Präludium zum Te Deum des französischen Komponisten Marc-Antoine Charpentier und die Euroradio-Fanfare nach einem Motiv aus der Ouvertüre zur Oper L’Orfeo von Claudio Monteverdi.



    Technische Entwicklungen |


    Zur Übertragung von Audiodateien in die einzelnen Mitgliedsländer wird das FLAC-Format verwendet.[6][7] Außerdem beteiligt sich die Organisation aktiv an der Forschung und Entwicklung von neuen Standards wie DAB, DVB und HDTV und konzipierte u. a. das Radio Data System (RDS).



    Mitglieder |


    Mit Stand von Mai 2017 hat die EBU 72 Vollmitglieder aus 56 Staaten und 33 assoziierte Mitglieder aus 21 weiteren Staaten – unter anderem aus Kanada, Japan, Mexiko, Brasilien, Indien, Hongkong und den Vereinigten Staaten. Die meisten Vollmitglieder sind öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten oder private mit einem öffentlichen Informationsauftrag.


    In Deutschland gehören der EBU die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF an; Österreich ist mit dem ORF, die Schweiz mit der SRG SSR und Südtirol mit Rai Südtirol vertreten.


    In Georgien gibt es sowohl assoziierte als auch Vollmitgliedssender.



    Aktive Vollmitglieder |
























































































































































































































































































































































































    Land Rundfunkanstalt Abkürzung

    AgyptenÄgypten Ägypten
    Egyptian Radio and Television Union ERTU

    AlbanienAlbanien Albanien
    Radio Televizioni Shqiptar RTSH

    AlgerienAlgerien Algerien
    Entreprise nationale de radiodiffusion sonore ENRS
    Entreprise nationale de télévision ENTV
    Télédiffusion d’Algérie TDA

    AndorraAndorra Andorra
    Ràdio i Televisió d’Andorra RTVA

    ArmenienArmenien Armenien
    ARMR ARMR
    ARMTV ARMTV

    AserbaidschanAserbaidschan Aserbaidschan
    İctimai Televiziya və Radio Yayımları Şirkəti İTV

    BelgienBelgien Belgien
    Vlaamse Radio- en Televisieomroep VRT
    Radio-télévision belge de la Communauté française RTBF

    Bosnien und HerzegowinaBosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina
    Bosanskohercegovačka radiotelevizija BHRT

    BulgarienBulgarien Bulgarien
    Bulgarischer Nationaler Hörfunk BNR
    Bulgarisches Nationales Fernsehen BNT

    DanemarkDänemark Dänemark
    Danmarks Radio DR
    TV2 Danmark DK/TV2

    DeutschlandDeutschland Deutschland

    Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (einschließlich Deutschlandradio und Deutsche Welle)
    ARD
    Zweites Deutsches Fernsehen ZDF

    EstlandEstland Estland
    Eesti Rahvusringhääling ERR

    FinnlandFinnland Finnland
    MTV3 MTV3
    Yleisradio YLE

    FrankreichFrankreich Frankreich
    Groupement des radiodiffuseurs français: Télévision Française 1, France Télévisions, Canal+, Radio France und Radio France Internationale
    GRF
    Europe 1 E1

    GeorgienGeorgien Georgien
    Öffentlicher Rundfunk Georgiens SSM

    GriechenlandGriechenland Griechenland
    Elliniki Radiofonia Tileorasi ERT

    IrlandIrland Irland
    Radio Telefís Éireann RTÉ
    TG4 TG4

    IslandIsland Island
    Ríkisútvarpið RÚV

    IsraelIsrael Israel
    Israeli Public Broadcasting Corporation IPBC

    ItalienItalien Italien
    Radiotelevisione Italiana RAI

    JordanienJordanien Jordanien
    Jordan Radio and Television Corporation JRTV

    KroatienKroatien Kroatien
    Hrvatska Radiotelevizija HRT

    LettlandLettland Lettland
    Latvijas Radio LR
    Latvijas Televīzija LTV

    LibanonLibanon Libanon
    Télé Liban TL

    LitauenLitauen Litauen
    Lietuvos nacionalinis radijas ir televizija LRT

    LuxemburgLuxemburg Luxemburg

    RTL Télé Lëtzebuerg (ehem. Compagnie Luxembourgeoise de Télédiffusion)
    RTL
    Établissement de Radiodiffusion Socioculturelle
    du Grand-Duché de Luxembourg
    ERSL

    MaltaMalta Malta

    Public Broadcasting Services Ltd
    PBS

    MarokkoMarokko Marokko
    Société nationale de radiodiffusion et de télévision SNRT

    MazedonienMazedonien Mazedonien
    Makedonska Radio-Televizija MRT

    Moldau RepublikRepublik Moldau Moldau
    Teleradio-Moldova TRM

    MonacoMonaco Monaco
    Groupement de Radiodiffusion monégasque: Radio Monte Carlo, TMC Monte Carlo und Monte-Carlo Radiodiffusion
    GRMC

    MontenegroMontenegro Montenegro
    Radio Televizija Crne Gore RTCG

    NiederlandeNiederlande Niederlande
    Nederlandse Publieke Omroep NPO

    NorwegenNorwegen Norwegen
    Norsk rikskringkasting NRK

    TV 2 AS
    TV2

    OsterreichÖsterreich Österreich
    Österreichischer Rundfunk ORF

    PolenPolen Polen
    Telewizja Polska TVP
    Polskie Radio PR

    PortugalPortugal Portugal
    Rádio e Televisão de Portugal RTP

    RumänienRumänien Rumänien
    Societatea Română de Radiodifuziune ROR
    Societatea Româna de Televiziune TVR

    RusslandRussland Russland
    Perwy kanal C1R
    Radio Dom Ostankino RDO
    Rossija 1 RTR

    San MarinoSan Marino San Marino
    San Marino RTV SMRTV

    SchwedenSchweden Schweden
    Sveriges Television och Radio Grupp: Sveriges Television, Sveriges Radio und Sveriges Utbildningsradio
    STR
    TV4 TV4

    SchweizSchweiz Schweiz
    Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR

    SerbienSerbien Serbien
    Radio-Televizija Srbije RTS

    SlowakeiSlowakei Slowakei
    Rozhlas a televízia Slovenska RTVS

    SlowenienSlowenien Slowenien
    Radiotelevizija Slovenija RTV SLO

    SpanienSpanien Spanien
    Radiotelevisión Española RTVE
    Sociedad Española de Radiodifusión SER
    Cadena de Ondas Populares Españolas COPE

    TschechienTschechien Tschechien
    Český rozhlas ČRo
    Česká televize ČT

    TunesienTunesien Tunesien
    Établissement de la radiodiffusion-télévision tunisienne ERTT

    TurkeiTürkei Türkei
    Türkiye Radyo ve Televizyon Kurumu TRT

    UkraineUkraine Ukraine
    Natsionalna Telekompanija Ukraïny NTU

    UngarnUngarn Ungarn
    Magyar Rádió MR
    Magyar Televizió HU/MTV

    VatikanstadtVatikanstadt Vatikanstadt
    Radio Vatikan RV

    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
    British Broadcasting Corporation BBC
    United Kingdom Independent Broadcasting UKIB

    WeissrusslandWeißrussland Weißrussland
    Belaruskaja Tele-Radio Campanija BTRC

    Zypern RepublikZypern Zypern
    Cyprus Broadcasting Corporation CyBC


  • Land liegt in Afrika


  • Land liegt in Asien



  • Siehe auch |



    • OIRT

    • Intervision

    • Intervision-Liederwettbewerb

    • Eurovision

    • Eurovision Song Contest

    • Eurovision Young Musicians

    • Junior Eurovision Song Contest

    • Eurovision Dance Contest

    • EuroNews

    • Nordvision



    Weblinks |



     Commons: Europäische Rundfunkunion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    • Offizielle Website


    Einzelnachweise |




    1. Mitgliedsliste, Mai 2016


    2. [1], abgerufen 27. März 2017


    3. Computer & Medien: Ein vereintes Fernsehpublikum - badische-zeitung.de. Abgerufen am 6. Juni 2014. 


    4. http://eurovision.blog.ndr.de/2011/11/14/nachruf-auf-ein-tapferes-land/@1@2Vorlage:Toter Link/eurovision.blog.ndr.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.


    5. Deutschlandfunk, Das Hörspiel, 11. Februar 2012. In: dradio.de (12. Februar 2012)


    6. EBU.CH: Frequently Asked Questions (Memento des Originals vom 10. Oktober 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ebu.ch


    7. Pro-Linux News: „European Broadcasting Union verwendet FLAC“


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