SHW (Unternehmen)
SHW AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE000A1JBPV9 |
Gründung | 1921 |
Sitz | Aalen, Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 1.400 (2018)[1] |
Umsatz | 365,64 Mio. € (2013)[2] |
Branche | Automobilzulieferer |
Website | www.shw.de |
Die SHW AG mit Sitz in Aalen ist ein Automobilzulieferer aus Ostwürttemberg mit Produktionsstandorten in Wasseralfingen, Tuttlingen-Ludwigstal sowie Neuhausen ob Eck und Bad Schussenried. Im Ausland bestehen Tochtergesellschaften und Joint Ventures in Kanada, Brasilien, Tschechien, China und Rumänien
Per Ende Dezember 2017 erzielte das Unternehmen einen Umsatzerlös in Höhe von knapp über 400 Millionen Euro und beschäftigte im Jahresdurchschnitt 1.059 Mitarbeiter.[2]
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
1.1 Nach 1945
1.2 Archiv
2 Fahrzeugproduktion
3 SHW Bergkapelle
4 Weblinks
5 Literatur
6 Einzelnachweise
Geschichte |
Die „Schwäbische Hüttenwerke G.m.b.H.“ (SHW) wurde am 21. Mai 1921 durch Gesellschaftsvertrag zwischen dem württembergischen Staat und der Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb, in Oberhausen gegründet. Die Gesellschaft erhielt das Recht zur Verwertung der Eisenerze in Württemberg und pachtete die traditionsreichen staatlichen Hüttenwerke in Abtsgmünd (gegründet 1611, stillgelegt 1929), Friedrichstal (gegründet 1808 durch Abtrennung vom Hüttenwerk Christophstal, später Wiedervereinigung mit Christophstal und schrittweise Stilllegung der Werke Christophstals[3]), Königsbronn (urkundlich belegt 1365), Ludwigstal (gegründet 1694), Wasseralfingen (gegründet 1671) und Wilhelmshütte (gegründet 1840). (zur Vorgeschichte siehe Hüttenwerke in Württemberg).
Das Unternehmen beschäftigte zum damaligen Zeitpunkt 1.750 Arbeiter und 170 Angestellte und konzentrierte sich in der Folgezeit auf die Bereiche Gießerei, Walzwerksproduktion und Maschinenbau; der letzte Hochofen wurde 1925 stillgelegt. Unter Federführung der Gutehoffnungshütte wurde nach 1934 auch die Eisenerzförderung in größerem Umfang wieder aufgenommen und bis zur Schließung des letzten Bergwerks in Geislingen-Altenstadt 1963 fortgesetzt.
Nach 1945 |
Im ersten Jahrzehnt des Wiederaufbaus stieg der Umsatz der Gesellschaft von 17,5 Millionen DM im Geschäftsjahr 1948/49 auf 90,4 Millionen DM im Jahr 1959/60. Danach folgten aber schwere Rückschläge: Wie andere Unternehmen der Metallindustrie geriet auch die SHW in große Schwierigkeiten, als der Markt nicht nur durch die ständigen Kapazitätserweiterungen der europäischen Konkurrenten, sondern auch durch Billigimporte aus Übersee immer enger wurde. So konnte man von 1974 bis 1986 keine Dividende mehr ausschütten und musste sich einem tiefgreifenden Umstrukturierungsprozess unterwerfen, an dessen Ende das profitable Zuliefergeschäft für die Automobilindustrie endgültig vor dem geschichtsträchtigen Eisenguss in das Zentrum des Unternehmens rückte.
In der Folgezeit vollzog sich die Trennung des Landes Baden-Württemberg und der MAN AG als Rechtsnachfolgerin der Gutehoffnungshütte von ihren jeweils 50-prozentigen Anteilen an der SHW: Nachdem beispielsweise 1996 das Werk Friedrichstal veräußert worden war, wurden 2005 die Gießereien in Königsbronn und Wasseralfingen im Wege eines Management-Buy-outs unter dem Dach der SHW Casting Technologies GmbH veräußert. Damit endete nach über 550 Jahren das – von Herzog Christoph von Württemberg begonnene – unternehmerische Engagement des württembergischen Staates im Hüttenwesen. SHW Casting Technologies meldete im April 2013 Insolvenz an, Ende des Jahres bekundete die Dihag Holding Interesse an der Übernahme,[4] die jedoch scheiterte.[5]
Als Rechtsnachfolgerin der SHW verblieb schließlich – nach einer Abspaltung der verbliebenen Nicht-Automotive-Aktivitäten auf die VGW Wasseralfingen GmbH – die SHW Automotive GmbH, die die als Automobilzulieferer tätigen Unternehmensteile umfasst und 2005 an den Finanzinvestor Nordwind Capital, München, verkauft wurde. 2014 wurden etwa 41 Prozent des Umsatzes mit der Volkswagen-Gruppe erwirtschaftet.
2018 erwarb die Beteiligungsgesellschaft von Stefan Pierer die Mehrheit des Unternehmens, der CEO der Pankl Racing Systems Wolfgang Plasser übernahm zusätzlich zu seiner bestehenden Position als Firmenchef der Pankl Racing auch die Leitung der SHW.[6]
Archiv |
Das Archiv der SHW, das seit dem Jahr 2000 im Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg in Stuttgart-Hohenheim verwahrt wird, gehört zu den ältesten und bedeutendsten Unternehmensarchiven Deutschlands und umfasst die Überlieferung der württembergischen Hüttenwerke vom 16. Jahrhundert bis heute (200 lfm).
Fahrzeugproduktion |
1924 wurde unter der Leitung von Wunibald Kamm mit der Entwicklung eines Automobils begonnen. 1925 wurde das Projekt des SHW-Wagens allerdings aufgegeben.
SHW Bergkapelle |
Der heutige Verein und Orchester SHW Bergkapelle Wasseralfingen war jahrelang eine Abteilung der Hüttenwerke in Wasseralfingen. 1813 ist das Gründungsjahr der Bergkapelle.[7]
Weblinks |
- www.shw.de
Literatur |
- Uwe Fliegauf: Die Schwäbischen Hüttenwerke zwischen Staats- und Privatwirtschaft. Zur Geschichte der Eisenverarbeitung (1803–1945). In: Stuttgarter historische Studien zur Landes- und Wirtschaftsgeschichte, Band 9, Ostfildern 2007 (mit weiterführenden Literaturhinweisen).
- Erich Maschke: Es entsteht ein Konzern. Paul Reusch und die GHH. Tübingen, 1969.
Einzelnachweise |
↑ https://www.shw.de/unternehmen/auf-einen-blick/
↑ ab
SHW AG: Geschäftsbericht 2013. Abgerufen am 26. Juni 2014 (PDF).
↑ Hugo Müller, Die württembergischen Hüttenwerke im Forbachtal im Schwarzwald, Abschrift Stadtarchiv Freudenstadt
↑ Dihag will insolvente SHW übernehmen - Econo, 12. Dezember 2013
↑ SHW-Übernahme ist geplatzt - Econo, 21. Januar 2013
↑ SHW gehört nun Pierer Industrie - Wolfgang Plasser wird neuer Chef. Artikel vom 7. Juni 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
↑ SHW Bergkapelle. Abgerufen am 27. Februar 2017.
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